Cover-Bild Eine Frage der Chemie
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 24.10.2024
  • ISBN: 9783492067003
Bonnie Garmus

Eine Frage der Chemie

Roman | Der SPIEGEL-Bestseller #1 Taschenbuch
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Elizabeth Zott hat alle Herzen erobert!

»Eine Frage der Chemie« stürmte weltweit die Bestsellerlisten und begeisterte Leser:innen und Kritiker:innen gleichermaßen. Bonnie Garmus’ Schlüssel zum Erfolg für ihr hinreißend erzähltes, ja vielleicht sogar weises Buch lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: Elizabeth Zott. So heißt ihre Heldin, die allen Widerständen ihrer Zeit zum Trotz Chemikerin werden will. Sprühend vor Originalität und Sprachwitz gelingt es Bonnie Garmus, unseren Verstand und unser Herz zu erobern – und das nicht zuletzt mit einem Hund namens Halbsieben, der den Roman mit großer, heiterer Lebensklugheit erfüllt.

Der Weltbestseller endlich im Paperback!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2024

Die Geschichte einer Mutmacherin

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Elisabeth Zott ist das Abbild einer Kämpferin. Beruflich wie Privat werden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt: eine Frau als Chemikerin? In den 50er Jahren absolut unvorstellbar. Dabei ist sie durchaus ...

Elisabeth Zott ist das Abbild einer Kämpferin. Beruflich wie Privat werden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt: eine Frau als Chemikerin? In den 50er Jahren absolut unvorstellbar. Dabei ist sie durchaus talentiert und extrem intelligent, was sie noch mehr zum Feindbild des patriarchalen Systems macht. Doch Elisabeth hat gelernt, sich durchzuboxen, denn sie steht für ihre Träume ein. Als sie auf den Star der wissenschaftlichen Welt Calvin Evans trifft und sie sich Hals über Kopf ineinander verlieben scheint sie kurz angekommen im Idealzustand ihres Forschungs- und Privatlebens, doch das junge Glück nimmt eine tragische Wendung und Elisabeth sieht sich mit nie geahnten Herausforderungen konfrontiert.

Ich habe diesen besonderen Roman förmlich verschlungen und habe von der ersten bis zur letzten Zeile mit Elisabeth mitgefiebert. Dabei habe ich mehr als einmal die Wut über die zahllosen Ungerechtigkeit der Protagonistin geteilt. Auch in der lähmenden Frustration über eine von Männern dominierte Gesellschaft kann sicher jede Leserin ein Stück weit wiederfinden, auch wenn diese in den Fünfzigern noch andere Dimensionen annahm. Meine absolute Lieblingsszene ist der Dialog mit der eigentlich verhassten Miss Frask, der in der Erkenntnis endet, dass beide in der Vergangenheit von Männern in Machtpositionen vergewaltigt wurden. Ein wirklich ergreifender Moment!
Nichtsdestotrotz schafft es Bonnie Garmus einen versöhnlichen Ton gegenüber der männlichen Welt anzuschlagen: Priester Wakely, Produzent Walter, Gynäkologe Dr. Mason und nicht zuletzt Calvin selbst sind wichtige Stützpfeiler in Elisabeths Leben.
Ab und zu schlägt die Handlung ins Absurde und Unrealistische ab, beispielsweise der fast menschliche Halbsieben, doch wenn man diese Ausflüchte in die Welt der Fantasie einfach als Teil einer großartigen Geschichte begreift, tun sie der doch realen Botschaft des Romans keinen Abbruch. Dennoch schoss mir das wirklich überaus perfekte Happy End letztendlich ein bisschen über das Ziel hinaus.

Zusammenfassend also ein toller Roman für alle, die eine inspirierende Geschichte über eine Kämpferin suchen, direkt aus dem Leben gegriffen und nach wie vor hoch aktuell.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Absurd intelligente, überzeichnete Charaktere

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Das Buch erzählt eine nette Geschichte mit einer wichtigen Botschaft und auch der Inhalt wäre interessant gewesen: eine Frau, die wissenschaftlich hochbegabt ist und in den 1950ern gegen den Status quo ...

Das Buch erzählt eine nette Geschichte mit einer wichtigen Botschaft und auch der Inhalt wäre interessant gewesen: eine Frau, die wissenschaftlich hochbegabt ist und in den 1950ern gegen den Status quo ihrer Zeit ankämpfen muss. Als feministisches Meisterwerk gelobt, habe ich nun also eine Geschichte über eine toughe Wissenschaftlerin erwartet, die beeindruckt, inspiriert und Mut macht. Stattdessen ist da Elizabeth Zott. Sie ist überragend in allem was sie tut: eine intelligente Chemikerin, strahlend schön und eine phantastische Köchin. Wenn andere Eltern Spinat kochen hassen die Kids es, wenn Elizabeth Spinat kocht ist es das Beste was das Kind jemals gegessen hat. Mhm, ja…

Überhaupt habe ich das mit der Kochshow nicht verstanden. Den Job bekommt sie, weil sie den Produzenten mit ihrer „besonderen Art“ begeistert und das ganze Land interessiert sich plötzlich für Chemie. Elizabeth ist ruppig, schon fast dämlich naiv, sozial komplett unbeholfen und kaum in der Lage zwischenmenschliche Beziehungen zu knüpfen. Sie trägt einen meist unbegründeten Hass und eine Verachtung gegen so ziemlich alles in sich. Wie also kann sie die Zuschauer für sich einnehmen und mit einer Kochshow, bei der sie Salz als Natriumcarbonat bezeichnet und zum Kochvorgang die chemischen Prozesse beschreibt, die Massen begeistern? Nur weil sie Elizabeth Zott ist? Das ist mir zu wenig - und Sätze wie “Furchtlosigkeit in der Küche wird zu Furchtlosigkeit im Leben” sind mir zu plump.

Auch beim Rest der Familie geizt die Autorin nicht mit Superlativen. Tochter Madeline liest mit vier Jahren bereits Romane und wissenschaftliche Artikel, begreift komplexe Zusammenhänge und schreibt im Sandkasten lieber E=mc² anstatt dort zu spielen. Der Familienhund ist ebenfalls absurd intelligent, holt das Kind selbstständig von der Schule ab, versteht hunderte Worte und begreift die Welt um sich herum als wäre er ein Mensch. Wenn er aus eigenem Antrieb Blumen aufs Grab legt oder über Philosophen nachdenkt ist mir das zu fantastisch und für mich fehlplatziert im Roman.

So missglückt ich die extrem überzeichneten Charaktere fand, so gut ist der Schreibstil. Die Story ist spannend und temporeich erzählt und liest sich richtig gut. Schade ist dann aber wieder, dass viele sehr ernste Themen inhaltlich aufgegriffen werden und einfach dadurch gelöst werden, dass die Charaktere sie ignorieren. Gerade bei der vorkommenden psychischen und physischen Gewalt ist mir das zu wenig.

Ich wollte das Buch wirklich mögen, aber am Ende hat es mich nur enttäuscht.