Cover-Bild Die Frauen von Salaga
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783453292192
Ayesha Harruna Attah

Die Frauen von Salaga

Roman
Christiane Burkhardt (Übersetzer)

Westafrika, Ende des 19. Jahrhunderts. Aminah, ein verträumtes junges Mädchen, wird brutal aus ihrem Zuhause gerissen und als Sklavin verkauft. Wurche ist eine privilegierte Frau, doch ihr Vater zwingt sie, eine ungewollte Ehe einzugehen. Als Aminah und Wurche sich auf dem Sklavenmarkt von Salaga begegnen, verbinden sich ihre Schicksale unwiderruflich miteinander. Beide hadern mit den Grenzen, die ihnen Zeit und Gesellschaft auferlegen. Beide riskieren ihr Leben. Und beide verlieben sich in denselben Mann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2019

Völlig anders als erwartet, aber trotzdem toll!

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„Die Frauen von Salaga“ habe ich mir aufgrund der Inhaltsangabe ehrlich gesagt völlig anders vorgestellt. Meiner Meinung nach ist das wieder einmal ein Beispiel dafür, wie Verlage ihre (potentiellen) Kunden ...

„Die Frauen von Salaga“ habe ich mir aufgrund der Inhaltsangabe ehrlich gesagt völlig anders vorgestellt. Meiner Meinung nach ist das wieder einmal ein Beispiel dafür, wie Verlage ihre (potentiellen) Kunden an der Nase herumführen. Und ich finde das nicht witzig und ich habe vor allem überhaupt kein Verständnis dafür. Es nützt den Autor/innen herzlich wenig, wenn die Verlage mit den Klappentexten/Inhaltsangaben Erwartungen schüren, die hinterher nicht erfüllt werden. Vor allem wird es weder den angepriesenen Büchern noch den Autor/innen gerecht. Die Enttäuschung vieler Leser/innen ist bei diesem Vorgehen vorprogrammiert. Lesen diejenigen, die die Klappentexte schreiben, überhaupt die Bücher?

Genug lamentiert, es soll schließlich um „Die Frauen von Salaga“ und nicht etwa mäßige bis schlechte Verlagsarbeit gehen.

„Die Frauen von Salaga“ erzählt die Geschichten von Aminah und Wurche. Aminahs Schicksal nimmt seine Lauf, als ihr Vater sich mal wieder mit einer Karawane auf den Weg macht, um Stiefel zu verkaufen, aber nicht zurückkehrt. Schlimmer noch: Eines Tages ziehen Räuber durch das Dorf und brennen es nieder, nachdem sie die Menschen gefangen genommen haben, um sie als Sklaven zu verkaufen – darunter Aminah und ihre Geschwister. Der Leidensweg beginnt. Derweil wird Wurche, ihres Zeichens Königstochter, aus politisch-strategischen Gründen mit Adnan verheiratet, obwohl sie bis zu diesem Zeitpunkt davon ausging, sich ihren Mann selbst aussuchen zu können.

Das Zusammentreffen beider Frauen, das ich wegen des Klappentextes permanent erwartete, findet letztlich erst im letzten Drittel des Buches statt. Davor lernen wir über die Lebenswege der beiden Frauen ein wenig über die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse Ghanas des 19. Jahrhunderts kennen. Was mir sehr gefallen hat, ist die Tatsache, dass ich nie das Gefühl hatte, dass Ayesha Harrunah Attah dieses Buch für Europäer geschrieben hat. Sie reißt viele Themen nur an und setzt ganz offensichtlich Hintergrundwissen zur Geschichte des Landes voraus. Sie richtet sich an ihre Landsleute, nicht an potentielle Leser/innen jenseits von Afrika. Dadurch hat für mich das Buch an Authentizität gewonnen.

Es sind Kleinigkeiten wie die Mahlzeiten, die nicht bis ins letzte Detail beschrieben werden, aber eben auch die verschiedenen Begriffe wie „Clans“, „Stämme“ etc., die sie nicht näher erläutert, weil sie davon ausgeht, dass die Leser wissen, was sie meint, die in mir den Eindruck erweckt haben, dass sie primär für ein Publikum geschrieben hat, das das nötige Hintergrundwissen hat. Das hat mir ganz ehrlich sehr gut gefallen. Wer mehr wissen möchte, kann sich andere Bücher über Ghana und/oder Afrika kaufen. Dies ist ein Roman, kein Sachbuch, auch wenn Ayesha Harruna Attha einen sehr sachlichen Schreibstil verwendet. Die Sätze sind knapp – trotzdem verwendet sie eine sehr bildhafte Sprache.

Das Wesentliche ist aber der jeweilige Weg von Aminah und Wurche. Für mich waren sie ein bisschen wie Yin und Yang – Gegensätze, die sich anziehen. In gewisser Weise sind sie das genaue Gegenteil voneinander und ergänzen sich doch gut. Und so wie ihr Lebensweg bis zu ihrem Treffen – und auch danach – total gegensätzlich ist, so sind das ihre Charaktere und ihr Äußeres. Anders als es der Klappentext suggeriert, ist es nicht so, dass Wurche und Aminah sich quasi besprechen, für ihre Freiheit zu kämpfen. Es ergibt sich mehr aus ihrer Situation. Und dieser Kampf wird auch nicht nach Absprache und gemeinsam geführt, sondern die Frauen führen ihn jeder für sich. Sie treffen nur zufällig aufeinander und verbringen als Sklavin und Herrin einige Jahre miteinander, ehe sich ihre Lebenswege wieder trennen.

Aber: Beide Frauen sind auf ihre Weise stark. Sie erleiden viel – bei Aminah ist das für uns Leser/innen vielleicht leichter nachzuvollziehen, aber auch Wurche muss einiges ertragen. Und doch zerbrechen sie nicht, sondern finden ihren Weg. Am Ende bleibt die Hoffnung.

Das Buch ist wie das Leben – am Ende des Romans bleiben viele lose Fäden, nicht alles wird aufgeklärt. Auch hier bleibt sich Ayesha Harruna Attah ihrem Stil treu.

„Die Frauen von Salaga“ ist ein unterhaltsamer, teilweise spannender, vor allem aber interessanter Roman, der für viele Leser/innen sicher gewöhnungsbedürftig ist (schon allein wegen der Namen), aber letztlich eine tolle Geschichte erzählt.

Veröffentlicht am 01.06.2019

Der Kampf um Freiheit

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Aminah lebt mit ihrer Familie in eher ärmlichen Verhältnissen, aber glücklich und zufrieden. Bis ihr Dorf überfallen und sie und ihre Geschwister als Sklaven verkauft werden. Wurche ist die Tochter eines ...

Aminah lebt mit ihrer Familie in eher ärmlichen Verhältnissen, aber glücklich und zufrieden. Bis ihr Dorf überfallen und sie und ihre Geschwister als Sklaven verkauft werden. Wurche ist die Tochter eines Herrschers, wird von ihrem Vater aber gegen ihren Willen verheiratet. Als die beiden Frauen sich auf dem Sklavenmarkt begegnen, ändern sich ihre beiden Leben.

„Die Frauen von Salaga“ gibt einen guten Einblick in das Leben der Menschen in Ghana im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Leben der Frauen sind zwar unterschiedlich, doch beide träumen davon, sich selbst zu verwirklichen, was aber aus dem einen Grund nicht funktioniert, den sie nicht ändern können: Sie sind Frauen. Aminah würde gerne das Geschäft ihres Vaters übernehmen, der Schuhmacher ist, während Wurche davon träumt, die Anführerin ihres Clans zu sein wie es ihr Vater ist. Während ihres Zusammenlebens wird beiden klar, dass sie aus ihren Rollen nicht fliehen können und so das Beste aus ihrem Leben machen müssen.

Der Schreibstil und das Thema haben mir gut gefallen. Auch das Leben der beiden Frauen zeigt sehr gut, wie das Leben Ende des 19. Jahrhunderts in dieser Gegend war. Aminah hat mir sehr gut gefallen, weil sie tapfer ist und ihr Schicksal nicht einfach hinnimmt. Auch Wurche versucht, mit dem Leben klarzukommen, das ihr Vater für sie ausgesucht hat. Insgesamt eine gut erzählte Geschichte mit zwei interessanten Charakteren, deren Leben ich gerne begleitet habe.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Die Frauen von Salaga

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Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein: Wurche ist eine Königstochter, Aminah die Tochter eines einfachen Händlers. Doch das Schicksal hat es mit beiden nicht gut gemeint, denn sie werden aus ...

Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein: Wurche ist eine Königstochter, Aminah die Tochter eines einfachen Händlers. Doch das Schicksal hat es mit beiden nicht gut gemeint, denn sie werden aus ihrem Zuhause gerissen. Im Ghana des 19ten Jahrhunderts haben Frauen nicht viel zu melden, egal aus welcher Herkunft.

In letzter Zeit habe ich immer mehr Romane gelesen, deren Handlung in Afrika angesiedelt ist. „Die Frauen von Salaga“ schienen in mein Beuteschema zu passen, und so war ich sehr auf die Lektüre gespannt. Das geschilderte Geschehen ist tragisch, doch die Autorin schafft es überhaupt nicht entsprechende Emotionen bei mir zu wecken. Das lag auch am sehr einfachen Erzählstil; sehr kurze Sätze, alles recht seicht gehalten. Das hat mir ein bisschen die Story vermiest, die ansonsten durchaus Potential gehabt hätte. Aminah fand ich als Hauptfigur etwas gelungener, ihr Charakter ist greifbarer und man kann ihr Denken und Handeln besser nachvollziehen. Wurche ist unnahbar, die Veränderungen, die sie durchläuft fand ich nicht immer stimmig. Ansonsten gab es noch allerlei völlig austauschbare Nebenfiguren, die die Handlung mehr schlecht als recht bevölkert haben. Ich hätte mir außerdem etwas mehr Überblick über gesellschaftliche und historische Hintergründe gewünscht; da mir zu dieser Epoche Infos fehlen, spielte die Geschichte für mich im luftleeren Raum. Stände es nicht im Klappentext, ich wüsste noch nicht einmal wann die Handlung angesiedelt ist. Apropos Klappentext: die angedeutete Liebesgeschichte ist bei weitem nicht so dominierend wie erwartet. Ich fand das gut, wer allerdings eine Lovestory vor historischem Hintergrund erhofft, der wird enttäuscht sein. Insgesamt fand ich „Die Frauen von Salaga“ nicht völlig verkehrt, die Story ist aber doch hinter meinen Erwartungen zurück geblieben.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Eine Menge Potenzial einfach verschenkt

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Westafrika, Ende des 19. Jahrhunderts. Die junge und privilegierte Wurche wird zu einer errangierten Ehe gezwungen, während in einem weit entfernten Dorf die junge Aminah von Plünderern und Sklavenhändlern ...

Westafrika, Ende des 19. Jahrhunderts. Die junge und privilegierte Wurche wird zu einer errangierten Ehe gezwungen, während in einem weit entfernten Dorf die junge Aminah von Plünderern und Sklavenhändlern aus ihrem Leben gerissen wird. Während Wurche aus trotz eine Affäre beginnt, um sich zu beweisen, dass sie nicht ganz unter der Fremdbestimmung existiert, wird Aminah auf dem Sklavenmarkt zum Verkauf angeboten. Das Schicksal bringt Aminah und Wurche zusammen, Wurche kauft Aminah und beide versuchen gegen das Patriarchat ihre Frau zu stehen.

Mein Fazit:
Das Cover ist unglaublich. In meinen Rezensionen erwähne ich das Cover nur selten, aber dieses hier ist so schön farbenfroh und macht sich unglaublich gut im Bücherregal.

Was leider nicht so sehr überzeugen konnte, war die Geschichte die nach dem Cover kam. Wurche und Aminah bleiben sehr kühl gezeichnet. Das koloniale Afrika wird ebenfalls nur sehr oberflächlich beschrieben. Der Schreibstil bleibt wenig detailliert, wodurch ich mich nicht mit der Geschichte anfreunden konnte. Die Thematik ist immer noch topaktuell allerdings geht die Botschaft der Autorin nicht wirklich aus den wenigen Seiten hervor. Sie hatte eine sehr gute Idee, die sie eher mau umgesetzt hat. Ich habe mir mehr Afrika, mehr Kampf und Rebellion gewünscht. Statt dessen ist dies hier eine wenig mitreißende Version von "Die Rebellinnen- Tracy Banghart". Sehr, sehr schade. Ich hatte mir mehr erhofft.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Konnte mich leider nicht überzeugen

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Westafrika, Ende 19. Jahrhundert: Das junge Mädchen Aminah wird aus ihrer Familie gerissen und als Sklavin verkauft. Wurche, die privilegierte Tochter des Herrschers über Salaga, soll gegen ihren Willen ...

Westafrika, Ende 19. Jahrhundert: Das junge Mädchen Aminah wird aus ihrer Familie gerissen und als Sklavin verkauft. Wurche, die privilegierte Tochter des Herrschers über Salaga, soll gegen ihren Willen eine Ehe eingehen. Als die beiden Frauen sich auf dem Sklavenmarkt begegnen, verbinden sich ihre Schicksale miteinander. Beide hadern mit ihrem Schicksal und verlieben sich sogar in denselben Mann.

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich sowohl das schöne Cover als auch der Klappentext ansprachen. Ich freute mich auf einen Roman, durch den ich das historische Afrika erleben kann. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen.
Der Schreibstil wirkte sehr nüchtern auf mich, wenig lebendig, sogar fade. Ich konnte dadurch nicht richtig in die Geschichte reinfinden, sondern habe sie mehr so von außen, aus der Ferne betrachtet, gelesen. Bei mir kamen keine Emotionen auf, so dass es mir schwer fiel, dabei zu bleiben. Ich fühlte mich teilweise sehr gelangweilt.
Zu den beiden Hauptprotagonistinnen konnte ich leider keine Beziehung aufbauen, sie blieben mir zu blass und ihnen fehlte die Tiefe. Das hätte ich mir anders gewünscht, insbesondere weil die beiden Frauen nicht dem klassischen Verhalten der damaligen Zeit entsprachen. Sie dachten weiter und wollten mehr als die Rolle, die den Frauen seinerzeit bestimmt war bzw. aufoktroyiert wurde. 
Die Geschichte selbst, die abwechselnd aus Aminahs und Wurches Sicht erzählt wurde, konnte mich leider nicht packen. Gestört haben mich viele afrikanische Begriffe, die ich nicht kannte und die nicht erklärt wurden. Auch die im Klappentext angedeutete Liebesbeziehung war gerade mal in einem Nebenstrang platziert. Die damalige afrikanische Lebenssituation und die Lebensumstände etc., die ganz anders waren als die europäischen, waren für mich nicht anschaulich und greifbar genug beschrieben. Mir fehlte die Atmosphäre.

Dieser Roman konnte mich leider nicht überzeugen, so dass ich nur 2 von 5 Sternen vergebe.