Milchsblut
Ein kleines Dorf irgendwo in den Bergen. Seit Generationen lebt Elviras Familie hier auf ihrem Hof. Eines Tages findet Elvira auf dem Nachbarhof eine Leiche. Ihr Nachbar wurde getötet und auf ein Wagenrad ...
Ein kleines Dorf irgendwo in den Bergen. Seit Generationen lebt Elviras Familie hier auf ihrem Hof. Eines Tages findet Elvira auf dem Nachbarhof eine Leiche. Ihr Nachbar wurde getötet und auf ein Wagenrad gebunden. Er wird nicht das letzte Opfer bleiben. Elvira findet heraus, dass die Morde in Verbindung zu einer Heiligenlegende stehen. Ein Unwetter sorgt dafür, dass ihr Hof von der Außenwelt abgeschnitten wird. Sie ahnt, dass auch ihr Leben in Gefahr ist.
Zu Beginn des Romans rechnete ich mit einem gemütlichen Landkrimi. Diese Erwartung wurde auch erfüllt, denn die Geschichte beginnt leicht, und die Spannung bleibt auf einem guten Niveau. Doch dann geschehen Dinge, die eher zu einem Thriller gehören könnten. Unerwartete Wendungen lassen große Spannung aufkommen.
Die Seiten fliegen beim Lesen plötzlich nur so dahin. Dazu beigetragen hat auch, dass ich mich ganz auf die Geschichte konzentrieren konnte. Alle Charaktere haben Hochdeutsch gesprochen, und so viel das „Übersetzen“ des Dialektes weg. Natürlich dürfte es unwahrscheinlich sein, dass die Bewohner in den Bergen ohne Dialekt miteinander sprechen. Dies könnte auch den einen oder anderen Leser stören, mich störte es nicht.
Die einzelnen Figuren sind gut ausgearbeitet und haben mich emotional erreicht. Die Bergwelt mit ihren Bewohnern wird vielleicht etwas naiv dargestellt, aber für einen Landkrimi geht das in Ordnung. Autorin Clara Weiss ist ein wunderbarer Krimi gelungen, der nach ruhigem Einstieg bei mir ein großartiges Kopfkino ausgelöst hat.