Gelungenes SpinOff, das Spaß macht - und Potential hat für mehr
Die Dilogie Welch grausame Gnade von Chloe Gong hat für Furore gesorgt als Retelling von Romeo und Julia im historischen Shanghai mit Fantasy-Elementen. Nun liefert sie mit Welch trügerisches Glück den ...
Die Dilogie Welch grausame Gnade von Chloe Gong hat für Furore gesorgt als Retelling von Romeo und Julia im historischen Shanghai mit Fantasy-Elementen. Nun liefert sie mit Welch trügerisches Glück den Auftakt zum passenden SpinOff.
Nachdem ich hinsichtlich der ursprünglichen Dilogie hin und hergerissen war, hat mir dieser Auftakt bereits besser gefallen. Das Setting bleibt gleich und ist auch hier wirklich gut gestaltet - es bietet einen neuen Rahmen für die Handlung und hat dennoch Bezüge zum historischen Vorbild. Insbesondere die politischen Hintergründe spielen an einigen Szenen ins Buch hinein und verdeutlichen die Tiefe des Worldbuildings.
Wie auch schon bei Welch grausame Gnade war mir zu Beginn bis etwa zur Mitte des Buches einiges seitens des Plots im Nebel, das passte allerdings gut zur Geschichte rund um die Agententätigkeit der beiden Protagonisten. Das könnte aber bei einigen Lesern an mancher Stelle für Orientierungslosigkeit sorgen.
Bei der Stange gehalten haben mich vor allem natürlich die Charaktere, die wunderbar konträr gezeichnet sind und die sich in den gemeinsamen Szenen auch gut aneinander reiben. Jeder kocht irgendwie sein eigenes Süppchen und gleichzeitig müssen sie ihre gemeinsame Mission erfüllen. Hierdurch entsteht eine gute Spannung und es fliegen auch die ersten Funken zwischen den beiden.
Ein gelungenes SpinOff, dass sich auch unabhängig von Vorkenntnissen zur ursprünglichen Dilogie lesen lässt und erst gegen Ende so richtig Fahrt aufnimmt. Wenn der zweite Teil hier anknüpfen kann, wird das sicherlich eine spannende Fortsetzung.