Cover-Bild Vom Ende der Einsamkeit
Band der Reihe "diogenes deluxe"
(19)
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 09.12.2020
  • ISBN: 9783257261554
Benedict Wells

Vom Ende der Einsamkeit

Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2023

Mit bitterem Nachgeschmack

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Die Geschichte hallt bei mir immer noch nach und wird dabei nicht leiser. Nach diesem Roman kann man wohl nachvollziehen, wie Trauer einen Menschen verändern und wie Einsamkeit ein Kind prägen kann.

Am ...

Die Geschichte hallt bei mir immer noch nach und wird dabei nicht leiser. Nach diesem Roman kann man wohl nachvollziehen, wie Trauer einen Menschen verändern und wie Einsamkeit ein Kind prägen kann.

Am Anfang ganz unterschiedliche Geschwister, die miteinander nichts zu tun haben möchten, kämpfen ihren eigenen Weg durch. Jeder von ihnen kompensiert und bearbeitet Trauer auf seine eigene Art und Weise. Die Geschichte wird aus der Sicht des jüngeren Bruders Jules erzählt. Das Ganze wird als Jules Erinnerungen, Überlegungen und Reflexionen dargestellt. Die Erzählung über die Beziehungen zwischen den Geschwistern, ihren Freunden, Familie, Partnern und Kindern wird intensiv und psychologisch kühn beschrieben. Der Leser sieht, wie traumatisiert die Hauptfiguren sind und wie diese ihre Leben bestimmt.

Der Autor schafft einen großen Roman über Kummer, Selbstsuche und vor allem Geschwisterliebe. Es ist eine herzergreifende Geschichte über Alleinsein, Leere, Suche nach Antworten auf komplizierte Fragen. Die Vergangenheit bleibt immer ein Teil von uns.

Es ist eine Hymne über gute Werte, die nicht leicht zu lesen ist. Einzigartig, tief, dramatisch, mit bitterem Nachgeschmack.

Eine absolute Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Ruhig und tiefgründig

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Jules ist der jüngste von drei Geschwistern, die früh ihre Eltern verlieren, er selbst ist gerade einmal zehn Jahre alt. Im Buch erzählt er in der Ich-Form seine Geschichte und wir begleiten ihn bis in ...

Jules ist der jüngste von drei Geschwistern, die früh ihre Eltern verlieren, er selbst ist gerade einmal zehn Jahre alt. Im Buch erzählt er in der Ich-Form seine Geschichte und wir begleiten ihn bis in seine Mittvierziger.
"Vom Ende der Einsamkeit" ist ein sehr ruhiges Buch, ein tiefgehendes philosophisches Werk, das stilistisch wunderschön geschrieben ist. Es handelt von Verlust, vom Verarbeiten von Verlust, von unerfüllten Träumen, von verpassten Gelegenheiten und vom Wiederfinden. Es ist ein trauriges, teilweise tragisches Buch und dennoch nicht hoffnungslos und es wartet nicht mit aufdringlichen Lebenstipps auf, es erzählt und schildert einfach nur.
Wer ruhige intelligente Bücher mag, wird dieses hier lieben.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Von der Kraft der Liebe

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"Du bist nicht schuld an deiner Kindheit und am Tod deiner Eltern. Aber du bist schuld daran, was diese Dinge mit dir machen. Du allein trägst die Verantwortung für dich und dein Leben. Und wenn du nur ...

"Du bist nicht schuld an deiner Kindheit und am Tod deiner Eltern. Aber du bist schuld daran, was diese Dinge mit dir machen. Du allein trägst die Verantwortung für dich und dein Leben. Und wenn du nur tust, was du immer getan hast, wirst du auch nur bekommen, was du immer bekommen hast." (S. 185)

Drei Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten, kommen in ein Internat, nachdem ihre Eltern tödlich verunglückt sind. Jeder der drei versucht auf seine Art, mit dem Verlust und der neuen Situation umzugehen. Liz, die Älteste, nimmt das Leben gierig an und läßt nichts aus. Marty, der mittlere Sohn, wird zum Eigenbrötler und der sensible Jules verliert sein Selbstbewusstsein und trauert dem verlorenen Familienglück hinterher. In Alva findet er eine Freundin, die weißt, was Verlust bedeutet. Erst als die Kinder erwachsen sind, können sie über ihre Gefühle sprechen und die Vergangenheit annehmen.

Benedikt Wells hat einen tieftraurigen und zugleich wunderschönen Roman über das Erwachsenwerden, über Familie, Freundschaft und Einsamkeit geschrieben. Über dreißig Jahre verfolgt man die Geschichte der Geschwister, wobei immer einige Jahre in Kapiteln zusammengefaßt werden, um einen einschneidenden Lebensabschnitt aufzuzeigen. Die Handlung wird aus der Sicht von Jules in der Ich-Perspektive geschildert, dadurch fühlt man sich ihm besonders nahe und verfolgt gebannt wie sich seine Beziehung zu Liz und Marty und vor allem zu Alva entwickelt. Wells erzählt die Geschichte eindringlich und auf scheinbar ganz leichte Weise. Die Protagonisten sind alle, trotz ihrer Schwächen, sympathisch und ebenso glaubhaft wie die Dialoge. Obwohl das Geschehen quasi zu Ende erzählt wird, hätte ich noch ewig weiterlesen können, die Handlung hat mich tief berührt.

Nach "Hard Land" hat mich auch "Vom Ende der Einsamkeit" von Benedikt Wells begeistert; wirklich schön geschrieben, mit tollen Figuren und einer Geschichte, die einem mehr als einmal die Tränen in die Augen treibt. Dafür vergebe ich gerne fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Einsamkeit hat viele Facetten

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Das lernt Jules früh, als er, erst zehnjährig, seine Eltern durch einen Unfall verliert und zusammen mit seinen um einiges älteren Geschwistern Marty und Liz in ein Internat kommt - eines, das weder Schicki-Micki ...

Das lernt Jules früh, als er, erst zehnjährig, seine Eltern durch einen Unfall verliert und zusammen mit seinen um einiges älteren Geschwistern Marty und Liz in ein Internat kommt - eines, das weder Schicki-Micki ist noch Hanni-und-Nanni-Gruppenstimmung aufkommen lässt. Nein, es ist eines, in das Kinder und Jugendliche mehr oder weniger abgeschoben werden und da sind sie nun, die drei Unglücklichen und leben mehr oder minder nebeneinander her. Marty stürzt sich auf Wissenschaftliches, Liz mag Männer und Fluchten und Jules bleibt allein zurück, bis sich eines Tages Alva, auch sie eine Zurückgelassene, neben ihn setzt. Seitdem gibt es Jules und Alva - aber auch Alva mag andere Männer und sie mag es, davonzulaufen. Wie vertraut das Jules scheint.

Das Erwachsenenleben lässt die drei Geschwister zwar nicht unbedingt zusammenrücken, doch durchaus mehr aufeinander zukommen. Vor allem Marty hat seinen Weg gefunden, beruflich und privat herrschen bei ihm stabile Verhältnisse. Liz ist immer noch unstet, kehrt aber immer wieder zu ihren Brüdern zurück - zumindest das. Und Jules, er hat einen tollen Job, der ihm Spass macht, aber Alva - Alva ist ihm schon vor vielen Jahren - noch zu Schulzeiten - durch die Lappen gegangen. Dabei wollten sie Kinder zusammen haben, wenn sie es - einzeln jeweils - noch nicht geschafft haben, Eltern zu werden, bevor sie 30 sind.

Jules findet Alva - kinderlos, aber verheiratet mit einem sehr viel älteren Mann - und es beginnt ein seltsames Leben für ihn. Wir begleiten Jules und seine Leute noch einige Jahre und erobern gemeinsam mit ihm seine Festung der Einsamkeit, verlassen diese aber auch wieder mit ihm.

Ein Buch über Freundschaft und Familie, vor allem aber über Vertrauen und über verschiedene Arten von Beziehungen. Das Leben geht seltsame Wege, doch aufhören tut es erst durch den Tod, vorher ist man nicht am Ende, auch wenn man es oftmals denkt und sich verlassen fühlt.

Ein schön geschriebenes Buch, das ich gern gelesen habe, das mir in seiner Botschaft ingesamt aber einen Hauch zu einfach war. Ein Buch für zwischendurch, eines, mit dem man sein Bedürfnis nach schönen Worten und Sätzen befriedigen kann. Es ist weit davon entfernt, bedeutungslos oder oberflächlich zu sein - aber so inhaltsreich, dass es noch lange in mir nachhallen wird, ist es dann auch wieder nicht - obwohl mich Wells' Worte immer mal wieder ergriffen haben und ich viele Parallelen zu meinem eigenen Leben fand.

Veröffentlicht am 12.07.2021

Berührend und intensiv

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Jules und seine Geschwister haben eine wunderschöne Kindheit, bis sich ihr Leben durch den Tod ihrer Eltern komplett ändert. Alle drei reagieren in unterschiedliche Weise auf diesen Schicksalsschlag und ...

Jules und seine Geschwister haben eine wunderschöne Kindheit, bis sich ihr Leben durch den Tod ihrer Eltern komplett ändert. Alle drei reagieren in unterschiedliche Weise auf diesen Schicksalsschlag und entfernen sich von den anderen Geschwistern. Das Buch begleitet Jules und auch seine Geschwister auf ihrem Lebensweg und lässt den Leser daran teilhaben wie sie versuchen den Verlust zu überwinden. Ein Roman über Verlust, Liebe, Schuldgefühle, Einsamkeit und Familie.

Mich hat schon lange kein Buch mehr so sehr berührt wie dieses und das lag nicht unbedingt an dem emotionalen Thema. Das besondere ist definitiv der Schreibstil. Der Autor versteht es die Worte so zusammen zu setzen, dass ein einzelner Satz eine so große Aussagekraft hat und direkt in mein Herz eindringt. Ich habe mich an vielen Stellen verstanden gefühlt und an anderen die Gefühle der Protagonisten nachvollziehen können, obwohl sie sich stark von meinem Wesen unterscheiden.

Die Geschichte ist leise und unaufgeregt, aber so intensiv. Sie ist in mich eingedrungen und hat mich nicht mehr losgelassen. Sie hat mich nachhaltig beeinflusst, auch durch die essentiellen Fragen die aufgeworfen werden, wie: Was am eigenen Charakter ist unveränderlich und was ist durch Erlebnisse hervorgerufen worden.

Benedict Wells ist ein Meister der Worte.

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