Der Tod geht um
Während das Alte Land von abertausend Obstblüten in eine romantische Stimmung versetzt wird, muss sich Berlotti mit einem neuen Fall herumplagen. Der gefundene Leichnam gleicht einem Hingerichteten und ...
Während das Alte Land von abertausend Obstblüten in eine romantische Stimmung versetzt wird, muss sich Berlotti mit einem neuen Fall herumplagen. Der gefundene Leichnam gleicht einem Hingerichteten und die hinterlassenen Wertgegenstände scheinen als Hinweis zu dienen. Aber wer will sich auf diese grausame Art und Weise Gehör verschaffen und verübt Rache ? Berlotti steht vor einem Rätsel und ist dankbar für jede Hilfe, die sich ihm bietet. Aber das ist längst noch nicht alles, denn Mamma Berlotti versucht weiterhin, ihren Sohn endlich unter die Haube zu bringen...
Mit dem zweiten Fall von Gabriele Berlotti zieht nicht nur wieder italienischer Charme im Alten Land ein, sondern die Leser:innen dürfen hautnah miterleben, wie sich Mamma Berlotti dermaßen ins Zeug legt, um endlich die richtige Frau für ihren Sohn zu finden. Dabei ist ihr so ziemlich jedes Mittel - im wahrsten Sinne des Wortes - recht, um den erhofften Erfolg für sich zu verbuchen.
Derweil sieht sich Berlotti aber mit den Ermittlungen in seinem Fall betraut, der es wirklich in sich hat. Die Beschreibung der grausam zugerichteten Leiche ist nichts für zarte Gemüter und der Autor zeichnet hier sehr markante Bilder, die sich dauerhaft auf die Netzhaut brennen.
Der Plot ist raffiniert gesponnen und zieht die Lesenden in den Bann, denn viele Handlungsstränge halten die Spannung hoch. Berlotti sieht sich wieder diskriminierenden Anfeindungen ausgesetzt, muss in der deutsch-deutschen Vergangenheit wühlen und jedes bereits gefallene Blütenblatt zweimal umdrehen, bevor er Licht ins Dunkel bringen kann. Gerade weil es ihn am Ende persönlich betrifft, reagiert er mit Herz und Verstand, setzt die Hinweise zusammen und riskiert Kopf und Kragen, um dem Täter endlich das Handwerk zu legen.
Zwischendrin lockert Daniel E. Palu die angespannte Stimmung immer wieder auf, in dem er Papa Alfio mit seinem liebenswürdigen Akzent Zwiesprache halten lässt. Überhaupt ist es die gelungene Mischung zwischen faszinierenden Fakten, frechen Schlagabtauschen und erstklassig inszeniertem Rachefeldzug, der die Lesenden an die Seiten fesselt und sie fast schon gierig die Kapitel verschlingen lässt.
Berlotti hat sich zu einem echten Lieblingsermittler entwickelt, der nicht nur mit seiner Kombinationsgabe überzeugt, sondern den Leser;innen seine Heimat zeigt, hinter deren Postkartenkulisse das Böse an jeder Ecke lauert.