Nach über 25 vegetarischen und über 10 mal streng, mal jedenfalls weit, weit überwiegend veganen Jahren hat man natürlich seine Lieblingsrezepte, ist aber immer auf der Suche nach tollen neuen Rezepten, um Abwechslung in den Speiseplan zu bringen und neue Lieblingsrezepte zu entdecken und ins Repertoire aufzunehmen. Daher war ich sehr gespannt auf "The Veg Box", zumal ich Stephen und David Flynn noch nicht kannte.
Die irischen Zwillinge betreiben schon seit vielen Jahren einen Gemüseladen, eine Farm, ein Café, eine Rösterei, einen shop ... und bei "The Veg Box" handelt es sich keineswegs um ihr erstes Kochbuch.
Im Mittelpunkt ihres neuesten Kochbuches stehen 10 Gemüsesorten, zu denen sie jeweils 10 Rezepte entwickelt haben, sodass sich insgesamt 100 Rezepte in diesem Buch befinden.
Auberginen, rote Bete, Brokkoli, Kohl, Karotten, Blumenkohl, Zucchini, Lauch, Pilze und Kartoffeln sind die Stars dieses Werkes. Zusätzlich gibt es etwa Rezepte für Saucen und Dips sowie zu jedem Gemüse auch Tipps bzgl. Einkauf und Lagerung, Anbau, Zubereitung, Nährwerte ...
Mir persönlich fehlen leider die Nährwertangaben der einzelnen Rezepte. Doch die Rezepte sind sehr übersichtlich gehalten, sehr gut verständlich, einfach zuzubereiten und gelingsicher. Ausnahmen, was die Übersichtlichkeit angeht, sind sehr selten - etwa beim Schokokuchen, wo das benötigte Pflanzenöl nicht schon in der Zutatenliste, sondern völlig unerwartet erst im Rezept selbst auftaucht.
Ansonsten muss man öfter mal was abwandeln - bei den getesteten Auberginen-Rezepten musste ich etwa Sauce und Cashewkäse verdoppeln, da diese für unseren Geschmack viel zu knapp bemessen waren und das Gericht viel zu trocken geraten wäre.
Hülsenfrüchte kommen leider und unverständlicherweise aus der Dose - wenn man sich schon die Zeit nimmt und die Mühe macht, um so zu kochen, dann kommt es auf ein paar Minuten mehr für frische Linsen etc. nicht an; daher habe ich diese statt der Dosenware verwendet, deren Aluminium ja schließlich auch nicht unbedenklich ist, da dieses in die Nahrung übergeht.
Es wird viel mit veganem Cheddar gearbeitet, der uns leider überhaupt nicht schmeckt - wenn man aber nicht streng vegan lebt, dann kann man diesen problemlos durch tierischen Käse ersetzen, sonst etwa durch Cashewkäse, Mandelmus oÄ.
Ab und an werden auch vegane Würste verwendet, was mich aber überhaupt nicht stört, da ich diese auch ansonsten hin und wieder mal verwende. -Natürlich sind und bleiben es verarbeitete Lebensmittel, aber niemand ist perfekt, und ich habe ja nicht aufgehört, Fleisch zu essen, weil es mir nicht schmeckte, sondern weil ich nicht mehr wollte, dass Tiere sterben müssen.
Die süßen Rezepte enthalten sehr viel Zucker - der Schokoladenkuchen mit roter Bete und Kaffee sage und schreibe 680 Gramm! Ich habe die Menge schon beim ersten Backen deutlich reduziert, und uns war der Kuchen (der durch die Buttercreme eigentlich schon eine Torte ist) immer noch viel zu süß. Auch hier muss man also etwas abwandeln und anpassen. -Das lohnt sich aber, denn sowohl die herzhaften als auch die süßen Rezepte sind absolut köstlich, und alle bisher getesteten Rezepte absolute Highlights!
Die Gerichte schmecken wirklich köstlich. Dieses Buch ist sehr oft in Gebrauch und schon jetzt nicht mehr aus unserer Küche wegzudenken. Definitiv ein neues Lieblingskochbuch!
Wir werden nun auch die anderen Kochbücher kaufen und sicher bei Stephen und David vorbeischauen, wenn wir wieder mal in Irland sind.
Insgesamt eine absolute Empfehlung für alle, die sich (überwiegend) vegan ernähren und auf der Suche nach leckeren und gesunden neuen Rezepten sind!