Cover-Bild Zorn der Lämmer
Band der Reihe "Zeitgeschichtliche Kriminalromane im GMEINER-Verlag"
(21)
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 07.04.2021
  • ISBN: 9783839228715
Daniel Wehnhardt

Zorn der Lämmer

Roman
Sommer 1945. Die Überlebenden des Holocaust haben alles verloren. Ihre Heimat, ihre Familien, ihre Freunde. Erfüllt von grenzenlosem Hass geben einige wenige von ihnen dem gesamten deutschen Volk die Schuld an dem schwersten Verbrechen der Menschheit - der Ermordung von sechs Millionen Juden. Die Geburtsstunde der Nakam, einer jüdischen Untergrundorganisation. Fünfzig Männer und Frauen, die sich nach Vergeltung sehnen. Ihr Ziel: sechs Millionen für sechs Millionen - Auge um Auge, Zahn um Zahn.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2021

1945 - - Vergeltung im Sinne von "Auge um Auge, Zahn um Zahn" - - heftige Geschichte

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+ + 1945 - eine kleine Gruppe jüdischer Widerstandskämpfer plant einen Vergeltungsschlag - - Die Geschichte der Nakam + +

Ich lese sehr gerne Krimis und Romane mit zeitgeschichtlichem Hintergrund und ...

+ + 1945 - eine kleine Gruppe jüdischer Widerstandskämpfer plant einen Vergeltungsschlag - - Die Geschichte der Nakam + +

Ich lese sehr gerne Krimis und Romane mit zeitgeschichtlichem Hintergrund und deshalb hat mich dieses Buch sofort angesprochen.

Hier wird die Geschichte der jüdischen Organisation NAKAM erzählt. Beruhend auf wahren Begebenheiten, beginnt die Erzählung im litauischen Ghetto Wilna. Man erfährt was über das Leben im Ghetto und die Widerstandsbemühungen der gefangenen Juden. Die Hauptfigur ist Abba Kovner der durch seine charismatische Art den Leuten Mut macht und sie zum Widerstand bewegt. Als Partisanenkämpfer führen sie Aktionen gegen die deutschen Besatzer durch.

Nach dem Krieg brennt ein großer Hass in einem Teil der Widerstandskämpfer und sie planen einen großen Vergeltungsschlag.

Daniel Wehnhardt hat eine Geschichte geschrieben, die mich berührt und betroffen gemacht hat. Obwohl ich schon vieles über die damalige Zeit gelesen und/oder gesehen habe, war mir die Gruppe NAKAM nicht bekannt.

Es kommen sehr viele Personen vor, die real gelebt haben und an manchen Stellen hab ich den Überblick verloren. Für mich wäre daher ein Personenregister sehr hilfreich gewesen.

Das Buch ist keine leichte Unterhaltung sondern Zeitgeschichte in einer Romanhandlung verpackt.

Veröffentlicht am 01.05.2021

Die Rache der Höllenhunde

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Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Juden verfolgt und systematisch vernichtet. Abba, Vitka und Ruzka leben in dieser Zeit in einem Ghetto und wollen nicht mehr tatenlos zusehen, wie täglich aufs ...

Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Juden verfolgt und systematisch vernichtet. Abba, Vitka und Ruzka leben in dieser Zeit in einem Ghetto und wollen nicht mehr tatenlos zusehen, wie täglich aufs Neue, Mitmenschen wahllos ermordet und gequält werden. Sie planen sich zu wehren, eine Vorstellung, die aufgrund der ungleichen Machtverhältnisse, völlig sinn- und aussichtslos erscheint. Die drei beginnen dennoch mit dem Kampf und schaffen es aus dem Ghetto zu fliehen, bevor es dem Erdboden gleich gemacht wird. Damit hat der Kampf gegen die Nazis aber erst begonnen, ein Kampf, der ihr ganzes Leben bestimmen soll...

Mit "Zorn der Lämmer" hat der Autor Daniel Wehnhardt einen aus meiner Sicht ergreifenden Roman mit dem historischen Hintergrund der dunkelsten Stunde Deutschlands geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem berührenden und temperamentvollen Schreibstil, der mir die Vergangenheit bildreich vor Augen führte. Er arbeitet mit kurzen Kapitel und die damit einhergehenden Perspektivwechsel lassen das Ganze noch lebendiger wirken. Mit der Judenverfolgung hat Daniel Wehnhardt ein äußerst sensibles Thema aufgegriffen und setzt es in dem Buch für mich ohne irgendwelche Klischees zu bedienen mehr als gelungen um. Er gewährt einen Blick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Opfer in dieser Zeit und wirft im Anschluss die Frage nach der Vergeltung auf. Sehr gut skizziert er den grenzenlosen Hass, der die wenigen überlebenden beherrscht und sie nach Rache schreien lässt. Nur können diese menschverachtenden Verbrechen eine Rechtfertigung sein, neue Verbrechen zu begehen? Wie können solche Wunden heilen?

Der Roman "Zorn der Lämmer" hat mich nachdenklich zurückgelassen. Die geschehen Gräueltaten schockieren zutiefst und man hat Verständnis für das Vergeltungsbedürfnis der verbliebenen Opfer. Die Geschichte der drei überzeugten Kämpfer und Verfechter ihrer Leidgenossen führen genau dieses Dilemma dramatisch und packend bis zur letzten Seite vor Augen. Ein für mich wichtiges und absolut empfehlenswertes Buch, welches ich mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Vergeltung sollte nie eine Lösung sein

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Klappentext:

Sommer 1945. Die Überlebenden des Holocaust haben alles verloren. Ihre Heimat, ihre Familien, ihre Freunde. Erfüllt von grenzenlosem Hass geben einige wenige von ihnen dem gesamten deutschen ...

Klappentext:

Sommer 1945. Die Überlebenden des Holocaust haben alles verloren. Ihre Heimat, ihre Familien, ihre Freunde. Erfüllt von grenzenlosem Hass geben einige wenige von ihnen dem gesamten deutschen Volk die Schuld an dem schwersten Verbrechen der Menschheit - der Ermordung von sechs Millionen Juden. Die Geburtsstunde der Nakam, einer jüdischen Untergrundorganisation. Fünfzig Männer und Frauen, die sich nach Vergeltung sehnen. Ihr Ziel: sechs Millionen für sechs Millionen - Auge um Auge, Zahn um Zahn.



Leseeindruck:

Mit „Zorn der Lämmer“ von Autor Daniel Wehnhardt liegt dem Leser ein fesselnder zeitgeschichtliche Kriminalroman vor. Wie im Klappentext bereits zu lesen, schreiben wir das Jahr 1945.
Kern der Handlung ist eine jüdische Organisation namens Nakam was auf Deutsch etwa Das jüdische Blut wird gerächt werden zu bedeuten hat. Diese Gruppierung hatte sich ab 1945 das Ziel gesetzt hatte, Rache für den Holocaust zu üben und der Welt zu zeigen, dass die Juden in der Lage seien, sich zu wehren und Vergeltung zu üben. Deren Anführer wurde der am Kriegsende 27-jährige Abba Kovner, ein Dichter und Widerstandskämpfer, der beim Aufstand im Ghetto von Wilna und als Kommandeur der Fareinikte Partisaner Organisatzije gegen die Deutschen gekämpft hatte. (quelle: wikipedia.de) Und eben um diese Gruppierung geht es in diesem historische Roman. Noch nie zuvor hatte ich von Nakam gehört und hätte nicht gedacht, dass diese real ist. So lernt der Leser auch ein Stück Geschichte kennen, die tief berührend und fesselnd geschrieben ist. Hier geht es Auge um Auge, Zahn um Zahn… Jedoch sollte Vergeltung niemals legales Unterfangen werden. Was kann der eine für die Tat eies anderen. So entstehen Kriege und Mord und Totschlag sollten niemals eine Lösung sei.Nichtsdestotrotz ist dieser Roman sehr lesenswert verfasst mit einem Cover, das treffliche kaum hätte gewählt werden können.


@ esposa1969

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Gegen das Vergessen

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„...Nach einiger Zeit brach Abba das Schweigen zwischen ihnen. „Was ist mit deinen Eltern?“, fragte er. „Sind sie auch im Getto?“ ...“

Vitka Kempner, deren Eltern tot sind, ist vom Getto in Wilna aufgebrochen, ...

„...Nach einiger Zeit brach Abba das Schweigen zwischen ihnen. „Was ist mit deinen Eltern?“, fragte er. „Sind sie auch im Getto?“ ...“

Vitka Kempner, deren Eltern tot sind, ist vom Getto in Wilna aufgebrochen, um Abba Kovner, den Anführer der Jungen Garde, zurückzuholen. Er ist in einem Kloster untergetaucht. Doch jetzt wird er dringend gebraucht, denn einige Juden in Wilna haben nach der Aussage einer Überlebenden eines Massakers begriffen, dass ihrer aller Leben auf dem Spiel steht. Abba soll den Widerstand organisieren. Er bringt das Problem auf den Punkt:

„...Die Deutschen sind organisiert, sie denken systematisch. Womit wir es hier zu tun haben, liebe Freunde, ist eine Maschinerie, und diese Maschinerie dient nur einen Zweck: Das Judentum in Gänze zu vernichten...“

Der Autor hat einen fesselnden und exakt recherchierten historischen Roman geschrieben. Ein großer Teil der Handlung beruht auf tatsächlichen Geschehnissen.
Der Schriftstil passt sich den Gegebenheiten an. Und die sind heftig. Das Buch wird sehr konkret, wenn es um Verbrechen gegen die Menschlichkeit geht. Neben dem durchgehenden Handlungsstrang werden immer wieder kleine Episoden eingeflochten, die ein Schlaglicht auf das Geschehen liefern.
Im ersten Teil steht das Getto in Wilna im Mittelpunkt. Im Prinzip kann man drei Gruppen von Bewohnern unterscheiden. Eine davon lässt passiv das Geschehen an sich abgleiten, eine zweite organisiert sich im Widerstand und daneben gibt es Juden, die mit den Besatzern Hand in Hand arbeiten. Sie hoffen, dadurch etwas für ihre Leute tun zu können und ahnen nicht, wie perfide sie benutzt werden.
Im nächsten Teil geht es um den Partisanenkampf, in dem sich die Überlebenden von Wilna engagieren. Bitter ist es, dass auch hier anfangs die Nationalität eine Rolle spielte und man eher gegeneinander als miteinander arbeitet. Die litauischen Bauern stellen sich aus Angst vor den deutschen Repressalien auf die Seite der Besatzer. Das macht es den kämpfenden Truppen zusätzlich schwierig. Dann aber kommt es zur Einigung einiger Partisaneneinheiten.
Nach dem Krieg trennen sich die Wege. Während Rutka nach Palästina geht, begeben sich Abba und Vitka zuerst nach Lublin, später nach Deutschland. Sie organisieren die Flucht der Juden aus Europa.
Währenddessen rückt ein eigener jüdischer Staat immer mehr in den Fokus. Abba aber will Rache. Er gründet eine Vereinigung, die nicht nur die Kriegsverbrecher bestrafen, sondern alle Deutschen mit einem Attentat treffen soll.

„...Dieses Deutschland wird bezahlen! Bezahlen für alles, was es unserem Volk angetan hat. Wir werden es sein, die für Gerechtigkeit sorgen! Wir werden es selbst tun...“

Damit aber würden Opfer zu Tätern und ein jüdischer Staat verhindert.
Zu den inhaltlichen und sprachlichen Höhepunkten des Buches gehört für mich das Gespräch von Rutka mit Weizmann. Sie erklärt ihm:

„...Wir wussten nicht, ob dieser Schrecken jemals ein Ende nehmen würde. Unter diesen Umständen lebt man von einem Tag auf den nächsten. Von Stunde zu Stunde, wenn Sie so wollen...“

Über die Judenverfolgung mit all ihren Spielarten hatte ich schon viel gelesen. Was mir aber das Buch klargemacht hat, war die Tatsache, dass auch nach dem Ende des Krieges ein Leben in Europa für viele Juden keine Option war. Es kam zu einer erneuten Massenflucht Richtung Palästina. Und die war von den Besatzungsmächten, speziell den Briten, keinesfalls gewollt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es echt schwere Kost ist.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Ein bewegendes Buch gegen das Vergessen

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„Lieber sterben wir als freie Menschen im Kampf, als dass wir durch die Gnade unserer Mörder weiterleben.“
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Sommer 1945. Die Überlebenden des Holocaust haben alles verloren. Ihre Heimat, ihre Familien, ...

„Lieber sterben wir als freie Menschen im Kampf, als dass wir durch die Gnade unserer Mörder weiterleben.“
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Sommer 1945. Die Überlebenden des Holocaust haben alles verloren. Ihre Heimat, ihre Familien, ihre Freunde. Erfüllt von grenzenlosem Hass geben einige wenige von ihnen dem gesamten deutschen Volk die Schuld an dem schwersten Verbrechen der Menschheit - der Ermordung von sechs Millionen Juden. Die Geburtsstunde der Nakam, einer jüdischen Untergrundorganisation. Fünfzig Männer und Frauen, die sich nach Vergeltung sehnen. Ihr Ziel: sechs Millionen für sechs Millionen - Auge um Auge, Zahn um Zahn.
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Diejenigen, die mir schon länger folgen, wissen ja, dass ich sehr gerne historische Romane aus dem zweiten Weltkrieg oder der Nachkriegszeit lese, weshalb mich die Thematik direkt angesprochen hat. Und was der Autor hier erschaffen hat, lässt einen als Leser sämtliche Emotionen durchlaufen. Verständnis für die Wut der Opfer, Trauer und Zorn auf die deutschen Soldaten und die Frage, wie weit Rache gehen sollte.
Das Buch ist jedoch nichts für schwache Nerven. Den Grauen, den die Juden damals erfahren musste, erlebt man so detailliert, dass es einem eiskalt den Rücken runterläuft.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was einerseits sehr interessant ist, auf der anderen Seite aber auch mein einziger Kritikpunkt ist, das es schon sehr viele Personen und Perspektiven waren, was mich anfangs echt verwirrt hat.
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Ein sehr bewegender Roman, der eine Sichtweise präsentiert, die man wohl eher weniger in Geschichtsbüchern finden wird und der mich echt zum Nachdenken angeregt hat. Klare Leseempfehlung und 4 Sterne von mir.

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