Mehr Jugendthriller als Thriller
Auf dem kanadischen Cold Creek Highway verschwinden seit Jahren immer wieder junge Frauen, die meisten davon sind indigener Herkunft. Große Plakate entlang des Highways sollen mahnen und warnen und auch ...
Auf dem kanadischen Cold Creek Highway verschwinden seit Jahren immer wieder junge Frauen, die meisten davon sind indigener Herkunft. Große Plakate entlang des Highways sollen mahnen und warnen und auch gleichzeitig eine Erinnerung an die jungen hübschen Frauen darstellen.
Die bildet die Basis der Geschichte von Hailey und Beth, zweier unterschiedlicher junger Frauen. Hailey ist noch nicht ganz volljährig und lebt seit dem Tod ihres Vaters bei ihrer Tante und deren Partner Vaughn. Dieser ist Polizist, aber eher einer von der üblen Sorte. Dies ist auch der Grund warum Hailey in die Wälder Kanadas flüchtet und sich allein durchschlägt. Ganz anders ist Beth, ein Großstadtkind. Ihre Schwester wurde ebenfalls ein Opfer der Highway-Killers und dies führt Beth nach Cold Creek.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive von Beth und Hailey erzählt und startet aus verschiedenen Zeiten und Orten. Deren Erzählungen nähern sich jedoch immer mehr an, bis sie sich schließlich verbinden.
Der Beginn des Buches ist sehr rasant und die Spannung baut sich schnell auf. Doch nach und nach flacht das Ganze immer mehr ab und wird stellenweise langatmig. Die Stimmung ist recht düster gehalten, fast immer geschehen nur negative Dinge, eine echte Bereicherung war hier ein Hund namens Wolf. Die Beschreibungen der Landschaft und der Menschen, die dort leben waren hingegen sehr gelungen und man konnte sich alles bildhaft vorstellen.
Insgesamt empfand ich das Buch eher als Abenteuerroman oder als Jugendthriller, da die Protagonisten meist um die 20 Jahre alt sind und auch die Handlung nicht besonders viel Tiefgang besitzt.
Der Roman basiert traurigerweise tatsächlich auf der Tatsache, dass entlang des Cold Creek Highways viele junge Frauen seit Jahren verschwinden und er deshalb auch „Highway of Tears“ genannt wird. Dass die Autorin sich dieses Themas angenommen hat, verdient meiner Meinung nach Anerkennung und ich kann das Buch daher empfehlen. Wer jedoch einen spannenden Thriller sucht, dem sei von diesem Buch abzuraten.