Skandalös, angsteinflößend, bedrohlich. Cordyceps novus packt jeden!
Klappentext:
1987: Alle Bewohner des australischen Wüstenorts Kiwirkurra sind tot - Opfer eines mutierten Killerpilzes. Ein Team US-Agenten schafft es unter hohen Verlusten, den Pilz in letzter Sekunde ...
Klappentext:
1987: Alle Bewohner des australischen Wüstenorts Kiwirkurra sind tot - Opfer eines mutierten Killerpilzes. Ein Team US-Agenten schafft es unter hohen Verlusten, den Pilz in letzter Sekunde zu vernichten. Ein derart tödlicher Organismus muss studiert werden, und so sichern sie kurz zuvor eine Probe, die sie in eine Hochsicherheitseinrichtung in die USA bringen.
2019: Die Nachtwache im unterirdischen Selfstorage-Lagerkomplex wird für Teacake und Naomi sehr viel spannender, als plötzlich ein leises Piepen beginnt. Die beiden entschließen sich, nach der Ursache zu suchen, und ahnen nicht, dass sie bald einem Wesen gegenüberstehen werden, dass die gesamte Menschheit ausrotten könnte...
Meine Meinung:
Ich hatte große Erwartungen an das Buch, da ich vorher herausgefunden habe, dass der Autor David Koepp ebenfalls Drehbuchautor ist, und schon große Filme wie Jurassic Park und Spider-Man geschrieben hat. Dieser gewisse Charme eines Drehbuchautors hat man ihm an manchmal Stellen im Buch etwas angemerkt. Aber darauf kommen wir später noch zu sprechen.
Der erste Teil des Buches handelt von Roberto und Trini, die als US-Agenten nach Australien geschickt werden, um sich dort diesem Killerpilz namens Cordyceps novus anzunehmen und die Situation in Kiwirkurra zu analysieren. Dort wird ihnen schnell bewusst, wie gefährlich der Pilz wirklich ist. Leider kapiert der Leser dies auch sehr schnell. Jegliche Handlungsart und die Verbreitung des Pilzes wird schnell offenbart. Dadurch kommt es im Verlauf der Geschichte zu keinen Überraschungen, was ich etwas schade finde. Es wäre, meiner Meinung nach, spannender gewesen, wenn der Leser erst nach und nach herausfinden würde, was es mit diesem Pilz auf sich hat. Denn dadurch, dass es keine Überraschungsmomente gab, haben mir die Charakterzüge eines Thrillers total gefehlt. Allerdings finde ich es gut, dass Trini und Roberto nicht nur „in der Vorgeschichte damals“ eine Rolle gespielt haben, sondern auch in der Gegenwart, in 2019, auftreten.
Im zweiten Teil des Thrillers stoßen Teacake und Naomi auf ein mysteriöses Piepen und folgen diesem, welches sich zu dem größten Abenteuer ihres Lebens entwickelt. Zwischendurch kommen noch einige Nebencharaktere mit hinzu, welche der Geschichte ganz gut tun. Allerdings hat Koepp sich sehr viel Mühe damit gegeben, den einzelnen Charakteren eine komplexe Hintergrundgeschichte hinzu zufügen. Dies empfinde ich als überflüssig. Seitenlang wird über Familien und deren Geschichten berichtet, welche im Nachhinein kein Einfluss auf die Geschehnisse haben. Beispielsweise hat der Hausbau von Roberto nichts mit dem Pilz zu tun. Dadurch wurde es hin und wieder etwas eintönig und langweilig.
Allerdings hat Koepp es zum Ende hin geschafft, wieder neue Spannung aufzubauen. Während sich die Geschehnisse zuspitzen und der Leser am zweifeln ist, wie das wohl enden wird, nimmt die Geschichte Fahrt auf. Viele Dinge passieren rasant an unterschiedlichen Standorten, wodurch es einem dann doch etwas in den Fingern kribbelt. Einen sehr großen Pluspunkt gebe ich dieser Geschichte dafür, dass ich nicht wusste, welcher Charakter am Ende überlebt, und welcher nicht. Diese nicht vorhandene Vorhersehbarkeit hat mir richtig gut gefallen. An der Stelle kam auch wieder der Filmcharakter hervor. Ich könnte mir dieses Buch sehr gut als Blockbuster auf der Leinwand vorstellen.
Einen weiteren Punkt Abzug muss ich der erzählten Zeit geben. Die ganzen Geschehnisse im zweiten Teil geschahen in einer einzigen Nacht und das war mir etwas zu wenig. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich die Geschichte um Cordyceps novus etwas länger ereignet hätte, beispielsweise über ein paar Tage verteilt.
Fazit:
Da es sich um einen Debütroman handelt, muss ich sagen, dass David Koepp hier ein kleines Meisterwerk erschaffen hat. Auch wenn es sich dabei nicht um einen Thriller handelt, packt die Geschichte den Leser und verschafft ihm einige Stunden voller Schrecken und Staunen. Ein Buch, welches man gut im Herbst lesen kann. David Koepp konnte mich mit diesem Buch von sich als Autor überzeugen.