Cover-Bild Das geheime Lächeln
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 12.03.2018
  • ISBN: 9783453359741
Bettina Storks

Das geheime Lächeln

Roman
»Ein wunderschöner und poetischer Roman von großer Intensität.« Sophie Bonnet

Als die Journalistin Emilia Lukin bei einer Auktion das Gemälde einer jungen Frau entdeckt, meint sie in ihr eigenes Spiegelbild zu blicken. Kann es sich um ihre Großmutter Sophie handeln? Um deren extravagantes Künstlerleben im Paris der 1930er-Jahre ranken sich wilde Gerüchte, Emilias Mutter Pauline aber hüllt sich in Schweigen. Emilia lässt das traurige Lächeln auf dem Porträt nicht mehr los, und so folgt sie dessen Spuren in die Provence und nach Paris. Dabei gerät sie tief in die Geschichte einer leidenschaftlichen Frau, deren Leben auf geheimnisvolle Weise mit ihrem verknüpft ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2019

Lässt mich zwiegespalten zurück

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Im Zuge der Bloggeraktion #litlovehistory habe ich zu Bettina Storks Roman "Das geheime Lächeln" gegriffen, welcher sich schon viel zu lange auf meinem SuB Stapel befand.

Die Journalistin Emilia Lukin ...

Im Zuge der Bloggeraktion #litlovehistory habe ich zu Bettina Storks Roman "Das geheime Lächeln" gegriffen, welcher sich schon viel zu lange auf meinem SuB Stapel befand.

Die Journalistin Emilia Lukin entdeckt in einem Auktionskatalog ein Gemälde mit einem Frauenportrait, welches ihr Interesse weckt. Das Anlitz der Unbekannten ähnelt ihrem eigenen auf unheimliche Weise. Bei der Frau kann es sich nur um ihre Großmutter Sophie Langenberg handeln, dem schwarzen Schaf der Familie, über die nicht gesprochen werden durfte. Emilia entschließt sich in den Elsass zu fahren und das Bild zu ersteigern, um es in Familienbesitz zu bringen.

In zwei Handlungssträngen, die in den 30igern des letzten Jahrhunderts und in der Gegenwart spielen, erzählt Bettina Storks die Geschichte rund um ein Familiengeheimnis. Emilia begibt sich auf Spurensuche und dabei auf eine emotionale Reise in die Vergangenheit. Etwas Abwechslung tut ihr gut, nachdem ihre Ehe mit Vladi gerade einiges an Konfliktpotential birgt. Ihr Ehemann hat sie betrogen und Emilia ist sich noch nicht sicher, ob sie ihr Vertrauen in Vladi wiederfinden kann. Die beiden Söhne Leo und Mischa sind erwachsen und Mutter Pauline befindet sich in einer psychiatrischen Einrichtung.
Emilia ersteigert das Bild "Frau im Schatten" und begibt sich anschließend nach "La Lumière" im Luberon, einem kleinen Ort in der Provence, wo Sophie einst gewohnt hat. Das Haus wurde nach ihrem Tod an ihre Tochter Pauline, Emilias Mutter, vererbt. Deswegen verspricht sich Emilia vor Ort mehr Informationen über ihre Großmutter zu erhalten. Ihr journalistischer Spürsinn und ihre Hartnäckigkeit lassen sie nicht ruhen und so werden aus Tagen Wochen, in denen sich ihr eigenes Leben von Grund auf verändert....
Emilia erhofft sich vom geheimnisvollen Jean-Pierre Roche mehr Informationen über Sophie, der ihre Großmutter angeblich gekannt hat. Doch der alte Mann weist Emilia erstmals zurück. Ganz langsam wird das Geheimnis um Sophie aufgedeckt und die zwei Zeitebenen verbinden sich schlussendlich zu einem Ganzen. Dabei kommt Emilia einer Lebenslüge auf die Spur, welche noch Auswirkungen bis in die Gegenwart hat.

Die ersten hundert Seiten überzeugten mich noch nicht wirklich, was sich im Laufe der Geschichte etwas änderte. Trotzdem konnte ich das Buch jederzeit aus der Hand legen und ich hatte kein drängendes Bedürfnis weiterzulesen. Mir fehlte weitgehend die Spannung. Der Großteil des Romans ist aus der Sicht von Emilia in der Gegenwart geschrieben, aber auch Jean-Pierre und Sophie kommen zu Wort. Der historische Anteil ist jedoch wesentlich kleiner.

Die Charaktere von Emilia, Sophie und Jean-Pierre wurden von der Autorin wunderbar gezeichnet und lebensecht dargestellt. Der unnahbare und gebildete Jean-Pierre wirkt einerseits geheimnisvoll und sympathisch, aber auch verschwiegen und distanziert. Er bleibt rätselhaft....das sollte er auch.
Emilia ist emotional und steht an einer Wende in ihrem Leben. Die plötzliche Suche nach ihren familiären Wurzeln kam mir jedoch etwas zu spontan und unglaubwürdig vor.
Viele ihre Emotionen konnte ich gut nachvollziehen, auch wenn sie mir mit der Zeit etwas zu fokusiert und theatralisch wirkten. Manche wiederum weniger. Besonders der Umgang mit ihrer Mutter erfüllte mich mit Unverständnis. Pauline leidet angeblich an Demenz und Emilia redet immer wieder auf sie ein und will ihr Dinge und Wahrheiten aufzwingen. Meine Mutter erkrankte ebenfalls an dieser Krankheit und reagierte auf diese Art "persönlichen Angriff" sehr ungehalten. Sie lebte in ihrer eigenen Blase und Wahrheit, welche man auch respektieren sollte. Emilias Verhalten empfand ich als Übergriff gegenüber ihrer Mutter. Das machte sie mir nicht immer sympathisch.
Von Sophie erfährt man meiner Meinung nach zu wenig. Ich konnte mich weder in sie hineinversetzen, noch kam bei mir Nähe zur Figur auf. Ihr Leben in den 30iger Jahren in Paris, die Liebe zum Künstler Paul-Raymond Fugin, die Künstlerkolonie und der Beginn des Zweiten Krieges wurden mit viel Empathie erzählt, doch danach war Sophie für mich nicht mehr wirklich greifbar. Die Zeit in der Provence fand ich noch lückenhafter. Sophies Leben wird größtenteils aus Briefe und Tagebucheinträge zusammengetragen bzw. aus Erzählungen von Jean-Pierre. Vielleicht war das auch mein Problem zu Sophie keine richtige Beziehung aufbauen zu können.

Sehr interessant fand ich die historische Erwähnung des Dorfes Dieulefit, dessen Bewohner sich während des Krieges geschlossen gegen die Nazis stellten und heimlich Flüchtlinge versteckten. Bettina Storks hat diese historischen Fakten wunderbar in ihren Roman verwoben.

Schreibstil:
Bettina Storks schreibt poetisch und mit viel Liebe zum Detail. Die dichte atmosphärische Erzählung und die bildgewaltige Beschreibung der Landschaften und Dörfer in Südfrankreich machten es mir leicht sich alles vorzustellen, obwohl ich noch nie dort war. Selbst der immer wieder erwähnte Mistral, der starke und kalte Fallwind der im Mittelmeerraum vorkommt, blies mir beim Lesen um die Ohren.
Die Charaktere sind lebendig, trotzdem kam nicht unbedingt Sympathie zu ihnen auf. Vorallem die eher distanzierte Beziehung der Söhne zu Emilia oder diese zu ihrer Mutter Pauline fand ich teilweise erschreckend kühl und emotionslos.

Fazit:
Der Roman lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Die Idee und die bildhaften Beschreibungen, sowie den Schreibstil mochte ich sehr. Die Charaktere nur teilweise und die Spannung fehlte mir ebenfalls. Es ist ein Roman der leisen Töne, der aufzeigt, dass das Leben oft ungeahnte Wege geht und dessen Auswirkungen oft noch Generationen später betrifft.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Roman über drei Generationen von Frauen und eine späte Suche nach den eigenen Wurzeln mit einer Protagonistin, die sehr distanziert blieb

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Emilia Lukin ist Journalistin und stößt bei der Beschriftung eines Auktionskatalogs eines Auktionshauses in Colmar auf ein Porträt einer Frau, das ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. "Frau im Schatten" ...

Emilia Lukin ist Journalistin und stößt bei der Beschriftung eines Auktionskatalogs eines Auktionshauses in Colmar auf ein Porträt einer Frau, das ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. "Frau im Schatten" wurde in den 30er-Jahren gezeichnet und handelt sich vermutlich um das Abbild von Emilias verstorbener Großmutter Sophie Langenberg, die sie nie kennengelernt hatte. Sophie hatte ein unangepasstes Leben in Frankreich geführt und sich nicht an die Familie gebunden gefühlt. Emilias Mutter Pauline ist bei Sophies Stiefbruder aufgewachsen und hat erst vor Kurzem Sophies Haus im französischen Lubéron geerbt.

Emilia möchte nun mehr über ihre geheimnisvolle Großmutter herausfinden und damit auch ihrer Mutter helfen, die jahrelang an Depressionen litt und nun akut in psychiatrischer Behandlung ist, mit ihrer Geschichte abschließen zu können. Gleichzeitig flieht Emilia damit vor ihrem eigenen Leben, das durch den Ehebruch ihres Mannes aus den Fugen geraten ist. Sie reist deshalb zu der Auktion nach Frankreich, ersteigert das Gemälde und fährt anschließend zu dem unbewohnten Haus in die Provence. Dort kommt sie mit Zeitzeugen ins Gespräch und versucht auf diese Weise das ungewöhnliche Leben ihrer Großmutter nachzuvollziehen und herauszufinden, wer der Vater ihrer Mutter und ihr Großvater ist.

Der Roman über drei Generationen von Frauen ist überwiegend in der Gegenwart aus der Sicht von Emilia geschrieben, enthält aber auch chronologisch historische Abschnitte aus Sicht von Sophie. Diese waren allerdings zu kurz und zu nüchtern geschildert, um Sophie näher zu kommen. Ihr Liebes- und Künstlerleben, das ich mir turbulent und leidenschaftlich vorgestellt hatte, nahm viel zu wenig Raum ein, Sophie blieb mir fremd. Darüber hinaus vermisste ich die historische Atmosphäre, insbesondere die Einschränkungen und Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs. Die Besatzung durch die Deutschen in Frankreich kam erst im letzten Dritte zur Sprache und hatte dann kaum einen Bezug zu Sophie.

Aber auch Emilia ist eine Protagonistin, die selten distanziert blieb. Auf mich wirkte sie vor allem in Bezug auf ihre engsten Familienmitglieder, ihren Mann und ihre beiden Söhne, aber auch im Kontakt mit ihrer kranken Mutter, sehr unterkühlt. Objektiv zeigtes sich dies allein durch die Anreden innerhalb der Familie. Weder Emilia, noch ihre Kinder sprechen ihre Mütter mit "Mutter" oder gar "Mama" an, sondern nennen sie stets beim Vornamen. Aber auch subjektiv war im Umgang miteinander wenig Herzenswärme spürbar. Alle Personen sind sehr ich-bezogen und geben wenig von sich preis.

Der Roman wurde für mich erst sehr spät interessant, als Emilia intensivere Gespräche mit einem guten Freund von Sophie führte, der sie als talentierte Fotografin und Malerin beschreibt und die Hintergründe des Porträts erklärt. Bis dahin zieht sich der Roman etwas in die Länge, was vor allem dadurch geschuldet ist, dass ich mit keinem der Protagonisten warum wurde. So konnte mich die Familiengeschichte, die mir zu emotionslos war, wenig fesseln. Zudem hätte ich mir einen ausgewogeneren Anteil an historischen Abschnitte und eine engere Verknüpfung mit den Protagonisten in der Gegenwart gewünscht, um Sophies Gefühle, ihre und Handlungen und deren Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen verstehen zu können. So war es einfach nur deprimierend zu lesen, dass eine einzige unüberlegte Entscheidung dazu führte, dass Pauline ohne ihre leiblichen Eltern aufgewachsen ist, Depressionen entwickelte und geprägt durch die Traurigkeit für Emilia nie eine warmherzige Mutter sein konnte. Die späte Suche nach den eigenen Wurzeln der Familie wirkte letztlich etwas konstruiert.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Das Buch lässt mich zwiespältig zurück!

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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch eine Leserunde bei Lovelybooks! An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich für das Leseexemplar von "Das geheime ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch eine Leserunde bei Lovelybooks! An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich für das Leseexemplar von "Das geheime Lächeln" bedanken! Ich habe mich unheimlich gefreut, an dieser Leserunde teilnehmen zu dürfen. Den Austausch mit den anderen Leserinnen habe ich sehr genossen!


Handlungsüberblick:


Als die Journalistin Emilia Lukin bei einer Auktion das Gemälde einer jungen Frau entdeckt, meint sie in ihr eigenes Spiegelbild zu blicken. Kann es sich um ihre Großmutter Sophie handeln? Um deren extravagantes Künstlerleben im Paris der 1930er-Jahre ranken sich wilde Gerüchte, Emilias Mutter Pauline aber hüllt sich in Schweigen. Emilia lässt das traurige Lächeln auf dem Porträt nicht mehr los, und so folgt sie dessen Spuren in die Provence und nach Paris. Dabei gerät sie tief in die Geschichte einer leidenschaftlichen Frau, deren Leben auf geheimnisvolle Weise mit ihrem verknüpft ist.


Mein Leseeindruck:


Das Buch erzählt von starken und kreativen Frauenfiguren. Mit jeder Seite versank ich mehr in ihren Geschichten und rätselte kräftig mit. Ich war gespannt, wie sich die einzelnen Schicksale noch entwickeln und sich miteinander verknüpfen würden. Mir gefiel es sehr, dass man als Leser so viel miträtseln konnte und die Geheimnisse erst nach und nach ans Licht kamen. Das ist ein wundervoller Gleichklang zwischen Emilia und dem Leser, denn auch sie tappt zunächst im Dunkeln und sammelt nur allmählich Hinweise.


Am Besten gefielen mir die Erzählabschnitte von Sophie! Ich liebte die Einblicke in das Paris der damaligen Zeit! Von der Atmosphäre konnte ich einfach nicht genug bekommen! Frankreich und besonders Paris faszinieren mich unheimlich. Daher finde ich es toll, dass auch Informationen zum damaligen Leben in Paris eingeflochten werden. Das Paris der 1930er-Jahre wird greifbar!

Aber auch das Setting der modernen Welt gefiel mir gut. Ich fühlte mich sehr wohl in der französischen Welt. Meine Frankreichreiselust kochte geradezu über.


Das Buch durchzieht eine schwermütige Grundstimmung, die mich an einigen Stellen zu Tränen rührte. Dennoch ließ mich das Buch zwiespältig zurück. Einige meiner Fragen haben sich auch am Ende des Buches noch nicht geklärt. Es waren sehr viele Handlungsstränge, die nur lose miteinander verknüpft waren und auch immer nur kurz angeschnitten wurden, sodass es nicht einfach war den Überblick zu behalten. Über Einiges hätte ich gern mehr gelesen. Vielleicht waren es aber auch einfach zu viele große Thematiken für ein einziges Buch... Als Buchreihe hätte man mehr Platz gehabt, auf alle Einzelheiten genau einzugehen.


Auch passte für mich der versöhnliche Schluss nicht ganz mit dem Rest des Buches zusammen, das ja eher schwermütig und düster ist. Einige Probleme wurden nach meinem Geschmack etwas zu leicht gelöst und erschienen dadurch nicht ganz glaubhaft. Auch standen plötzlich Tatsachen im Raum, die nicht genau erklärt wurden und mich sehr irritierten. Trotzdem bin ich auch sehr erleichtert, dass das Buch so positiv ausgegangen ist. Das Ende hat mich sehr beschäftigt. Ich habe mich immer gefragt, was ich mir denn für ein Ende gewünscht hätte und fand nicht wirklich eine Antwort. Insgesamt stand ich dem letzten Leseabschnitt etwas distanziert gegenüber, was ich sehr schade fand. Dennoch gab es viele Szenen, die ich sehr gern mochte. Besonders gefallen hat mir zum Beispiel die Kindheitserinnerung von Emilias Mutter, die durch die Zeichnung hervorgerufen wurde. Das war wirklich ein ganz einmaliger Lesemoment, bei dem ich richtig mitfieberte!


Mein Eindruck vom Schreibstil:


Der Beginn des Buches hat mir unheimlich gut gefallen! Das französische Lebensgefühl wird toll geschildert, sodass ich mich als Leserin direkt nach Paris versetzt fühlte. Die Autorin kreiert zu Beginn des Buches eine wundervolle Atmosphäre, die Lust auf mehr macht und die Neugier weckt! Leider schafft sie es nicht, diese Stimmung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten.

Das Erzähltempo ist ruhig und gemächlich, sodass sich der Leser beim Lesen richtig zurücklehnen und die Stimmung in sich aufnehmen kann. Es gibt mehrere Perspektivwechsel.
Den Wechsel zwischen den Erzählstimmen fand ich sehr gut, so wirkt jede Zeit lebendig und unmittelbar. Allerdings fesselten mich die Erzählabschnitte zu Sophie viel mehr, diese sind aber weniger vorhanden.