Beeindruckende Geschichte über die Kraft des eigenen Ichs
Auf das Buch "Sieben Tage voller Wunder" von Dani Atkins hatte ich mich sehr gefreut. Das Thema Flugzeugabsturz und Überlebenskampf versprach mir eine richtig spannende und gefühlsintensive Geschichte, ...
Auf das Buch "Sieben Tage voller Wunder" von Dani Atkins hatte ich mich sehr gefreut. Das Thema Flugzeugabsturz und Überlebenskampf versprach mir eine richtig spannende und gefühlsintensive Geschichte, die mich sehr neugierig gemacht hat. Das Cover gefällt mir grundsätzlich gut, allerdings war ich mir lange nicht schlüssig, inwiefern es zur Geschichte passt. Inzwischen habe ich gesehen, dass die Gestaltung mit Himmelbildern der Stil der Autorin ist, was ich grundsätzlich gut finde, dass hier einem Stil die Treue gehalten wird, auch wenn für mich eine andere Gestaltung passender gewesen wäre.
Den nur 233 Seiten langen Roman habe ich in den letzten Stunden wahrlich verschlungen. Hannah ist für mich eine sehr gelungene Protagonistin und ich konnte von Anfang an sehr gut mit ihr fühlen. Viele verschiedene Gefühle rief die Autorin die ganze Zeit über in mir hervor und erzeugte dadurch viel Sympathie, Spannung und Kopfkino. Die Szenen während der Katastrophe im Flugzeug sind extrem schockierend, aber auch der Überlebenskampf in der kanadischen Wildnis in den folgenden Tagen ist sehr gut, authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Man fühlt sich, als wäre man selbst mit dabei. Hannah und ihr Begleiter Logan müssen sehr kämpfen, um in der eiskalten und schneebedeckten Wildnis zu überleben, Raubtiere machen ihnen zusätzlich das Leben schwer, und so erlebt man mit den Beiden sehr kritische Tage, die aber auch in manchen Szenen ihren ganz eigenen Zauber haben.
Umso mehr überrascht war ich, als endlich Rettung kam und sich die Geschichte plötzlich völlig anders darstellte als bisher gedacht. Ich wusste mit dieser Wendung auf den ersten Moment ehrlich gesagt gar nicht umzugehen und auch wenn Hannahs Kampf dem Leser eine noch positivere Aussage mit auf den Weg gibt, macht sie für mich leider die Geschichte unglaubwürdiger und weniger verständlich. Sicher wächst man in solchen Situationen über sich hinaus, kann die unglaubliche Macht und die unerschütterliche Kraft des eigenen Ichs erleben und zu seinem eigenen, persönlichen Helden werden um sich selbst zu retten, wenn sonst nichts anderes mehr möglich ist. Vielleicht kann man das aber auch erst so richtig nachvollziehen, wenn man selbst in so einer Situation war... Eine beeindruckende Geschichte, die mich sicher noch länger gedanklich beschäftigen wird, und von der ich niemandem wünsche, sie selbst erleben zu müssen.