Die Verbindung zweier Schwestern
Dani Atkins verspricht meist Herz-Schmerz und emotionale "Mitgenommenheit" - so auch hier. Erzählt wir die Geschichte von Lexie und ihrer Schwester Amelie. Die beiden stehen sich sehr nahe und verspüren ...
Dani Atkins verspricht meist Herz-Schmerz und emotionale "Mitgenommenheit" - so auch hier. Erzählt wir die Geschichte von Lexie und ihrer Schwester Amelie. Die beiden stehen sich sehr nahe und verspüren über ihre Leben hinweg eine Verbindung, bei der die eine spürt, dass es der anderen beispielsweise nicht gut geht. Nach einem Unfall von Amelia reist Lexie umgehend in die Heimat, um bei ihrer Schwester zu sein. Diese hat auf einmal extreme Gedächtnislücken und vermisst einen Ehemann, den es eigentlich gar nicht geben dürfte. Und eben jener "Ehemann" scheint mit einem Mal mit Nick auf der Bildfläche zu erscheinen, einem Mann, der durch Zufall am Strand spazieren geht. Während Lexie und Nick sich näher kommen, wartet Amelia verzweifelt auf ihren Ehemann Sam ...
Das Thema des Buches empfand ich als unfassbar spannend. Was verbirgt sich hinter Amelias Vorstellungen rundum den Ehemann? Auf lange Zeit rätselt man gemeinsam mit Lexie, wie es zu dem Unfall, aber auch den Einbildungen ihrer Schwester kommen konnte. Lexie ist eine absolut hingebungsvolle Schwester, die ihr eigenes Wohl öfters für ihre Schwester hinten an stellt. Währenddessen wirkte Amelia über weite Strecken des Buches weniger nahbar, was auch die als so innig beschriebene Schwesternbeziehung mitunter kalt wirken ließ. Aber auch hier folgen Erklärungen im Verlaufe des Buches. Andere, erwähnenswerte Charaktere sind Amelias und Lexies Mutter, die ihre eigene Entwicklung durchmacht, so wie der mürrische Nachbar Tom, den im Verlauf der Geschichte durch seine mürrisch-gutmütige Art zum Liebling mutiert. Nick ist ein absoluter Traummann, wirkt dadurch aber auch leicht überzeichnet.
Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und angenehm, wenn auch manchmal etwas überzogen, insbesondere, wenn es um die Beziehung zwischen Nick und Lexie ging. Hier wurde meiner Meinung nach ein wenig zu dick aufgetragen, was mich auch aus der Geschichte geworfen hat.
Inhaltlich tappte ich über weitere Teile im Dunkeln, was sich hinter Amelias Vorstellungen verbirgt. Zum Ende hin kommt vieles auf einmal. Auch wenn manche Enden durchaus noch lose sind und es nicht für alles eine eindeutige Sicht gibt, konnte ich doch meinen Frieden mit der Aufklärung schließen. Es war auf jeden Fall, wie für die Autorin typisch, emotional. Die Gefühle konnten mich nur über weite Strecken nicht so erreichen, wie ich es mir gewünscht hätte, da die Geschichte sich in ihren Möglichkeiten durch Übertreibungen verlor.