Gefühle und Drama
Nach dem Scheitern ihrer Ehe kehrt Grace in ihre Heimatstadt Chester zurück, wo sie als Pastorinnentochter zur oberen Schicht der Gesellschaft gehört und bestimmte Erwartungen zu erfüllen hat. Im Gegensatz ...
Nach dem Scheitern ihrer Ehe kehrt Grace in ihre Heimatstadt Chester zurück, wo sie als Pastorinnentochter zur oberen Schicht der Gesellschaft gehört und bestimmte Erwartungen zu erfüllen hat. Im Gegensatz dazu gehört Jackson zu den Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben und aufgrund von Vorurteilen gemieden werden. Dabei ist auch er nur ein Mensch, der mit einigen Schicksalsschlägen zu kämpfen hat. Grace und Jackson finden Hoffnung und Trost beieinander...
„Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt“ ist das erste Buch, dass ich von B.C. Cherry gehört habe und mit dessen Einordnung in Young/New Adult ich mich etwas schwer tue, da es weniger den typischen Mustern folgt und die Protagonisten erwachsen sind.
So ist Grace im Alter von 30 eine Frau, die bereits die Höhen und das Scheitern einer Ehe erlebt hat und nun ihr Leben neu sortieren muss. Mir war die Protagonistin insbesondere in den Szenen sympathisch in denen sie lernte ihren eignen, neuen Weg zu beschreiten ohne sich dabei von z. B. ihrer Mutter oder ihrem Ex-Mann (schon als Nebenfigur ein unsypathicsher Zeitgenosse) nicht beeinflussen lässt. Auch Jackson als männlicher Hauptprotagonist war mir sympathisch, insbesondere in den Szenen, in denen er standhaft für Grace und ihre Selbstbestimmung eintrat. Auch zusammen, ob als Freunde oder Paar, haben die beiden gut zusammen funktioniert.
Für mich am berührendsten war allerdings Jacksons Beziehung zu seinem Hund, die wieder einmal zeigt, dass Hunde eben nicht nur Haustiere, sondern treue Freunde und Begleiter für einen großen Teil unseres Lebens sind und uns bedingungslos beistehen.
Der Schreibstil der Autorin wurde in anderen Rezensionen häufig sehr gelobt und als besonders emotional und ergreifend herausgestellt. Diesem kann ich zwar zustimmen, und ja, die Autorin hat es geschafft, dass auch ich Tränen in den Augen hatte – jedoch lag dies mehr am Inhalt, weniger am Schreibstil. Diesen fand ich zuweilen doch etwas zu „schwülstig“ und dramatisch. Zudem störte mich der sich ständig wiederholende Wortgebrauch, mit dem dieser erzeugt wurde. Hätte ich das Buch gelesen anstatt gehört, hätte ich sicher einige dieser Stellen nur quergelesen.
Insgesamt habe ich die Geschichte um Grace und Jackson trotzdem gerne gehört.