Der letzte erste Blick ist der Auftaktsband der „Firsts“-Reihe von Bianca Iosivoni.
Der Start in ein neues Leben, wie Emery ihn sich gewünscht hat, beginnt leider nicht so gut, wie sie es sich erhofft hatte. Gleich am ersten Tag muss sie zur Collegeleitung, weil sie mit ihrem Zimmernachbarn Mason aneinander geraten ist. Trotz des unglücklichen Startes integriert sich Emery schnell in die Clique um Dylan, Mason, Tate und Co.
Erzählweise
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Emery und Dylan erzählt, wodurch man als Leser ihre Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen kann, auch wenn diese nicht ausgesprochen werden. Die dadurch entstehende Innensicht, die man als Leser bekommt, lässt einen mit den beiden Charakteren mitfühlen und -leiden, aber man kann auch besser verstehen, wieso sie so handeln, wie sie handeln.
Charaktere und Handlung
Emery wirkt zunächst sehr ruppig und distanziert, weil sie niemanden an sich ranlassen möchte, da sie in der Vergangenheit sehr verletzt wurde und durch das, was sie erlebt hat, niemandem vertrauen kann. Aufgrund ihrer Art habe ich ein wenig länger gebraucht als sonst, um mit ihr warm zu werden. Aber als sie dann mal ihre distanzierte Art hat fallen lassen, gab es für mich viele Momente, in denen ich wirklich über sie lachen musste, gerade dann, wenn sie sich einen Streich für Dylan ausgedacht hat.
Dylan hingegen hat eine sehr offene und freundliche Art, die ihn wie den netten Jungen von nebenan erscheinen lässt. Ähnlich wie Emery hat auch er sein Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen. Hinzu kommen noch finanzielle Sorgen, weshalb er sich überhaupt erst auf einen Deal mit Mason einlässt... doch dieser Deal kann die zarte Bande, die sich zwischen Emery und Dylan aufgebaut hat, schnell wieder zerstören.
Emery und Dylan, so unterschiedlich sie in ihrer Art sein mögen, harmonieren sehr gut zusammen und es macht Spaß, die Geschichte zwischen den beiden zu verfolgen. Gerade solche Running Gags wie das gegenseitige Streichespielen lockern die Atmosphäre ungemein auf und die Challenges, die sie sich stellen, machen ihre Dates sehr spannend.
Doch dann erfährt Emery von dem Deal zwischen den Jungs und ihre Vergangenheit holt sie ein…
Fazit
Der erste Band der „Firsts“-Reihe führt uns nach West Virginia, wo die Clique um Dylan, Emery, Tate, Trevor, Elle, Luke und Mason studiert. Sowohl der Schauplatz wie auch die Nebencharaktere werden sorgsam und gut vorstellbar eingeführt. Es macht wirklich richtig Spaß, mehr über die Clique zu erfahren und man bekommt als Leser das Gefühl, ein Teil der kleinen Clique zu sein!
Emery und Dylans Geschichte ist wirklich sehr schön erzählt und dank des wirklich tollen Schreibstils der Autorin auch sehr gut zu lesen. Man merkt, wie viel Herzblut Bianca Iosovoni in die Gestaltung der einzelnen Charaktere gesteckt hat, weshalb die Interaktionen zwischen den Charakteren sehr realistisch wirken.
Ein großer Pluspunkt für mich ist, dass der Buchtitel sich in der Handlung wiederfinden lässt und nicht willkürlich gegeben scheint.
Auch wenn für die Backstorys der Charaktere Raum geschaffen wird und man einiges über die Vergangenheit von Dylan und Emery erfährt, so nimmt Emerys Geschichte für mich zu viel Raum ein und nimmt so die Chance, mehr über Dylans Hintergründe zu erfahren. Das finde ich sehr schade, denn auch er hatte es keineswegs leicht und es gab einige Szenen, z.B. als sie an seinem alten Wohnhaus vorbeigefahren sind, in denen man noch ein paar Infos hätte einbauen können.
Alles in allem aber ein wirklich gelungener Auftakt, der Lust nach mehr macht!