last Christmas in Endlosschleife
Anna verbringt Weihnachten normalerweise weit weg von ihrer Familie und der Dauerschleife an Weihnachtsliedern, die gespielt werden. Besonders „Last Christmas“ wird, sehr zu ihrem Leidwesen, nahezu nonstop ...
Anna verbringt Weihnachten normalerweise weit weg von ihrer Familie und der Dauerschleife an Weihnachtsliedern, die gespielt werden. Besonders „Last Christmas“ wird, sehr zu ihrem Leidwesen, nahezu nonstop gespielt. Dieses Jahr jedoch wünscht sich Annas kleiner Bruder nichts sehnsüchtiger, als das seine große Schwester an Weihnachten daheim ist. Somit begibt sich Anna am 23. Dezember mit dem Zug von Leipzig nach Berlin. Doch anstatt wie geplant in Berlin auszusteigen, verschläft sie die Hauptstadt und wird erst an der Endstation in Binz wieder wach. Draußen tobt einer der schlimmsten Schneestürme seit Jahren und es fährt kein Zug mehr. Ihr Handy hat keinen Saft mehr und auch das Bahnhofsgebäude bietet kaum Unterschlupf. Doch wie durch eine Fügung nimmt sie ein netter Fahrer eines Schneeräumfahrzeuges mit und bringt sie in Richtung Autobahn. Es beginnt eine abenteuerliche Rückfahrt von Binz nach Berlin mit zukünftigen Kapitänen, einem lustigen Blumentrio, weisen LKW-Fahrern und einem bunten Hippiebus.
Eine wundersame Weihnachtsreise ist eine nette Geschichte für alle Weihnachtsgrinch´ dieser Welt um ihnen zu zeigen, dass Weihnachten nicht nur Last Christmas in Dauerschleife bedeutet, sondern gute Freunde, Familie und ein warmes Zuhause. Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen. Anna ist ein symphytischer Charakter und auch die Personen, die sie auf ihrer Reise trifft, sind jeder für sich herzlich und manchmal auch sehr verrückt. Doch gerade das macht die Geschichte zu einem Buch für jede Jahreszeit. Nicht nur an Weihnachten sollte man doch für einander da sein.
Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Zeichnung eines Rentieres und Schneeflocken, wodurch es doch einen Gewissen Touch an Kitsch erhält. Die Idee Anna, eine bekennende Weihnachtsverweigerin, auf eine Reise zu sich selbst zu schicken fand ich sehr witzig und it auch an den meisten Stellen gut umgesetzt. Allerdings war es doch etwas sehr abwegig, dass der Schaffner sie nicht wach bekommen hat und sie dadurch ihre Haltestelle verschlafen hat und damit das Abenteuer seinen Lauf nimmt. Durch diesen Eingriff wirkt der Rest etwas künstlich herbeigeleitet und liest sich oftmals auch so. Ebenso Anna´s Tick mit „Last Christmas“ und das immer etwas negatives passiert wenn sie dieses Lied hört. Für Unterhaltung sorgen unterwegs die unterschiedlichen Menschen, die Anna trifft und deren persönliche Verbindung zu Weihnachten. Das man nun aufgrund dieser Geschichten für den Geist der Weihnacht bekehrt werden kann fand ich etwas zu vorschnell, aber alles in allem ist es eine nette Geschichte für zwischendurch und sorgt auch im Sommer für eine Prise Erfrischung.