Cover-Bild Wiedersehen in Barfleur
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 17.06.2016
  • ISBN: 9783548287638
Claire Bonamy

Wiedersehen in Barfleur

Seit ihrer Jugend sehnt sich Charlotte in den traumhaften Ferienort Barfleur zurück — mit gemischten Gefühlen: Vor Jahren ist dort während eines Familienurlaubs ihr geliebter Vater verschwunden. Den Verlust hat Charlotte nie verarbeitet. Endlich zurück in dem kleinen französischen Fischerdorf erfährt sie von einer Frau, der sie sich sehr verbunden fühlt: Mathilde hieß die Französin, mit der Charlottes Großvater während der Besatzungszeit eine verbotene Liebesbeziehung führte. Stück für Stück ergründet Charlotte Mathildes tragisches Schicksal — und kommt dabei den Rätseln ihres eigenen Lebens immer näher ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2017

Wiedersehen in Barfleur

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Charlotte war 15 Jahre alt, als ihr Vater in Frankreich im Urlaub mit dem Boot rausfuhr und nicht mehr zurückkam. Trotz großer Suchaktionen blieb er verschwunden. Nun, 15 Jahre später, bekommt Charlotte ...

Charlotte war 15 Jahre alt, als ihr Vater in Frankreich im Urlaub mit dem Boot rausfuhr und nicht mehr zurückkam. Trotz großer Suchaktionen blieb er verschwunden. Nun, 15 Jahre später, bekommt Charlotte einen Anruf von ihrer Cousine Sophie, die gerade wieder ihren Urlaub in der Normandie verbringt. Sie glaubt, Charlottes Vater in einem Café gesehen zu haben. Ist das möglich? Charlotte nimmt kurzerhand frei und fährt nach Frankreich. Sie hofft, nun endlich eine Spur ihres vermissten Vaters zu finden und entdeckt dabei auch ein Geheimnis ihres Großvaters…

Mein Leseeindruck:

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Einmal befinden wir uns gemeinsam mit Charlotte in der Gegenwart und erforschen mit ihr zusammen die Vergangenheit und das Verschwinden ihres Vaters. Und parallel führt uns die Geschichte immer wieder zurück in die Zeit des Zweiten Weltkrieges zu Charlottes Großvater Johann, der damals als Soldat nach Frankreich kam und in der Normandie seine große Liebe Mathilde fand.

Beide Erzählstränge haben mir sehr gut gefallen, und sie bauen auch wunderbar aufeinander auf. So erfährt der Leser nach und nach, was damals in den Kriegszeiten passiert ist und welche Folgen diese Ereignisse noch in der Gegenwart haben.

Ich habe beide Handlungsstränge gleichermaßen gerne gelesen; die Protagonisten waren mir sehr sympathisch, und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.

Ein großer Pluspunkt ist für mich auch, dass die Geschichte in der Normandie spielt. Diese besondere Atmosphäre des Ortes ist bei mir als Leser sehr gut angekommen. Fast habe ich das Meer rauschen hören.

Es hat mir großen Spaß gemacht, dieses schöne Buch zu lesen. Ich mochte das Geheimnisvolle der Geschichte, die Suche in der Vergangenheit, und auch die Liebesgeschichte hat mir sehr gefallen. Der Schreibstil ist ebenfalls positiv zu erwähnen; er ist sehr angenehm und leicht.

Ich kann „Wiedersehen in Barfleur“ nur weiterempfehlen; es ist eine wunderbare Unterhaltung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehnsucht nach Barfleur

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15 Jahre ist es zwischenzeitlich her, seit Charlottes Vater morgens mit dem Segelboot auf den Atlantik hinausgefahren und nicht mehr zurückgekommen ist. Genau so lange ist es auch her, dass Charlotte zum ...

15 Jahre ist es zwischenzeitlich her, seit Charlottes Vater morgens mit dem Segelboot auf den Atlantik hinausgefahren und nicht mehr zurückgekommen ist. Genau so lange ist es auch her, dass Charlotte zum letzten Mal im malerischen Ort Barfleur in der Normandie gewesen ist. Zu viele Erinnerungen verbinden sie mit diesem Ort – sie hat jedoch nie wirklich daran geglaubt, dass ihr Vater nicht mehr lebt.

Charlotte arbeitet als Museumskuratorin und wohnt mit ihrem Freund Gregor in Köln. Eines abends bekommt sie einen Anruf von ihrer Großcousine Sophie, die zur Zeit Urlaub in Barfleur macht. Sophie ist sich sicher, dass sie in einem Café in Barfleur Charlottes verschollenen Vater gesehen hat. Es gibt noch andere Hinweise, die sie in ihrer Meinung bestärken und so bittet sie Charlotte, zu ihr in die Normandie zu kommen.

Erste Recherchen vor Ort ergeben, dass niemand diesen Mann kennt oder gar gesehen hat. Hat Sophie sich geirrt? Die Fotos, die sie mit ihrem Handy gemacht hat, beweisen jedoch das Gegenteil.

Handelt es sich tatsächlich um Charlottes Vater oder sind sie einer Täuschung aufgelegen? Bei ihren Nachforschungen deckt Charlotte nicht nur Geheimnisse ihres Vaters auf sondern sie stößt auch auf die Geschichte ihres Großvaters Johann und einer Französin namens Mathilde, deren Liebe in Zeiten der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen keine wirkliche Chance hatte.

„Wiedersehen in Barfleur“ – ich muss gestehen, dass ich dieses Buch fast nur aufgrund seines Titels gewählt habe. Als ich jung war, habe ich (gemeinsam mit meinen Eltern und meiner Schwester) viele Sommerurlaube in Valognes, ca. 25 km von Barfleur entfernt, verbracht. Ich kenne Barfleur, Honfleur und all die Orte wie Saint Vast la Haague, Le Have, den Leuchtturm von Gatteville, die in diesem Buch als Handlungsschauplätze gewählt wurden, ebenso wie den Küstenstreifen, an dem am 6. Juni 1944 die Alliierten gelandet sind. Es ist zwar schon lange her, aber aufgrund der bildhaften Beschreibungen durch die beiden Autorinnen, konnte ich mir vieles wieder vorstellen.

Hinter dem Pseudonym „Claire Bonamy“ verbergen sich die Autorinnen Eva Philippon und Andrea Russo, die dieses Buch gemeinsam geschrieben haben. Meiner Meinung nach haben sie diese Aufgabe wirklich hervorragend gemeistert, denn es war zu keinem Zeitpunkt für mich als Leser erkennbar, welche Autorin welchen Part geschrieben hat bzw. dass überhaupt ein Wechsel stattgefunden hat.

Das Buch ist in 2 Handlungsstränge aufgeteilt. Der Teil in der Gegenwart folgt Charlotte und ihren Recherchen bezüglich des Mannes, den Sophie angeblich in Barfleur gesehen haben möchte, und der ihrem Vater so sehr ähnlich sieht. Über diese Recherchen hinweg stößt sie auch auf die Vergangenheit ihres Großvaters Johann und seiner französischen Geliebten Mathilde.

Vor 15 Jahren war Charlotte mit dem Franzosen Matthieu liiert. Ihre Beziehung zerbrach an der Tatsache, dass Charlotte nicht mit dem Verschwinden ihres Vaters klar gekommen ist. Zufällig macht Matthieu gerade ein paar Tage Urlaub bei seinen Eltern in Barfleur und die beiden treffen aufeinander …...

Der 2. Handlungsstrang erzählt die Geschichte von Mathilde. Sie beginnt, als Mathilde 10 Jahre alt ist und endet in Paris im Jahr 1949. Mathilde lernt Johann im Sommer 1940 kennen, als die Deutschen während des 2. Weltkrieges Frankreich besetzt hielten. Ihre Liebe entstand also zu einer Zeit, in der man den französischen Frauen „horizontale Kollaboration“ mit den deutschen Soldaten vorgeworfen hat und dieses Vergehen sowohl für Mathilde als auch für Johann Konsequenzen hatte.

Alle Charaktere wurden von den Autorinnen liebevoll und authentisch erstellt. In historischen Romanen finde ich meistens die Vergangenheit interessanter als die Gegenwart, denn hier und heute lebe ich selbst. Ich finde es faszinierend, wie man früher gelebt hat – und wie komfortabel wir dagegen heute z. B. unsere Wasche waschen.

Eine große Rolle kommt einem Bild des Malers Paul Signac zu, der für einige Jahre in Barfleur gewohnt hat. Charlotte findet dieses Bild in der Zeichenmappe ihres Vaters.

Ein bekanntes Bild von Paul Signac trägt den Namen „Der Hafen von Barfleur“ das er im Jahre 1931 gemalt hat. Ich hatte zwar schon von Paul Signac gehört/gelesen. Dass er einige Jahre in Barfleur lebte, erfuhr ich jedoch erst durch diesen Roman.

Nach Aussage der Autorinnen besteht die Möglichkeit, dass es einen 2. Band geben könnte. Bisher gibt es jedoch keinerlei konkrete Angaben dazu. Ich würde mich freuen, zu einem späteren Zeitpunkt wieder nach Barfleur reisen zu können. Sollte dieses Buch jedoch als Einzelband stehen bleiben, ist die Geschichte auf jeden Fall in sich abgeschlossen. Am Ende bleibt nur eine einzige Frage offen, die aber nicht unbedingt einer Antwort bedarf.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ausflug in die Normandie und die deutsch-französische Geschichte

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"Wiedersehen in Barfleur" ist ein wirklich lesenswerter Ausflug in die Normandie und die deutsch-französische Geschichte. Die Deutsche Charlotte begibt sich in Barfleur in Frankreich auf Spurensuche in ...

"Wiedersehen in Barfleur" ist ein wirklich lesenswerter Ausflug in die Normandie und die deutsch-französische Geschichte. Die Deutsche Charlotte begibt sich in Barfleur in Frankreich auf Spurensuche in der Vergangenheit. Zunächst sucht sie nach Antworten auf immer neue, offene Fragen zum Verschwinden ihres Vaters vor 15 Jahren, doch dann stößt sie auf ein noch viel älteres Familiengeheimnis, das sie zurück in die Zeit der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkrieges führt.

In einem zweiten Zeitstrahl wird die Geschichte der Französin Mathilde erzählt, die den Zweiten Weltkrieg in der Normandie miterlebt hat. Das Leben in den 1930'er und 40'er Jahren, vor, während und nach der deutschen Besatzung wird anschaulich beschrieben. Hierbei werden sowohl helle als auch dunkle Aspekte vor allem der Besatzungszeit geschildert. Die historischen Fakten werden gut mit einer fiktiven Geschichte verbunden. Dies geschieht weder zu oberflächlich noch zu belehrend.

Das Buch liest sich wirklich sehr gut. Schreibstil, Erzähltempo und Wechsel der Zeitstränge gefallen mir sehr. Das Experiment ein lesenswertes Buch zu zweit zu schreiben ist den Autorinnen Andrea Russo und Eva Philippon, die sich hinter dem Pseudonym Claire Bonamy verbergen, absolut gelungen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wiedersehen in Barfleur

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Ein wunderbarer Sommerroman für Frauen mit sehr viel Tiefgang und kein kleines bißchen trivial. Das Cover erinnert mich irgendwie an die Italienromane aus den 60iger Jahren. In wunderschönen Blautönen ...

Ein wunderbarer Sommerroman für Frauen mit sehr viel Tiefgang und kein kleines bißchen trivial. Das Cover erinnert mich irgendwie an die Italienromane aus den 60iger Jahren. In wunderschönen Blautönen als Gemälde dargestellt. Charlotte ist in Köln Mueumskuratorin. Soeben hat sie erfolgreich eine größere Ausstellung auf die Beine gestellt mit Bildern der Maler Monet, Signac.... Doch dann bekommt sie eines Abends einen Anruf ihrer Cousine Sophie. Sophie hält sich gerade mit Tante Anna in Barfleur in ihrem Ferienhaus auf. Hier hat Charlotte mit ihren Eltern und Großeltern fast jeden Sommer verbracht. Doch seit 15 Jahren, als ihr Vater verschwand, ist sie nie mehr dort gewesen. Ihre Mutter hatte sich mit der Verwandtschaft total zerstritten. Nun meint Sophie, David (Charlottes verschwundenen Vater) mit zwei kleinen Mädchen in Barfleur gesehen zu haben. Und er hat mit den Mädchen auch Oregamifiguren gebastelt. genau wie der Vater für Charlotte. Sophie hat den Mann fotografiert und das Bild Charlotte gemailt. Sie ist sich 100 %ig sicher, dass das ihr Vater ist. Gleich am nächsten Tag fährt sie gegen den Willen von Gregor, ihren Lebensgefährten nach Frankreich. Dort macht sie sich zusammen mit ihrer Cousine auf der Suche nach dem Mann, Ihn haben auch noch andere Personen in dem Cafe gesehen, aber sie finden ihn nicht. Sie sichtet in den Hinterlassenschaften ihres Vater sehr viele Bilder, die er gemalt hat. Aber darunter ist auch ein wertvolles Bild von Signac, wertvoll und vom ihm signiert. Auf der Rückseite ist in altdeutscher Schrift In Liebe Mathilde angebracht. Jetzt beginnt die Suche. Wer war diese Mathilde. Aber bald stellt sich heraus, dass das Bild nicht ihr Vater, sondern ihr Großvater bekommen hat. Nun wird in dem Buch gekonnt in der heutigen Zeit über Charlotte berichtet und aus den Jahren 1933 bis 1942 über Mathilde. Die beiden Handlungsstränge verweben sich gekonnt ineinander. Und plötzlich ist auchMatthieu aufgetaucht, Charlottes große Liebe, der ihr das Herz vor 15 Jahren gebrochen hat. Das Buch wurde von zwei Autorinnen geschrieben, das dem Buch noch mehr Würze und Spannung zukommen läßt. Man fiebert mit den Personen. liebt und leidet. Doch für mich persönlich ist das Ende noch immer offen.

Veröffentlicht am 16.04.2019

Wunderschöne Familiengeschichte mit toller Kulisse

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Mit Wehmut blickt Charlotte auf die Sommer ihrer Jugend zurück, denn der malerische Küstenort Barfleur ist ihr in unzähligen Familienurlauben so etwa siw eine zweite Heimat geworden. Doch das Meer hat ...

Mit Wehmut blickt Charlotte auf die Sommer ihrer Jugend zurück, denn der malerische Küstenort Barfleur ist ihr in unzähligen Familienurlauben so etwa siw eine zweite Heimat geworden. Doch das Meer hat ihr das liebste genommen, was ein Kind verlieren kann - ihren Vater. Eines Tages kam er einfach von einer Ausfahrt auf dem Meer nicht wieder zurück.
Der Anruf ihrer Cousine macht Charlotte stutzig und schürt ihre Neugier, denn Sophie will Charlottes Vater gesehen haben.
Also macht sich Charlotte auf den Weg nach Frankreich, um dieser Spurnachzugehen und so auch andere Spuren ihrer Familie zu entdecken...

"Wiedersehen in Barfleur" ist eine wunderschöne Familiengeschichte, die vor einer ebenso traumhaft schönen Kulisse spielt. Das Autorenduo bringt dem Leser die malerischen Ecken der Normandie näher und lässt spektakuläre Bilder entstehen.
In diese Bilder wird die interessant gestaltete Spurensuche von Charlotte eingewebt, die wie kleine Tupfen das Gemälde nach und nach komplettieren.
Durch die Wechsel der Zeitebenen bleibt konstant eine Spannung erhalten, die mich in die Zeit der ersten Kriegsjahre des Zweiten Weltkrieges entführen und mir die Ereignisse der Vergangenheit näher bringen, um dann wieder in die Gegenwart aufzutauchen und Charlotte beim Enträtseln des Geheimnisses zu unterstützen.
Die Autorinnen wissen genau, wie man Leser fasziniert und fesselt und spicken ihre Erzählung mit vielen historischen Begebenheiten, die das Rätselraten umso interessanter machen.
Eine verbotene Liebe gehört ebenso dazu wie die herrlichen Bilder des Paul Signac, die hier die Grundlage für die Verbindung ins Hier und Jetzt bilden.
Mir gefällt, wie sich Charlotte die einzelnen Puzzlestücke ihrer Familiengeschichte zusammensucht, die gefundenen Informationen so lange dreht und wendet, bis schließlich alles an seinen angestammten Platz passt und so das Geheimnis gelüftet wird.
Ich mag die Figuren, die sich hier zwischen den Seiten bewegen, denn sie wissen gekonnt mit ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung zu spielen, sodass der Leser ihnen gerne folgt und sich auf die Zeitreise einlässt.
Dazu kommt noch das traumhafte Setting, das wirklich mit einer reizvollen Landschaft verzaubert, den Leser an malerische Ecken entführt und so Sehnsuchtsorte vor meinem inneren Auge entstehen lässt.
Leider bleiben am Ende noch ein paar Fragen offen, die ich gerne geklärt hätte - doch es ist wie im richtigen Leben, da kann man sich auch nicht immer aussuchen, wie sich am Ende alles fügen wird.
Trotzdem ein wirklich gelungener Roman, der die Sehnsucht nach den Schauplätzen weckt und für kurzweilige Lesestunden sorgt.