Cover-Bild Kleine Feuer überall
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 20.04.2018
  • ISBN: 9783423281560
Celeste Ng

Kleine Feuer überall

Das Buch zur erfolgreichen TV-Serie mit Reese Witherspoon
Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

Der zweite unvergessliche Roman der internationalen Bestsellerautorin

Es brennt! In jedem der Schlafzimmer hat jemand Feuer gelegt. Fassungslos steht Elena Richardson im Bademantel und den Tennisschuhen ihres Sohnes draußen auf dem Rasen und starrt in die Flammen. Ihr ganzes Leben lang hatte sie die Erfahrung gemacht, »dass Leidenschaft so gefährlich ist wie Feuer«. Deshalb passte sie so gut nach Shaker Heights, den wohlhabenden Vorort von Cleveland, Ohio, in dem der Außenanstrich der Häuser ebenso geregelt ist wie das Alltagsleben seiner Bewohner. Ihr Mann ist Partner einer Anwaltskanzlei, sie selbst schreibt Kolumnen für die Lokalzeitung, die vier halbwüchsigen Kinder sind bis auf das jüngste, Isabel, wohlgeraten. Doch es brennt. Elenas scheinbar unanfechtbares Idyll – alles Asche und Rauch?

Ebenfalls von Celeste Ng bei dtv erschienen sind:
»Was ich euch nicht erzählte« 
»Unsre verschwundenen Herzen«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2018

Tiefgründiger und doppelsinniger Roman

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„Manchmal muss man ganz von vorne Anfangen. Manchmal muss man alles abbrennen.“

Shaker Heights: Perfekte Stadt, perfekte Menschen. So scheint es auf den ersten Blick. Doch gleich zu Beginn brennt ein ...

„Manchmal muss man ganz von vorne Anfangen. Manchmal muss man alles abbrennen.“

Shaker Heights: Perfekte Stadt, perfekte Menschen. So scheint es auf den ersten Blick. Doch gleich zu Beginn brennt ein Feuer im zweifachen Sinn Löcher in die Fassade. Denn das Haus der Richardsons steht lichterloh in Flammen. Buchstäbliche kleine Feuer sind entfacht und wirbeln das Leben einer - wohl nur auf den ersten Blick - perfekten Vorzeigefamilie durcheinander. Ein Schuldiger ist schnell gefunden; Mr und Mrs Richardson sowie ihre drei Kinder Lexie, Trip und Moody sind sich einig, dass Izzy, das jüngste Familienmitglied, verantwortlich für die Katastrophe ist. Aber auch im übertragenen Sinne scheinen kleine Feuer überall die Handlung voranzutreiben. Denn es zeigt sich gleich zu Beginn, dass die Idylle in Shaker Heights mehr Schein als Sein ist. Dass müssen auch die Künstlerin Pearl und deren Tochter Mia lernen, die sich entschließen in dem beschaulichen Vorort von Cleveland sesshaft zu werden. Geheimnisse und Sehnsüchte beider Familien kommen ans Licht und verändern das Leben aller Beteiligten.

Celeste Ng gelingt es, den Leser durch detaillierte Beschreibung in die Scheinwelt des wohlhabenden Vorortes einzuführen. Man kann sich die gleich gestrichenen, prachtvollen Häuser mit ihren akkuraten Vorgärten und die Menschen, die dort leben und hinter den makellosen Gardinen nach dem nächsten örtlichen Skandal Ausschau halten, sehr gut vorstellen. Auch die einzelnen Charaktere sind sehr authentisch geschildert und durchlaufen mehr oder weniger einen Entwicklungsprozess. Mir hat besonders gut gefallen, dass die Autorin mit Stereotypen spielt. Die meisten Figuren sind nur auf den ersten Blick klischeehaft; im Verlauf der Handlung zeigt sich, dass vieles nur eine aufgesetzte Fassade ist, um dem perfekten Leben in der perfekten Umgebung zu entsprechen. Jede der Figuren hat ihre eigenen Wünsche und Sehnsüchte und am Ende zeigt sich, wer es schafft, sich von den Erwartungen und Regeln zu befreien und sein Leben zu leben. Durch diesen spannenden Blick hinter die Fassaden der Menschen haben sich bei mir auch ständig die Sympathien geändert. In einem Moment kann man das Verhalten einer Person überhaupt nicht nachvollziehen und im nächsten Moment erfährt man etwas aus der persönlichen Geschichte dieser Person und kann ihr Handeln verstehen. Dementsprechend war ich während des Lesens einem ständigen Auf und Ab der Gefühle ausgesetzt.

„Kleine Feuer überall“ ist ein großartiger Roman. Gesellschaftskritisch aber mit viel Fingerspitzengefühl und Anteilnahme entwirft Celeste Ng ein spannendes Psychogramm zweier Familien. Als Leser wird man dazu angeregt über Themen wie die Kluft zwischen Arm und Reich, die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern oder die Konsequenzen von Geheimnissen zu reflektieren. So lässt einen der Roman nachdenklich zurück und wirkt noch lange nach.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Es brodelt hinter der Fassade...

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Zum ersten Mal in ihrem Leben überlegen sich die Künstlerin Mia und ihre 15 jährige Tochter Pearl sesshaft zu werden. In Shaker Heights, einem Vorort von Cleveland, konnten sie von der Familie Richardson ...

Zum ersten Mal in ihrem Leben überlegen sich die Künstlerin Mia und ihre 15 jährige Tochter Pearl sesshaft zu werden. In Shaker Heights, einem Vorort von Cleveland, konnten sie von der Familie Richardson günstig einen Hausteil mieten. Pearl freundet sich mit den Kindern der Richardson an und ist heimlich in den ältesten Sohn Trip verliebt. Als Linda, die Freundin von Elena Richardson, ein asiatisches Baby adoptieren möchte und die Mutter das Kind zurück will, steht das Städtchen Kopf. Isabelle, die jüngste der Familie Richardson ist empört…kurz darauf brennt das Haus der Familie…Brandstiftung!

Ich hatte schon sehr viel Gutes von diesem Buch gehört, und es mir deshalb besorgt. Und tatsächlich, hat die Geschichte mich von Beginn weg fasziniert. Denn der Schreibstil von Celeste Ng ist einfach toll. Ich kenne von der Autorin schon "Was ich euch nicht erzählte" und wieder finde ich hier den unvergleichlichen Schreibstil. Erst startet die Autorin ohne gross die direkte Rede zu benutzen, das Ganze wirkt eher wie eine Erzählung. Und trotzdem habe ich mich den Figuren gleich nahe gefühlt…wie sie das mit dem Schreibstil, in dem man sich wie bei einer Lesung fühlt, hingekriegt hat, ist mir ein Rätsel. Ich vermute es liegt an der bildreichen Sprache….
Man versteht sofort das Gefüge des kleinen Städtchens. Regeln sind nicht nur wichtig sondern werden auch penibel eingehalten. Auch skurrile, wie, dass das Gras auf dem eigenen Grundstück nicht länger als 15 cm sein darf. Die Moral im Städtchen wird wie ein Banner hoch gehalten. Teenager, die schwanger werden, kennt man keine. Und nach und nach kommt man als Leser dahinter, dass vieles unter dem Deckmäntelchen Regeln, Sitte, Moral und Anstand, verborgen bleibt.
Zeitweise prallen zwei Welten aufeinander. Der Lebensstandard der Richardson ist völlig anders als die der alleinerziehenden Mia. Bei Richardson haben alle ein eigenes Zimmer, Dinge werden weggeworfen statt repariert. Gerade Pearl fühlt sich magisch angezogen vom Heile Welt Familienleben der Familie. Und merkt schlussendlich, dass nicht alles was glänzt auch Gold ist.
Sehr speziell empfand ich, dass Isabel, auf den ersten 70 Seiten nur durch Erzählungen ihrer Familie an der Geschichte teilnimmt. Wie ein Gespenst ist sie präsent, doch nimmt nicht aktiv an der Handlung teil. Sehr gut hat die Autorin später das Hauptproblem von Isabelle eingeflochten. Denn Izzy hatte nach einem schweren Start ins Leben die geballte Ladung Sorge, Aufmerksamkeit und Ueberbehütung durch ihre Mutter auf sicher…und hat sich unweigerlich zu einem schwierigen Kind und Teenager entwickelt.
Die Geschichte, die die Bevölkerung, und sogar Familien und Paare entzweit, die Frage bei wem das adoptierte Kind leben soll, entfesselt neue, eigene Geschichten um das Thema Adoption und Abtreibung. Celeste Nig spielt mit den Vorurteilen und den Gefühlen der Bewohner von Shaker Heights ( und die, der Leser ). Wer ist die bessere Mutter? Die reiche Linda, die sich seit Jahren ein Kind wünscht? Oder die alleinstehende, Migrantin Bebe Chow, die das Baby erst ausgesetzt hat und nun zurück will? Ein brisantes Thema, bei dem man unweigerlich ins Grübeln kommt…
Die Autorin hat ein gesellschaftskritisches Werk geschaffen und ich war sehr gefesselt. Einzig ein paar holperige Stellen in der Handlung habe ich als gesucht und konstruiert empfunden. So, wie die Tatsache, dass Mia, als sie erfährt, dass eine Freundin von Mrs. Richardson ein asiatisches Baby adoptieren wird, sofort an Bebe Show, mit der sie mal zusammen gearbeitet hat, denkt. Und die auch noch zufälligerweise die Mutter des Babys ist.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Kleine Feuer überall

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"Kleine Feuer überall" von Celste Ng ist ein unterhaltsamer gesellschaftskritischer Roman mit unterschiedlichen Blickwinkel der Charaktere.

In einem wohlständigen Vorort Ohios leben die Richardson in ...

"Kleine Feuer überall" von Celste Ng ist ein unterhaltsamer gesellschaftskritischer Roman mit unterschiedlichen Blickwinkel der Charaktere.

In einem wohlständigen Vorort Ohios leben die Richardson in einer idyllische Familiengemeinschaft, mag man zu Beginn denken. Indem Reichtum, heile Welt und gute Erziehung im Vordergrund stehen.
Doch schnell fängt die Fassade der Richardson an zu bröckelt, die weit entfernt von alldem ist.
Die Bewohner Shaker Heights, munkeln das die jüngste Tochter der Familie wohl nun endgültig durchgedreht ist und das Haus der Familie niederbrannte. Jedes der Schlafzimmer hatte Feuer gefangen und brannte bis zur Unkenntlichkeit nieder.
Und dann sind da noch Mia und Pear die wie Nomaden leben, ihre Zelte immer wieder abbrechen um an einem anderen Ort von vorne zu Beginnen. Wird Shaker Heights ein Ort den feste Regeln bestimmen und das soziale Miteinander steuern ihr neues ZuHause? Oder unterliegen sie auch hier den im Verborgenen keimenden Ängste, Verwerfungen und Lebenslügen.

Der Einstieg in die Handlung und Geschichte ist mir gut gelungen, der mit einem brennenden Haus sofort die Frage aufwirft ob man den Beschuldigungen glauben schenken kann. Die Harmonie und das Zusammenspiel der Charaktere bekommt deutliche Risse und dunkle Kapitel werden aufgeschlagen. Liebe, Freundschaft, Adoption und Verrat, heimliche Liebeleien und Teenagerprobleme geraten ans Tageslicht und bestimmen die Geschichte.
Obwohl die Geschichte gut 100 Seiten ausschweifenden Erzählungen bedarf, nimmt sie im weiteren Verlauf, recht schnell an Fahrt und Tempo auf, wird spannend und fesselnd.
Auch die Charaktere sind toll ausgearbeitet in die man sich gut hineinversetzten konnte.
Eher gewöhnungsbedürftig zumindest bis man die erste Hälfte des Buches gelesen hatte, ist der Schreibstil von Celeste Ng, der mir etwas zu langatmig, trocken und ausschweifend war.
Doch hat man sich erst einmal an den Stil gewöhnt, fiel es dann gar nicht mehr so schwer, das Buch fast in einem Rutsch zu beenden.

Im Gesamten ein ganz interessanter und gelunener Roman, der mit der Zeit an Spannung gewinnt, für mich jedoch durch den trockenen Erzählstil etwas an seiner Intensität verloren hat.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Tolle Geschichte, die nachhaltig wirkt

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Celeste Ng
Kleine Feuer überall

Zum Inhalt:
In dem ruhigen beschaulichen Vorort Shaker Hights brennt das Haus der Familie Richardson. Irgendwer hat in jedem Schlafzimmer ein Feuer gelegt. Mrs Richardson ...

Celeste Ng
Kleine Feuer überall

Zum Inhalt:
In dem ruhigen beschaulichen Vorort Shaker Hights brennt das Haus der Familie Richardson. Irgendwer hat in jedem Schlafzimmer ein Feuer gelegt. Mrs Richardson ist fassungslos: Könnte es es ihre jüngste Tochter Izzy gewesen, die das Haus in Brand gesteckt hat? Izzy, das schwarze Schaf der Familie. Izzy, die sich nie an das gesittete, geplante und wohl geformte Familienleben der Richardsons anpassen konnte. Und die durch die die neuen Mieter Mia und deren Tochter Pearl noch mehr angestachelt worden ist, sich nicht anzupassen...
Mrs Richardson hinterfragt jedoch nicht, sondern hadert mit diesem Schichsalsschlag und der Leser erfährt durch die folgende Vorgeschichte auch warum.

Der Schreibstil:
So interessant die Geschichte von Beginn an auch war, konnte mich der Stil der Autorin zunächst so gar nicht überzeugen. Langatmig, trocken und schwierig, so kam es mir die erste Hälfte des Buches vor. Inhaltlich wirklich gut, vom Stil her mühsam, was ich sehr schade fand.
Ab ca. Mitte des Buches wurde die Geschichte dann so spannend, dass ich über den langwierigen Stil hinweg lesen konnte (oder mich einfach dran gewöhnt hatte).
Danach fiel es mir dann auch nicht mehr so schwer das Buch in einem Schwung zu beenden.

Das Cover:
Da ich das erste Mal auf das Buch über den Reese-Witherspoon-Leseclub aufmerksam geworden bin, kannte ich das Originalcover, das mir wesentlich besser gefallen hat. Das brennende Papierhaus passt so viel besser als das einfache, kleine amerikanische 08/15-Haus auf dem deutschen Cover, das eigentlich nicht so aussieht, wie ich mir das größere Anwesen der Richardsons vorstelle.

Die Geschichte:
Beim Lesen des Buches habe ich mich fast andauernd gefragt, worum geht es hier eigentlich?
Was ist das Hauptthema:
-Die Familiegeschichte der Richardsons?
-Das Leben im beschaulichen Vorort?
-Die Frage nach Adoption, Leihmutterschaft, das Kinderkriegen an sich?
-Die Mütter-Töchter-Verhältnisse?

Es geht um all dies und vielleicht um noch viel mehr. Zu jedem Thema hat die Geschichte was zu erzählen und regt den Leser zum Nachdenken an, was definitiv einer der Stärken des Buches ist.

Mein Fazit:
Eine interessante Lektüre, die dem Leser viel bietet, jedoch durch den mir persönlich teilweise zu trockenen Schreibstil leider verliert.

Veröffentlicht am 20.05.2018

nichts ist so, wie es scheint...

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Inhalt: In der sonst so geordneten und durchgeplanten Stadt Shaker Heights brennt das Haus der Richardsons bis auf die Grundmauern nieder und alle sind überzeugt, dass es nur die schräge Tochter sein konnte. ...

Inhalt: In der sonst so geordneten und durchgeplanten Stadt Shaker Heights brennt das Haus der Richardsons bis auf die Grundmauern nieder und alle sind überzeugt, dass es nur die schräge Tochter sein konnte. Doch was haben die zugezogene Mia und ihre Tochter Pearl damit zu tun und was passiert, wenn Feuer auch durch Emotionen entstehen?

„ Das Problem mit Regeln aber war..., dass sie eine richtige und eine falsche Handlungsweise voraussetzten. Meistens war es doch aber so, dass kein Weg ganz falsch und ganz richtig war und man sich eher auf einer Gratwanderung befand.!

Ich bin wirklich überrascht, was für Emotionen der Leser in solch einem Buch erlebt.
Feuer müssen nicht nur offensichtlich sein, nein Feuer können auch in einem Menschen selbst entstehen und damit genauso alles niederbrennen wie ein richtiges Feuer.

Überraschend und emotionsgeladen ist dieses Buch, man lernt erstaunliche, teils liebenswerte, aber auch gewissenlose, von ihren Handlungen fest überzeugte Charaktere kennen, die nur den jetzigen Moment sehen, die sich nicht scheuen, für persönliche Vorlieben oder Interessen anderen Menschen zu schaden. Gleichzeitig aber auch eine Zeit, in der vieles im Umschwung ist, wo Gefühle eine immer größere Rolle spielen und nicht jeder ein Zuhause hat, wo Liebe und Zuneigung so offenkundig sind, wie es sich mancher wünscht.

Es erwartet einen eine tiefgründige, teilweise herzzerreißende Geschichte, deren Ende wirklich überrascht und sehr nachdenklich stimmen lässt. Achterbahnfahrt der Gefühle ist garantiert und der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, kurze Sätze aber dennoch detailliert beschrieben, so dass man sich in jede Person gut rein versetzen kann und richtig spürt, was in ihnen vorgeht.

Von mir eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon auf die Verfilmung des Romans.