Das Wasser auf Ruann versiegt, und die Dürre verurteilt die Völker zu Hunger und Durst. Um sich die letzten Ressourcen zu sichern, führt das Großreich Sapion erbitterte Kriege gegen seine Nachbarreiche. Die Politikertochter Feyla, der Offizier Dorgen, die Sklavin Alia und der Soldat Tailin sind alle auf verschiedene Weise von dem Krieg betroffen. Jeder versucht für sich einen Ausweg aus der hoffnungslosen Situation zu finden. Aber noch wissen die Vier nicht, dass ihre Schicksale miteinander verbunden sind und die Gründe für das Verschwinden des Wassers in einer Verschwörung von ungeahnten Ausmaßen liegen ...
3 Sterne | Pluspunkte: Komplexe High-Fantasy-Welt; bildhafter Schreibstil | Minuspunkte: Fehlende Triggerwarnung; Fokus auf (sexuelle) Gewalt
„Blutgöttin – Die Quellen von Malun“ entführte mich in eine ...
3 Sterne | Pluspunkte: Komplexe High-Fantasy-Welt; bildhafter Schreibstil | Minuspunkte: Fehlende Triggerwarnung; Fokus auf (sexuelle) Gewalt
„Blutgöttin – Die Quellen von Malun“ entführte mich in eine trostlose Welt. Es berichtet von einer Gesellschaft, gespalten in verschiedene Völker, Adel und Sklaven, Macht und Ohnmacht. Durch 4 verschiedene Blickwinkel erlebte ich genau das – und muss zugeben, dass ich mich am Anfang von der Brutalität überrannt fühlte. Ich glaube, dass dieses Buch DRINGEND eine Triggerwarnung gebraucht hätte. Es lässt nichts unbeschönigt, beschreibt brutalste Gewalt (u.a. an Kindern) genauso wie sexuelle Übergriffe. Ich habe nicht mit diesem Fokus gerechnet – und speziell in der ersten Hälfte hatte ich das Gefühl, dass der Plot etwas in Vergessenheit geriet. Ich hätte mir mehr Erklärungen zu Kultur, Glauben und ähnlichen Aspekten gewünscht, denn dazu habe ich auch nach dem Ende dieses Auftakts noch zu viele Fragen.
Warum trotzdem 3 Sterne? Dafür gibt es so, so gute Gründe. Allem voran der unglaubliche Schreibstil! Daniela Winterfeld hat mich statt des Polsters meiner Couch die Trockenheit eines Landes spüren lassen, das schon viel zu lange unter Dürre leidet. Sie hat Emotionen greifbar transportiert und ihre Geschichte zum Leben erweckt. Hinzu kommt dann noch der komplexe Aufbau der Welt, zu dessen Hintergründen ich zwar wie gesagt gern mehr erfahren hätte, der mich aber trotzdem beeindruckt hat. In der zweiten Hälfte des Buchs kam dann auch plötzlich ein fortschreitender Plot um die Ecke, der mich für sich einnehmen konnte!
„Blutgöttin“ macht die Subjektivität des Lesens deutlich. Mir persönlich war die Brutalität in diesem Buch zu viel. Ich war nicht vorbereitet und habe mit stärkerem Fokus auf politische Intrigen, das Zusammenspiel der verschiedenen Sichtweisen und dem Kampf gegen die Dürre gerechnet. Stattdessen habe ich vor allem anfangs den roten Faden des Plots aus den Augen verloren. Wer aber bereit ist für eine Geschichte, in der diese Facetten einen großen Raum einnehmen, der könnte hier ein Buch für sich entdecken!
In einer von Dürre gegeißelten Welt scheint jeder ums nackte Überleben zu kämpfen – und einige um noch mehr: Alia, die als Sklavin in einem Wasserbergwerk schuftet, kämpft um das Wohlergehen ...
Zusammenfassung
In einer von Dürre gegeißelten Welt scheint jeder ums nackte Überleben zu kämpfen – und einige um noch mehr: Alia, die als Sklavin in einem Wasserbergwerk schuftet, kämpft um das Wohlergehen ihrer Schwester und schmiedet Fluchtpläne mit Mariusch. Feyla ringt um Anerkennung in ihrer Familie und stellt die Gerechtigkeit ihres luxuriösen Lebens in Frage. Dorgen kämpft als Hauptmann im sapionischen Heer gegen Katzenmenschen, sein Freund Tailin gegen quälende Visionen und den Wunsch, Dorgen näher zu sein als gut für beide wäre. Über allem wachen Sapions Herrscher Rabanus, sein Berater Walerius und die Blutgöttin, für die das sapionische Heer auf Eroberungstour ist.
Alia, Feyla, Dorgen und Tailin stoßen auf Geheimnisse, die die ihnen bekannte Realität umstürzen – und Leben oder Tod für alle bedeuten könnten.
Meine Meinung
Der Einstieg gibt den Ton an: Grausamkeit, Blut und die Zerrissenheit dessen, dem der Leser zur Blutgöttin folgt, finden sich an vielen Stellen des Buches wieder. Dem entgegen steht die rebellische und aufopferungsbereite Ader der Hauptfiguren, bei jeder auf eine andere Art. Immer wieder taucht zwischen den Zeilen die Hoffnung auf, dass Liebe der Schlüssel ist. Zu was, das versuchen alle Schritt für Schritt herauszufinden.
Die Autorin macht es der Leserin leicht, Sympathien (oder Antipathien) für eine Figur zu entwickeln. Dass das Setting und die Hintergrundgeschichte ausgefeilt sind, spiegelt sich in der lebendigen Atmosphäre der Szenen wieder.
Das Buch ist aus sechs Perspektiven geschrieben. Dies macht es bisweilen schwierig, einem Erzählstrang zu folgen, zumal die Figuren keine ausgeprägte eigene Stimme haben. Ein dickes Plus von so vielen Perspektiven ist, dass man an verschiedenen Stellen in die fiktive Welt eintauchen kann und schon nach der Lektüre von Band 1 der Reihe das Gefühl hat, ein Teil der Geschichte zu sein.
Winterfeld schreibt lebendig und sorgt für Kino im Kopf. Sie hat die Welt und ihre Figuren detailliert ausgearbeitet – und das spiegelt sich in den bildhaften Beschreibungen. Leider führt das manchmal dazu, dass die Leserin keine Chance hat, sich selbst „ein Bild zu machen“: Viele Beschreibungen der internen Konflikte werden platt auf den Tisch gelegt, am häufigsten durch gefühlte Myriaden an Fragen, die sich die Figuren selber stellen.
Das Element, an dem sich die meisten lesenden Geister scheiden, ist Sex. Liebevolle Vereinigung, der Wunsch nach Nähe, inzestuöse Erniedrigung – all das und noch mehr hat seinen Platz in „Blutgöttin“. Entweder liest man darüber hinweg, akzeptiert es als Teil der Geschichte, oder man macht sich auf Schockmomente gefasst.
Andere Themen wiederum sind so greifbar, dass man sich leicht mit wenigstens einer der Figuren identifiziert. Unterdrückung, Verfolgung oder Ausgrenzung aufgrund von Einstellungen oder Neigungen kennt wohl ein jeder, in diversen Ausmaßen.
Fazit
Band 1 der „Quellen von Malun“-Reihe ist die Exposition von vier Figuren, die alle vor etwas davonlaufen wollen, das für sie nicht tragbar ist. Wie die Geschichten von den vier zusammenhängen, bleibt nach der Lektüre offen. Dies alles macht deutlich, dass „Blutgöttin“ nur der Auftakt einer Geschichte ist, die aufgrund des Umfangs nicht als Einzelwerk veröffentlicht werden konnte, und eben sowenig losgelöst von den Folgewerken gelesen werden möchte. Es gibt spannende und schockierende Momente, auch liebevolle und grausame, und – sofern man mit Feyla mitfiebert – einen klaren Cliffhanger. Das letzte Kapitel macht dazu noch eine ganz neue Büchse auf, die Pandora stolz machen würde.
Wer High Fantasy mag, einen langen Atem hat und explizite Inhalte verkraftet, darf sich an die „Quellen von Malun“ wagen.
Der Schreibstil ist recht angenehm. Es lässt sich wirklich gut "so nebenbei" lesen. Die Atmosphäre ist extrem düster, blutrünstig, hoffnungslos und bedrückend. Alles in allem aber wirklich gut zu lesen, ...
Der Schreibstil ist recht angenehm. Es lässt sich wirklich gut "so nebenbei" lesen. Die Atmosphäre ist extrem düster, blutrünstig, hoffnungslos und bedrückend. Alles in allem aber wirklich gut zu lesen, spannend und ja - macht Spaß!
Aber: Ich finde das Ganze sehr "Blut"-lastig. Blutmond, Blutsohn, Blutetc. Das wirkt m.E. besonders am Anfang sehr gezwungen, als würde man auf Biegen und Brechen versuchen, eine neue Welt zu erschaffen. Teilweise hatte ich auch das Gefühl, dass die Autorin zu Beginn der Kapitel/neuer Charaktere Probleme hatte, sich einzufinden. Die Erzählung war einfach etwas holprig, aber das hat sich dann irgendwann auch gegeben.
Leider finde ich einige Handlungsstränge zudem sehr vorhersehbar, manche Erklärungsversuche dann doch recht einfallslos-einfach, wo sich andererseits doch so um das Kreieren einer neuen Welt bemüht wird.
Was mir aber im ganzen Buch gefehlt hat, ist die Story: Was ist das übergeordnete Ziel der Geschichte ist? Worum geht es? Das wird im ganzen Verlauf nicht eindeutig klar. Mir fehlt hier einfach der rote Faden. Und wieso genau heißt das Buch "Blutgöttin", wenn sie nur einmal wirklich vorkommt und zwar gleich zu Beginn.
Klar, jeder Charakter hat seine eigene kleine Welt und langsam aber sicher laufen alle Fäden zusammen, aber ich könnte nicht in 2-3 Sätzen zusammenfassen, was der zentrale Kern des Buchs ist.
Unterm Strich ließt es sich gut und die Idee ist nicht schlecht. Aber aufgrund der oben genannten "negativen Punkte" gibt's von mir nur 3 Sterne. Der Reihenauftakt war leider nicht ganz rund und in meinen Augen eher mittelmäßig. Mal schauen, wie die anderen beiden Bücher sind.
“Blutgöttin - Die Quellen von Malun” beschäftigt sich vier Charakteren, deren Schicksale miteinander verbunden sind und die die Gründe für das Verschwinden des Wassers aufdecken und dabei auf eine Verschwörung ...
“Blutgöttin - Die Quellen von Malun” beschäftigt sich vier Charakteren, deren Schicksale miteinander verbunden sind und die die Gründe für das Verschwinden des Wassers aufdecken und dabei auf eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßen stoßen!
Naja, jedenfalls ist es das, was das der Klappentext einem suggerieren möchte. Viel ist davon aber in dem Buch selber nicht zu finden, aber ich nehme zu viel vorweg!
Wie so oft bei diesen Rezensionen fangen wir mit den positiven Aspekten an:
Die Autorin schafft es, wenn es dann mal wirklich darum geht, ein wirklich erschreckendes und bedrückendes Kriegsgeschehen zu Schildern. Ihre Actionszenen sind unterhaltsam und spannend und lesen sich unfassbar flüssig. Grade auf den letzten Seiten schafft sie es den Leser stutzig zu machen und ihn dazu zu bewegen dran zu bleiben und weiter zu lesen. Man möchte mehr von der Welt und ihren Geheimnissen erfahren und will um jeden Preis dabei bleiben.
Leider, und in dem Sinne ein sehr großes Leider, macht dies den geringeren Teil der Geschichte aus. Denn im größeren Sinne dreht sich der Storyverlauf und die Entwicklung der Charaktere um eher andere Aspekte der Geschichte.
Was genau ich damit meine lest ihr im Folgenden:
Auch hier wieder: MAJOR SPOILER-ALARM! Ich nehme in meiner Rezension kein Blatt vor den Mund und gehe auf die Story und deren Verlauf ein. Wer sich nicht spoilern möchte springt bitte, wie gehabt, zum Fazit:
Akt 1 - Die Charaktere:
Im allgemeinen kann man die Charaktere in einem Satz beschreiben: Sie drehen sich im Kreis oder treten auf der Stelle.
Zum einen haben wir die Sklavin Alia. Sie arbeitet in einem Wasserbergwerk bei dem sie Tag aus, Tag ein für die Sapioner Wasser abschöpfen. Sie hat eine kleine Schwester, Nelja, die sie in den tiefen des Bergwerks versteckt und einen Freund/Lebenspartner, Mariusch, welcher als Wassersucher dafür verantwortlich ist, noch aktive Wasserquellen zu finden.
Alia lässt sich am besten beschreiben mit “unverschämt viel Glück” und “rückwärts und bergab wäre besser als stillstand”. Ihre Storyline ist nämlich geprägt von glücklichen Zufällen und nichts.
Von ihrem Sklavenalltag bekommen wir gewissermaßen wenig mit, denn ständig ist sie damit beschäftigt sich von der Route zu schleichen und zu ihrer kleinen Schwester zu gehen, der sie immer mal wieder Trinken und Essen vorbei bringt. Andauernd wohlgemerkt! Und niemand bekommt das mit von den Wachen. Nicht die besten Wachen würde ich wohl sagen.
In ein, zwei Nebensätzen wird mal darauf eingegangen, was ansonsten so im Lager passiert, aber näher darauf eingegangen wird auch nicht. Wir bekommen eine Situation mit einer Gefangennahme und Folter mit, aber auch das hat nicht wirklich viel mehr impact auf ihre Storyline. Auch muss sie für einen gewissen Zeitraum einmal raus aus dem Bergwerk und einer anderen Beschäftigung nachgehen, bei der man sehr gut etwas über ihre Fluchtpläne, ihre Planung oder ähnliches hätte erfahren können. Davon bekommen wir aber nichts mit. Wirklich geplant wird bei ihr nämlich nicht.
Wir kommen auch über 500 Seiten nicht aus dem Sklavenlager raus, auch wenn das von der ersten Seite an groß angeteasert wird und der Leser damit gelockt wird, dass etwas passiert.
Alias Sicht der Dinge trägt wenig zu der Geschichte bei, aber nicht ansatzweise so wenig wie Dorgen und Feyla.
Bei Gott, wie ich die beiden hasse. Anfangs waren, gerade Dorgens Kapitel, beide echt spannend. Dorgen hat uns einiges von der Kriegsfront gezeigt, bei Feyla haben wir mehr davon mitbekommen wie die High-Society in diesem Land lebt und welchen Konsequenzen sie ausgesetzt sind. Das war wirklich interessant und spannend und hat wirklich Spaß gemacht zu lesen. Nachdem die beiden aber zusammen gefunden haben ging es nur bergab.
Ihre Kapitel drehten sich entweder um Dramen, welche entweder durch künstliche Dramatisierung geschaffen wurde oder schlichtweg durch eigene Leichtsinnigkeit und Dummheit.
Feyla geht an so ziemlich alles Kopflos heran und kommt, für meinen Geschmack, einfach viel zu gut dabei rum! Wäre Dorgen nicht ihr Mann, sondern ein anderer, dann würde sie mit ihren Launen auch nicht weit kommen. Dafür, dass sie ihr ganzes Leben unter diesen Umständen und Menschen gelebt hat, scheint sie doch absolut keine Ahnung davon zu haben wie der Hase läuft. Für große Vergehen, wird sie milde bestraft. Kommt mit allem davon, wird als einzige von ihren Schwestern von ihrem Mann geliebt und ist anscheinend die einzige mit Köpfchen und damit auch die einzige Bedrohung.
Wird etwas gemacht?! NEIN! Und warum schockiert mich das so? Weil, in dem gesamten ersten Band, in allen vier Ansichten klar gemacht wird, dass du schon alleine dafür ausgepeitscht wirst, wenn du jemanden schief anguckst. Und dann verstößt sie gegen die obersten Gebote ihres Vaters, MEHRFACH, und was ist?! Verhältnismäßig nichts.
Und am Ende sagt ihr Vater, der schon das gesamte Buch über den Eindruck gemacht hat, seine Tochter entweder flachzulegen oder zu töten, dass er sie flachlegen oder töten möchte.
Kam es überraschend? Nein.
War ich überrascht? Auch Nein.
Walerius, der gewaltsame, grauenvolle Mann und das furchtbare Oberhaupt der Sippe ist gewaltsam, grauenvoll und furchtbar? Wer hätte DAS nur gedacht?!
Dorgen selber ist absolut flach und denkt nur so weit wie er gucken kann. Ich würde seine Kapitel am liebsten jedes mal überspringen. Er hebt sich auf ein hohes Ross und zeigt mit erhobenen Finger auf seine anderen Frauen. Es heißt die ganze Zeit, was sie nur für schlimme Personen sind, wie widerlich und zickig und menschlich abscheulich sie sind, während Dorgen, gerade mit dieser Einstellung, absolut nicht besser ist als die Damen. Verurteilt sie dafür, dass sie ihn nur als "Zuchthengst" sehen könnten, denkt selber aber genau so abwertend über sie. Er macht sich auch nicht wirklich die Mühe sie näher kennen zu lernen und seine Meinung eventuell zu ändern. Er will anders sein als die anderen Männer in diesem Land? Dann behandle nicht nur eine von fünf Frauen entsprechend, sondern alle! "Aber er LIEBT Feyla!!" Na und? Ich kann mir trotzdem die Mühe machen einen Menschen besser kennen zu lernen, auch wenn ich ihn nicht liebe! Oder wollt ihr mit jedem eurer Freunde den Bund fürs Leben eingehen? Ich glaube nicht.
Wenn er sich für die anderen auch nur ansatzweise so interessieren würde wie für Feyla, eventuell würden die Mädchen ihren Hass dann nicht komplett auf ihre Schwester abschieben.
Auch geht er die ganze Sache mit Walerius absolut falsch und kopflos an! Klar kann man sagen, dass Walerius ein böses Mastermind ist, aber Dorgen spielt ihm mit allem was er tut absolut in die Hände und wundert sich am Schluss, wieso seine Schwächen ausgenutzt wurden!
Ja, unser Herr Offizier, wie kann das nur sein! Das Dorgen Offizier ist steht übrigends genauso im Klappentext. Keine Ahnung wie der an seinen Posten gekommen ist, wirklich gut ist er darin nicht.
Kommen wir zu Tailin. Auch mit ihm hatte ich meine Probleme, gebe ich offen zu. Aber von allen Charakteren am wenigsten. Seine Kapitel bestanden zu 90% nur aus Umgebungsbeschreibungen oder irgendwelchen Gefühlseindrücken und Erinnerungen an die Vergangenheit. Was, an sich, nichts spannendes ist. Wenn man es aber mit den Kapiteln der anderen vergleicht, bekommt man hier wenigstens etwas anderes mit. Dorgen und Feyla befinden sich nur in dem riesigen Anwesen und Alia nur in dem Bergwerk. Tailin kommt wenigstens rum und man lernt andere Völker kennen. Auch waren seine Kapitel die mit Abstand harmlosesten von allen. Aber dazu zu dem Thema später mehr.
Auch bei ihm war der Spannungspegel konstant im unteren Bereich. Erst gegen Ende nimmt es bei ihm an Fahrt auf und die Story kommt ins Laufen, aber das kann man über alle Charaktere sagen.
Kurz gesagt, war Tailin, wie die anderen auch, zwar kein wirklich spannender Charakter, aber bei ihm hat man von der Welt wenigstens am meisten gesehen und mitbekommen.
Womit wir auch schon beim nächsten Akt wären.
Akt 2. - Die Welt von “Die Quellen von Malun”
Ich bin mir ziemlich sicher, dass in diesem Buch viel Arbeit und Herzblut drinnen steckt. Die Charaktere kommen nicht von irgendwo, der Aufbau ist nicht einfach von heute auf morgen entstanden und das alles einen Zusammenhang hat.
Leider, an dieser Stelle ein großes leider, war ich die meiste Zeit über sehr verwirrt von der Welt. Es gibt verschiedene Völker, die alle verschiedene Merkmale haben, verschiedene Regionen, verschiedene Lager, Bergwerke, Paläste, Charaktere, Handlungen, Riten, Bräuche, Konfessionen, Sprachen, Zeitrechnungen und, und, und das ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr hinterhergekommen bin. Eine Karte, vielleicht noch ein Verzeichnis von den Charakteren und Völkern wäre wirklich hilfreich gewesen.
Abgesehen davon gab es auch so einige Ungereimtheiten in der Geschichte, welche bis ganz zum Schluss nicht wirklich zu 100% aufgeklärt wurden.
Unter anderem die Auslese, das große Ereignis, bei dem Krieger, die ein gewisses Alter erreicht haben, zu Gladiatoren Kämpfe gehen um dort die Besten auszusortieren.
Dazu stellen sich mich einige Fragen:
1. So wie ich das verstanden habe, kommen die blättert nach Sapioner seit einem Jahrzehnt nicht wirklich von der Stelle weil Manneskraft an der Front fehlt: Wieso also, andauernd, irgendwelche Krieger abzweigen für die Auslese, bei der sie sich bekämpfen und die Verlierer entweder sterben oder Sklaven werden?
2. Ja, die Gewinner müssen (nicht dürfen) in eine Sippe einheiraten und Kinder bekommen, wo die Söhne dann wieder an die Front geschickt werden. Das mag ja alles sein, aber alleine das Schwanger werden an sich dauert seine Zeit, dann die Schwangerschaft an sich und dann muss man das Glück haben, dass man einen Sohn bekommt (weil die Frauen in dieser Welt keine Rechte haben, außer Gebären, und selbst das Recht wird einigen noch genommen) und DANN muss man Glück haben, dass dieser Sohn es überhaupt schafft groß genug zu werden und es schafft, das Training zum Soldaten zu überleben. Und das ist auch ein Prozess der lange dauert. Wenn sich also meine Truppen seit einem Jahrzehnt nicht vom Fleck bewegt haben, weil die Männer fehlen… ich würde mir gedanken machen.
3. So wie ich das verstanden habe können die Männer, wenn sie den wollen, zurück an die Front. Wieso verpflichtet man diese nicht einfach direkt wieder? Wenn der Krieg doch so wichtig ist und jeder Mann gebraucht wird!
3.1. Dazu NOCH eine Frage! Es kommt im Verlauf der Geschichte oft genug vor, dass Truppen in den Wald geschickt werden wo, nachweislich, Soldaten mit bei sind, die “gerade so das Schwert heben können” und bei denen es dann natürlich nicht verwunderlich ist, dass sie im Kampf getötet werden. Ich weiß, die Sapioner sind ein sehr brutales und gewaltsames Volk, aber das halte ich dann doch für einen sehr dummen Schachzug. Man verliert Manneskraft die an der Front gebraucht wird. Und das fällt für mich nicht unter “Naja, sie waren ja schwach!”, es war dennoch Manneskraft die man hätte nutzen und ausbilden können.
Was die Kriegsführung der Sapioner angeht, darüber kann man Streiten, was die anderen Völker angeht (Faruaner, Pameli und Gottgeborene) kann ich wenig Erzählen, da sie auch ziemlich wenig in dem Buch vorkamen. Mag sein, dass es in den nächsten Teilen besser wird, aber für den Auftakt einer Trilogie fand ich diesen Band schwierig. Man wird als Leser in die Welt geworfen und teilweise mit Wissen zu gepumpt mit dem du später nicht wirklich was anfangen kannst. Oder du bekommst in Nebensätzen kleinere Wissenshappen zugeworfen und darfst sie später zwischen den ganzen anderen Informationen hervor kramen, falls es dann mal wieder nötig wird. Klar möchte man die Story in Fahrt bringen, aber ich als Leserin würde gerne erstmal mit einsteigen und mich anschnallen und nicht hinter dem Truck her rennen in der Hoffnung irgendwie hinterher zu kommen (oder mir nebenher ein eigenes Verzeichnis aufschreiben auf welches ich dann zurück greife.)
Akt 3. - Die Brutalität
Ich bin kein zart besaiteter Mensch und ich liebe es auch, wenn es in Büchern mal etwas härter zugeht und man bemerkt, dass nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Charaktere können und sollen in meinen Augen auch leiden, dass fördert das Character Development. Auch kann Brutalität ein Mittel dazu sein, dass man bemerkt, mit was für einem Regiment man es zu tun hat und was es am Ende für die Charaktere bedeutet in dieser Welt zu leben. In den meisten Fällen folgt die Brutalität in Büchern einem Gewissen Zweck, vielleicht nicht in der Geschichte selber, aber für den Leser.
Was “Blutgöttin” aber macht ist fern von irgendwas davon.
Es wird gemordet, gemeuchelt, gefoltert, vergewaltigt, geschlagen, geprügelt und alles möglichst Ekelhaft und in jedem erdenklichen Spektrum des Folter-Kellers. Es zeigt eindrücklich mit was für einer Welt wir es hier zu tun haben und was unsere Charaktere hier durchmachen müssen.
Jedoch verliert diese Brutalität irgendwann ihren Schockeffekt wenn wir es auf fast jeder Seite lesen. Der großteil des Buches besteht nur aus irgendwelche Gräueltaten, die in den meisten Fällen nicht einmal unseren Protagonisten selber passieren (Tailin wird mal von einer Pamuschkatze gefoltert, was wir auch eher im Fiebertraum mitbekommen und Feyla wird mal ausgepeitscht). Ab einer gewissen Stelle war ich es einfach nur leid und ich habe mir gewünscht, dass von dem angedrohten auch mal etwas ausgeführt wird. Oftmals wird über das Grauen nur berichtet und als Leser bekommen wir es nur in Nebensätzen mit wie Soldaten Sklavinnen vergewaltigen oder wie Gefolterte schreien.
Die Brutalität in dieser Geschichte war am Anfang eindrucksvoll, verlor aber schnell an Effekt und war zum Ende hin einfach nur noch drüber. Gut portioniert hätte es in meinen Augen mehr Effekt gehabt.
Kommen wir nun zum letzten Akt, ehe wir zum Fazit springen.
Akt 4: Das Prinzip des Schongarens
Was mich immer noch davon abhält, der Geschichte weniger Sterne zu geben ist das versteckte Potential zwischen den Zeilen, welches immer mal wieder durchschimmert, aber nicht ganz durch sickern will. Schlicht und ergreifend weil diese Geschichte sich so absolut langsam erzählt, dass es schon fast erschreckend ist!
Wir reden hier von einer Geschichte, bei der ein Charakter im ersten Kapitel ankündigt fliehen zu wollen, und es bis zum Ende nicht geschafft hat! Himmel! Alia hat noch nicht einmal wirklich mit der Planung angefangen!
Dorgen und Feyla kommen in ihrer Liebesbeziehung absolut nicht vom Fleck! Und nein, die Tatsache das sie sich in einander verliebt haben und für den anderen sterben würden ist nicht wirklich Story-Entwicklung!
Einzig bei Tailin ging es wenigstens ein bisschen voran! Ein bisschen!
Ich gehe aus dem ersten Band aber mit mehr Fragen raus, als ich reingegangen bin, und das schlimmste: Ich habe absolut keine Antworten erhalten.
Der Klappentext kündigt an, dass die Schicksale miteinander verbunden sind.
Wo? Dorgen und Tailin sind/waren Freunde, okay. Feyla hat aber weder zu Tailin noch zu Alia eine wirkliche verbindung. Es reicht nicht aus, dass Dorgen eine Verbindung zu Tailin hat. Und weder Dorgen, noch Tailin noch Feyla haben in irgendeiner Art und Weise eine Verbindung zu Alia, sie wissen nicht einmal, dass sie existiert.
Dazu kommt die Verschwörung rund um das Verschwinden des Wassers, welche auch im Klappentext angekündigt wird. Auch das hat sich in keiner Art und Weise angekündigt. Ich rede hier nicht vom Auflösen oder ähnlichen. Die Verschwörung an sich kam nicht vor, überhaupt nicht. Als Leser weiß ich nur, dass das Wasser verschwindet, dass da eine Verschwörung dahinter steckt, lässt das Buch absolut nicht durchsickern.
Stattdessen befasst es sich mit dem langweiligen Sklavenalltag von Alia, welche mit schierem Glück an den Wachen vorbei kommt, der absolut ungesunden Liebe zwischen Dorgen und Feyla, die daraus besteht, dass zwei Charaktere zueinander gefunden haben, die beide nicht begreifen wie die Welt läuft und der halbwegs interessanten Reise eines desertierten Soldaten und seiner Liebe zu dem Soldaten eines anderen Volkes.
Das alles passiert in einem absolut langsamen Tempo, dass ich mich nun mehr im Nachhinein Frage was wirklich in der Geschichte passiert ist.
Fazit:
Eine sehr solide Grundidee und die halbwegs gute Umsetzung machen “Blutgöttin” zu einem ganz netten Einstieg in die Reihe. Man sieht das Potential, welches hinter dem Ganzen steckt. Leider leidet die Geschichte an dem Erzähltempo, welches hier einfach viel zu langsam ist, und den teilweise sehr eindimensionalen, unsympathischen und selten dummen Charakteren, welche zwar ab und an ihre Momente haben, aber die Geschichte nicht wirklich voran treiben.
Gerade das Ende von Band 1 fixt einen als Leser an und ich muss gestehen, dass ich trotz meiner Kritikpunkte dennoch gerne weiterlesen möchte um zu erfahren was hinter dieser angeblichen Verschwörung liegt und was uns in Malun erwartet UND wie die Schicksale unseres goldenen Quartetts doch noch zueinander finden.
“Blutgöttin - Die Quellen von Malun” bekommt von mir, mit zwei zugedrückten Augen, 4,5 von 10 möglichen Sternen (3 von 5 und damit eine eingeschränkte Leseempfehlung. Wer sich zu sehr auf den Klappentext verlässt wird enttäuscht, ehrlich gesagt.
Das Wasser auf Ruann ist versiegt. Immer mühsamer muss es durch die Tunnelsysteme gefördert werden, und die Dürre verurteilt die Völker zu Hunger und Durst. Im Großreich Sapion ist ...
Inhalt (Klapptext):
Das Wasser auf Ruann ist versiegt. Immer mühsamer muss es durch die Tunnelsysteme gefördert werden, und die Dürre verurteilt die Völker zu Hunger und Durst. Im Großreich Sapion ist das Wasser schon vor langer Zeit verschwunden. Um sich die letzten Ressourcen zu sichern, führt Sapion erbitterte Kriege gegen seine Nachbarreiche. Die Politikertochter Feyla, der Offizier Dorgen, die Sklavin Alia und der Soldat Tailin sind alle auf unterschiedliche Weise vom Krieg betroffen. Jeder versucht für sich einen Ausweg aus der hoffnungslosen Situation zu finden. Aber noch wissen die Vier nicht, dass ihre Schicksale miteinander verbunden sind und die Gründe für das Verschwinden von Wasser in einer Verschwörung ungeahnten Ausmaßen liegen . . .
Meinung (Möglichst SPOILER-FREI verfasst!):
Der Prolog gibt direkt eine grobe Einsicht in die brutale Welt. Er ist sehr blutrünstig und wirfst zu Anfang viele Fragen auf, die sich im Laufe des Buches beantworten werden. Trotz des krassen Einstiegs war ich dadurch ziemlich neugierig, wie das Buch seinen Lauf nehmen würde, und dann außerdem alle Vier Protagonisten so in den Vordergrund zu stellen, dass alle auf irgendeine Art miteinander verknüpft sind.
In den ersten Kapiteln des jeweiligen Protagonisten verschafft man sich erstmal einen groben Überblick von seinem/ ihrem Leben, dass im Laufe des Buches einige krasse Überraschungen mit sich brachte. Durch diese „Einführungsphase“ fand ich es ein klein bisschen schwer in die Geschichte einzusteigen, da die Kapitel relativ lang und umfangreich waren. Mit der Zeit, umso mehr ich die einzelnen Protagonisten kennengelernt hatte, desto einfacher war es, nachher den Überblick über alle Vier und ihre Sichtweisen zu behalten. Und, weil einige Geschichten von ihnen sich immer mehr miteinander verknüpften. Was ich extrem gut fand, denn so entstand eine Verbindung.
Zu Anfang musste ich mich beim Lesen sehr konzentrieren, denn es wurden sehr viele Informationen über Götter, die „Länder“ und die Lebensweise offenbart. Diese Informationen ließen mich das ein oder andere Mal fassungslos, denn die Autorin hat es definitiv geschafft, dass die Emotionen, die an diesen Stellen vermittelt werden, auf mich übergegriffen haben. Trotzdem muss ich dazu auch sagen, dass es einige Dinge gab, die ich ein bisschen verwirrend fand: unteranderem die Bedeutungen der Sonnen, der vielen Götter und ihre Geschichten und Gotteskinder, … und andere, kleinere Dinge. Dagegen fiel es mir umso leichter, mir die ganze Lebensweise und das Kastensystem, dass insbesondere bei Feylas Charakter deutlich wurde, vor Augen zu führen.
ALIA: Direkt in ihrem ersten Kapitel (2) erfährt man relativ viel über ihre Leben als Sklavin im Bergwerk. Schnell wird deutlich, dass sie als Sklavin kein einfaches Leben hat, denn die Wärter, die auf diese achten, scheuen vor rein gar nichts zurück, um sie so hart wie möglich zu bestrafen. Anfangs hatte ich gedacht, dass nicht viel bei ihr passieren wird, doch dann wurden immer mehr Charaktere zu ihrem Leben hinzugefügt und umso weiter ihre Geschichte voranrückte, desto spannender wurde sie, denn plötzlich hatte sie etwas gefunden, dass alles verändern könnte … und dann waren da diese Träume, die sie auf einmal gar nicht mehr losließen ... und mich in einen Bann fesselten.
TAILIN: Erst knapp ab der Hälfte des Buches taucht Tailin viel öfter auf, was mir im letzten Drittel immer besser gefallen hat. Während ich nach den ersten Seiten noch gedacht hatte, wie sollte sich sein Charakter noch entwickeln, wurde ich gegen Ende extrem positiv überrascht. Meiner Meinung nach hat Tailin die größte Entwicklung während des Buches gehabt, denn zu Anfang hätte ich niemals gedacht, dass seine Person wirklich so viele Geheimnisse umgeben. Aber besonders durch ihn erfährt man vieles über den „Feind von Sapion“ und das hätte ich nach den ersten zwei, drei Kapiteln seiner Sicht niemals gedacht. Außerdem werden viele Dinge zu seiner Person offenbart, die die ganze Welt verändern könnten, … und das war mit das interessanteste des Buches, sodass ich wegen den Ganzen verborgenen Geheimnissen gar nicht mehr aufhören konnte, das Buch aus der Hand zu legen. Die neuen Nebencharaktere die in sein Leben traten gefielen mir sehr gut, vor allem Leymon und ich war ziemlich gespannt wie sich die Beziehung zwischen ihm und Tailin langsam entwickelte.
FEYLA: Gleich zu Beginn war ich am meisten interessiert, wie Feylas „Welt“ aussehen würde, denn ihre Kapitel machten direkt deutlich, dass sie ein ganz anderes Leben, ein ziemlich luxuriöses Leben führte, während die anderen Protagonisten für jeden Tropfen Wasser sehr dankbar waren. Ihr Vater, für mich ein typischer Charakter, den ich direkt nicht mochte, spielte zunehmend stärker eine ziemlich entscheidende Rolle. Über ihre Schwestern hegte ich mehrmals gemischte Gefühle, denn ihre Verhaltensweisen konnten nicht unterschiedlicher sein, insbesondere, da sie sich alle einen Mann teilen mussten … Obwohl ihr Leben an sich nicht sehr „hart“ war, wurde sehr deutlich, wie unwohl sie sich mit dem ganzen Luxus, für den ein Haufen Sklaven, unter anderem ihre Freundin, schwer arbeiten mussten. Ihre Ansichtsweise auf alles gefiel mir sehr gut.
DORGEN: Es war von Anfang an klar, dass er im Heerlager als Offizier dient, doch mit einem Mal ändert sich sein Leben schlagartig, denn er lernte durch die „Auslese“ ein ganz anderes Leben voll von Geheimnissen und Intrigen kennen. Dadurch kommt er in Berührung mit Feyla und ihrer Sippe und muss sogar in diese einheiraten. Die Beziehung zwischen ihnen fand ich von Anfang an sehr … ich will nicht sagen vorrausschauend, denn am Ende passiert noch etwas womit niemand gerechnet hatte, doch es wird relativ schnell klar, um was es letztendlich geht. Ich hatte erst gedacht, dass dieses Buch keine Liebesgeschichte enthält, doch durch diese beiden verschwand dieser Gedanke. Trotzdem muss ich leider sagen, dass mir diese Gefühle zu abrupt und zu plötzlich kamen, denn man konnte Dorgens Standpunkt seinen Frauen gegenüber nach der Hochzeit klar deuten. Und das dann in einem Kapitel ein paar Andeutungen gemacht wurden und ein paar Seiten/ Absätze später schon von richtigen Gefühlen gesprochen wurde, ging mir einfach zu schnell. (Vielleicht lag das aber auch an der Erzählperspektive, denn somit muss man viel Gedanken selbst hineininterpretieren …)
Schreibstil:
Mir persönlich fällt es immer schwierig mich in Protagonisten hineinzuversetzen, wenn das Buch aus der dritten (Er; Sie) Perspektive geschrieben ist. Deshalb musste ich mich beim Lesen ziemlich konzentrieren, was nicht nur an dem facettenreichen Inhalt lag. Trotzdem muss ich aber sagen, dass je länger ich mich in diese Geschichte hineinversetzt habe, mich der Schreibstil angenehm überrascht hat, denn er war oftmals so flüssig, dass ich nur so über die Seiten geflogen bin.
Cover:
Das Cover an sich verrät gar nichts, was ich gut finde, denn so konnte ich unvoreingenommen (natürlich hatte ich den Klapptext gelesen) an den Inhalt angehen. Es breitete eine Neugier aus, in Bezug auf die Blutgöttin und auf die Quellen von Malun. Bezüglich zur Göttin wurde relativ schnell etwas erwähnt, doch die Quellen wurden erst später erwähnt. Was ich aber im Nachhinein gut finde, denn somit bleibt die Neugier lange erhalten.
(Nebenbei bemerkt: Die Ortsangaben über den einzelnen Kapiteln fand ich sehr hilfreich)
Fazit:
Insgesamt riss mich dieses Buch, trotz kleinen Anfangsschwierigkeiten, mit in eine so fremde Welt, die unvorstellbar grausam ist. Die Autorin nimmt kein Blatt vor dem Mund, wovon ich positiv überrascht war und das führt dazu, dass die Neugierde immer erhalten bleibt. Ich würde das Buch allen empfehlen, die gerne in eine ferne Welt abtauchen und sich in diese problemlos fallen lassen können. Trotzdem würde ich dazu raten, das Buch möglichst ohne langtägige Pausen zu lesen, denn die Geschichte benötigt viel Konzentration durch die verschiedenen Sichtweisen und sonstigen Legenden und Hintergründe.