Midnight Chronicles Band 1
Die Reihe klingt nach einem interessanten Setting mit interessanten Charakteren. Vor allem die Idee mit Shaw, der keine Erinnerung hat und nichts über seine Vergangenheit weiß, klingt sehr spannend. Dazu ...
Die Reihe klingt nach einem interessanten Setting mit interessanten Charakteren. Vor allem die Idee mit Shaw, der keine Erinnerung hat und nichts über seine Vergangenheit weiß, klingt sehr spannend. Dazu Seelen jagen und in die Unterwelt schicken.
Was für ein Potential!
Das klingt nach spannender Handlung, Romantik, Action und Fantasy!
Aber leider hab ich darauf vergeblich gewartet.
Das Cover ist nichtssagend und passt mehr in die typische Lyx-Verlag Schiene der New Adult Bücher. Dass es um Fantasy geht, wird nur anhand des Titels deutlich.
Fantasy kam auf den Seiten, die ich gelesen habe nur am Rande vor und als Nebensache.
Die Perspektive wechselt mit jedem Kapitel zwischen Shaw und Roxy, was erstmal nicht verkehrt ist.
Die Geschichte spielt in unserer Welt und beinhaltet auch alltägliche Elemente. Auch erstmal kein Problem. Doch die Fantasyelemente blieben irgendwo sehr auf der Strecke.
Die Charaktere bleiben oberflächlich und langweilig.
Roxy ist eine möchte-gern harte Kämpferin. Ich habe sie nur jammern erlebt und wie schlecht alles, wie hart das Schicksal war und dass sie einen großen Fehler begangen hat.
Shaw selbst bleibt auch oberflächlich und ein recht passiver Charakter, der eher mitmacht, statt aktiv zu sein. Ohne seine Erinnerung wissen wir nur sehr wenig von ihm und es wird auch nur angedeutet, dass er eine Ausbildung zum Hunter anfängt. Aber auch das wird nicht näher erläutert. Doch er schmachtet direkt Roxy an und dadurch geht viel verloren.
Beide könnten auch x- beliebige Figuren sein. Auch die angebliche knisternde Stimmung zwischen den beiden war nicht mal ein Streichholzflämmchen für mich.
Die Grundidee der verschiedenen Hunter ist gut gemacht, wie die Blood Hunter, die auf blutsaugende Wesen spezialisiert sind oder Magic Hunter, die mit Amuletten arbeiten. Doch auf die Wesen und die Gemeinschaft wird nicht viel eingegangen.
Die Thematik mit den Seelen kam nur in ein paar Sätzen vor bis ich abgebrochen habe. Ich hätte mir mehr Fantasy gewünscht, aber 120 Seiten zu lesen, wie es nur darum geht Kaffee zu trinken, irgendwo rum zu sitzen, Shaw im Krankenzimmer zu erleben, Shaw wie er Roxy anschmachtet oder wie Roxy jammert, ist nicht wirklich mein Fall.
Mein Abbruch zum Buch kam dann beim Beginn des neuen Kapitels, als beschrieben wurde, dass Roxy im Sommer in Europa unterwegs war und Seelen gejagt hat, um sie in die Unterwelt zu schicken.
Wirklich?
Das, worum es in dem Buch geht und Hauptthematik ist, wird dann in drei Sätzen nach 120 Seiten mal kurz erwähnt und dann sitzt Roxy wieder Kaffee saufend in irgendeiner Uni Bibliothek! Wenn ich Alltagssituationen lesen möchte, dann lese ich New Adult oder Young Adult, aber kein Romantasy.
Essen, Party, Freunde treffen, Frühstücken, Fast Food Essen....Es ist nichts nennenswertes passiert!
Fantasy ist hier wirklich der falsche Begriff für das Genre.
Der Schreibstil an sich ist gut. Doch dauernd Wiederholt sich Roxy mit ihrem Leid und als Leser denkt man sich auch irgendwann: Komm endlich mal zum Punkt und spuck aus, was passiert ist!
Ich kam mir sehr veralbert vor von den Autorinnen.
Ich glaube auf 120 Seiten gab es so oft die Erklärung, was Roxy tun muss, dass ich mich gefragt habe, ob die Autorinnen ihre Leser für dumm und minderbemittelt halten. Doch wie es dazu kam...da haben sie auf den gelesenen Seiten nichts zu geschrieben .
Ja, Roxy hat sie unwissentlich befreit. Es war keine Absicht. Ungewollt. Das haben wir jetzt mehrfach gelesen. Das Tor zur Hölle ist offen durch sie. Ja, verstanden und schon gelesen.
Achja...hab ich erwähnt, dass sie unwissentlich und ohne Absicht, ungewollt ein Tor zur Hölle geöffnet hat und Seelen entkommen sind, die sie einsammeln muss?
Aber WIE? Herrgott noch mal....war es so schwer dafür eine plausible Story zu finden?
Ein guter Einstieg war es, dass man die Welt durch Shaw kennen lernen konnte und erklärt bekam, was mit Amuletten und der Magie auf sich hat. Doch auch da gab es zu viele Wiederholungen.
Die Lust auf die Reihe ist mir wirklich verdorben und ich habe die gekauften Bände, die ich mir vorsorglich schon geholt hatte, weil die Reihe so gut angepriesen wurde, wieder zurückgegeben.
Ich hätte mir viel mehr Beschreibung der Kulisse oder den Wesen gewünscht. Es war nichts außergewöhnliches dabei, kein Spannungsbogen und keine Tiefe. Ich konnte nicht mit den Charakteren mitfiebern oder Emotionen dazu aufbauen.
Das Buch ist eindeutig keine Kaufempfehlung meinerseits. Da gibt es bessere Bände mit der Thematik und die wesentlich spannender sind.
Es war nichts halbes und nichts Ganzes. Das Buch zog sich wie Kaugummi und ich kann den Hype nicht nachvollziehen.