Unterhaltsamer Krimi aus interessanter Perspektive
Die Hauptperson Ernest Cunningham ist selbst Autor, und zwar für Bücher übers Bücherschreiben. Genauer gesagt hat er sich darauf spezialisiert, wie man Krimis schreibt. Das macht den Schreibstil sehr besonders. ...
Die Hauptperson Ernest Cunningham ist selbst Autor, und zwar für Bücher übers Bücherschreiben. Genauer gesagt hat er sich darauf spezialisiert, wie man Krimis schreibt. Das macht den Schreibstil sehr besonders. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Ernest geschrieben und der Leser wird direkt persönlich angesprochen.
Zunächst beginnt das Buch mit den „10 Regeln eines Detektivromans“ von Ronald Knox. Im Laufe der Geschichte bezieht sich Ernest immer wieder darauf und hält sich in seiner Erzählung daran. Er spoilert aber direkt am Anfang, auf welchen Seiten von Leichen erzählt wird und auch mittendrin sind vereinzelt Spoiler auf Zukünftiges zu finden. Das hat mich persönlich nicht gestört, die Seitenzahlen konnte man gut überlesen und auch der Rest war nichts, was zu viel verraten oder vorweggenommen hätte.
Nacheinander werden im Laufe des gesamten Buches die einzelnen Familienmitglieder - mal mehr, mal weniger – beleuchtet. Dabei erfährt man dann auch, wer wen auf dem Gewissen hat und die damit zusammenhängenden Umständen.
Einziger kleiner Kritikpunkt: an manchen Stellen wirkt die ganze Geschichte schon etwas sehr konstruiert und weit hergeholt. Man muss gut mitdenken, um den Faden nicht zu verlieren.
Trotzdem fand ich das Buch flüssig zu lesen und unterhaltsam. Die Auflösung am Ende, als alle Puzzlestückchen zusammengefügt wurden, hat mir gut gefallen und war nicht komplett erwartbar.
Das Buch ist wohl nichts für diejenigen, die einen ernsten, spannungsgeladenen Krimi erwarten, sondern für die Leser, die eine unterhaltsam geschriebene Mordermittlung zum Miträtseln und -denken wollen.