Spannend und berührend
„Ich an meiner Seite“ ist ein Roman der österreichische Autorin Birgit Birnbacher, in dem sie die Schwierigkeiten der Resozialisierung gelungen darstellt.
Der 22-jährige Arthur hat gerade eine 26-monatige ...
„Ich an meiner Seite“ ist ein Roman der österreichische Autorin Birgit Birnbacher, in dem sie die Schwierigkeiten der Resozialisierung gelungen darstellt.
Der 22-jährige Arthur hat gerade eine 26-monatige Haftstrafe hinter sich und versucht den Weg zurück ins Leben zu finden. Leider gestaltet sich dies schwieriger als gedacht.
Der Schreibstil der Autorin ist ruhig und unaufgeregt, gleichzeitig aber auch sehr vielseitig. Sie wechselt zwischen kurzen Sätzen und ausgesprochen ausschweifenden Dialogen. Trotz des ernsten Hintergrundthemas ist der Roman humorvoll, gleichzeitig berichtet Birgit Birnbacher aber auch bedrückend und empathisch. Auch der Wechsel der Zeiten sorgt für Abwechslung. So erfährt man eine Menge über Arthurs Kindheit und seine Familie, kann rätseln, was zu dem Gefängnisaufenthalt von Arthur geführt hat.
Arthur wird authentisch beschreiben, er ist intelligent aber auch unsicher und sehr bemüht alles richtig zu machen. Die übrigen Charaktere werden ebenfalls gut beschrieben, sind interessant aber man erhält über sie nicht mehr Information als nötig sind, um das Leben um Arthur herum und ihre Beziehung zu ihm zu verstehen.
Durch die kurzen Kapitel und die vielen Wechsel sorgt die Autorin für einen Sog, der einen weiterlesen lässt. Ihre knappen Sätze, die nur die wichtigsten Informationen vermitteln, lassen eine Menge Spielraum für eigene Gedanken.
Das Buch gibt einen interessanten Einblick in das Leben von Arthur und die Schwierigkeiten, denen er nach seinem Gefängnisaufenthalt gegenübersteht.
Mein Fazit: Ein interessantes & kritisches Buch, das ich durchaus empfehlen kann.