Familiendrama
Jess und Heather waren als Teenies einst die besten Freundinnen und verbrachten jeden einzelnen Tag miteinander. Bis ein einziger Tag alles zerstörte. Jahre später ist Jess Journalistin und kehrt für einen ...
Jess und Heather waren als Teenies einst die besten Freundinnen und verbrachten jeden einzelnen Tag miteinander. Bis ein einziger Tag alles zerstörte. Jahre später ist Jess Journalistin und kehrt für einen Bericht in ihre Heimatstadt zurück, denn sie soll über einen Doppelmord berichten. Die vermeintliche Täterin scheint ausgerechnet ihre alte Jugendfreundin Heather zu sein. Doch kann das wirklich sein? Jess' Recherche führt sie genau an jenen dunklen Tag in ihrer Vergangenheit zurück, der die Teeniefreundschaft damals zerstörte. Der Tag, an dem Heathers Schwester Flora spurlos verschwand ...
Die Geschichte wird nicht nur aus den verschiedenen Blickwinkeln, wie zum Beispiel von Jess und Heathers Mutter Margot, sondern auch auf verschiedenen Zeitachsen erzählt – dem Hier und Jetzt und 1994, die Zeit vor dem Verschwinden von Flora. Ebenso werden einzelne Zeitungsartikel eingestreut, sodass noch ein weiteres Erzählmedium aufgenommen und somit die Geschichte ein wenig aufgelockert wird.
Die Charaktere fand ich allesamt ein wenig ... schwierig. Ich bin mit niemandem so wirklich warm geworden bzw. es hat unwahrscheinlich lang gedauert, bis ich zu irgendwem Zugang gefunden habe, weswegen ich wahrscheinlich auch mit der ganzen Geschichte nicht so wirklich gut connecten konnte. Jess wirkte von Anfang an irgendwie kühl und unnahbar für mich. Auch Margot empfand ich anfangs als sehr unsympathisch und undurchdringlich. Ebenso Jack, der mir aber gegen Ende immer sympathischer wurde.
Ich fand es spannend, die Puzzleteile von Heather zusammenzusetzen, weil man sowohl von Jess als auch von Margot und Adam immer mehr von ihr erfuhr. Ebenso die Rückblicke komplettierten dieses Bild nach und nach, dennoch blieb sie bis zum Schluss ein Rätsel.
Ich hätte mir ein wenig mehr Action gewünscht. Jess, die zwischen den Stühlen stand, hat mir einfach ein wenig zu viel Platz eingenommen. Einerseits war es spannend zu sehen, wie sie mit ihrer Zerrissenheit umgeht, als beste Freundin und Journalistin zu agieren, andererseits hab ich einfach auf einen Thriller gehofft und nicht auf ein Familiendrama, was es in meinen Augen jedoch schlichtweg gewesen ist.