Gute Geschichte, aber kein Must Have
Obwohl ich mich sehr auf "Postscript – Was ich dir noch sagen möchte" gefreut habe, habe ich mich auch gleichzeitig gefragt, ob man diese eigenständige Fortsetzung von "P.S. Ich liebe dich" wirklich braucht. ...
Obwohl ich mich sehr auf "Postscript – Was ich dir noch sagen möchte" gefreut habe, habe ich mich auch gleichzeitig gefragt, ob man diese eigenständige Fortsetzung von "P.S. Ich liebe dich" wirklich braucht. Nun, man kann dieses Buch sicherlich lesen und dieses kann auch tatsächlich überzeugen, allerdings ist es insgesamt eine Fortsetzung, die man nicht zwingend gebraucht hätte, da der Charme aus "P.S. Ich liebe dich" oftmals sehr verloren ging.
Dabei ist die Geschichte wirklich nicht schlecht: Der unverkennbare Schreibstil von Cecelia Ahern konnte mich wieder einmal überzeugen. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, ist teilweise sehr unterhaltsam, stimmt aber auch nachdenklich und ist sehr emotional. Während sich viele der Figuren wie Holly, aber auch ihre beste Freundin weiterentwickelt haben, bemerkt man aber auch, dass andere Figuren scheinbar jahrelang auf der Stelle standen, ohne auch nur eine einzige Entwicklung mitzumachen, was ich sehr schade finde. Die neuen Figuren, die hier eingebaut wurden, finde ich allesamt sympathisch, allerdings habe ich Daniel, der in "P.S. Ich liebe dich" zu Hollys engsten Freunden gehörte, schmerzlich vermisst, denn dieser wird in "Postscript – Was ich dir noch sagen möchte" nicht einmal namentlich erwähnt, was sehr schade ist.
"Postscript – Was ich dir noch sagen möchte" spielt sieben Jahre nach "P.S. Ich liebe dich" und zeigt, dass sich Holly mittlerweile ein neues Leben ohne ihren verstorbenen Ehemann Gerry aufgebaut hat. Sie hat einen Job, den sie liebt, pflegt weiterhin den Kontakt zu ihren Freunden und hat einen neuen Partner an ihrer Seite. Nachdem sie ihre Geschichte in einem Podcast erzählt hat, wird sie von einer kleinen Gruppe von Menschen angesprochen, die sich der "P.S. Ich liebe dich"-Club nennt. Die Mitglieder sind allesamt schwer krank und wollen ihren Liebsten noch letzte Botschaften hinterlassen, wie es auch Gerry bei Holly gemacht hat. Holly soll den Mitgliedern dabei helfen, allerdings fällt sie dadurch ein Stück weit in ihre eigene Vergangenheit zurück, was viele Erinnerungen und Emotionen in ihr hervorholt.
An sich ist die Idee wirklich nicht schlecht und ich habe das Buch auch sehr gerne gelesen, da ich es schön finde, dass man noch einmal einen so ausführlichen Blick in Hollys Leben erhält. Das Problem ist jedoch, dass manches für mich nicht mehr so funktioniert hat. Holly wirkt plötzlich unreifer als noch vor sieben Jahren, ihre Schwester ist weiterhin so verrückt wie eh und je und mag nicht wirklich erwachsen werden und auch bei allen anderen wirkt es so, als wäre die Zeit still gestanden, was doch sehr unglaubwürdig ist. Zwar haben einige in der Zeit Kinder bekommen, allerdings reicht mir dies nicht aus, um von einer wirklichen Weiterentwicklung zu sprechen. Trotzdem ist "Postscript – Was ich dir noch sagen möchte" eine emotionale Geschichte, die mich gepackt hat und bei der ich auch das ein oder andere Tränchen verdrückt habe.
Kurz gesagt: "Postscript – Was ich dir noch sagen möchte" ist insgesamt eine interessante und emotionale Fortsetzung von "P.S. Ich liebe dich". So schön das Wiedersehen mit Holly, Sharon, John und Co. auch ist, so wenig hätte man die Fortsetzung auch gebraucht. Dennoch: Wer schon immer mal wissen wollte, wie es mit Holly nach Gerrys Tod weiterging, wird nun endlich seine Antwort bekommen. Für Fans der Autorin ist die Geschichte somit ein Muss.