"Never Never" ist anders als Colleen Hoovers bisherigen Bücher. Statt der bekannten großen Gefühle und herzzerreißenden Romantik, liefert "Never Never" endlose Spannung und gleicht einem Thriller.
Man findet sich schnell in der Geschichte zurecht und dadurch, dass die Kapitel immer abwechselnd aus Charlies und Silas Sicht erzählt werden, hat man auch keine Probleme damit sich in beiden wiederzufinden. Den Gedächtnisverlust stellen beide Autorinnen nachvollziehbar dar, so, dass das Erzählte realistisch erscheint.
Die Idee zu "Never Never" gefällt mir sehr gut, weil sie etwas anderes ist und man beim Lesen merkt, dass sich die beiden Autorinnen viele Gedanken zum Verlauf gemacht haben. Auf jeder Seite passiert etwas und man erfährt immer mehr Geheimnisse, die das Buch bis zum Ende hin interessant machen. Die Auflösung des Gedächtnisverlust ist überraschend, aber gleichzeitig auch sehr süß und lässt an Colleen Hoovers früheren Werke erinnern. Mehr möchte ich dazu aber auch nicht verraten.
Die Charaktere werden alle vorstellbar beschrieben. Vor allem Silas war mir sympatisch und er kann mit den anderen Jungs aus Colleen Hoovers Büchern problemlos mithalten. Die Kapitel aus seiner Sicht gefielen mir auch am besten, weil man hier Colleen Hoovers Schreibstil deutlich zu spüren bekam.
Nun zu Charlie. Ihre Kapitel waren zwar auch sehr spannend, allerdings gefielen mir sie weniger gut. Ich habe gelesen, dass Tarryn Fisher für ihre Sichtweise verantwortlich war und ich vermute, dass darin meine Probleme liegen. Ihr Schreibstil trifft nicht wirklich meinen Geschmack, da er zu abgehackt wird. Leider schaffte die Autorin es auch nicht mir Charlie sympatisch zu machen. Sie ist ein sehr eigenständiger Mensch, woran ich nichts auszusetzen habe, aber es gab Szenen, in denen ich mich zu ihr distanziert habe. So wie diese, in der sie eine Mitschülerin gefühllos als hässlich bezeichnet und diesen Gedankengang detailliert ausweitet. Mit solchen direkten Schilderungen habe ich ein Problem und finde, dass sie nichts in Jugendbüchern zu suchen haben. Aus diesem Grund konnte ich mich ihr nicht so sehr wie Silas annähern, fieberte aber dennoch mit den beiden mit.
Alles in allem, ist "Never Never" nämlich ein gutes Buch. Es kommt zwar nicht ganz an Colleen Hoovers bisherigen Werke heran, weil es dem Buch etwas an Gefühl fehlt und mich Tarryn Fishers Schreibstil leider nicht begeistern konnte, aber es ist definitiv eins von Colleen Hoovers spannendsten Büchern.
Und das was ich besonders schön an dem Buch finde, ist, dass man wirklich spürt mit viel Freude die beiden befreundeten Autorinnen ihr gemeinsames Projekt gestalteten.
Fazit: In "Never Never" zeigt Colleen Hoover, dass sie nicht nur emotionale Geschichten voller Romantik schreiben kann, sondern auch Spannendes.