Gefühlsstark, aber mit einigen Schwächen
Emerys Zwillingsschwester Logan starb an den Folgen der Autoimmunkrankheit Lupus und auch Emery leidet an der gleichen Krankheit wie ihre Schwester. In den Augen ihrer Mutter sieht Emery täglich den Schmerz ...
Emerys Zwillingsschwester Logan starb an den Folgen der Autoimmunkrankheit Lupus und auch Emery leidet an der gleichen Krankheit wie ihre Schwester. In den Augen ihrer Mutter sieht Emery täglich den Schmerz über den Verlust ihrer Schwester, weshalb sie durch einen Umzug zu ihrem Vater einen Neustart versucht. Zur neuen Familie ihres Vaters gehört auch ihr Stiefbruder Kaiden, der durch seine direkte, aber auch oft verletztende und abweisende Art seine eigene Vergangenheit verbergen möchte. Emery lernt aber bald den wahren Kaiden kennen und lieben. Doch dieser weiß nicht, dass Emery an der gleichen Krankheit wie ihre Schwester leidet.
Nachdem ich gestern die letzten Seiten des Buches gelesen habe, bin ich heute noch etwas zwiegespalten. Ich wollte es lieben, mich darin verlieren und den Schmerz füllen, doch am Ende bin ich ratlos - hatte ich zu große Erwartungen oder bin ich dem New Adult Genre vielleicht entwachsen? Ich weiß es nicht 🤷♀️
Insgesamt fand ich das Buch okay. Den Schreibstil mochte ich sehr, da sich das Buch sehr flüssig und schnell lesen ließ. Das Setting fand ich auch gelungen, die Story konzentrierte sich aber hauptsächlich auf Emery und Kaiden, weshalb man vom drumherum weniger erfahren hat. Emery, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, fand ich sofort sympathisch. Die Schilderungen ihrer Gefühle und Gedanken waren sehr authentisch und haben mich daher sehr bewegt. Bei der Darstellung von Kaiden war ich zwiegespalten - den "wahren Kaiden" mochte ich, den "harten Kaiden" konnte ich zum Teil nicht nachvollziehen.
Seine abweisende und verletzende Art fand ich stellenweise einfach nur unpassend. Die weiteren Charaktere waren eine bunte Mischung - Emerys Oma ist eine tolle Frau und auch Cam, Kaidens Mutter, mochte ich. Henry, Emerys Vater, verstand ich zum Teil erst richtig am Ende. Wohingegen ich ihre Mutter bis zum Schluss nicht verstand und sie oft einfach nur mit den Worten "Eine deiner Töchter lebt noch!" wachrütteln wollte.
Die Story drehte sich vorrangig um Emerys Krankheit und Logans Tod. Im Verlauf kam dann noch die wachsende Beziehung zu Kaiden hinzu. Die Schilderung des Alltags mit der Krankheit fand ich sehr authentisch. Die "Lovestory" kam ohne große Dramen aus, war aber eher eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Das Ende war stimmig, aber dann doch etwas vorschnell abgehandelt mit recht vielen neuen Informationen, die man vielleicht schon früher ansprechen oder sogar ganz weglassen hätte können. Für mich war die Story im Gesamten nicht ganz so stimmig wie erhofft, weshalb ich die Geschichte vermutlich auch nicht so intensiv gefühlt habe. Die gemeinsam verbrachte Zeit mit Emery und Kaiden konnte ich aber trotzdem genießen, obwohl es für mich kein Highlight war. Ich habe aber bereits viele positive Bewertungen zu dem Buch gesehen, daher lasst euch durch meinen Zwiespalt nicht abhalten, vielleicht ist es ja euer nächstes Lesehighlight.
PS: Das Cover leuchtet im Dunkeln, was ziemlich cool ist.