Was für ein geniales Buch
Inhalt:
Isabel ist der jungen und schönen Elektra Hamilton wie aus dem Gesicht geschnitten. Das ist aber kein Zufall, sondern von Elektras Eltern so gewollt, denn sie haben für den Fall, dass ihrer Tochter ...
Inhalt:
Isabel ist der jungen und schönen Elektra Hamilton wie aus dem Gesicht geschnitten. Das ist aber kein Zufall, sondern von Elektras Eltern so gewollt, denn sie haben für den Fall, dass ihrer Tochter etwas passiert vorgesorgt.
Jetzt ist genau dieser Fall eingetreten, denn Elektra kam bei einem Reitunfall ums Leben. Da das weitreichende Folgen für die Verlobung mit Phillip von Halmen und damit für die Firmen von Elektras Vater mit sich bringen könnte, machen sie Isabel ein unmoralisches Angebot: Sie soll den Platz der jungen Erbin einnehmen und sich als sie ausgeben.
Was anfangs wie ein Traum aus Gold und Seide klingt, wird schnell zu einem Überlebenskampf für Isabel, denn Elektras Tod war kein Unfall. Ein Mörder treibt sein Unwesen und hat schon sein nächstes Opfer im Visier … .
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich sowohl vom Cover, als auch vom Klappentext sofort angesprochen.
Im Prolog erfährt man, dass ein Mörder sein Unwesen treibt, niemand weiß jedoch, wer es ist. Das bringt gleich jede Menge Spannung in die Geschichte.
Dann springt man erst einmal zu Isabella, die in einem Institut aufgewachsen ist. Trotz Klappentext hatte ich keine Ahnung, was es mit dieser Einrichtung wirklich auf sich hat und war ehrlich geschockt. Christian Handel hat hier eine erschreckende und doch auch faszinierende Zukunftsvision gemalt. Als Mutter musste ich sofort überlegen, ob ich selbst auch soweit gehen würde, um mein Kind, das ich über alles liebe zu retten. Also stellenweise konnte ich das Handeln der Eltern verstehen, aber es ist einfach unethisch und falsch. Aber natürlich ist es der perfekte Stoff für diese Geschichte.
Mich hat der Autor jedenfalls ab der ersten Seite eingefangen. Als Isabel schließlich den Platz von Elektra einnimmt, kommt zusätzlich Spannung auf, denn schnell wird klar, dass Elektra keinen Unfall hatte, sondern ermordet wurde. Jetzt fangen die wilden Spekulationen an, denn alle sind verdächtig und auch das Motiv ist völlig unklar und regt dazu an, sich die wildesten Geschichten auszudenken. Christian Handel spielt dabei sehr geschickt mit seinen Lesern, denn er präsentiert uns häppchenweise wichtige Informationen, die dazu führen, dass immer neue Verdächtige ins Visier rücken. Ich muss gestehen, ich hatte bis zum Schluss wirklich keine Ahnung, weder was den Mörder, noch was das Motiv betrifft. Aber genau das fand ich richtig klasse. Ich liebe es einfach, wenn Bücher nicht vorhersehbar sind und man sich in wilden Spekulationen verlieren kann.
Dabei spielt es sicher auch eine Rolle, dass man die Charaktere nicht wirklich durchschauen kann. Isabel ist die Einzige, bei der ich mir sicher war, was ihre Gedanken und Gefühle betrifft. Sie trägt ihr Herz quasi auf der Zunge und ich fand sie wirklich toll. Obwohl sie ihr ganzes Leben im Institut verbracht hat, hat sie trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ein Gewissen entwickelt und kann gut einordnen, was richtig und was falsch ist. Mir war sie von Anfang an sympathisch und ich habe mit ihr dermaßen mitgefiebert, dass ich teilweise echt die Luft angehalten habe. Doch obwohl Isabel natürlich den Hauptteil der Geschichte einnimmt, fand ich auch die anderen Charaktere sehr spannend. Vor allem die Eltern von Elektra haben es mir da sehr angetan. Ich fragte mich, was in ihnen vorgeht, wie sie ihr Kind einfach so austauschen können. Es war sehr spannend und interessant, sie besser kennenzulernen, hinter ihre Fassade zu sehen und zu erkennen, was wirklich in ihnen steckt. Auch Elektras Bruder Hektor und ihr Verlobter Phillip sind einen Blick wert und haben mich richtig begeistert. Man muss die Protagonisten wirklich erst einmal kennenlernen, um sie richtig einschätzen zu können, doch genau das führt dazu, dass dieses Buch wirklich auf keiner Seite langweilig ist. Selbst, wenn man gerade nicht auf der Suche nach dem Mörder ist, gibt es genug Dinge, über die man sich Gedanken machen kann und genau deswegen rast man geradezu durch die Seiten und kann das Buch überhaupt nicht mehr weglegen.
Und obwohl vielleicht mancher Leser mit dem Ende nicht zufrieden ist, fand ich es doch grandios. Natürlich hätte man es auch nach dem ersten Epilog dabei belassen können und viele hätten dann das Buch zufrieden zugeschlagen, doch ich fand den zweiten Epilog einfach nur genial. Er lässt Raum für eine Fortsetzung, aber man kann ihn auch so stehenlassen und dann das Buch schockiert beenden. Ich mag ungewöhnliche Enden und für mich machte es diese Geschichte perfekt.
Fazit:
Was ist das bitte für ein geniales Buch? Allein die Zukunftsvision, die dieser Geschichte zugrunde liegt ist absolut schockierend, aber auch faszinierend und regt zum Nachdenken an. Die Charaktere sind interessant und vielschichtig und man muss sie erst richtig kennenlernen, um zu erkennen, was hinter ihnen steckt. Das allein bringt schon Spannung in das Buch, aber dann kommt noch die Suche nach dem Mörder hinzu, bei der uns Christian Handel an der Nase herumgeführt hat. Ich würde in Isabells Welt hineingerissen und konnte wirklich tief darin abtauchen, so dass ich erst am Ende wieder richtig losgelassen wurde. Der zweite Epilog ist ungewöhnlich und lässt Raum für eine Fortsetzung, aber kann auch so stehen bleiben. Ich fand, er rundet das Buch perfekt ab und hat für mich das Buch zu einem einmaligen Erlebnis gemacht.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.