Cover-Bild Die Hungrige
(8)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 13.03.2024
  • ISBN: 9783442773787
Claire Kohda

Die Hungrige

Roman
Barbara Schaden (Übersetzer)

Buch des Jahres in: NEW YORKER, HARPER'S BAZAAR, DAILY MAIL, BBC, HUFFINGTON POST

»Einer der originellsten Vampirromane seit Langem.« New York Times Book Review • • Lydia hat Hunger. Seit sie denken kann, sehnt sie sich nach Sashimi, Ramen oder Onigiri mit saurer Pflaumenfüllung. Doch das einzige, was sie wirklich zu sich nehmen kann, ist Blut: Lydia ist ein Vampir und fühlt sich fremd unter den Menschen. Nach dem Auszug aus der Wohnung ihrer Mutter in ein Künstlerloft muss Lydia feststellen, dass vieles schwieriger ist als erwartet. Da sind die hippen Leute in der Galerie, in der sie ein Praktikum macht, die seltsamen Männer, die ihr Avancen machen, und Ben, ein junger Künstler, für den sie Gefühle entwickelt. Lydia weiß, dass Menschen ihre natürliche Beute sind, aber sie will ihrem Verlangen nicht nachgeben. Wie soll Lydia existieren in einer Welt, die nicht für Wesen wie sie gemacht zu sein scheint? Für welchen Weg auch immer sie sich entscheiden wird, zunächst einmal muss sie essen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2024

Moderner, feministischer Vampirroman

0

Lydia ist zum ersten Mal in ihrem Leben allein, seit sie ihre Mutter in ein Pflegeheim bringen musste. Die Ärzte vermuten eine Alzheimer-Erkrankung, doch Lydia weiß, dass das nicht stimmt, denn ihre Mutter ...

Lydia ist zum ersten Mal in ihrem Leben allein, seit sie ihre Mutter in ein Pflegeheim bringen musste. Die Ärzte vermuten eine Alzheimer-Erkrankung, doch Lydia weiß, dass das nicht stimmt, denn ihre Mutter ist – wie sie selbst – eine Vampirin. Nun soll ihr neues Leben mit einem Praktikum in einer Galerie beginnen. Beim Einzug in ihr Atelier lernt Lydia Ben kennen, der ihr sofort gefällt. Der Fakt, dass er bereits eine Freundin hat, soll bald ihr geringstes Problem sein, denn es gibt jede Menge Schwierigkeiten zu bewältigen.

„Die Hungrige“ ist der erste Roman der Musikerin und Autorin Claire Kohda. Protagonistin Lydia erzählt aus der Ich-Perspektive und in der Gegenwartsform und das finde ich besonders gelungen, ist sie doch so völlig anders, als wir Vampire bisher in der Literatur erlebt haben. Im Prinzip ist Lydia wie jede andere junge Frau auch, nur dass sie nicht leben kann, wie Menschen es tun. Besonders fasziniert ist sie vom Thema Essen und recherchiert immer wieder in den sozialen Medien, was andere zu sich nehmen. Sie selbst kann nur von Blut überleben.

Lydias Charakter ist stark von der Erziehung ihrer Mutter geprägt, die ihr stets eintrichterte, Vampire müssten für die eigene Existenz Buße tun. Als Kind eines japanischen Vaters, den sie nie kennengelernt hat, und einer malaysisch-britischen Mutter wird sie außerdem in der Schule gehänselt. Ihre beste und einzige Freundin muss sie irgendwann zurücklassen, damit diese nicht bemerkt, dass Lydia nicht im selben Tempo altert. So wächst sie auf, ohne je mit anderen essen zu können, ohne andauernde Freundschaften, ohne eine Beziehung und trotz ihrer körperlichen Stärke möchte sie es allen immer nur recht machen.

Als Lydia sich Ben annähert, ergibt sich zum ersten Mal die Chance auf ein wenig Normalität. Doch es gibt immer noch Kämpfe auszufechten: die Suche nach Nahrung, die unangenehmen Annäherungsversuche des Galeriechefs, die Schwierigkeiten ihrer Mutter, sich im Pflegeheim einzuleben und dann ist da noch Bens wirklich nette Freundin Anju. Wie soll Lydia in all dem Chaos existieren? Ein moderner, feministischer Vampirroman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2024

What I eat in a day (as a vampire)

0

“Ich hätte nicht sagen können, ob ich anfing, ihn zu mögen, und mit ihm zusammensein wollte, oder ob ich Hunger hatte und ihn als Nahrung begehrte.” - irgendwie relatable, was Claire Kohda in ihrem modernen ...

“Ich hätte nicht sagen können, ob ich anfing, ihn zu mögen, und mit ihm zusammensein wollte, oder ob ich Hunger hatte und ihn als Nahrung begehrte.” - irgendwie relatable, was Claire Kohda in ihrem modernen Vampirroman “Die Hungrige”, übersetzt von Barbara Schaden, schreibt.

In typischer “sad girl fiction”-Manier folgen wir einer (selbst)destruktiven, obsessiven jungen Frau/Vampirin. Lydia geht’s nicht gut. Ihre Vampirmutter ist dement, sie musste sie in ein Heim geben, was Schwierigkeiten mit sich bringt, weil, wie soll sie sich dort ernähren? Obendrein steht sie sich bei ihrem nicht-bezahlten Praktikum in einer Kunstgallerie die Beine in den Bauch, ohne Aussicht auf Erfolg als selbstständige Künstlerin. “Lydia hat Hunger. Seit sie denken kann, sehnt sie sich nach Sashimi, Ramen oder Onigiri mit saurer Pflaumenfüllung.”, steht im Klappentext, denn Speisen sind für Lydia der Inbegriff von Menschlichkeit, welche sie so sehr begehrt.

Ich liebe es, wenn ein Roman es schafft, eine Idee zu nehmen - hier: Hunger - und entlang dieser ganz viele Themen zu verbinden. Die leckeren Gerichte stellen für Lydia das dar, was sie nie haben wird, weil sie auf vielen Ebenen immer eine Außenseiterin war, die das Geschehen mehr beobachtet, als Teil von ihm sein zu können. Auch werden durch das Thema Differenzen und Gemeinsamkeiten erzählt, beispielsweise wenn es um die Speisen aus dem Land von Lydias Mutter geht, die sie begehrt, aber nie vollständig für sich haben durfte. Ganz subtil wurde Lydia zu einem total vielschichten Charakter, den ich liebgewonnen habe.

Außerdem habe ich mich nicht nur über die vielen Referenzen zu Künstler*innen und Kunstwerken gefreut, sondern auch darüber, dass die Schattenseiten des Kulturbetriebs, insbesondere Machtmissbrauch, beleuchtet wurden - ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt.

Bin ich satt geworden? Der letzte Bissen hat gefehlt, für meinen Geschmack hätte sich Kohda noch weiter in die Weirdness reinlegen können. Aber “Die Hungrige” schafft es für mich, das Komische und das Melancholische auszubalancieren. Von mir gibt es eine klare Empfehlung und 4,25 Sterne.

Schaut euch vorher auf jeden Fall die Content Notes an - insbesondere das obsessive Verhalten zu Essen wird hier behandelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.07.2024

Auf der Suche nach der eigenen Identität

0

Lydia ist eine junge Vampirin und wagt ihre ersten Schritte in ein selbstbestimmtes Leben. Doch damit entstehen auch Herausforderungen, die sich vordergründig um ihre eigene Existenz drehen - sie muss ...

Lydia ist eine junge Vampirin und wagt ihre ersten Schritte in ein selbstbestimmtes Leben. Doch damit entstehen auch Herausforderungen, die sich vordergründig um ihre eigene Existenz drehen - sie muss Nahrung finden. Nachdem sie zuvor von ihrer Mutter regelmäßig mit Schweineblut versorgt wurde, steht sie nun mit leeren Händen, leerem Magen und leeren Adern da. Doch eigentlich will Lydia keine Menschen essen.

Und dann sind da noch all die gesellschaftlichen Herausforderungen, die ihr neues Leben in einem Künstlerinnenloft und das Praktikum in einer Galerie mit sich bringen. Kann eine Vampirin einen Zugang zur ganz gewöhnlichen, menschlichen Welt finden?

🧛🏽‍♀️🧛🏽‍♀️🧛🏽‍♀️

Claire Kohda ist mit diesem Roman etwas gelungen, das mir im Großen und Ganzen sehr gut gefallen hat. Sie platziert eine Sagengestalt in eine Coming-of-Age-Story und lässt uns an den Problemen von Lydias Erwachsenwerden teilhaben.

Lydia kämpft mit dem Anderssein, mit den zwei Seelen in ihrer Brust, mit der Akzeptanz ihres inneren Dämons. Doch auch sehr menschliche Themen beschäftigen sie. Denn als junge Frau ist sie plötzlich mit S
xismus konfrontiert und mit japanischen und malaysischen Wurzeln erlebt sie Ausgrenzung nicht nur durch ihre unüblichen Essensgewohnheiten als Vampirin.

Überhaupt ist Lydia gezwungen, ihre wahre Identität geheimzuhalten, ihren Dämon zu verstecken, immer nur ihre menschliche Seite zu präsentieren. Gerade diese Passagen, die so viel von ihrer Seele zeigen, waren für mich am stärksten. Denn eigentlich ist der Wunsch doch so menschlich, sich nur von seiner guten Seite zu zeigen, sich anzupassen und sich in der Gesellschaft zurecht zu finden. Umso schöner war es schließlich, dass es ganz ohne Rebellion und ohne Durchbrechen der Grenzen nicht klappt. Denn Lydias wahres Ich hat mir am Ende am besten gefallen.

An einigen Stellen hätte ich gerne noch so viel mehr erfahren, sodass ich dafür ein Pünktchen abziehe. Durch ein oder zwei Fortsetzungen ließe sich das aber beheben. 😉

Veröffentlicht am 25.05.2024

Die ständige Suche nach Blut

0

Dieses Buch musste ich schon allein wegen des wunderschönen Covers haben. Das Cover zeigt ein Stück eines Gemäldes, umgeben von knalligem Pink. Nach dem Lesen des Buches ergibt dieses Cover auch Sinn, ...

Dieses Buch musste ich schon allein wegen des wunderschönen Covers haben. Das Cover zeigt ein Stück eines Gemäldes, umgeben von knalligem Pink. Nach dem Lesen des Buches ergibt dieses Cover auch Sinn, da Kunst eine zentrale Rolle in der Geschichte spielt.
Obwohl das Cover nicht darauf schließen lässt, ist „Die Hungrige“ eine Geschichte, in der die Protagonistin ein Vampir ist.
Lydia, die Hauptfigur, ist eine junge Künstlerin, die nur Blut zu sich nehmen kann, da sie eine Vampirin ist. In London versucht sie, ein normales Leben zu führen. Sie mietet sich ein Atelier, erhält eine Praktikumsstelle in einer Galerie und bemüht sich, vor anderen Menschen als ganz normal zu erscheinen. Vor Kurzem hat sie ihre Mutter, ebenfalls eine Vampirin, in einem Pflegeheim untergebracht. Die Mutter hat sich immer um die Beschaffung ihrer Nahrung gekümmert, aber nun ist Lydia auf sich allein gestellt, was sich als schwieriger erweist als erwartet.
Eine Geschichte wie diese habe ich noch nie zuvor gelesen, und ich muss sagen, dass sie mir sehr gut gefallen hat. Ich konnte mich gut in Lydia hineinversetzen – ihre ständige Suche nach Blut, ihre Einsamkeit, das Gefühl, anders zu sein, und der Wunsch, ganz normal zu sein und Freunde zu finden.
Das Buch habe ich innerhalb eines Tages verschlungen, so fasziniert war ich von der Geschichte. Von mir aus hätte das Buch noch einige Kapitel länger sein können, denn ich hätte gerne mehr über Lydia erfahren, auch nach dem Ende der Geschichte.
Trotzdem war dieses Buch großartig, und ich kann es nur weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2024

Ein ganz neuer, feministischer Vampirroman, der den Hunger weckt

0

Inhalt:
Lydia ist neu in der Stadt und soll bald ihr Praktikum in einer grossen Galerie beginnen. Als Performancekünstlerin richtet sie sich ein eigenes Atelier ein, in dem sie auch zu wohnen plant, als ...

Inhalt:
Lydia ist neu in der Stadt und soll bald ihr Praktikum in einer grossen Galerie beginnen. Als Performancekünstlerin richtet sie sich ein eigenes Atelier ein, in dem sie auch zu wohnen plant, als Vampirin ist sie stets auf der Suche nach Nahrung. Von ihrer Mutter, die sie mittlerweile in einem Pflegeheim untergebracht hat, hat sie gelernt, sich lediglich von Schweineblut zu ernähren. In ihrer neuen Umgebung fällt es ihr aber immer schwerer, sich nichtmenschliche Nahrung zu besorgen.

Meine Meinung:
Ein Vampirroman mit einer Vampirin in der Hauptrolle und dann hat ihn auch noch eine Musikerin geschrieben? Dieses Buch musste ich natürlich unbedingt lesen und bin ganz begeistert vom Aufbau dieser Geschichte und vom eher leichten Schreibstil, der trotzdem tief blicken lässt. Besonders gut gefallen hat mir, dass auch Themen wie Sexismus und Ausbeutung in der Kunstwelt, Rassismus und Spezieismus zur Sprache kommen. Auch kritisiert die Protagonistin immer wieder gewisse Entscheidungen ihrer Mutter, welche diese aufgrund fadenscheiniger religiöser Argumente gefällt hat und versucht dabei stets, ihren eigenen moralischen Kompass zu finden, ohne dabei zu verhungern.

Schreibstil und Aufbau:
Mir hat gefallen, dass ich von Anfang an mitten im Geschehen war. Zuerst empfand ich das Buch allerdings als ein wenig zu langsam erzählt, bemerkte dann aber, welche Sogwirkung vom Schreibstil ausging. Kohda verspinnt eine feinsinnige Romanze, einen Generationenkonflikt und das Aussenseiterdasein ihrer Protagonistin geschickt in ihrer Geschichte und zeigt dabei auch ein Händchen für fundierte kunsthistorische und kulinarische Details. Letztere liessen mir beim Lesen einige Male das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Meine Empfehlung:
Die Autorin hat mich mit dieser aussergewöhnlichen Lektüre, ihrer faszinierenden Protagonistin, den detaillierten Beschreibungen sowie den gründlichen kunsthistorischen und kulinarischen Recherchen beeindruckt. Ich empfehle diesen ganz anderen Vampirroman sehr gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere