Cover-Bild Tod an der Wien
Band der Reihe "Historischer Kriminalroman"
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 12.10.2017
  • ISBN: 9783740802219
Beate Maly

Tod an der Wien

Historischer Kriminalroman
Ermittlungen inmitten des Wiener Faschings.

Wien 1923. Mitten in der Ballsaison verunglückt Operettendiva Hermine Egger im Theater an der Wien tödlich. Die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch glaubt nicht daran, dass die von ihr bewunderte Sängerin einem tragischen Unfall zum Opfer gefallen ist: Sie vermutet einen Mord. Gemeinsam mit ihrem Freund Anton Böck ermittelt sie zwischen Opernhäusern und Kaffeehäusern – und begibt sich damit in tödliche Gefahr …

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.02.2018

Witz und Krimi gut vereint

0

INHALT

Wien in den 20er Jahren. Die berühmt- berüchtigte Opernsängerin Hermine Egger verunglückt, am Abend der Premiere, tödlich.
Einer ihrer größten Fans, Ernestine Kirsch, glaubt jedoch nicht an einen ...

INHALT

Wien in den 20er Jahren. Die berühmt- berüchtigte Opernsängerin Hermine Egger verunglückt, am Abend der Premiere, tödlich.
Einer ihrer größten Fans, Ernestine Kirsch, glaubt jedoch nicht an einen Unfall und ermittelt mit ihrem Freund, Anton Böck, auf eigene Faust.
Wer steckt hinter dem mysteriösen Verbrechen?


MEINE MEINUNG

Nach „Tod an der Simmering“ veröffentlicht Beate Maly mit „Tod an der Wien“ ihren zweiten Kriminalroman.

Das Buch beginnt mit einem kurzen Rückblick ins Jahr 1900. Wir befinden uns in einem Internat und werden Zeuge eines tragischen Unfalls.
23 Jahre später verunglückt die Opernsängerin Hermine Egger tödlich am Abend ihrer Premiere- Zufall?

Ernestine Kirsch ist pensionierte Lehrerin, glaubt nicht, dass es sich hierbei um einen Unfall handelt und ermittelt auf eigene Faust.
Sie stellt sich dabei sehr geschickt an. Durch ihre Neugierde entlockt sie möglichen Verdächtigen allerlei Informationen.
Dabei hilft ihr nicht nur ihr Freund Anton Böck, sondern auch ihr ehemaliger Lateinschüler Erich Felsberg, der inzwischen Kriminalinspektor bei der Polizei ist.

Den Charakteren in „Tod an der Wien“ fehlt es keinstenfalls an Tiefe und Witz!
Ernestine Kirsch ist einem von der ersten Minute an total sympathisch. Ich habe die „Omi von Nebenan“ sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist eine aufgeweckte Dame und ihre Neugierde hat mich häufig zum schmunzeln gebracht.
Anton Böck hingegen ist ein bisschen reservierter. Aber auch er ist ein liebevoller Vater und Großvater und lässt sich von Ernestine gerne zu kleineren Schandtaten überreden.
Sie sind ein eingespieltes Team, dass nach vielen Ungereimtheiten doch die richtigen Schlüsse zieht.

Das erste was mich an diesem Buch anspricht, ist das Cover! Es ist einerseits schlicht, sticht einem aber trotzdem sofort ins Auge.
„Tod an der Wien“ lässt sich sehr leicht lesen. Der Schreibstil ist wirklich flüssig und versetzt einen spielend zurück in die 20er Jahre.
Hinzu kommt, dass man das Buch gar nicht wieder aus der Hand legen möchte, aus Angst etwas zu verpassen.

FAZIT

„Tod an der Wien“ gehört eindeutig zu meinen Top 10 Büchern 2017! Ein absolutes „Wohlfühl-Buch“. Die Kombination aus Witz und Krimi wird hier wirklich auf den Punkt gebracht. Ich hoffe, dass noch ein paar weitere Teile erscheinen!
Ganz ohne Frage vergebe ich 5 Sterne und lege „Tod an der Wien“ jedem wärmstens ans Herz.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ernestine und Anton ermitteln

0

Beate Malys Spezialität sind historische Krimis, die im besten Fall im alten Wien spielen. So auch "Tod an der Wien".

Der Krimi spielt im Wien des Jahres 1922 in der Künstlerszene. Hermine Egger, eine ...

Beate Malys Spezialität sind historische Krimis, die im besten Fall im alten Wien spielen. So auch "Tod an der Wien".

Der Krimi spielt im Wien des Jahres 1922 in der Künstlerszene. Hermine Egger, eine alternde Operettensängerin, deren Stern am Erlöschen ist, wird tot im Theater an der Wien aufgefunden. Unfall oder Mord? Die pensionierte und für die damalige Zeit schon sehr emanzipierte und fortschrittliche Lehrerin Ernestine Kirsch und ihr Freund und Vermieter Anton Böck besuchen Eggers letzte Vorstellung. Sie haben am Abend des Vorfalls div. Beobachtungen gemacht, die sie überzeugen, dass die Operettendiva ermordet wurde. 

Die Amateurdetektive ermitteln schnell und intelligent. Zudem führt jedes Kapitel den Leser auf einen Stadtrundgang durch das Wien der 20er Jahre mit seinen Kaffeehäusern, Villen aber auch Armenvierteln. Die selbstbewusste Ernestine Kirsch hat mich sehr beeindruckt. Sie besitzt nicht nur genug Scharfsinn und Mut, um einen Mord aufzuklären, sie hat auch sehr moderne und interessante Ansichten in Hinblick auf die damalige vorherrschenden autoritäre Schulbildung. 

Mir hat dass Buch so gut gefallen, dass ich auch Ernestines ersten Fall lesen möchte "Tod am Semmering".
Der Krimi wird allen Lesern genauso gut wie mir gefallen, die gerne historische Krimis, die ohne großes Blutvergießen auskommen, lesen.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Charmantes Duo ermittelt im Wien der 20er Jahre

0

Kurz zum Inhalt:

Wien, Februar 1923: Die pensionierte Lateinlehrerin Ernestine Kirsch besucht mit ihrem guten Freund, dem pensionierten Apotheker Anton Böck, die Uraufführung der Operette "Die gelbe Jacke" ...

Kurz zum Inhalt:

Wien, Februar 1923: Die pensionierte Lateinlehrerin Ernestine Kirsch besucht mit ihrem guten Freund, dem pensionierten Apotheker Anton Böck, die Uraufführung der Operette "Die gelbe Jacke" im Theater an der Wien.

Kurz darauf verunglückt die Operettensängerin Hermine Egger tödlich. War es wirklich nur ein Unfall?

Ernestine vermutet einen Mord und macht sich mit Anton auf Spurensuche - und begibt sich dabei selbst in Gefahr...



Meine Meinung:

Beate Maly hat in diesem humorvollen Krimi viele Details aus dem Wien der 20er Jahre integriert, auch die Probleme der Zwischenkriegszeit und des damaligen Schulsystems werden aufgezeigt.

Ernestine und Anton sind äußerst sympathisch; auch die Nebenfiguren und die Örtlichkeiten des alten Wiens sind sehr detailreich beschrieben.

Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, mir ist die Schreibweise sehr sympathisch und das Ende kommt ganz anders, als erwartet.



Fazit:

Humorvoller Krimi im Wien der 20er Jahre mit einer sympathischen und charmanten "Miss Marple", die mit viel Glück, Neugier und guter Kombinationsgabe den Fall lösen kann.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Wiens Miss Marple ermittel wieder

0

Bezug nehmend auf den Tatort, nämlich das „Theater an der Wien“ (mit Wien ist hier der Wien-Fluss gemeint) nennt Beate Maly ihren neuesten historischen Krimi rund um die pensionierte Lehrern Ernestine ...

Bezug nehmend auf den Tatort, nämlich das „Theater an der Wien“ (mit Wien ist hier der Wien-Fluss gemeint) nennt Beate Maly ihren neuesten historischen Krimi rund um die pensionierte Lehrern Ernestine Kirsch und ihren Freund, den Apotheker Anton Böck, „Tod an der Wien“.

Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise in das Jahr 1923. Dem Jahr in dem es einigen Leuten nach dem Ersten Weltkrieg wieder besser geht und die sich Theaterbesuche und den Eintritt in das Variéte „Tabarin“ leisten können. Trotzdem gibt es viele Menschen, die ein Leben unter der Armutsgrenze fristen, in schimmelige und feuchten Behausungen, in denen Betten für Stunden vermietet werden, um sich die eigene Miete leisten zu können. So sieht das Umfeld aus, in dem Ernestine und Anton leben.

Worum geht’s?

Der Einstig ist mit einem Rückblick in das Jahr 1900, in ein Elite-Gymnasium, in dem Prügelstrafe und das „Brechen“ der jungen Schüler, also die „Schwarze Pädagogik“, üblich und sogar teilweise von den Eltern gewollt, an der Tagesordnung sind, ziemlich schockierend. Ein Schüler begeht Selbstmord und einer der grausamen Lehrer kommt ebenfalls zu Tode. Ob Mord oder Unfall – da lässt uns die Autorin im Unklaren. Wegen seiner Grausamkeit haben wir Leser wenig Mitleid mit diesem Lehrer. Das Mitgefühl liegt eher auf Seiten der gepiesackten Schüler, von denen lediglich Pseudonyme, nämlich Laelius und Cicero, bekannt sind.

Welche Rolle werden die beiden später im Buch noch spielen?

Doch zurück ins Jahr 1923. Im „Theater an der Wien“ hat Franz Lehars Operette „Die gelbe Jacke“ ihre Premiere. Ernestine verschleppt ihren Anton in das Musikstück, dessen Titel doch eher schaurig klingt und vom Wiener Publikum nur verhalten angenommen wird. (Erst Jahre später wird die Operette als „Land des Lächelns“ fulminante Erfolge feiern.)

Um Antons Enkelin Rosa eine Freude zu machen, versucht Ernestine von der Hauptdarstellerin Hermine Egger ein Autogramm zu ergattern und wird Zeugin von Streitereien. Als die Operetten-Diva am nächsten Morgen tot im Theater aufgefunden wird, macht sich die pensionierte Lehrerin so ihre Gedanken. Als dann der Tod der Soubrette als Unfall ad acta gelegt werden soll, ist die Neugierde von Ernestine erst recht geweckt, zumal sie einige Ungereimtheiten entdecken kann. Als dann noch die keifende Hausmeisterin des Theaters ebenfalls tödlich verunglückt, sind das für Wiens Miss Marple zwei Zufälle zuviel.

Wie wir es von Ernestine gewöhnt sind, steckt sie ihre Nase in allerlei Dinge, die sie nichts bis wenig angehen.

Wird Ernestine die beiden Todesfälle aufklären können? Und wie hängen sie mit dem Prolog zusammen?

Meine Meinung:

Die Stimmung in der Bevölkerung ist gut eingefangen. Man erfährt so nebenbei vom Schicksal der Kriegerwitwen, von Familien, die einige ihrer Lieben an die Spanische Grippe verloren haben und – sehr aufschlussreich – einiges über das Schulwesen in Österreich. Eingangs die reaktionären Methoden der „Schwarzen Pädagogik“ und im Laufe der Geschichte einiges über die Reformpädagogik eines Otto Glöckels und Maria Montessoris. Ein schöner Exkurs, denn in der heutigen Diskussion um die Schule wird auf Errungenschaften des „Roten Wiens“ oft vergessen, weil für selbstverständlich gehalten.

Gemeinsam mit Ernstine und Anton streifen wir durch Wien und delektieren uns an vorzüglichen Mehlspeisen im Café Dobner oder im Café Central. Wir dürfen das verruchte Nachtlokal „Tabarin“ besuchen, in dem Größen wie Hans Moser, Fritz Grünbaum und eine Reihe jüdischer Kabarettisten ihre Auftritte haben.

Gut gefällt mir auch der Seitenblick in das private Leben der beiden Spürnasen. So bahnt sich für Antons Tochter Heide, die ebenfalls Kriegerwitwe ist, eine mögliche neue Liebe in Gestalt des Kriminalinspektors Erich Felsberg an. Da ist es doch ausnehmend gut, dass Erich ein ehemaliger Schüler Ernestines ist und einen aufrechten Charakter aufweist. Herzlich und liebevoll ist das Verhältnis von Opa Anton zu seiner Enkelin Rosa, der er, genauso wie Ernestine, keinen Wunsch abschlagen kann. Wenn auch aus anderen Gründen.

Die Auflösung ist gekonnt und lässt die eine oder andere Möglichkeit offen. Das stellt einen eleganten Kunstgriff dar, denn das Leben ist nicht immer schwarz oder weiß. Häufig findet man allerlei Graustufen.

Fazit:

Ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit, bei dem der Leser seine eigene Fantasie mitspielen lassen darf. Gerne gebe ich 5 Stern und warte mit Ungeduld auf den 3. Fall für Ernestine Kirsch und Anton Böck.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Spannung aus den 20ern

0

Ernestine Kirsch hat das große Glück Karten für die Premiere der Operette "Die gelbe Jacke" ergattert zu haben und überredet den anfangs nicht begeisterten aber ihrem Charme erliegenden Anton Böck sie ...

Ernestine Kirsch hat das große Glück Karten für die Premiere der Operette "Die gelbe Jacke" ergattert zu haben und überredet den anfangs nicht begeisterten aber ihrem Charme erliegenden Anton Böck sie zu begleiten. Mit ihrer direkten und offenen Art gelingt es ihr zu den Garderoben der Starts vorzudringen und ein Autogramm der Hauptdarstellerin Hermine Egger zu bekommen. Kurze Zeit später ist Hermine tot, bei einem vermeintlichen Unfall ist sie gestürzt und hat sich das Genick gebrochen. Alles sieht nach einem Routinefall aus und die Polizei will die Akten schon schließen, nur Ernestine wittert aufgrund einiger kleiner Ungereimtheiten ein Verbrechen und begibt sich mit Anton wieder auf die Jagd nach einem Mörder...

"Tod an der Wien" ist der zweite Band um die beiden sympathischen Protagonisten Ernestine Kirsch und Anton Böck. Schon im ersten Band waren mir die beiden ans Herz gewachsen und konnten dies auch im zweiten Teil bestätigen. Mit dem Charme einer einstigen Miss Marple, ohne sie aber lediglich zu kopieren, überzeugt Ernstine mit ihrer liebevollen, zuvorkommenden, aber auch neugierigen Art. Sie wird unterstützt von dem eher schüchternen, aber über beide Ohren verliebten Anton. Die Autorin Beate Maly verstrickt die beiden in kriminalistische Untersuchungen, bei denen Scharfsinn und Kombinationsgabe gefragt sind. Die Szenerie Wiens in den 20er Jahren fängt die Autorin mit ihrem bildreichen und sehr lebendigen Schreibstil hervorragend ein. Die historischen Details wirken sehr gut recherchiert und rundeten die Kulisse passend ab. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Die erste Tote lässt mit Hermine Egger nicht lange auf sich warten und eine ganze Liste verdächtiger Personen kann herausgearbeitet werden. Das Buch bietet viel Gelegenheit eigen Überlegungen anzustellen, wer der Täter oder die Täterin sein könnte. Das für mich völlig überraschende, aber auch schlüssige Finale runden den hohen Unterhaltungswert des Buches gut ab.

"Tod an der Wien" ist für mich ein richtig gut gelungener Kriminal-roman im klassischen Stil. Ohne viel technische Hilfsmittel sind die Ermittler hier in den 20er Jahren noch auf ihre Kombinationsgabe angewiesen, und die funktioniert bei der Hauptprotagonistin hervorragend. Dies lässt hoffen, dass die beiden Ermittler noch einige knifflige Fälle zu lösen bekommen Insgesamt aus meiner Sicht ein fesselnder Krimi, den ich sehr gerne weiterempfehle und mit vollen fünf von fünf Sternen bewerte.