Schöne Fantasygeschichte mit queerem Liebespaar - leider zu offenes Ende
Inhalt:
Seit seinem dritten Lebensjahr ist Rowan O’Brien mit der Kronprinzessin von Iriann verlobt. Für seine Familie bedeutet die Heirat viel, versprechen sich die O’Briens mit der Verbindung doch eine ...
Inhalt:
Seit seinem dritten Lebensjahr ist Rowan O’Brien mit der Kronprinzessin von Iriann verlobt. Für seine Familie bedeutet die Heirat viel, versprechen sich die O’Briens mit der Verbindung doch eine Rückkehr an die Macht. Aber im Vorfeld der Hochzeit sorgen Gerüchte für Verstimmung: Rowans enge Freundschaft mit der gleichaltrigen Magierschülerin Raven wird von missgünstigen Stimmen aufgebauscht und großgeredet. Dabei empfindet Rowan nichts als Freundschaft für Raven. Die Wahrheit ist viel komplizierter: Rowan liebt keine andere Frau. Sondern den Königssohn Ash.
Meinung:
Rowan ist es fast von Geburt an bestimmt Kronprinzessin Alyss zu heiraten. Sein ganzes Leben lang wurde er auf diese "Aufgabe" vorbereitet und auf gewisse Art und Weise freut er sich auf die Heirat. Denn Alyss ist eine enge Vertraute und Freundin von ihm. Doch was niemand weiß und ahnt ist, dass Rowan nicht auf Frauen, sondern auf Männer steht und ihm vor einem guten Jahr der Königssohn Ash sein Herz gestohlen hat. Als Rowan aufgrund von Alyss 17. Geburtstag an den Königshof zurückkehrt, trifft er dort auf Ash.
Da es in der deutschen Literatur leider viel zu wenig Geschichten über queere Liebespaare gibt, habe ich diesem Buch ganz gespannt entgegengefiebert. Ich finde es grandios vom Verlag, dass sie Autor Christian Handel diese Gelegenheit ermöglicht haben so ein Buch schreiben zu dürfen.
Bisher hatte ich mit queeren Liebespaaren nur kleine Berührungspunkte, da sie in vielen Geschichten eher nur als Randfiguren auftauchen. Ich war daher super neugierig darauf, ob mich Rowan und Ashs Geschichte überzeugen würde.
Was mir als Erstes einmal gut gefallen hat, ist die fantastische Welt, die der Autor sich hier ausgedacht hat. Das Setting ähnelt ein wenig einem High-Fantasy Buch. So spielen z. B. auch die Elfen eine wichtige Rolle in dieser Geschichte. Daher fesselte mich die eigentliche Handlung schon einmal sehr an die Seiten des Buches.
Aber auch die Beziehung zwischen Rowan und Ash konnte mich überzeugen und hat mein Herz erreicht. Man spürt wie sehr Rowan innerlich zerrissen ist, da er niemandem davon erzählen kann, dass er doch eigentlich schwul ist.
So muss Rowan nicht nur mit seinen geheimsten Wünschen klarkommen. Es wird für ihn auch immer schwieriger seiner guten Freundin und baldigen Ehefrau Alyss ins Gesicht sehen zu können. Denn nur ungern möchte er sie weiterhin belügen.
Spannend ist definitiv die Legende der schwarzen Königin, die von Anfang an eine große Rolle in der Geschichte einnimmt. Auch die Entwicklungen, die den Leser im Laufe der Handlung erwarten konnten mich absolut überzeugen und für sich einnehmen.
Rowan ist ein Charakter, an den ich mich als Vielleser erst einmal gewöhnen musste. Denn Rowan zeigt Schwächen, was man von anderen Protagonisten oft nicht gewohnt ist. Ich empfand diese Schwächen als äußerst charmant, an der ein oder anderen Stelle kam mir Rowan dann aber doch ein wenig zu verweichlicht daher.
Wovon ich ein wenig enttäuscht bin, ist das Ende der Geschichte. Denn ohne zu viel verraten zu wollen, hätte ich mir einfach ein bisschen mehr Informationen gewünscht.
Fazit:
Endlich mal eine Geschichte über ein queeres Liebespaar im Jugendbuchbereich. Ich finde es grandios, dass Christian Handel diese Möglichkeit erhalten hat und kann die Geschichte vorbehaltlos weiterempfehlen. Eine schöne Liebesgeschichte eingebettet in einer High-Fantasy-Kulisse konnte mich absolut überzeugen.
Aufgrund kleinerer Mängel reicht es am Ende nicht für die volle Punktzahl, aber für 4,5 von 5 Hörnchen.