Cover-Bild Wie sagt man ich liebe dich
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 15.06.2020
  • ISBN: 9783442490837
Claudia Winter

Wie sagt man ich liebe dich

Roman
Für die gehörlose Maelys Durant wird ein Traum wahr, als sie ein Kunststudium in Paris beginnt. Doch dann erkrankt ihre Tante Valérie, und Maelys muss auf dem Montmartre Touristen porträtieren, um Geld zu verdienen. Dort macht ihr eines Tages ein geheimnisvoller Fremder ein erstaunliches Angebot: für eine stattliche Summe soll sie seinen Großvater in Lissabon malen. Maelys‘ Neugier ist geweckt, und sie begibt sich auf die Reise in die weiße Stadt am Tejo. Dort stößt sie auf die Spuren einer herzergreifenden Liebesgeschichte, die bis ins Paris der 1960er Jahre zurückreicht – und ahnt nicht, welch besondere Rolle sie selbst darin spielt …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2020

Ich träume vom Malen und dann male ich meinen Traum

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Letztes Jahr im Mai war ich für ein paar Tage in Lissabon - eine wunderschöne und vorallem sehr vielfältige Stadt. Da wir dieses Jahr nur sehr beschränkt reisen dürfen, habe ich mich umso mehr gefreut, ...

Letztes Jahr im Mai war ich für ein paar Tage in Lissabon - eine wunderschöne und vorallem sehr vielfältige Stadt. Da wir dieses Jahr nur sehr beschränkt reisen dürfen, habe ich mich umso mehr gefreut, buchtechnisch wieder nach Lissabon zu reisen.

Claudia Winter hat mit ihrem neuen Roman "Wie sagt man ich liebe dich" eine wunderschöne Geschichte rund um die gehörlose Maelys und ihre Tante Valérie geschrieben, die gemeinsam in Paris leben. Maelys kommt aus der Bretagne und studiert Kunst an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris. Zurzeit hat sie ihr Studium unterbrochen, um auf dem Montmarte Touristen zu portraitieren. Sie benötigt ein Einkommen, da sich ihre Tante den Arm gebrochen hat und sich die Mietforderungen und die unbezahlten Rechnungen bereits stapeln. Eines Tages spricht sie ein Mann an und bittet sie von seinem Großvater ein Portrait zu malen. Dieser wohnt allerdings in Lissabon. Maelys ahnt nicht, dass dieser besagte Großvater seinen Enkel António extra nach Paris geschickt hat, um Maelys anzuwerben. Er hat die junge Frau bei seinem Weihnachtseinkäufen in Paris gesehen. Der senfgelbe Mantel und die Ähnlichkeit mit seiner großen Liebe haben ihn nicht ruhen lassen. Obwohl Maelys anfangs zögert, greift sie doch auf das Angebot zurück, da sie dringend Geld braucht. Sie fordert jedoch, dass sie ihre Tante Valérie in die portugiesische Hauptstadt mitnehmen darf und ahnt nicht, welche Folgen dies haben wird....

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Im Vergangenheitsstrang befinden wir uns im Jahr 1966. Die junge Valérie Durant hatte schon immer den Traum eines Tages nach Paris zu gehen und die schillernde Hauptstadt Frankreichs kennenzulernen. Sie will nicht in der Bretagne versauern und auch keinen Ehemann, den ihr Vater bereits eifrig auszusuchen scheint. Nur mit einem kleinen Koffer bricht sie nach Paris auf. Sie heuert als Zimmermädchen in einem Hotel an und setzt sich für die Frauenrechte in den 1960igern ein....
Während ihrer Zeit in Lissabon beginnt Maely die Notzhefte ihrer Tante zu lesen und lernt eine ganz andere Frau kennen, als diejenige, die sie heute kennt.

Liest man den Inhalt der Geschichte hat man doch so einige Vorahnungen, wie es in diesem Genre eben der Fall ist. Doch Claudia Winter gelingt es mehrere überraschende Wendungen einzubauen und auch die Spannung immer auf hohem Level zu halten. Besonders gefallen hat mir jedoch der wundervolle bildhafte Schreibstil. Ich hatte den Montmarte vor Augen mit den vielen Künstlern, hörte den Fado in den engen Gässchen Lissabons und hatte Lust auf die leckeren Blätterteigtörtchen mit Vanillecreme, die ich letztes Jahr genossen habe.
Zusätzlich war ich von der sehr selbstbewussten und flotten Valérie fasziniert, die nicht so schnell aufgibt - komme, was wolle. Sie sezte sich für Frauenrechte ein und spielte gleichzeitig mit ihrer Erotik und ihrem Charme.

Maelys hingegen ist eher ruhig und sagt, was sie sich denkt. Sie ist eine gute Beobachterin, liebt die Welt der Farben und die Schönheit in der Kunst. Von ihr war ich von Beginn an verzaubert.
Wunderbar fand ich, dass die Autorin diesmal eine gehörlose Protagonistin gewählt hat. Sie ist selbst Tochter von gehörlosen Eltern und hat all ihre Kenntnis in ihrem Roman miteingebracht. Die Beeinträchtigung steht allerdings nicht im Mittelpunkt des Romans, sondern ist Teil von Maely Welt.

António ist ein sympathischer Geschäftsmann, der sich allerdings als Hotelbesitzer nicht wirklich wohl fühlt. Mit seinem Charme bezirzt er die Frauen und hat eine Affäre mit seiner Rezeptionistin. Er liebt seinen Großvater und führt ohne Bedenken seinen Plan aus Maelys nach Lissabon zu holen...die bald darauf sein Herz stiehlt.

Jeder dieser drei Protagonisten erzählt abwechselnd aus seiner Perspektive. Als Leser kann man sich somit ausgezeichnet in die Gedanken- und Gefühlswelt hineinfühlen. Die Autorin verknüpft die beiden Handlungsstränge aus der Vergangenheit und der Gegenwart perfekt. Ich konnte nicht wirklich sagen, welche Lebensgeschichte mir besser gefallen hat. Es sind zwei sehr unterschiedliche Frauen und zwei sehr unterschiedliche Liebesgeschichten, die mich jede auf ihre Art bezaubern konnte.

Im Anhang gibt es einige landestypischen Rezepte und ein Glossar mit portugiesischen Begriffen.

Fazit:
Eine wunderschöne Geschichte über zwei sehr unterschiedliche Frauen, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Besonders gefallen haben mir die bildhaften Orts- und Landschaftsbeschreibungen. Leicht und doch intensiv, verspielt und verträumt, aber auch mit Tiefe. Ich empfehle diesen Roman sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 15.06.2020

Mitreißende Geschichte über das Leben, die Liebe und die Schatten der Vergangenheit, die ein halbes Jahrhundert andauern

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Die gehörlose Kunststudentin Maelys Durant arbeitet als Malerin auf dem Montmartre, um ihre Existenz und die ihrer erkrankten Tante Valérie zu sichern. Als sie von einem Portugiesen dazu eingeladen wird, ...

Die gehörlose Kunststudentin Maelys Durant arbeitet als Malerin auf dem Montmartre, um ihre Existenz und die ihrer erkrankten Tante Valérie zu sichern. Als sie von einem Portugiesen dazu eingeladen wird, seinen Großvater, Eduardo de Alvarenga, zu malen, nimmt sie auch aus Neugierde den lukrativen Auftrag an, schließlich war sie noch nie außerhalb Frankreichs. Ihre Tante reagiert misstrauisch auf das Angebot, da sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit einem Portugiesen gesammelt hat, reist aber notgedrungen mit ihrer Nichte nach Lissabon.
Während Maelys in Portugal sichtlich aufblüht und ihr Herz nicht nur an das Land, sondern auch an Eduardos Enkel verliert, erfährt sie erstmalig von der tragischen Liebesgeschichte ihrer Tante, die sich im Winter 1966/1967 in Paris ereignete und ihr weiteres Leben prägte.

Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen und in zwei ganz unterschiedlichen Städten Europas. Dabei wird er wechselnd aus verschiedenen Perspektiven der Hauptfiguren erzählt.
Valérie verlässt mit 21 Jahren ihr Elternhaus in der Bretagne, um in Paris ihr Glück zu versuchen und wird dabei von der Liebe bitter enttäuscht. Sie ist ein vielschichtiger Charakter, eine mutige, neugierige, aber auch etwas unbedarfte junge Frau, die selbstbewusst ihren Weg geht. Im Alter ist sie immer noch eine starke Frau, die aber auch furchteinflößend und verbittert wirkt. Nach und nach erfährt man, was sie in der Vergangenheit erlebt hat und weshalb sie sich aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen Sorgen um ihre Enkelin macht.
Maelys steht trotz ihrer Gehörlosigkeit mit beiden Beinen im Leben und lässt sich durch ihre Behinderung in keinster Weise einschränken. Durch ihre offenherzige und verträumte Art wirkt sie aber dennoch im Vergleich zu ihrer Tante schutzbedürftig.
Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist flüssig, wobei Valérie der rote Faden der Geschichte ist. Der Schreibstil ist sehr anschaulich, weshalb man sich nicht nur in die authentischen Charaktere hineinversetzen kann, sondern auch die Atmosphäre der unterschiedlichen Städte Paris und Lissabon spüren kann. Auch die Zeitgeschichte wird durch Aspekte zur Historie Portugals und zur Frauenbewegung in Paris mühelos mit der fiktiven Geschichte verbunden.

Beide Zeitebenen fesseln auf ihre Weise. Während in der Vergangenheit die tragische Liebesgeschichte berührt, ist es in der Gegenwart spannend zu erfahren, welche Rolle Eduardo de Alvarenga spielt und wie letztlich alle losen Fäden zusammengeführt werden.

"Wie sagt man ich liebe dich" ist eine mitreißende Geschichte über das Leben, die Liebe und die Schatten der Vergangenheit, die ein halbes Jahrhundert andauern. Zudem ist es ein Buch, dass einer Gehörlosen eine Stimme gibt und das zeigt, dass gehörlos nicht gleich taubstumm ist.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Berührender Liebesroman

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Inhalt: 2018/19: Die gehörlose Maelys Durant lebt bei ihrer Tante Valérie in Paris. Die begabte Maelys hat ein Stipendium für ein Kunststudium, doch das Geld ist immer knapp und nachdem sich Valérie eine ...

Inhalt: 2018/19: Die gehörlose Maelys Durant lebt bei ihrer Tante Valérie in Paris. Die begabte Maelys hat ein Stipendium für ein Kunststudium, doch das Geld ist immer knapp und nachdem sich Valérie eine komplizierte Unterarmfraktur zugezogen hat, unterbricht Maelys heimlich ihr Studium und verdient etwas Geld, indem sie auf dem Montmartre Touristen malt. Als ihr eines Tages der junge Portugiese António das Angebot macht, für viel Geld seinen Großvater zu malen, willigt sie ein und reist zusammen mit Valérie nach Lissabon in das große Herrenhaus der Familie Alvarenga. Doch Antónios Großvater Eduardo verhält sich plötzlich sonderbar und will den Besuch aus Paris nicht sehen.
1966: Der Vater der unkonventionellen und lebenshungrigen Valérie möchte seine anstrengende Tochter so schnell wie möglich gegen ihren Willen verheiraten, deshalb flieht sie vor den unpassenden Heiratskandidaten nach Paris. Dort verliebt sie sich bald, doch hat ihre Liebe eine Zukunft?

Meine Meinung: Der Schreibstil von Claudia Winter ist einfach wunderschön und absolut passend für einen Liebesroman. Leicht, poetisch und bildhaft. Sie beschreibt ihre Protagonisten so warmherzig und liebevoll, als würde sie sie persönlich kennen. Alle Charaktere haben mir gut gefallen, vor allem Maelys ist wirklich überaus liebenswert, aber oft wirkte sie zu niedlich und kindlich auf mich. Sehr gut gefallen hat mir, dass ihre Gehörlosigkeit zwar häufiger angesprochen, aber nicht in den Vordergrund gestellt wird.
Die Handlung wechselt zwischen zwei Erzählperspektiven und ich war immer etwas enttäuscht, wenn die Geschichte in der Gegenwart durch Valéries Vergangenheit unterbrochen wurde. Ich hätte gerne noch mehr von Maelys und António gelesen. Auch hat Valérie mir in der Gegenwart besser gefallen. Sie ist immer noch herrlich unkonventionell und direkt. Ihre Entscheidung in der Vergangenheit hat mir dagegen nicht gefallen. Da hätte ich mir eine andere Lösung gewünscht.

Fazit: Ein unterhaltsamer und gefühlvoller Sommer- und Liebesroman mit einem schönen Setting und tollen Charakteren.

Veröffentlicht am 14.06.2020

Berührende Geschichte

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Die gehörlose Maelys studiert eigentlich Kunst an einer renommierten Pariser Universität, aber um ihre Tante finanziell zu unterstützen, arbeitet sie in einem Imbiss. Dann erhält sie das Angebot nach ...

Die gehörlose Maelys studiert eigentlich Kunst an einer renommierten Pariser Universität, aber um ihre Tante finanziell zu unterstützen, arbeitet sie in einem Imbiss. Dann erhält sie das Angebot nach Lissabon zu kommen und dort einen älteren Herren zu porträtieren.

Die Geschichte spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart mit Maelys und zum anderen in der Vergangenheit mit Maelys Tante Valérie. Mir haben beide Geschichten sehr gut gefallen und ich konnte mich in beide Frauen gut reinfühlen.
Valérie haut mit 18 Jahren von zu Hause ab, um in Paris ihr Glück zu versuchen. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit und sagt immer was sie denkt, was ihr des öfteren auch ein wenig Ärger einbringt. Themen wie Frauenrechte stehen auch hier im Vordergrund und macht Valéries Leben zu einer sehr interessanten Geschichte. Natürlich gibt es auch hier eine sehr tragische Liebesgeschichte, die sich mit der politischen Situation in Portugal in den 1960er Jahren verknüpft.

Maelys ist gehörlos und wirkt im Vergleich zu ihrer Tante eher zurückhaltend. Ich fand es interessant einige Einblicke in das Leben einer Gehörlosen zu bekommen und wie sie sich im Leben zurechtfindet. Gut fand ich, dass ihre Gehörlosigkeit kein besonderes Thema einnimmt, sondern als völlig normal beschrieben wird. Die Liebesgeschichte fand ich auch hier sehr gefühlvoll.

Die Geschichte der beiden Frauen wird auf sehr schöne Art und Weise verknüpft und ich habe mich sehr gut unterhalten Gefühlt. Dazu trägt auch das wundervolle Setting in Paris und Lissabon bei.
Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr angenehm und flüssig zu lesen.