Cover-Bild Neue Zeiten auf der Kö – Die Journalistin
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 28.03.2024
  • ISBN: 9783492507448
Bettina Lausen

Neue Zeiten auf der Kö – Die Journalistin

Roman | Im Düsseldorf der 50er Jahre sucht eine junge Frau nach Selbstbestimmung

Eine verbotene Liebe öffnet einer jungen Frau in Düsseldorf den Weg zu einem selbstbestimmten Leben als Journalistin. Für alle Leser:innen von Eva Völler, Mechthild Borrmann und Lily Bernstein 

»Und warum lernen Sie dann nicht bei einer Zeitung?« Sie seufzte. »Die Frage kann wohl nur von einem Mann kommen. Die Zeiten, in denen die Frauen für alles zuständig waren, arbeiten gingen und für sich selbst entscheiden durften, sind wieder vorbei.« 

Düsseldorf 1950: Eva erfährt mit zwanzig Jahren das erste Mal von den Gräueltaten der Nazis. Ihre Eltern hatten sie als Kind für die NS-Propaganda instrumentalisiert, indem Eva Hitler beim Reichsparteitag Blumen überreichen musste. Sie konfrontiert ihre Eltern mit ihrem neuen Wissen. Aus dem Streit wächst ein Konflikt, der die Grundfeste von Evas Leben erschüttert. Ihr junger Politiklehrer ermutigt sie dazu, ihren eigenen Weg zu gehen und eine Karriere als Journalistin anzustreben. Zwischen den beiden keimt eine Liebe auf, die aus mehr als einem Grund verboten bleibt. Wird es Eva trotz familiärer und gesellschaftlicher Widerstände gelingen, für ihre Freiheit zu kämpfen und gleichzeitig ihrem Herz zu folgen? 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2024

vielfältig und facettenreiche Erzählung

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Düsseldorf 1950. Eva kennt die Erwartungen ihres Vaters. Ausbildung zur Kinderpflegerin, schnelle Heirat mit Gert und eine große Kinderschar. Als sie im Unterricht von den wahren Machenschaften und Gräueltaten ...

Düsseldorf 1950. Eva kennt die Erwartungen ihres Vaters. Ausbildung zur Kinderpflegerin, schnelle Heirat mit Gert und eine große Kinderschar. Als sie im Unterricht von den wahren Machenschaften und Gräueltaten unter Hitler erfährt, ist sie schockiert. Besonders leidet sie unter jenem, in ihrer Familie hochgehaltenen Augenblick, als sie vierjährig diesem Mann gegenüberstand. Ihre Fragen dahingehend werden regelrecht abgeschmettert. Von Eva wird erwartet, doch die junge Frau rebelliert. Ihr Mut bringt sie in Schwierigkeiten, ihre Hartnäckigkeit zahlt sich letztendlich aus. Wie viel ist Eva bereit hinter sich zu lassen?
Wissbegierig sehnt Eva die Politik Stunden in ihrer Schule herbei. Nicht nur um weitere Details aus vergangenen Zeiten zu erfahren, nein, Johann Winkler lässt Evas Augen funkeln. Doch trotz gegenseitiger Anziehung ist jeder gemeinsame Augenblick gefährlich. Ob diese verbotene Liebe jemals erblühen darf?
Mut und Hartnäckigkeit sind von Nöten, um immer neue Hindernisse zu überbrücken. Kaum glaubt Eva sich aus den Trümmern befreit zu haben, raubt ihr der nächste Schlag die Luft. Doch trotz Tränen und Enttäuschung gibt es starken Rückhalt für Eva. Neben ihrem Lehrer Johann Winkler stehen auch Freunde wie Rolf und Helga helfend zur Seite. Ein weiterer Halt ist Oma Ida, sie hat stets ein offenes Ohr und oftmals einen Ratschlag für die Zwanzigjährige.
Zitat: „Ihre Großmutter zog sie in ihre Arme. „Kin Sorg, du wirst dinne Weg schon finde, Evi-Kind.“ Doch welcher war das?“
Schnell tauche ich ab ins Düsseldorf der Fünfzigerjahre. Leide und hoffe mit Eva, bin schockiert von Erinnerungen und Schicksalsschlägen. Frage mich, welche Geheimnisse sich hinter den Figuren verstecken. Vielfältige Charaktere zeigen Stärken und Schwächen. Ein Lächeln zaubert Oma Ida auf mein Gesicht, mit ihrer Ausdrucksweise und liebevollem Wesen hat sie sich in mein Herz geschlichen. Die Handlung spiegelt die Nachkriegszeit in ihren verschiedenen Facetten nachvollziehbar und tiefgründig wider. Immer wieder gelingt es der Autorin, mich zu überraschen, neu einfließende Spannungselemente lassen mich das Buch nicht aus der Hand legen.
Bildstark und authentisch. Die ausgiebige Recherche spiegelt sich in der Erzählung wider. Die fesselnde Erzählung liest sich wie ein Zeitzeugenbericht, es könnte sich genauso abgespielt haben. Im Anhang finden sich Hinweise zum historischen Hintergrund sowie Einblicke in die Entstehung des historischen Romans.
Sehr gerne spreche ich eine Leseempfehlung für dieses historisch fundierte Lese Schätzchen aus. Mich konnte die Erzählung mitnehmen in die Zeit als Frauen zwar auf dem Papier gleichberechtigt waren, im gesellschaftlichen Umgang hingegen sich ihre Freiheit erkämpfen mußten. Die Bevölkerung sich einerseits befreit fühlte, andererseits die Verbrechen der Vergangenheit zwiespältig betrachtete. Eva auf ihrem Weg zu begleiten hat mir viel Freude bereitet.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Eine Journalistin in einer Düsseldorfer Zeitungsredaktion in den 1950er Jahren

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Düsseldorf, 1950: Die 20jährige Eva ist mit Konditormeister Gert verlobt. Ihr Vater arbeitet als Übersetzer für die Briten und trauert dem Nationalsozialismus nach. Das Foto, auf dem Eva als 4jährige Hitler ...

Düsseldorf, 1950: Die 20jährige Eva ist mit Konditormeister Gert verlobt. Ihr Vater arbeitet als Übersetzer für die Briten und trauert dem Nationalsozialismus nach. Das Foto, auf dem Eva als 4jährige Hitler einen Blumenstrauß überreicht, ist sein größter Stolz – und Evas größte Schande. Sie möchte wie ihr verstorbener Großvater Journalistin werden, doch ihr Vater drängt sie zu einer Ausbildung als Kinderpflegerin.
In der Berufsschule verliebt sie sich in ihren Politiklehrer Johann Winkler, der ihre Zuneigung erwidert. Da eine Verbindung zwischen einem Lehrer und seiner Schülerin undenkbar ist, beschließt Eva, die Ausbildung abzubrechen.
Es braucht mehrere Anläufe, bis sie ein Volontariat bei den Düsseldorfer Nachrichten machen darf. Beim ersten Vorstellungsgespräch bekommt sie vom Chefredakteur zu hören: „Die Männer der Stadt brauchen die Arbeit, um ihre Familien zu ernähren. Für Frauen ist in der Redaktion kein Platz.“
Es stört Eva, dass ihre Familie viele Geheimnisse vor ihr hat. Sie weiß nicht, was ihr Vater im Krieg gemacht hat, und warum drängt er sie so, den Sohn seines Freundes zu heiraten? Was tut ihre Mutter einmal im Jahr auf dem Friedhof?
Als Evas Bruder Kurt traumatisiert aus Kriegsgefangenschaft heimkehrt, hat ihr Vater kein Verständnis für seinen Sohn, er soll arbeiten gehen anstatt seine Wunden zu lecken. Nur Großmutter Ida versteht, was Kurt durchmacht, da auch ihren Mann schlimme Erlebnisse im Krieg geprägt haben.
Evas beste Freundin Helga bekommt ein Kind von einem Briten. Als Eva Helgas Leben mit einem Baby hautnah miterlebt, beschließt sie, das Kinderkriegen auf später zu verlegen und sich zunächst auf eine Karriere bei der Zeitung zu konzentrieren. Doch wird Johann einer Berufstätigkeit seiner Frau zustimmen?
Ein wunderbarer historischer Roman mit viel Düsseldorfer Lokalkolorit. Mit Eva hat die Autorin eine starke und mutige Frauenfigur geschaffen, die sich in der damals komplett von Männern beherrschten Zeitungsdomäne durchsetzt. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Ich empfehle den Roman allen Leser*Innen von historischen Romanen und denjenigen, die Düsseldorf kennen und lieben, da sie viele Orte und Straßen wiedererkennen werden.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Ein mitreißender Roman

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Im Politikunterricht erfährt die zwanzigjährige Eva erstmals von den Konzentrationslagern und den Gräueltaten der Nazis. Sie stellt ihre Eltern zur Rede. Doch diese behaupten, sie hätten davon nichts gewusst ...

Im Politikunterricht erfährt die zwanzigjährige Eva erstmals von den Konzentrationslagern und den Gräueltaten der Nazis. Sie stellt ihre Eltern zur Rede. Doch diese behaupten, sie hätten davon nichts gewusst und es sei alles nur Lüge. Als überzeugte Nazis ließen sie ihre damals 4jährige Tochter beim Reichsparteitag Hitler einen Strauß Blumen überreichen. Eva will sich mit der Aussage ihrer Eltern nicht zufrieden geben. Es entwächst ein schwelender Konflikt, denn Evas Lebensbild ist erschüttert. Ihr junger Politiklehrer Johann, für den sie tiefere Gefühle entwickelt hat, rät ihr, bei einer Zeitung als Redakteurin anzufangen. Doch für eine Frau ist es in den 1950er Jahren fast unmöglich, eine Arbeit zu finden. Diese ist den Männern vorbehalten, die eine Familie zu ernähren haben.
Zwischen Johann und Eva entwickelt sich Liebe. Doch diese ist streng verboten, und zwar aus mehreren Gründen. Haben sie eine Chance und wird Eva ihren eigenen Weg gehen können, zusammen mit dem Mann, den sie liebt?
Nachvollziehbar lässt Bettina Lausen die Nachkriegszeit vor den Augen des Lesers aufleben. Sie beschreibt, wie sich die Nazizeit aus den Köpfen vieler Menschen noch nicht wegdenken ließ, denn zu intensiv wurden sie damals gedrillt. Auch Evas Vater gehört dazu. Er ist der Despot der Familie, vor dem sich auch Eva zu beugen hat. Doch sie beginnt, gegen ihn und das Denken aufzubegehren. Der einzige Lichtblick in dieser Familie ist Oma Ida. Liebevoll versucht sie, die Wogen zu glätten. Besonders hatte es mir ihr Düsseldorfer Dialekt angetan.
Zeitgemäss und perfekt an die 1950er angepasst sind die verschiedenen Charaktere gezeichnet. Die Handlung baut sich langsam auf, überrascht durch unvorhersehbare Wendungen und endet anders, als erwartet.
Ich würde mir wünschen, dass es eine Fortsetzung geben wird. Denn diese Geschichte hat noch sehr viel Potential. Sehr gerne würde ich Eva auf ihrem weiteren Weg begleiten.
Diesen wundervollen, perfekt recherchierten Roman kann ich jedem historisch interessierten Leser ans Herz legen. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

~ fesselt und mitreißend geschrieben ~ gut recherchierte geschichtliche Hintergründe ~

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Zum Cover:

Die Covergestaltung im nostalgischen Stil gefällt mir richtig gut und die junge Frau passt zum Bild, was ich mir gedanklich von der Protagonistin Eva gemacht habe. Ihr arisches Aussehen und ...

Zum Cover:

Die Covergestaltung im nostalgischen Stil gefällt mir richtig gut und die junge Frau passt zum Bild, was ich mir gedanklich von der Protagonistin Eva gemacht habe. Ihr arisches Aussehen und ihr zielstrebiger Blick und die Leidenschaft zum Schreiben fand ich im Cover wieder.

Meine Meinung:

Mit "Die Journalistin - Neue Zeiten auf der Kö" von Bettina Lausen fand ich mich in den 1950ger Jahren wieder und erlebte hautnah die gut recherchierte NS-Zeit mit und war gefesselt von den Ereignissen der damaligen Zeit.

Eva muss schmerzlich erfahren, dass ihre Familie so manche Geheimnisse verbergen. So erfährt sie von Edith, ihrer verstorbenen Schwester, über Gräueltaten der Nazis und dass sie als vierjähriges Kind das Blumenmädchen von Hitler war und ihr Vater immer noch an die Hitlerzeit festhält. Zudem ist sie Gerd, dem Sohn der befreundeten Familie Koll und Inhaber des Tanzlokals Kolvenbach, versprochen. Doch während ihrer Feier zur bevorstehenden Ausbildung zur Kinderpflegerin, merkt sie, dass sie Gerd nicht heiraten kann und verliert zusehends ihr Herz an ihren Politiklehrer Johann. Sie beginnt für sich Einzustehen und kämpft für ihre Rechte und widersetzt sich ihrer Familie. Findet Eva ihr Glück und kann ihren Traum als Journalistin zu arbeiten realisieren in einer Zeit, in der Frauen die Erlaubnis des Ehemannes benötigen, um arbeiten zu dürfen?

Sehr schnell konnte ich in die Geschichte eintauchen und obwohl Bettina Lausen sich nicht detailliert in Beschreibungen vertieft, schaffte sie es, mich in die damalige Zeit zu versetzen und die Atmosphäre zu genießen. Die geschichtlichen Hintergründe empfand ich als sehr gut recherchiert und wurden gut im Textfluss übermittelt. Das Tanzlokal Kolvenbach gibt es tatsächlich und ist derzeit ein Lost Place, welchen die Autorin auf ihrem Social Media Kanal sogar vorstellt.

Die Charaktere wurden authentisch und zeitgemäß beschrieben und ich konnte mich in Eva hineinfühlen und fieberte ihre Lebensgeschichte ereignisreich mit. Sie war für mich eine starke Persönlichkeit. Sie kämpfte um ihre Unabhängigkeit und ihr Glück, wo manch andere bereits schon aufgaben und sich dem Schicksal ergaben. Sie nahm kein Blatt vor dem Mund und hinterfragte ihre Vergangenheit und die der Eltern. Ihre Mutter dagegen unterlag ihrem Vater, der mich oftmals wütend werden lies, durch seine herzlosen Aussagen und Handlungen. Großmutter Ida schloss ich sofort ins Herz und war begeistert, dass Bettina Lausen ihr den Düsseldorfer Munddialekt verpasst hat. Dies war für mich etwas ganz besonderes - ich liebe es, wenn Charaktere durch sprachliche Dialekte zum Leben erweckt werden.

Die Liebe zwischen Eva und Johann war zärtlich und innig und so voller Schmerz und Trauer durchzogen. Den Beiden wurde es nicht leicht gemacht und dennoch standen sie zueinander.

Die Geschichte baut sich erst langsam auf und Evas Weg zur Journalistin wird erst zum Ende hin Raum finden. Ich hätte mir gewünscht, dass dieses Element früher einbezogen worden wäre, da es sich so, nur als Nebenstrang anfühlte, und ich aufgrund des Titels "Die Journalistin " etwas mehr Beachtung zu diesem Thema erhofft habe.

Zum Ende wurde ich durch einige Wendungen überrascht, die mich erschüttert haben - auf eine schmerzliche Art. Ich war traurig und dennoch glücklich und zufrieden. Ich möchte unbedingt mehr von Bettina Lausen lesen.

Fazit:

"Die Journalistin - Neue Zeiten auf der Kö " von Bettina Lausen erzählt in der NS-Zeit über den Weg einer jungen Frau, die selbstbestimmend ihr Leben als Journalistin ausleben möchte und sich ihrer Familie gegenüber widersetzt - um frei, unabhängig und glücklich zu sein.

~ fesselt und mitreißend geschrieben ~ gut recherchierte geschichtliche Hintergründe ~ familiäre und gesellschaftliche Hindernisse ~ Lost Place Tanzlokal Kolvenbach ~

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Veröffentlicht am 28.03.2024

aufgedeckte Geheimnisse und eine verbotene Liebe - Nachkriegszeitroman

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Hitlers Blumenmädchen – dieses Foto lässt die 20jährige Eva nicht los, nachdem sie während ihrer Ausbildung zur Kinderbetreuerin von ihrem Politiklehrer Johann mehr über die tatsächlichen Gräueltaten der ...

Hitlers Blumenmädchen – dieses Foto lässt die 20jährige Eva nicht los, nachdem sie während ihrer Ausbildung zur Kinderbetreuerin von ihrem Politiklehrer Johann mehr über die tatsächlichen Gräueltaten der Nationalsozialisten erfährt, die leider immer noch verschwiegen werden. Dass sie von ihren Eltern als 4jährige dazu benutzt wurde, einem Menschen Blumen zu überreichen, der so viel Leid verursacht hat und unter dessen Auswirkungen noch viele in der Nachkriegszeit leiden, macht ihr schwer zu schaffen. Nach und nach tauchen auch andere Geheimnisse der Familie auf und je mehr Eva hinter die Kulissen schaut, desto empörter und enttäuschter ist sie. Zudem soll sie mit einem Mann verheiratet werden, der auch immer noch dieses Gedankengut trägt.

Bestärkt durch Johann, ihre beste Freundin Helga und den Lebenskünstler Rolf, aber auch Oma Ida, die eine besondere Verbindung zu ihrer Eva hat und mit ihrer Düsseldorfer Mundart trotz aller Dramatik und schwerer Konflikte etwas Leichtigkeit und Humor in das Leben ihrer Enkelin zaubert, gewinnt sie an Zuversicht und konfrontiert ihre Familie mit den Gegebenheiten und ihren eigenen Wünschen und Träumen, kämpft für ihren Berufswunsch und verfolgt dieses Ziel hartnäckig.

Der Konflikt mit den Eltern eskaliert immer mehr und Eva ist hin und hergerissen zwischen der Verbundenheit zu ihrem Bruder und der Oma, aber gleichzeitig sind ihre Eltern in vielen Dingen uneinsichtig und verständnislos.

Man spürt, wie Eva mit zunehmender Problematik über sich hinauswächst, sie aus dem anfänglichen duldsamen Mädchen an persönlicher Stärke gewinnt und nach und nach offen anspricht, was ihr missfällt. Sie lässt sich von ihrem Herzen leiten, ermutigt durch die Omi, die für mich die wertvollste Persönlichkeit in diesem Buch ist. Auch wenn sie hart für ihre Pläne kämpfen muss und die Reaktionen ihres Vater erschütternd und schockierend sind, es auch einige Rückschläge gibt, so gefiel es mir, wie hier eine unglaublich spannende Mischung aus historischen Ereignissen und Abläufen mit fiktiven Persönlichkeiten und Details entstanden ist.

Das Thema Gleichberechtigung, politische Veränderungen, wirtschaftlicher Wiederaufbau und Frauen in der Berufswelt und Eintritt in neue Arbeitsbereiche sind hier wunderbar integriert und den Leser erwartet so manche Überraschung – emotional ist hier von allem etwas dabei.

Der Schluss hätte für mich noch etwas länger sein können, auch wenn hier etwas Spielraum für eigene Gedanken und Kreativität der Leser gegeben wird.

Auch dieser historische Roman erhält von mir eine Leseempfehlung, ich mag ihren Schreibstil und die Art, wie man von Anfang an durchgehend in die Handlung gezogen wird und es bis zum Schluss fesselnd und abwechslungsreich bleibt, auch dank der außergewöhnlichen und grundverschiedenen Persönlichkeiten, denen man begegnet.

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