Cover-Bild Solothurn blickt in den Abgrund
(14)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 30.08.2022
  • ISBN: 9783740813956
Christof Gasser

Solothurn blickt in den Abgrund

Kriminalroman
Bestsellerautor Christof Gasser legt nach: rasant, vielschichtig und hochaktuell.

Das Büro einer Frauenrechtsorganisation in Olten wird überfallen und in Brand gesetzt, dabei wird eine der Aktivistinnen schwer verletzt. Staatsanwältin Angela Casagrande und Polizeihauptmann Dominik Dornach nehmen rechtsextreme Kreise ins Visier, die bereits Anschläge gegen linke und grüne Politikerinnen verübt haben sollen. Kurz darauf verschwindet die Syrerin Rana Amidi, eine Freundin von Dornachs Tochter Pia spurlos – und Dornach gerät in ein Netz gefährlicher Verstrickungen zwischen Diplomatie, Wirtschaftsinteressen und globaler Machtpolitik.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2022

Sehr spannend

0

„...Tomaso ging zu Boden. Sie schlug hart mit dem Hinterkopf auf. Sie blieb bei Bewusstsein, wollte sich aufrichten. Das Letzte, was sie sah, waren Hoodie und ein Schlagstock, der auf sie zuraste...“

Anastasia ...

„...Tomaso ging zu Boden. Sie schlug hart mit dem Hinterkopf auf. Sie blieb bei Bewusstsein, wollte sich aufrichten. Das Letzte, was sie sah, waren Hoodie und ein Schlagstock, der auf sie zuraste...“

Anastasia Tomaso arbeitet für eine Frauenrechtsorganisation im Schweizer Ort Olten. Sie war länger im Büro geblieben, um ein paar Akten abzuarbeiten. Als sie ein Geräusch hört, geht sie auf die Eingangstür zu. Was dann passiert, steht in obigen Zitat.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi mit aktuellen Bezügen geschrieben. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Viele gut ausgearbeitete Dialoge bringen die Probleme schnell auf den Punkt.
Der Fall landet bei Staatsanwältin Angela Casagrande und Polizeihauptmann Dominik Dornach. Als die Syrerin Rana verschwindet, mischt Dominiks Tochter Pia fleißig mit. Obwohl sie schon mehrmals schlechte Erfahrungen gemacht hat, handelt sie nach wie vor ohne nachzudenken und vernachlässigt ihren Selbstschutz fahrlässig. Dominik muss also nicht nur einen Fall klären, sondern auch seine Tochter und deren Eskapaden im Auge behalten.
Ich mag den trockenen Humor, der ab und zu durchschimmert.

„...“Schon, ich habe die Katze rauslaufen sehen. Rana besitzt keine Katze. Wie ist die reingekommen?“ „Sag bloß, du hast das Vieh nicht aufgehalten und gefragt.“...“

Erste Spuren führen in die rechtsradikale Szene. Doch der entsprechende Politiker blockt nicht nur ab, er erhält außerdem Rückendeckung von höherer Stelle.
Wie schon angedeutet, werden in den Dialogen viele Themen diskutiert. So unterhält sich Angela mit einer Frauenrechtlerin und bekommt unter anderem gesagt:

„...Ich muss Ihnen nicht erklären, dass der gefährlichste Ort für eine Frau ihr Zuhause ist. Alle zwei Wochen wird in der Schweiz eine Frau von ihrem Ehemann, Partner oder Freund getötet...“

Doch sie wird noch deutlicher:

„...Sie wissen so gut wie ich, wie viele gewalttätige Männer tatsächlich eine substanzielle Strafe absitzen müssen. Der Rechtsstaat ist für Männer gemacht. Die Frauen müssen sehen, wo sie bleiben...“

Bald zeigt sich, dass wichtige Wirtschaftsinteressen den Fall tangieren. Gekonnt versucht man, Dominik auszubremsen. Bundeskriminalpolizei und Bundessicherheitsdienst bringen ihre Männer in Stellung, um öffentliches Interesse klein zu halten. Es geht um Investitionen in Millionenhöhe. Klasse finde ich die folgende Formulierung:

„...War das sein Ernst? Hatte die offizielle Schweiz tatsächlich vor, im großen geopolitischen Sandkasten des Weltkindergartens mitzuspielen?...“

Man ist dabei, manches geschickt unter den Tisch zu kehren. Was zählen Menschenleben, wenn es ums große Geld geht!Natürlich wird der Fall am Ende geklärt, wenn auch auf unkonventionelle Art.
Das lässt Raum für Diskussionen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Mit einem letzten Zitat möchte ich meine Rezension abschließen.

„...Sobald ein Tyrann nicht mehr salonfähig war, legte man sich halt mit dem nächsten ins Bett. Verständlich, was sollte man machen, wenn man im Winter weiterhin im T – Shirt in den Stuben fläzen wollte...“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2022

Der bisher beste Band aus der Reihe

0

Ein Brandanschlag auf das Büro von Emma Watch lässt nicht nur die Flammen am Gebäude züngeln. Schnell wird der Verdacht laut, dass der Täter in rechtsextremem Kreisen zu finden ist, da in der letzten Zeit ...

Ein Brandanschlag auf das Büro von Emma Watch lässt nicht nur die Flammen am Gebäude züngeln. Schnell wird der Verdacht laut, dass der Täter in rechtsextremem Kreisen zu finden ist, da in der letzten Zeit vermehrt Anschläge auf Politikerinnen der grünen und linksgerichteten Parteien verübt worden sind. Als dann auch noch Rana Amidi, Pias Freundin, verschwindet, zieht sich die Schlinge immer fester zu. Dornach ermittelt in einem Netz aus Macht, Geld und gefährlichen Interessen...


Christof Gasser lässt in seinem neuen Krimi nicht nur die Muskeln spielen, sondern er bildet ein sehr aktuelles Zeitgeschehen ab, in dem es um Geld, Macht und Gier geht. Dabei ist gleich von Beginn an die Handlung absolut fesselnd und Gasser weiß, wie er Spannung und Nervenkitzel erzeugt.

Pia spaziert am Rande des Abgrundes entlang und ich vergesse mehr als einmal zu atmen, denn sie manövriert sich in Aktionen hinein, aus denen sie immer wieder mit einem blauen Auge davon kommt. Auch wenn Dornach ein Auge auf sie hat, weil er sie und sein Enkelkind schützen will -ein Sack Flöhe zu hüten ist einfach, als diese Frau im Zaum zu halten :)

Der Autor baut Drehungen und Wendungen ein, die die Leser,innen überraschen, schockieren und berühren und so für ein mehr als intensives Leseerlebnis sorgen. So setzt die Handlung Energien frei, die Tarnungen und Täuschungen aufdecken und für ein gewisses Maß an Explosivität (im wahrsten Sinne des Wortes) sorgen.

Dornach wächst mehr als einmal über sich hinaus und auch hier zeigt der Schreibende, wie sich die Figuren im Verlauf der Krimi-Reihe entwickelt haben. Sie sind zwar alle tough, aber hinter der harten Schale verbirgt sich doch ein Mensch mit Ängsten, Sehnsüchten und Gefühlen. Der Blick hinter die tödlichen Kulissen der Drahtzieher zeigt viele Verletzungen der Menschenrechte und ruft mehr als einmal nach Gerechtigkeit.

Ein Krimi, der Realität und Fiktion mitreißend und überaus spannend miteinander verbindet und der uns vor Augen für, dass die globale Machtpolitik zu allem bereit ist, um ihre Ziele zu erreichen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.10.2022

Vielschichtiger Krimi aus der Schweiz

0

Bereits zum fünften Mal ermittelt Dominik Dornach und sein Team in und um Solothurn.
Ein Brandanschlag auf das Büro einer Frauenrechtsorganisation in Olten rüttelt die Polizei auf. Dabei wird eine Mitarbeiterin ...

Bereits zum fünften Mal ermittelt Dominik Dornach und sein Team in und um Solothurn.
Ein Brandanschlag auf das Büro einer Frauenrechtsorganisation in Olten rüttelt die Polizei auf. Dabei wird eine Mitarbeiterin schwer verletzt. Staatsanwältin Angela Casagrande und Polizeihauptmann Dominik Dornach ermitteln zuerst im rechtsradikalen Umfeld, nachdem es vor kurzem ebenfalls Anschläge auf grüne Politikerinnen und Frauenrechtlerinnen gegeben hat. Doch je tiefer sie graben, umso mehr zeigt Richtung in eine andere.

Christof Gasser hat in seinem fünften Fall wieder viele aktuelle Themen aufgegriffen. Angefangen von Frauenfeindlichkeit, Rassismus und Missbrauch von Menschrechten bis hin zu Pharmakonzernen, die über Leichen gehen. Der Spannungsbogen ist hoch und der Plot komplex. Für Einsteiger in die Reihe ist es diesmal nicht wirklich einfach. Deshalb empfehle ich besonders bei dieser Reihe von beginn an zu lesen.

Diesmal ist auch Dornachs Tochter Pia involviert, die mit der entführten Syrerin Rana Amidi befreundet ist. Pia versucht ihre Freundin auf eigene Faust zu finden. Die Mutter eines zweijährigen Sohnes gefährdet dabei aber nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Vater. Angela hingegen schleppt ein brisantes Geheimnis mit sich herum, welches auch Pia und Dominik betrifft und sie nicht weitererzählen darf.

Obwohl die privaten Situationen immer wieder Teil der Krimihandlung sind, nehmen sie nicht überhand. Trotzdem sind sie in diesem Teil etwas intensiver, weil alle irgendwie in die Fälle involviert sind.

Die Geschichte wechselt ständig zwischen den einzelnen Schauplätzen. Der Spannungsbogen ist von Anfang an hoch, der Krimi temporeich. Aber auch der trockene Humor des Autors blitzt trotz Mord und Totschlag immer wieder durch.
Obwohl kein Schweizer Dialekt verwendet wird, hatte ich immer das Gefühl in unserem westlichen Nachbarland zu sein. Ein Glossar mit den verwendeten Schweizer Begriffen befindet sich am Ende des Buches (welches man als Österreicher:in aber nicht wirklich benötigt)
Das Ende ist diesmal etwas unkonventionell und regt zum Nachdenken an.

Fazit:
Ein komplexer und vielschichtiger Krimi, der etwas andere Einblicke in die Schweiz gibt. Spannend und mit einem sehr aktuellen Thema. Ein Krimi, der fast zum Polit- und Wirtschaftsthriller wird und den man kaum aus der Hand legen kann. Ich empfehle die ganze Reihe gerne weiter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2022

Eine rasante Mischung, die es in sich hat

0

Buchmeinung zu Christof Gasser – Solothurn blickt in den Abgrund

„Solothurn blickt in den Abgrund“ ist ein Kriminalroman von Christof Gasser, der 2022 im Emons Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Christof ...

Buchmeinung zu Christof Gasser – Solothurn blickt in den Abgrund

„Solothurn blickt in den Abgrund“ ist ein Kriminalroman von Christof Gasser, der 2022 im Emons Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Christof Gasser, geboren 1960 in Zuchwil bei Solothurn, ist seit 2016 Autor von Kriminalromanen und Kurzgeschichten. Zudem schreibt er als Gastkolumnist für die Solothurner Zeitung. In seinen Romanen, die regelmäßig Spitzenplätze auf der Schweizer Bestsellerliste belegen, spielt seine Heimatstadt stets eine wichtige Rolle. Gasser lebt mit seiner Frau unweit von Solothurn am Jurasüdfuß.

Klappentext:
Das Büro einer Frauenrechtsorganisation in Olten wird überfallen und in Brand gesetzt, dabei wird eine der Aktivistinnen schwer verletzt. Staatsanwältin Angela Casagrande und Polizeihauptmann Dominik Dornach nehmen rechtsextreme Kreise ins Visier, die bereits Anschläge gegen linke und grüne Politikerinnen verübt haben sollen. Kurz darauf verschwindet die Syrerin Rana Amidi, eine Freundin von Dornachs Tochter Pia spurlos – und Dornach gerät in ein Netz gefährlicher Verstrickungen zwischen Diplomatie, Wirtschaftsinteressen und globaler Machtpolitik.

Meine Meinung:
Dieses Buch kommt im Gewand eines Regionalkrimis daher, ist aber eher ein politischer Wirtschaftskrimi mit mehr als einem Hauch Thriller. Dominik Dornach und sein Team ermitteln gleich in mehreren Fällen und stoßen auf wirtschaftliche Verknüpfungen der Schweiz mit einem fiktiven Staat der arabischen Welt, der mit Menschenrechtsverletzungen in Verbindung gebracht wird. Auch Dominiks Tochter Pia will aufklären und gerät in große Gefahr.
Die Figuren sind interessant, meist mit Grautönen durchsetzt, und handeln manchmal eher emotionell als überlegt. Zudem scheint eine Killerin auf dem Weg zu Dominik zu sein.
Weite Teile des Romans wirken leider glaubhaft, aber ab einem bestimmten Punkt wird es wunderlich und zugleich sehr spannend. Viel Gewalt wird durch eine satte Portion trockenen Humors abgefedert und niemand kann sich seiner Haut sicher sein. In Nebenhandlungen spielen romantische Gefühle eine wesentliche Rolle und es bleibt kompliziert. Am Ende werden fast alle Fragen beantwortet, aber nicht alle Überlebenden sind glücklich.

Fazit:
Der Regionalkrimi wird zuerst zu einem politischen Wirtschaftskrimi, um dann als knallharter Thriller zu enden. Die Spannung steigt, aber mit der Glaubwürdigkeit geht es bergab. Meine Bewertung sind vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Diesen Titel kann ich den Thrillerfreunden empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere