Spannender Auftakt
Eigentlich ist es eine Schande, dass dieses Buch ein Jahr lang auf meinem SuB gelegen hat. Ich liebe Dystopien, aber gerade diese hat mich besonders überrascht.
Die eigene Moral der Menschen, unterdrückt ...
Eigentlich ist es eine Schande, dass dieses Buch ein Jahr lang auf meinem SuB gelegen hat. Ich liebe Dystopien, aber gerade diese hat mich besonders überrascht.
Die eigene Moral der Menschen, unterdrückt die Bewohner in dieser Welt. Sie haben Angst davor, menschlich zu sein und schauen lieber weg, weil sie sonst Fehlerhaft sein könnten. Die Idee, den Menschen Werte vorzugeben, nach denen sie leben können, ist eigentlich gut, aber hier entwickelt sich schnell etwas anderes daraus und das fand ich einfach nur faszinierend. Wer einen Makel hat, wird an diversen Körperstellen mit einem F gebrandmarkt und vor der gesamten Gesellschaft zur Schau gestellt und ausgegrenzt.
Celestine lebt als Perfekte in dieser Welt. Sie ignoriert die Fehlerhaften und redet im Prinzip alles nach, was ihrer Meinung nach von ihr verlang wird. Aber sie ist auch ein menschliches Wesen und diese machen bekanntlich Fehler. Ihrer war ihre Menschlichkeit. Mitleid. Mitgefühl.
Celestine auf ihren Leidensweg zu begleiten, die alltäglichen Probleme einer Fehlerhaften aus ihrer Haut zu erleben, dies wurde hier mit erschreckender Realitätsnähe beschrieben. Ihr Stärke ist bemerkenswert. Auch, dass sie Momente hat, in denen sie Schwächen zeigt, den falschen Menschen vertraut und Gefühle zulässt.
Das gewählte Setting ist grandios, die Protagonistin sehr authentisch und die Idee einfach nur optimal umgesetzt. In keiner Sekunde wollte ich dieses Buch aus der Hand legen und habe jede Seite genossen. Band zwei wartet bereits darauf, gelesen zu werden. Der Erste dieser Dystopie konnte bei mir auf voller Länge punkten. Sehr zu empfehlen!