Berührt das Herz
Ich habe heute „Der letzte erste Blick“ von Bianca Iosivoni beendet und möchte das Buch dementsprechend nun für euch rezensieren. Hierbei handelt es sich um den ersten Teil der Firsts-Reihe, der im April ...
Ich habe heute „Der letzte erste Blick“ von Bianca Iosivoni beendet und möchte das Buch dementsprechend nun für euch rezensieren. Hierbei handelt es sich um den ersten Teil der Firsts-Reihe, der im April letzten Jahres im LYX-Verlag erschienen ist.
Endlich frei! Emery Lance kann es nicht erwarten, ihr Studium in West Virginia zu beginnen. Niemand kennt hier ihre Geschichte. Niemand weiß, was zu Hause geschehen ist. Dafür ist sie auch bereit, in Kauf zu nehmen, dass die Situation im Wohnheim alles andere als ideal ist. Nicht nur treibt ihr Mitbewohner sie regelmäßig in den Wahnsinn - sein bester Freund Dylan Westbrook bringt ihr Herz mit einem einzigen Blick zum Rasen. Dylan ist genau die Art von Typ, von der Em sich unbedingt fernhalten wollte. Er sieht zu gut aus und ist viel zu nett - von den Streichen, die er Emery bei jeder sich bietenden Gelegenheit spielt mal abgesehen. Mit der Zeit kommen die beiden sich immer näher. Doch Emery ahnt nicht, dass Dylan etwas vor ihr verbirgt. Etwas, das ihre Welt erneut auf den Kopf stellen könnte…
Seitdem ich 2017 ein großer Fan der Again-Reihe von Mona Kasten geworden bin – auch aus dem LYX-Verlag -, bin ich auf den Geschmack von New Adult Reihen aus diesem Verlag gekommen. Allerdings hatte ich hierbei vor dem Lesen etwas die Befürchtung, dass sich „Der letzte erste Blick“ in genau die gleiche Richtung entwickeln würde wie die Again-Reihe gewesen ist. Natürlich lassen sich grundlegende Gemeinsamkeiten zwischen diesem Buch und anderen New Adult Romanen aufzeigen, wie z.B. die dunkle Vergangenheit der Protagonisten, die sie unbedingt hinter sich lassen wollen, die Universität als Neubeginn und damit Handlungsspielort und der Fakt, dass sich die Charaktere mysteriöserweise zueinander angezogen fühlen. Trotzdem bin ich bei diesem Roman der Meinung, dass er zu den sehr, sehr überzeugenden New Adult Geschichten gehört. Wie ich immer wieder gerne betone: Die Autoren müssen das Rad der Liebesgeschichten neu erfinden, ohne es richtig neuzuerfinden. Aus meiner Sicht hat Bianca Iosivoni es mit diesem Reihenauftakt tatsächlich geschafft. „Der letzte erste Blick“ stellt aus so viel mehr dar als „nur“ eine typische Liebesgeschichte.
Der Roman wird abschnittsweise aus der Sicht von Emery oder Dylan erzählt. Einerseits bekommt der Leser so deutlich mehr Eindrücke in die Gefühlswelt der jeweiligen Charaktere, sodass einem potenziell mehr mitreißende Emotionen geliefert werden können. Andererseits hätte ich persönlich es doch schöner gefunden, die Geschichte nur aus einer Perspektive mitzuerleben – egal, ob nun Emerys oder Dylans. Dieser Meinung bin ich, da der Leser durch die verschiedenen Sichten schon genau weiß, was die dunkle Vergangenheit der Charaktere ist, warum sie so handeln und dass sich eine Liebesgeschichte anbahnt. Ich bevorzuge es als Leserin, nur so viel zu wissen, wie meine Protagonistin. Es wurde durch diese Erzählweise daher etwas Spannung bezüglich der dunklen Geheimnisse genommen, weshalb ich darin einen kleinen Kritikpunkt sehe.
Ansonsten muss ich sagen, dass ich es sehr genossen habe, eine Liebesgeschichte aus der Sicht einer toughen, frecheren, sarkastischeren und manchmal auch leicht aggressiven Protagonistin zu lesen. Dies ist oftmals sehr viel erfrischender als das langweilige, brave Mädchen aus den klischeehaften Liebesgeschichten. Zusätzlich ist es so, dass mir Emerys rebellischer Charakter sehr imponiert hat. Sie stellt als Hauptperson definitiv ein Vorbild dar, wie man sein Leben voller Kraft weiterlebt, auch wenn es so aussieht, als stünde der Weltuntergang bevor. Ich kann nur betonen, dass ich sie für ihre eiserne Durchhaltekraft und ihren starken Kopf bewundere und man sich von diesem fiktiven Charakter eine dicke Scheibe abschneiden sollte!
Es ist vermutlich selbstverständlich, dass zwischen zwei so starken Charakteren auch eine stark spürbare Chemie entsteht. Ich persönlich konnte die sprühenden Funken zwischen ihnen förmlich beim Lesen am eigenen Leib fühlen. Zwischen Dylan und Emery sind letzten Endes viele wundervolle Szenen entstanden, die dem Leser entweder ein fettes Grinsen auf das Gesicht zaubern oder Tränen entstehen lassen. Besonders toll ist meiner Meinung nach die Idee, dass sich die beiden gegenseitig Streiche spielen. Dadurch gewinnt die sonst „normale“ Liebesgeschichte auf alle Fälle die perfekte Dosis an Humor.
Betrachtet man den Schreibstil, so habe ich auch hier rein gar nichts auszusetzen. Dieser lässt sich – falls ihr eine Orientierung braucht - aus meiner Sicht sehr gut mit dem von Mona Kasten vergleichen.
Alles in allem merkt man, dass ich nun auch ein kleiner Fan des Reihenauftakts „Der letzte erste Blick“ geworden bin. Dies war für mich das erste Buch der Autorin und ich kann es kaum erwarten, weitere von Bianca Iosivoni zu lesen. Nach Teil eins werde ich mir hoffentlich bald auch Teil zwei zulegen können. Insgesamt ist die Geschichte zwischen Dylan und Emery für mich eine Liebesgeschichte, die mit positiven sowie negativen Emotionen es schafft, das eigene Herz zu berühren.