Ein außergewöhnlicher Fantasyroman, und doch eine große Enttäuschung.
•Ferryman - Der Seelenfahrer von Claire McFall•
Eine außergewöhnliche und einfallsreiche Fantasygeschichte, die meine Aufmerksamkeit sofort auf sich gezogen hat, aber leider nicht das war, was ich mir ...
•Ferryman - Der Seelenfahrer von Claire McFall•
Eine außergewöhnliche und einfallsreiche Fantasygeschichte, die meine Aufmerksamkeit sofort auf sich gezogen hat, aber leider nicht das war, was ich mir erhofft habe von diesem Buch.
Trotzdem ich kein Fan von Menschen auf einem Buchcover bin, gefällt mir dieses doch sehr, vor allem weil man dadurch schon ein Bild von den Protagonisten Dylan und Tristan im Kopf hat beim Lesen. Auch die Details des Covers wie die kleinen Vögel und der Baum finde ich sehr passend zum Buch. Am meisten stechen jedoch die Farben heraus, die mit ihrer Düsterheit perfekt zu Unterwelt bzw. dem Niemandsland passen.
Der Schreibstil der Autorin konnte mich tatsächlich eher weniger begeistern. Denn er war zwar flüssig, bildlich und hat einem die Charaktere gut nahe gebracht, aber allem voran war er wirklich verwirrend. Denn scheinbar sollte die Geschichte aus der Sicht von Dylan und Tristan geschrieben sein, aber es war nie genau erkennbar, wo Dlyans Gedanken anfangen und Tristans aufhören. Das hat bei mir unglaublich für Verwirrung gesorgt, zumal das Buch dann auch noch in der Er-/Sie-Form geschrieben ist.
Die Hauptprotagonistin Dylan fand ich anfangs noch sehr sympathisch, weil sie vor allem auch in meinem Alter ist. Aber im Laufe des Buches hat sich leider gezeigt, dass sie ein total unreifer Teenager ist, der schlechte Entscheidungen trifft und aus Trotz handelt. Allein der Anfall, Tristan zu suchen, war völlig unüberdacht und waghalsig. Sie hat keine Sekunde über die Konsequenzen nachgedacht. Überhaupt war ihr Verhalten wirklich naiv und kindisch.
Tristan mochte ich schon von Anfang an nicht, weil allein sein erster Auftritt ein schlechtes Licht auf ihn geworfen hat. Der Typ scheint sich irgendwie für was Besseres zu halten und die Seelen, die er rüberbringt, sind ihm scheinbar völlig egal. Er war nicht gerade der Gentleman oder Bookboyfriend. Aber immerhin war er vernünftiger als Dylan.
Der Einstieg in die Geschichte rund um Dylan und Tristan fiel mir wirklich leicht, auch wenn es sich anfangs recht in die Länge gezogen hat. Ich war sogar sehr begeistert von der Idee, die sich hinter dieser Geschichte verbirgt, denn die ist wirklich außergewöhnlich. Leider hat sich mit der Zeit gezeigt, dass die Umsetzung nicht wirklich toll ist. Einige Dinge waren völlig aus dem Zusammenhang gerissen und hatten keinen wirklich Sinn. Auch viele Informationen haben gefällt, um dem Leser die Geschichte besser verstehen zu lassen.
Auch die Liebe zwischen Dylan und Tristan war nicht wirklich greifbar und kam so plötzlich, dass ich total überrumpelt wurde mit dem ersten 'Ich liebe dich.', das schon kam, nachdem sie sich gerade mal fünf Tage oder so kannten. Das ging mir dann doch etwas zu schnell für meinen Geschmack. Zum Ende des Buches ging alles einfach unglaublich schnell und komischerweise ohne jegliche Gefahr. Das war einfach unrealistisch für ein Fantasyroman.
Ich hatte irgendwie gehofft, dass dieses Buch mich mehr begeistern könnte, weil es wirklich vielversprechend klang, aber so irrt man sich. Moment bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich Band 2 noch lesen möchte.