Atmosphärisch dichter 4. Teil der Schneidmann/Käfer Reihe, der auf ganzer Linie überzeugen kann
Beim Joggen hört Antonio Gomez plötzlich jemanden, der leise seinen Spitznamen ruft. Irritiert schlägt er sich ins Gebüsch und überrascht dabei eine vermummte Gestalt, die vor ihm davonläuft. Als er vorangeht, ...
Beim Joggen hört Antonio Gomez plötzlich jemanden, der leise seinen Spitznamen ruft. Irritiert schlägt er sich ins Gebüsch und überrascht dabei eine vermummte Gestalt, die vor ihm davonläuft. Als er vorangeht, findet er eine Frauenleiche vor, die schrecklich zugerichtet wurde. Nachdem er dann auch noch erkennen muss, dass es sich dabei um eine frühere Bekannte handelt, mit der Antonio einst befreundet war, ist er erst recht erschüttert. Anonym ruft er die Polizei, doch diese findet im Zuge der Ermittlungen schnell heraus, wer der unbekannte Anrufer war, da Antonio sich in der Nähe der Leiche erbrechen musste. Mittlerweile ist auch noch eine weitere Frau getötet aufgefunden worden.
Schnell glaubt die Polizei, in Antonio ihren Täter gefunden zu haben, da seine DNA nicht nur am ersten, sondern auch an einem Beweisstück am zweiten Tatort aufgefunden wurde. Antonio beteuert jedoch seine Unschuld.
Und irgendwie hat die Ermittlerin Charlotte Schneidmann ein seltsames Bauchgefühl, dass ihr sagt, dass sie ihre Ermittlungen auch in andere Richtungen ausweiten müssen. Das bedeutet jedoch auch jede Menge an Überstunden. Überstunden, die für sie und ihre junge Familie etwas ungelegen kommen. Währenddessen versucht ihr Kollege Peter Käfer zusammen mit seiner Frau für Nachwuchs zu sorgen, doch der will sich leider nicht so einfach einstellen'
Der bereits vierte Teil der Münsteraner Krimireihe um das Ermittlerduo Schneidmann und Käfer beginnt sogleich sehr spannend. Diesmal müssen die beiden zwei Frauenmorde aufklären, die die gleiche Handschrift des Täters tragen. Doch könnten die beiden Opfer unterschiedlicher nicht sein. Während das erste Opfer eine stadtbekannte Prostituierte war, handelt es sich bei der zweiten ermordeten Frau um eine junge Mutter, die aus einem völlig normalen und glücklichen Umfeld gerissen wurde. Ein Verdächtiger wird zwar schnell gefunden, doch der Leser weiß ja bereits von Beginn an, dass sich die Tätersuche nicht so einfach gestalten wird. Die Autorin legt dann auch viele Finten und falsche Fährten, so dass man genau wie das Ermittlerduo lange Zeit im Dunklen tappt, was den Roman sehr interessant macht.
Überhaupt fand ich 'Denn mir entkommst Du nicht', noch viel packender und straffer geschrieben, als den Vorgängerband. Zudem streut die Autorin diesmal ein wenig mehr familiären Hintergrund des Ermittlerduos ein, was die Figuren für mich nun greifbarer machte. Gegen Ende des Romans zieht die Autorin dann gewaltig die Spannungsschraube an; war 'Denn mir entkommst Du nicht', zuvor nur ein interessanter Krimi, der die akribische Ermittlungsarbeit auf unterhaltsame Art in den Fokus stellte, bekam er dann gegen Ende die Züge eines atemberaubenden Thrillers, der in einem vor Dramatik nicht mehr zu überbietenden Showdown gipfelte. Den Cliffhanger jedoch hat es in sich, so dass man sich nun wohl oder übel bis zum nächsten Teil der Reihe gedulden muss, auch wenn der Kriminalfall als solches abgeschlossen wird.