Für mich eine Enttäuschung
Der Autor nimmt seine Leser mit in das schwarze Harlem der 60er Jahre. Protagonist Ray Carney, sein Cousin Freddie und die Familie stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Ray hat einen Laden für gebrauchte ...
Der Autor nimmt seine Leser mit in das schwarze Harlem der 60er Jahre. Protagonist Ray Carney, sein Cousin Freddie und die Familie stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Ray hat einen Laden für gebrauchte Möbel und seinen Kunden gewährt er zu viele Ratenzahlungen. Deshalb kommt er kaum über die Runden, um seine Familie zu ernähren. Um trotzdem an Geld zu kommen, ist er auch an anderen „Geschäften“ beteiligt.
Der zweifache Pulitzer-Preisträger Colson Whitehead war mir bestens bekannt aus „Underground Railroad“ und „Die Nickel-Boys“. Diese Bücher haben mich absolut fasziniert und ich habe sie verschlungen. Das war der Grund, weshalb ich sein neues Werk sofort lesen wollte. Bei Harlem Shuffle hat er die Stimmung und Atmosphäre der Gesellschaft sehr gut beschrieben, auch die Situation der schwarzen Bevölkerung. Er kann schreiben, das steht außer Frage. Aber bei mir kam leider kein Lesefluß zustande und es ist der Funken einfach nicht übergesprungen. Für mich fehlte vor allem die Spannung, die Ausführungen, beispielsweise beim Überfall im Hotel Theresa, waren mir zu langatmig. Manches wurde mir zu detailliert beschrieben und als Leser begegnet man sehr, sehr vielen Figuren, durchlebt Zeitsprünge und Verwirrungen. Ich denke, das war der Grund, weshalb mich das Buch nicht abgeholt hat und ich habe Teile nur noch quer gelesen. Ich hatte mir mehr versprochen – schade. Das Cover finde ich stimmig und passend.