Sehr emotionaler Thriller
Die perfekte MutterIch bin ein großer Fan von Kimberly McCreight.
Auch mit diesem Buch erschafft die Autorin einen fesselnden Pageturner mit einer düsteren Atmosphäre und einer schmerzlichen Thematik.
Die Handlung wird ...
Ich bin ein großer Fan von Kimberly McCreight.
Auch mit diesem Buch erschafft die Autorin einen fesselnden Pageturner mit einer düsteren Atmosphäre und einer schmerzlichen Thematik.
Die Handlung wird aus der Sicht von 3 authentischen Frauen erzählt.
Molly‘s Geschichte war ein schicksalhafter Schlag, denn nach ihrer Totgeburt und ihrem langjährigen Neuanfang will sie nun einen Artikel über den Fund einer Kinderleiche schreiben. Hier konnte die Autorin Molly‘s emotionale Überwindung mit dem Fall so gut erzählen, dass man einfach nur Mitleid mit ihr empfand. Auch was sie alles durchmachen musste, und wie sie es verarbeitet hatte, waren nachvollziehbar.
Dann gibt es noch Barbara, die mit aller Mühe eine „perfekte Mutter“ versucht zu sein, und Sandy, die das Verschwinden ihrer Mutter, zu der sie eine schwierige Beziehung hatte, innerlich zerreißt. Ihre Situationen wurden so realistisch und intensiv beschrieben, dass das Leid der Frauen spürbar war.
Ich fand den Aufbau der Geschichte sehr ungewöhnlich: Anders als in einem Thriller stehen nicht die Ermittlungen über den Tod eines Neugeborenen im Vordergrund, sondern die Folgen und der Umgang der Charaktere mit dem schrecklichen Ereignis.
Diese zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten in Bezug auf den Fall und das Aufwühlen von unterdrückten Emotionen konnte die Autorin sehr gut in Worte fassen.
Gleichzeitig war es interessant, wie verstrickt die Situationen und Emotionen der Charaktere miteinander sind. Denn ihre Schicksale sind zwar unterschiedlich, doch eines verbindet die drei Frauen: Die Rolle einer Mutter. Wie sie damit umzugehen haben wird von der Autorin feinfühlig und glaubwürdig beschrieben.
Während der Handlung wird man noch mit Gesprächsprotokollen oder Artikeln aus der Zeitung und Online vertraut. Dabei hatte ich das Gefühl live im Geschehen zu sein und konnte alles besser nachvollziehen.
Mein einziger Kritikpunkt ist der Anfang, der sich ein wenig hinzog. Anders als die anderen Bücher der Autorin brauchte dieses seine Zeit, bevor es richtig fesselnd wurde. Es war zwar interessant, hatte mich dennoch nicht so richtig in seinen Bann gerissen.
Das gelungene Ende und die vielen Wendungen rundeten dann den spannenden Thriller ab.
Fazit:
Kimberly McCreight hat die Gabe unterschiedliche Themen in einen interessanten Thriller zu verpacken, den man nach dem ruhigen Anfang nicht mehr aus der Hand legen kann.