Cover-Bild Auf und davon
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 24.08.2015
  • ISBN: 9783453269835
David Arnold

Auf und davon

Roman
Astrid Finke (Übersetzer)

Manchmal liegt das Ziel woanders, als du denkst

Wer würde nicht gerne einfach mal verschwinden? In den nächsten Bus springen und alles hinter sich lassen? Genau das macht die sechzehnjährige Mim Malone. Es reicht ihr, immer das zu tun, was ihr Vater und seine neue Frau für richtig halten. Sie will wissen, weshalb ihre Mom aus ihrem Leben verschwunden ist. Und ihre Gedanken sollen endlich aufhören, in ihrem Kopf Karussell zu fahren. Also steigt sie einfach in den Greyhound-Bus und haut ab, zu ihrer Mom. Während draußen die Landschaft vorbeifliegt, macht Mim einige unvergessliche Bekanntschaften – die wunderbare Arlene, den unheimlichen Ponchomann und den äußerst attraktiven Beck, an den sie ihr Herz zu verlieren droht ... Doch dann verändert ein tragischer Unfall von einem auf den anderen Augenblick alles. Und Mim muss sich den wirklich entscheidenden Fragen in ihrem Leben stellen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2018

I'm going to Jackson

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ist ein Lied von Johnny Cash und seiner Frau June Carter, das ich sehr liebe, doch ich bin ihnen nie dorthin gefolgt bzw. nachgegangen.

Und auch die 16jährige Mim, die Protagonistin des Jugendromans "Auf ...

ist ein Lied von Johnny Cash und seiner Frau June Carter, das ich sehr liebe, doch ich bin ihnen nie dorthin gefolgt bzw. nachgegangen.

Und auch die 16jährige Mim, die Protagonistin des Jugendromans "Auf und davon" geht dort nicht hin, im Gegenteil: sie verlässt Jackson/Missisippi zugunsten von Cleveland/Ohio, wo ihre "echte" Mum lebt, die sehr, sehr krank ist und verlässt somit ihren Vater und ihre noch sehr neue und ungeliebte Stiefmutter - der Bruch in der Kernfamilie erfolgte plötzlich und hat so seine Spuren hinterlassen. Jetzt will sie schauen, wie es ihrer Mutter geht, von der sie seit einiger Zeit nichts gehört hat - nicht ihre eigene Entscheidung, versteht sich.

Mim ist eine typische Amerikanerin und büxt per Greyhound aus - im Bus trifft sie ein ganzes Bataillon von Menschen: Begegnungen, die ihr Leben verändern bzw. prägen werden. Ein Buch über neue und andere Sichtweisen auf Dinge und vor allem auf Personen, über (Selbst)Erkenntnis - und über Läuterung.

Ich möchte ganz klar darauf verweisen, dass in diesem Buch nicht die Handlung, sondern die Charaktere im Vordergrund stehen, es ist also definitiv kein actionreicher Roman - wem so etwas wichtig ist, der sollte definitiv die Finger davon lassen. Hier steht und fällt alles mit den Personenbeschreibungen sowie mit der Entwicklung, die diverse Figuren - allen voran Mim - durchmachen. Und es ist durchaus starker Tobak der behandelt wird, da Themen wie Scheidung, Krankheiten und Behinderungen den ganzen Erzählverlauf durchdringen - auch da, wo man es nicht erwartet. Einem 12- oder 13jährigen Kind würde ich es nicht schenken, bei einem 15jährigen würde ich es von der individuellen Entwicklung abhängig machen.

Der Erzählstil des Autors ist sehr individuell und vielgelobt, trifft meinen Geschmack aber ganz und gar nicht. Böse Zungen, zu denen ich mich in diesem Falle zähle, würden "eigen" sagen - oder sogar "sperrig" - auch wenn offenbar Warmherzigkeit transportiert werden soll. Bei mir kommt es so nicht an. Doch es ist definitiv ein sehr ungewöhnliches und anspruchsvolles Buch mit kraftvollen Botschaften, das man so schnell nicht vergisst.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Streckenweise langatmig, streckenweise wendungsreich und spannend

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Klappentext
„Wer würde nicht gerne einfach mal verschwinden? In den nächsten Bus springen und alles hinter sich lassen? Genau das macht die sechzehnjährige Mim Malone. Es reicht ihr, immer das zu tun, ...

Klappentext
„Wer würde nicht gerne einfach mal verschwinden? In den nächsten Bus springen und alles hinter sich lassen? Genau das macht die sechzehnjährige Mim Malone. Es reicht ihr, immer das zu tun, was ihr Vater und seine neue Frau für richtig halten. Sie will wissen, weshalb ihre Mom aus ihrem Leben verschwunden ist. Und ihre Gedanken sollen endlich aufhören, in ihrem Kopf Karussell zu fahren. Also steigt sie einfach in den Greyhound-Bus und haut ab, zu ihrer Mom. Während draußen die Landschaft vorbeifliegt, macht Mim einige unvergessliche Bekanntschaften – die wunderbare Arlene, den unheimlichen Ponchomann und den äußerst attraktiven Beck, an den sie ihr Herz zu verlieren droht ... Doch dann verändert ein tragischer Unfall von einem auf den anderen Augenblick alles. Und Mim muss sich den wirklich entscheidenden Fragen in ihrem Leben stellen.“

Gestaltung
Die Gestaltung passt gut zu „Auf und Davon“, da dieser Roman als Roadtrip Roman beworben wird und dies somit schon direkt am Cover ersichtlich wird. Mir persönlich gefällt es nicht so gut, da das gewisse Etwas fehlt. Die schwarzen Schatten, das Mädchen, das von der Sonne angeschienen wird und die Prärie im Hintergrund sind für mich keine besonderen Eyecatcher, aufgrund derer ich das Buch direkt in der Buchhandlung in die Hand nehmen würde.

Meine Meinung
David Arnolds Roman ist zunächst an mir vorbeigegangen. Ich hatte ihn einfach nicht wahrgenommen, doch als „Auf und davon“ mir irgendwann auf der Verlagshomepage begegnete und ich den Klappentext las, war mir klar „Das musst du lesen!“. Ich erwartete einen Roadtrip Roman voller Lebensweisheiten, die mich bewegen und aus denen ich vielleicht auch den ein oder anderen Rat für mein Leben ziehen kann.

Leider war dieser Roman aber eher sehr langatmig und trocken. Die von mir erhofften kleinen Weisheiten gab es zwar, aber nur seicht gestreut, nicht, wie von mir erhofft, mit Pauken und Trompetenschlag. Sie waren eher leise und ich musste geradezu suchen, um sie aus dem Text zu saugen.

Dafür muss ich aber auch sagen, dass David Arnold in diesem Roman sehr viele ernste Themen aufgreift (vielleicht auch ein wenig zu viele). Protagonistin und Scheidungskind Mim fährt in einem Bus durch Amerika, von ihrem aktuellen Wohnort bei ihrem Vater hin zu ihrer schwer kranken Mutter, um dieser beizustehen. Auf ihrem Weg trifft sie die unterschiedlichsten Menschen und erlebt die verschiedensten Abenteuer. Dabei streift der Autor Themen wie Behinderung, Gewalt, Krankheiten und auch Gefahren des Reisens.

Ich finde zwar, dass all diese Themen zum Roman gepasst haben, aber manchmal habe ich mich auch gefragt, ob es nicht auch gereicht hätte weniger Themen aufzunehmen und sich dann voll und ganz auf diese zu konzentrieren. Auf diese Art und Weise hat der Autor nämlich alles nur marginal gestriffen oder gar angekratzt, aber nicht ausführlich behandelt. Er hat zwar zum Nachdenken angeregt, uns Lesern aber nur kleine Bröckchen hingeworfen, nach dem Motto „Den Rest wisst ihr ja oder könnt ihr euch denken“.

Gut gefallen hat mir allerdings, dass es auf Mims Reise so einige Wendungen und Überraschungen gibt, mit denen man als Leser so gar nicht rechnet. Nichtsdestotrotz schwankte die Handlung zwischen interessanten und eher langweiligen, langatmigen Strecken. Wer eher auf Action und viel Tamtam steht, sollte definitiv die Finger von diesem Roman lassen, da Mims Reise nicht auf solche Aspekte ausgelegt ist.

Fazit
„Auf und davon“ ist ein Roadtrip Roman mit leisen Lebensweisheiten, die man bei genauem hinsehen findet. An sich war die Handlung überraschend und voller unerwarteter Wendungen, aber dennoch durchzog die Langatmigkeit diesen Roman von der ersten bis zur letzten Seite. Der Autor streift viele ernste Themen, von denen ich mir manchmal gewünscht hätte, dass er sie tiefergehend behandelt.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 17.01.2017

Zu skurril für mich...

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Auf und Davon ist zwar ein Jugendbuch aber alles andere als leicht-locker-flockig zu lesen. Was nicht zuletzt an den sehr ernsten Themen liegt wie "Scheidung", "Kindesmissbrauch", "Krankheit", "Depression", ...

Auf und Davon ist zwar ein Jugendbuch aber alles andere als leicht-locker-flockig zu lesen. Was nicht zuletzt an den sehr ernsten Themen liegt wie "Scheidung", "Kindesmissbrauch", "Krankheit", "Depression", "Behinderung" und was weiß ich noch nicht alles.

Haupffigur ist Mim. Sie macht sich eines Tages auf den Weg quer durch die USA um zu ihrer kranken Mutter zu gelangen, denn ihre Eltern leben in Scheidung. Schlimmer noch: ihr Vater ist dabei sich mit Kathy eine neue kleine Familie aufzubauen. Ist klar, dass für Mim nichts mehr so ist wie es war. Der Leser begleitet also Mim (Koseform von Mary Iris Malone) auf ihrer Odysee quer durch Amerika.Dabei liegt der Fokus des Romans allen voran in der Charakterstudie von Mim. Denn Mim hat so einige "Unzulänglichkeiten" wie sie selbst sagt. Der Leser erfährt, dass sie potentiell gefährdet ist und Medikamente gegen den Irrsinn nehmen muss. Nach dem Motto: trifft sie wirklich diese Leute, oder bildet sie sich das nur ein?

Ganz klar das es hier einiges Potential gibt, was ich mitunter nicht so gelungen umgesetzt fand. Im Gegenteil. Der Schreibstil, der zwar an vielen Stellen flüssig ist, baut dem Leser an so manch anderen Stellen wahre Stolpersteine in den Lesefluss. Mitunter fand ich es nicht einfach den Gedankengängen von Mim oder denen des Autors zu folgen. Ein Wort beschreibt diesen Roman ganz treffend: skurril! Gerade zu Beginn hin, wenn man noch nicht in die Geschichte gefunden hat, war es mir teilweise zu skurril. Ich hatte nie so recht Lust weiter zu lesen, weswegen ich für die gesamte Geschichte unheimlich lange gebraucht hatte. Es war einfach schwer mich für Mim und ihr Dasein zu motivieren.

Die einzelnen Kapitel werden noch begleitet von Briefen, die Mim an eine Isabel gerichtet, schreibt und jeder Brief bezieht sich auf einen besonderen Grund, weswegen Mim sich auf de beschwerliche Reise aufgemacht hat, zu ihrer Mutter zu gelangen. Lange Zeit wird nicht erklärt, was es mit Isabel auf sich hat oder wer das überhaupt ist. Erst zum Ende hin, ahnt man etwas. Die Auflösung ist recht schön gelungen. Generell ist das Ende des Buches wieder richtig gut geworden, weswegen ich dann auch doch noch 3 Sterne vergeben konnte (lange Zeit dachte ich, es werden nur 2).

Denn die letzten Botschaften des Romans gehen nicht nur zu Herzen, sie berühren die Seele des Lesers ganz tief drinnen und nicht nur Mim erfährt ihre Erlösung, sondern auch der Leser. Auf und Davon ist keinesfalls ein leichtes Buch und es fällt sehr schwer sich darauf einzulassen. Wer sich dem doch widmet wird zumindest zum Ende hin für das Durchhaltevermögen belohnt.