Hach, was habe ich mich gefreut, als ich gehört habe, dass es einen vierten Band der Friends & Horses-Reihe von Chantal Schreiber geben wird. Dieser ist allerdings, anders als die drei vorherigen Bände, nicht im Egmont Schneiderbuch Verlag erschienen, sondern wurde von der Autorin übers Selfpublishing herausgebracht. Bis auf das fehlende Verlagslogo fällt das aber überhaupt nicht auf, finde ich. Die Gestaltung ist einfach perfekt gelungen; man sieht auf den ersten Blick, dass „Flussgalopp und Sommerküsse“ zur Friends & Horses-Reihe gehört. Ich war nun sehr gespannt, ob mich der Innenteil wohl genauso begeistern wird wie das tolle Cover.
Der Sommer neigt sich dem Ende und damit leider auch die Ferien. Die letzten freien Tage werden es für Rosa allerdings echt in sich haben. Einer Aufregung folgt der nächsten. So wäre da zum einen Finn, der sich gerade in Griechenland befindet und sie eingeladen hat, zu ihm zu kommen. Soll sie diese Einladung annehmen? Vorausgesetzt, ihre Mutter gibt ihr Okay? Keine leichte Entscheidung für Rosa. Dieser Punkt rückt allerdings in den Hintergrund, als sie erfährt, dass ihr Sokrates und die anderen Hotel-Pferde verkauft werden sollen. Das kommt überhaupt nicht in Frage! Wenn jemand Sokrates bekommt, dann ja wohl sie! Leider ist ein Pferd alles andere als billig. Was also tun? Als wäre das alles nicht schon mehr als genug, kommt dann noch hinzu, dass durch den vielen Regen Hochwasser drohen. Besonders das Haus von Rosa und ihrer Mutter ist gefährdet. Zum Glück hat Rosa ja aber viele geliebte Menschen um sich herum, die ihr in dieser schwierigen, turbulenten Zeit zur Seite stehen.
Als ich mit dem Buch begonnen habe, hat es sich irgendwie angefühlt wie nach Hause zu kommen. Ja, ich weiß, klingt ein bisschen kitschig, aber es ist eben einfach so. Die „Friends & Horses“ - Reihe ist so schön; da dürfen wirklich sehr gerne noch viele, viele weitere Bände folgen. Ich bin ja eigentlich kein Fan von Buchreihen, die kein Ende finden wollen, aber bei manchen kann es für mich gar nicht genug Bände geben. „Friends & Horses“ ist definitiv so eine Reihe für mich.
Ich rate hier, lieber mit Band 1 zu beginnen und die Reihe dann auch chronologisch weiterzulesen, da die Bände doch sehr aufeinander aufbauen. Zwingend nötig wird es wohl nicht sein, da die Autorin alles wichtige noch mal kurz erklärt, aber sinnvoller wäre es in meinen Augen dennoch.
Da ich ein eingefleischter F&H-Fan bin, hieß es für mich, auf viele liebgewonnene Charaktere wiederzutreffen und endlich wieder das Grillental besuchen zu dürfen. Im dritten Band hatte ich es ja ein bisschen schade gefunden, dass die Geschichte fast kaum an diesem idyllischen Fleckchen Erde namens Grillental spielt. In Band 4 aber dürfen wir Leser wieder in den Genuss dieser besonderen sommerlichen Atmosphäre und der wunderschönen Natur kommen. Wobei mir natürlich auch das Setting in Band 3 sehr gut gefallen hat. Nur im Vergleich zum Grillental konnte die Stadtkulisse nicht so ganz mithalten. ;)
Wie die drei Bände davor, so war auch der vierte Teil ein absolutes Wohlfühlbuch für mich. Ich habe hier das Lesen jeder einzelnen Seite zutiefst genossen und das Buch für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. Hoffentlich wird es noch mindestens ein weiteres Wiedersehen mit den Blumenmädchen geben. Ich mag mich einfach noch nicht von ihnen verabschieden. Das Buch endet zwar recht abgeschlossen, aber es wäre durchaus Potenzial für weitere Bände vorhanden.
Erzählt wird wieder alles aus der Sicht der 14-jährigen Rosa. Sie habe ich schon längst ganz fest in mein Herz geschlossen. Sie ist so ein liebes und sympathisches Mädchen; Rosa muss man einfach gern haben. Auch ihre Freundinnen Daisy, Iris und Ollie sowie ihre Cousine Gitti mag ich unheimlich gerne. Die fünf Mädchen, die witzigerweise alle Blumennamen tragen, verbindet eine wundervolle Freundschaft, für die man sie wirklich nur beneiden kann. So tolle Freundinnen wünscht sich wohl jedes Mädchen in dem Alter. Die fünf können sich immer aufeinander verlassen und helfen sich gegenseitig wo sie nur können.
Besonders Daisy weiß nun, dass Rosa die wohl beste Freundin ist, die man überhaupt nur haben kann. Daisy hat gerade ziemliche Familienprobleme und durfte daher für eine Weile bei Rosa zu Hause einziehen. Ist das nicht lieb? Wobei dazu gesagt sein muss, dass Rosa, ihre Mutter und ihre Tante sehr davon profitieren, dass Daisy momentan bei ihnen wohnt. Warum? Nun, Daisy kocht sehr gerne und sie ist nicht die schlechteste Köchin. ;)
Daisy ist wohl, neben Rosa, eine meiner Lieblingscharaktere dieser Reihe. Ich mag einfach ihre selbstbewusste, liebe, aufgeweckte Art. Seit kurzem trägt sie übrigens blaue Haare, was sie mir irgendwie nur noch sympathischer gemacht hat.
In dieser Reihe wimmelt es wahrlich nur so von liebenswerten, einzigartigen Charakteren. Neben den Blumenmädchen mag ich zum Beispiel auch Daniel, Noah, Rosas Mutter und Tante Anita richtig gerne. Besonders Anita finde ich klasse. Sie liefert mir immer wieder Gründe zum Schmunzeln.
Der Humor konnte hier auf jeden Fall wieder absolut meinen Geschmack treffen. Humormäßig scheinen Chantal Schreiber und ich wirklich auf einer Wellenlänge zu liegen. Was mir, natürlich, ebenfalls wieder richtig gut gefallen hat, ist der Schreibstil. Chantal Schreiber kann einfach so schön schreiben. Ihre Bücher lesen sich immer so herrlich locker-leicht und angenehm. Da fliegen die Seiten bei mir jedes Mal nur so dahin. Wenn dann auch noch die Handlung so mitreißend und wunderbar ist, ist der Lesespaß wirklich perfekt.
Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist wieder eine tolle Mischung aus Freundschaft, Familie, Liebe, Sommer und Pferde. Pferdemädchen werden hier wieder ganz auf ihre Kosten kommen, sowohl junge als auch deutlich ältere. Und auch Leserinnen, die sich eher weniger für Pferde begeistern können, werden hier garantiert die schönsten Lesestunden haben.
Neben dem Thema Pferde dreht sich dieser Band auch sehr um die Liebe. Zukunftspläne stehen ebenfalls im Vordergrund der Handlung und, was mir persönlich sehr gut gefallen hat, der Umgang mit an Alzheimer erkrankten Menschen wird angesprochen. Rosas Urgroßmutter ist leider an Alzheimer erkrankt, was für Rosa und ihre Mutter natürlich sehr schrecklich und nicht immer einfach nicht.
Mir hat dieser Mix aus diesen vielen verschiedenen Themen echt gut gefallen. Das Buch ist spannend, humorvoll, sommerlich, es ist witzig-turbulent, tiefgründig und einfach nur wohlfühlmäßig schön. Also: Ja, der Innenteil hat mich definitiv genauso begeistern können wie das Cover, sogar noch um einiges mehr. :D
Fazit: Mit dem vierten Band von „Friends & Horses“ ist Chantal Schreiber erneut eine wundervolle Fortsetzung gelungen, die mir die allerschönsten Lesestunden beschert hat. Wer gerne Wohlfühlbücher liest, die einen Mix aus Sommer, Freundschaft, Familie, Liebe und Pferde enthalten, sollte die „Friends & Horses“ - Reihe unbedingt lesen! Ich kann die Reihe wirklich nur empfehlen! Band 4 erhält von mir sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!