Cover-Bild Zugvögel
Band 52322 der Reihe "Fischer Taschenbibliothek"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 26.10.2022
  • ISBN: 9783596523221
Charlotte McConaghy

Zugvögel

Roman
Tanja Handels (Übersetzer)

»Eines der schönsten und herzzerreißendsten Bücher, die ich je gelesen habe!« Emily St. John Mandel, Bestsellerautorin von ›Das Licht der letzten Tage‹

Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel beginnen zu verschwinden, beschließt die junge Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die Mannschaft der Naturgewalt  der See ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.

Eine Ode an die bedrohten Geschöpfe dieser Erde. Eine Geschichte über die Wege, die wir gehen für die Menschen, die wir lieben. Und sei es bis zum äußersten Rand der Welt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2024

Verlust und ganz viel Lebensmut

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Dieses Buch wollte ich schon lange lesen und frage mich rückblickend, warum ich es nicht eher zur Hand nahm. Denn es hat sich für mich sehr gelohnt.

„Wie ungerecht das ist, ein Geschöpf sein zu müssen, ...

Dieses Buch wollte ich schon lange lesen und frage mich rückblickend, warum ich es nicht eher zur Hand nahm. Denn es hat sich für mich sehr gelohnt.

„Wie ungerecht das ist, ein Geschöpf sein zu müssen, das lieben, aber nicht bleiben kann.“ S.194

Es geht um Franny, die in einer nicht zu fernen Zukunft, den letzten Küstenschwalben auf ihrem Flug in die Antarktis folgen will. Dafür wird sie Mitglied auf einem kleinen Fischerkahn und Teil der Mannschaft. Doch auch ihre Vergangenheit begleitet sie stetig.
Ich hatte keine Vorstellung, worum es in diesem Roman wirklich gehen könnte und er hat mich ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Die Landschafts- und Vogelbeschreibungen sind so bildhaft, dass ich mich mit in der Szenerie wähnte. Der Schreibstil von Charlotte McConaghy hat mich berührt und mir die Charaktere ganz nahekommen lassen. Ich konnte die Gedankengänge von Franny und des Kapitäns Ennis nachvollziehen und ihren Schmerz förmlich spüren.
Dabei spielt die Handlung auf mehreren Zeitebenen, was mich zusätzlich gepackt hat. So erfahren wir Lesenden erst mit der Zeit Frannys Geschichte und können ihre Beweggründe verstehen. Es war fast wie eine Zwiebel zu schälen. Es kam immer noch eine neue Haut nach.
Es geht viel um Verlust in diesem Roman. Verlust von Menschen in unserem Leben, Verlust unserer Natur und Tierwelt, Verlust von Träumen und Verlust von Kontrolle. Aber trotz aller Trauer und Melancholie ist es kein schwermütiger Roman. Die Autorin schafft auch ganz viele wunderschöne Momente. Ereignisse, die Hoffnung machen, von Menschlichkeit, Freundschaft und Liebe erzählen. Es ist für mich eine ehrliche Geschichte, die das Leben so schreiben könnte. Ohne Glitzer und Chichi, aber mit viel Emotionalität.

Insofern lege ich Euch das Buch sehr gerne ans Herz und freue mich auf ihr „Wo die Wölfe sind“. Das ich ganz bald lesen möchte.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Zugvögel

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Als die Vögel beginnen zu verschwinden, beschließt die Ornithologin Franny den letzten Küstenseeschwalben zu folgen.
So bringt sie eine exentrische Fischerbootcrew dazu sie mitzunehmen und einen Umweg ...

Als die Vögel beginnen zu verschwinden, beschließt die Ornithologin Franny den letzten Küstenseeschwalben zu folgen.
So bringt sie eine exentrische Fischerbootcrew dazu sie mitzunehmen und einen Umweg zu fahren. Sie folgen den Vögeln durch den Atlantik. Von Grönland bis zur Antarktis. Eine lange, gefährliche Reise.
Ihrer Vergangenheit kann Franny aber nicht entfliehen und schon bald wird die Reise zu einem bedrohlichen Abenteuer.

Meine Meinung:

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Es ist so viel in diesem Buch passiert. Ich konnte es kaum aus den Händen legen. Jede Seite gab mir neuen Stoff, der mich in seinen Bann gezogen hat. Nicht ein einziges Mal war mir langweilig.
Der Schreibstil ist grandios. Ich war von der ersten Seite an schon mitten drin und total gebannt.
Franny ist ziemlich rastlos, eine sehr getriebene Frau aber unglaublich interessant. Es gibt immer mal wieder kleine Einblicke in ihre Vergangenheit, die so spannend sind, dass es einen fast zerreißt.
Genauso wie Franny, ist auch die Schiffscrew zu meinen Freunden geworden. Sie alle sind ganz eigene Persönlichkeiten, die nicht minder interessant sind.

Ich hab am Ende so geweint, mich hat dieses Buch total gepackt und es erzählt so traurige Geschichten. Und ein bisschen zeigt es uns auch die Zukunft auf die wir zu steuern.
Für mich gehört dieses Buch zu meinen Jahreshighlights. Es war eine unglaubliche Reise!

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Bewegender Roman über das Artensterben

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In diesem Roman befinden wir uns in einer Zukunft, die leider gar nicht mehr weit entfernt scheint, wenn wir die Klimakrise nicht unter Kontrolle bekommen. Das Artensterben ist bereits in vollem Gange. ...

In diesem Roman befinden wir uns in einer Zukunft, die leider gar nicht mehr weit entfernt scheint, wenn wir die Klimakrise nicht unter Kontrolle bekommen. Das Artensterben ist bereits in vollem Gange. Die Küstenseeschwalben sind eine der letzten Vogelarten, die noch nicht ausgestorben sind. Sie haben die längste Flugstrecke, denn sie sind der einzige Zugvogel, der in der Nordpolarregion brütet und in der Südpolarregion überwintert.

Ornithologin Franny Stones größter Wunsch ist es, diese Vögel zu begleiten. Sie schafft es Peilsender bei drei Küstenseeschwalben anzubringen. Obwohl ihr der Artenschutz sehr am Herzen liegt, kann sie nur mit einem Hochseefischerboot diese Reise starten.
"Ich erforsche die Flugrouten der Küstenseeschwalbe, unter besonderer Berücksichtigung der Frage, wie der Klimawandel ihre Fluggewohnheiten verändert." (S. 41/42)

In Ennie Malone, Kapitän eines dieser Boote, scheint sie endlich jemand gefunden zu haben, der genauso verrückt zu sein scheint, wie sie selbst. Bis sie ihn jedoch dazu überreden kann, seine Route zu ändern, dauert es. Die Fischerei liegt darnieder und es gibt nur noch wenige aktive Fischerboote. Franny weist sie deshalb darauf hin, dass die Küstenseeschwalben wissen, wo sich noch Fischschwärme aufhalten, denn sie sind auch ihre Futterquelle. Dies ist der ausschlaggebende Punkt für Kapitän Ennie Malone und seiner Crew, die Franny äußerst misstrauisch gegenüber sind. Eine gefährliche Reise Richtung Antarktis wartet auf sie....

Der Einstieg ist mir nicht sehr leicht gefallen. Nur schwer konnte ich mich mit Franny, geboren in Australien mit irischen Wurzeln, vaterlos und vom anderen Ende der Welt zurück auf die grüne Insel gebracht, identifizieren. Wie ihre Mutter ist Franny rastlos und "leidet an Wanderfüssen". Sie kann nicht allzu lange an einem Ort verweilen und ergreift eher früher als später die Flucht. Franny verspürt außerdem eine tiefe Liebe zum Meer, die ich als eher wasserscheue Person nicht wirklich nachempfinden kann. Trotzdem habe ich ihre Sehnsucht, Verzweiflung und ihren Mut immer durch die Zeilen erkennen können.

Der Weg vom Nord- zum Südpol ist die Rahmenhandlung des Romans. Während wir in der Gegenwart auf engem Raum an Bord der "Saghani" sind, erfahren wir in Rückblenden nach und nach Einzelheiten aus Frannys Leben. Sie ist jedoch eine unzuverlässige Erzählerin und führt den Leser manchmal in die Irre.
In diesen Abschnitten erfahren wir mehr über Frannys Kindheit, den Beginn einer außergewöhnlichen Liebe und einem Geheimnis, welches sie mit sich trägt.
Neben Franny sind auch die weiteren Figuren, wie Niall, Ennis und der Rest der Crew, so lebendig dargestellt, dass man das Gefühl hat, dabeizusein. Ganz besonders mochte ich den kurzen Aufenthalt am Leuchtturm in Neufundland, wo die Familie von Crew Mitglied Samuel, wohnt.

Charlotte McConaghy hat mit ihrem Debüt einen Roman erschaffen, der unter die Haut geht und nachdenklich macht. Man spürt immer wieder Frannys Kampf gegen die Zerstörung der Umwelt und auch ihren eigenen, der sie schier zerreißen möchte. Man erlebt ihrem Schmerz und ihre selbstzerstörerischen Kräfte "hautnah" mit. Die Naturbeschreibungen, das Leben auf dem Schiff und die Kälte in den Eismeeren sind sehr bildhaft dargestellt. Das Artensterben ist allgegenwärtig und macht beim Lesen sehr nachdenklich. Es bleibt ein tragisches und schmerzhaftes Gefühl beim Lesen, welches mit einem kleinen Hoffnungsschimmer am Ende dann doch noch versöhnlich ist.


Fazit:
Eine bewegende und intensive Geschichte, die beim Lesen sehr starke Gefühle hervorruft. Für Natur- und Meerliebhaber ein solutes MUSS!

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Veröffentlicht am 03.05.2023

Tolles Debüt!

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Da bin ich wohl die Letzte, die dieses wundervolle Buch lesen durfte, oder?

ZUGVÖGEL
Charlotte McConaghy

Ich bin noch ganz gerührt von diesem ergreifenden Ende, von dem Buch, das auf meiner Liste 12bücherfür2023 ...

Da bin ich wohl die Letzte, die dieses wundervolle Buch lesen durfte, oder?

ZUGVÖGEL
Charlotte McConaghy

Ich bin noch ganz gerührt von diesem ergreifenden Ende, von dem Buch, das auf meiner Liste

12bücherfür2023 steht. Viel zu lange lag es auf meinem SuB

stapelungelesenerbücher , nun ist es erlöst und darf endlich ins Regal einziehen!

Dieses Buch ist das Debüt der Autorin Charlotte McConaghy, und auch, wie bei ihrem nachfolgenden Buch „Wo die Wölfe sind“, geht es um die drohende Klimakatastrophe, sowie um das Aussterben der Wild- und Beutetiere.

Grönland, in der Zukunft:
Franny, unsere Protagonistin und selbsternannte Ornithologin, möchte auf einem Boot anheuern, um den Zug der letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis, zu verfolgen. Doch kein Boot will sie mitnehmen, zu weit und gefährlich sind die Meere der Nord-Süd-Route. Nur der Kapitän Ennis, der noch immer auf der Suche nach dem großen Fang in den leergefischten Meeren ist, und der selbst nicht sehr an seinem eigenem Leben hängt, kann überzeugt werden sie mitzunehmen.

Franny, die ihr ganzes Leben an der See gelebt hat, eine Schlafwandlerin ist, keine engen Räume mag, lässt uns in Rückblicken an ihrem Leben teilhaben:

Da ist ihr Mann, der Dozent und Ornithologe, der die Liebe zu den Vögeln mit ihr teilt. Ihn hat sie vor 10 Jahren kennengelernt und obwohl er nicht gerne verreist, begleitet er sie nach Schottland und hilft bei der Suche nach ihrer irischen Mutter, die spurlos verschwand als Franny 10 Jahre alt war. Da sie zudem auch noch vaterlos aufwuchs, schickte man sie zu ihrer Großmutter, väterlicherseits, nach Sydney - doch auch diese wollte nichts über den Verbleib ihres Sohnes preisgeben.
Erst als Franny eine Kiste unter dem Bett der Großmutter fand, erfuhr sie endlich die langersehnte Wahrheit.
Aber es gibt noch viele weitere Geschichten in Frannys Leben, zum Beispiel das Geheimnis, weshalb sie zwei Menschen tötete - aber das soll Franny euch besser selbst berichten ...

Ein wundervolles Debüt. McConaghys Schreibstil ist leicht- fast poetisch und dabei so lebendig, dass ich die Kälte des Schnees und Meeres förmlich fühlen konnte. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen, nur ganz selten fand ich kleinere Handlungen Frannys zu überzogen. Wichtiges Thema, zeitgenössische Literatur und eine klare Leseempfehlung für diejenigen, die es noch nicht kennen.
4½/ 5

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Lebenslange Suche nach Heimat und Halt

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Wie den Zugvögeln fällt es Franny Lynch schwer, länger an einem Ort zu bleiben. Sie fühlt eine tiefe Verbundenheit mit dem Meer und den Vögeln, die insgesamt nicht nur vom Aussterben bedroht sind, sondern ...

Wie den Zugvögeln fällt es Franny Lynch schwer, länger an einem Ort zu bleiben. Sie fühlt eine tiefe Verbundenheit mit dem Meer und den Vögeln, die insgesamt nicht nur vom Aussterben bedroht sind, sondern bereits kaum noch gesichtet werden. Für die junge Frau ist es eine innere Notwendigkeit, den letzten Küstenseeschwalben von Grönland bis in die Winterquartiere in der Antarktis zu folgen - um jeden Preis. Als sie tatsächlich ein Fischerboot findet, das sie mitnimmt, wird die lange Fahrt zu einer Reise in die eigene Vergangenheit.

Die Handlung spielt in einer nicht genauer definierten Zukunft, die allerdings näher ist, als wir uns wünschen. Das fatale Aussterben verschiedener Tierarten geht einem wirklich sehr zu Herzen, verstärkt durch den intensiven Schreibstil der Autorin. Da die Geschichte immer wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen in Frannys Leben hin und her springt, ist teilweise konzentriertes Lesen erforderlich und am besten auch längere Passagen am Stück. Die Charaktere sind alle gut herausgearbeitet, jeder und jede wird mit einer individuellen, glaubhaften und schicksalhaften Biographie versehen. Allerdings ist mir die Protagonistin nicht sehr nahe gekommen. Sie bleibt für mich in einigen Teilen ihres Wesens ein Rätsel. Vielleicht waren mir in ihrer Familie auch einfach zu viel "Schicksal", zu viele Metaphern und zu viel "Flucht" vorhanden.

Dennoch ist die Geschichte sehr lesenswert, die einmal mehr den Finger in die Wunde "Klimawandel" legt. Diese globale Katastrophe wird geschickt in eine dramatische Lebensgeschichte eingebunden und umspült von den Wellen des Atlantiks.

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