Cover-Bild Vom Ende der Einsamkeit
Band der Reihe "diogenes deluxe"
(20)
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 09.12.2020
  • ISBN: 9783257261554
Benedict Wells

Vom Ende der Einsamkeit

Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2023

Ein grandioses Leseerlebnis mit intensiver Ausdruckskraft

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Im Diogenes Verlag erscheint Benedict Wells Roman "Vom Ende der Einsamkeit".

Die drei Geschwister Jules, Liz und Marty verlieren bei einem Unfall ihre Eltern und gehen mit dem Verlust auf unterschiedliche ...

Im Diogenes Verlag erscheint Benedict Wells Roman "Vom Ende der Einsamkeit".

Die drei Geschwister Jules, Liz und Marty verlieren bei einem Unfall ihre Eltern und gehen mit dem Verlust auf unterschiedliche Weise um. Der jüngste Bruder Jules fühlt sich im Stich gelassen, merken wie hart das Leben sein kann. Während Marty und Liz auf unterschiedliche Weise damit umgehen, fühlt sich der jüngste Bruder Jules einfach nur unsäglich einsam und im Stich gelassen. Seine Entwicklung zum Erwachsenen ist geprägt durch diese Einsamkeit.

"Dein wahrer Freund ist jemand, der immer da ist, der dein ganzes Leben an deiner Seite geht. Du musst ihn finden, das ist wichtiger als alles, auch die Liebe. Denn die Liebe kann vergehen." Zitat Seite 33


Das Buch beginnt mit Trauer, Verlust und drei Geschwistern, die sich diesen Gefühlen stellen müssen. Jeder Mensch geht mit einem Verlust anders um, die unterschiedliche Prägung und das Verhalten aufgrund solcher Erfahrung erkennt man bei den Geschwistern sehr genau. Zunächst folgen wir Jules Entwicklung als Jugendlicher, der sich seinen Platz im Leben sucht und ständig einsam ist. Diese Einsamkeit prägt ihn auch noch als Erwachsener, doch ganz langsam bahnt sich ein Fünkchen Hoffnung auf Liebe, Familie, Glück und Zusammenhalt, bis erneut das Schicksal zuschlägt. Marty lernt, macht Karriere und findet als erster zurück in sein Leben, während Liz sich nicht unterordnen will und und die Welt der Drogen erlebt.



Wieviel Leid kann ein Mensch ertragen, ohne daran zu zerbrechen? Benedict Wells hat darüber einen berührenden Roman geschrieben, der mich tief in meinem Herzen bewegt hat. Doch er lässt am Ende immer die Hoffnung bestehen, die das Leben wieder lebenswert und schön macht.

Der sprachliche ausdruck, der Aufbau der Geschichte und die anteilnehmende Beschreibung der Figuren haben mich beeindruckt und machen dieses Buch so außergewöhnlich schön und tiefgründig.

Ein wunderbarer und sehr berührender Roman um Familie, Liebe, Hoffnung, um Schicksal und Verlust. Trotz aller Melancholie versprüht er viel Zuversicht und zeigt auf, was wirklich im Leben zählt. Einfach nur großartig und berührend!

Veröffentlicht am 12.03.2023

Mit bitterem Nachgeschmack

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Die Geschichte hallt bei mir immer noch nach und wird dabei nicht leiser. Nach diesem Roman kann man wohl nachvollziehen, wie Trauer einen Menschen verändern und wie Einsamkeit ein Kind prägen kann.

Am ...

Die Geschichte hallt bei mir immer noch nach und wird dabei nicht leiser. Nach diesem Roman kann man wohl nachvollziehen, wie Trauer einen Menschen verändern und wie Einsamkeit ein Kind prägen kann.

Am Anfang ganz unterschiedliche Geschwister, die miteinander nichts zu tun haben möchten, kämpfen ihren eigenen Weg durch. Jeder von ihnen kompensiert und bearbeitet Trauer auf seine eigene Art und Weise. Die Geschichte wird aus der Sicht des jüngeren Bruders Jules erzählt. Das Ganze wird als Jules Erinnerungen, Überlegungen und Reflexionen dargestellt. Die Erzählung über die Beziehungen zwischen den Geschwistern, ihren Freunden, Familie, Partnern und Kindern wird intensiv und psychologisch kühn beschrieben. Der Leser sieht, wie traumatisiert die Hauptfiguren sind und wie diese ihre Leben bestimmt.

Der Autor schafft einen großen Roman über Kummer, Selbstsuche und vor allem Geschwisterliebe. Es ist eine herzergreifende Geschichte über Alleinsein, Leere, Suche nach Antworten auf komplizierte Fragen. Die Vergangenheit bleibt immer ein Teil von uns.

Es ist eine Hymne über gute Werte, die nicht leicht zu lesen ist. Einzigartig, tief, dramatisch, mit bitterem Nachgeschmack.

Eine absolute Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Ruhig und tiefgründig

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Jules ist der jüngste von drei Geschwistern, die früh ihre Eltern verlieren, er selbst ist gerade einmal zehn Jahre alt. Im Buch erzählt er in der Ich-Form seine Geschichte und wir begleiten ihn bis in ...

Jules ist der jüngste von drei Geschwistern, die früh ihre Eltern verlieren, er selbst ist gerade einmal zehn Jahre alt. Im Buch erzählt er in der Ich-Form seine Geschichte und wir begleiten ihn bis in seine Mittvierziger.
"Vom Ende der Einsamkeit" ist ein sehr ruhiges Buch, ein tiefgehendes philosophisches Werk, das stilistisch wunderschön geschrieben ist. Es handelt von Verlust, vom Verarbeiten von Verlust, von unerfüllten Träumen, von verpassten Gelegenheiten und vom Wiederfinden. Es ist ein trauriges, teilweise tragisches Buch und dennoch nicht hoffnungslos und es wartet nicht mit aufdringlichen Lebenstipps auf, es erzählt und schildert einfach nur.
Wer ruhige intelligente Bücher mag, wird dieses hier lieben.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Von der Kraft der Liebe

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"Du bist nicht schuld an deiner Kindheit und am Tod deiner Eltern. Aber du bist schuld daran, was diese Dinge mit dir machen. Du allein trägst die Verantwortung für dich und dein Leben. Und wenn du nur ...

"Du bist nicht schuld an deiner Kindheit und am Tod deiner Eltern. Aber du bist schuld daran, was diese Dinge mit dir machen. Du allein trägst die Verantwortung für dich und dein Leben. Und wenn du nur tust, was du immer getan hast, wirst du auch nur bekommen, was du immer bekommen hast." (S. 185)

Drei Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten, kommen in ein Internat, nachdem ihre Eltern tödlich verunglückt sind. Jeder der drei versucht auf seine Art, mit dem Verlust und der neuen Situation umzugehen. Liz, die Älteste, nimmt das Leben gierig an und läßt nichts aus. Marty, der mittlere Sohn, wird zum Eigenbrötler und der sensible Jules verliert sein Selbstbewusstsein und trauert dem verlorenen Familienglück hinterher. In Alva findet er eine Freundin, die weißt, was Verlust bedeutet. Erst als die Kinder erwachsen sind, können sie über ihre Gefühle sprechen und die Vergangenheit annehmen.

Benedikt Wells hat einen tieftraurigen und zugleich wunderschönen Roman über das Erwachsenwerden, über Familie, Freundschaft und Einsamkeit geschrieben. Über dreißig Jahre verfolgt man die Geschichte der Geschwister, wobei immer einige Jahre in Kapiteln zusammengefaßt werden, um einen einschneidenden Lebensabschnitt aufzuzeigen. Die Handlung wird aus der Sicht von Jules in der Ich-Perspektive geschildert, dadurch fühlt man sich ihm besonders nahe und verfolgt gebannt wie sich seine Beziehung zu Liz und Marty und vor allem zu Alva entwickelt. Wells erzählt die Geschichte eindringlich und auf scheinbar ganz leichte Weise. Die Protagonisten sind alle, trotz ihrer Schwächen, sympathisch und ebenso glaubhaft wie die Dialoge. Obwohl das Geschehen quasi zu Ende erzählt wird, hätte ich noch ewig weiterlesen können, die Handlung hat mich tief berührt.

Nach "Hard Land" hat mich auch "Vom Ende der Einsamkeit" von Benedikt Wells begeistert; wirklich schön geschrieben, mit tollen Figuren und einer Geschichte, die einem mehr als einmal die Tränen in die Augen treibt. Dafür vergebe ich gerne fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Einsamkeit hat viele Facetten

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Das lernt Jules früh, als er, erst zehnjährig, seine Eltern durch einen Unfall verliert und zusammen mit seinen um einiges älteren Geschwistern Marty und Liz in ein Internat kommt - eines, das weder Schicki-Micki ...

Das lernt Jules früh, als er, erst zehnjährig, seine Eltern durch einen Unfall verliert und zusammen mit seinen um einiges älteren Geschwistern Marty und Liz in ein Internat kommt - eines, das weder Schicki-Micki ist noch Hanni-und-Nanni-Gruppenstimmung aufkommen lässt. Nein, es ist eines, in das Kinder und Jugendliche mehr oder weniger abgeschoben werden und da sind sie nun, die drei Unglücklichen und leben mehr oder minder nebeneinander her. Marty stürzt sich auf Wissenschaftliches, Liz mag Männer und Fluchten und Jules bleibt allein zurück, bis sich eines Tages Alva, auch sie eine Zurückgelassene, neben ihn setzt. Seitdem gibt es Jules und Alva - aber auch Alva mag andere Männer und sie mag es, davonzulaufen. Wie vertraut das Jules scheint.

Das Erwachsenenleben lässt die drei Geschwister zwar nicht unbedingt zusammenrücken, doch durchaus mehr aufeinander zukommen. Vor allem Marty hat seinen Weg gefunden, beruflich und privat herrschen bei ihm stabile Verhältnisse. Liz ist immer noch unstet, kehrt aber immer wieder zu ihren Brüdern zurück - zumindest das. Und Jules, er hat einen tollen Job, der ihm Spass macht, aber Alva - Alva ist ihm schon vor vielen Jahren - noch zu Schulzeiten - durch die Lappen gegangen. Dabei wollten sie Kinder zusammen haben, wenn sie es - einzeln jeweils - noch nicht geschafft haben, Eltern zu werden, bevor sie 30 sind.

Jules findet Alva - kinderlos, aber verheiratet mit einem sehr viel älteren Mann - und es beginnt ein seltsames Leben für ihn. Wir begleiten Jules und seine Leute noch einige Jahre und erobern gemeinsam mit ihm seine Festung der Einsamkeit, verlassen diese aber auch wieder mit ihm.

Ein Buch über Freundschaft und Familie, vor allem aber über Vertrauen und über verschiedene Arten von Beziehungen. Das Leben geht seltsame Wege, doch aufhören tut es erst durch den Tod, vorher ist man nicht am Ende, auch wenn man es oftmals denkt und sich verlassen fühlt.

Ein schön geschriebenes Buch, das ich gern gelesen habe, das mir in seiner Botschaft ingesamt aber einen Hauch zu einfach war. Ein Buch für zwischendurch, eines, mit dem man sein Bedürfnis nach schönen Worten und Sätzen befriedigen kann. Es ist weit davon entfernt, bedeutungslos oder oberflächlich zu sein - aber so inhaltsreich, dass es noch lange in mir nachhallen wird, ist es dann auch wieder nicht - obwohl mich Wells' Worte immer mal wieder ergriffen haben und ich viele Parallelen zu meinem eigenen Leben fand.