Cover-Bild Reise durch ein fremdes Land
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 200
  • Ersterscheinung: 17.09.2021
  • ISBN: 9783832180027
David Park

Reise durch ein fremdes Land

Roman
Michaela Grabinger (Übersetzer)

Von Beruf Fotograf sieht Tom die durch den Winter zum Erliegen gekommene Welt um sich herum wie durch die Linse seiner Kamera. Schon immer hat er sein Leben auf diese Art betrachtet, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass er es anhand von Fotografien erzählen kann. All diese Bilder kommen ihm nun in den Sinn: das erste Foto, das er von seiner Frau geschossen hat, die Aufnahmen von Familienfeiern, die ihm seinen Lebensunterhalt sichern, und diejenigen, die er stets zu machen geträumt hat, Fotos jenseits der gängigen Sehgewohnheiten. Tom hat sich längst damit abgefunden, dass er kein großer Künstler ist. Doch wie soll er damit leben, dass er kein perfekter Ehemann ist? Und dass er vor allem seinem anderen, seinem ältesten Sohn Daniel kein guter Vater war? Tief in seiner Kamera versteckt, gibt es ein Foto von Daniel, das Toms ganze Schuld und ganzes Leid zeigt. Je intensiver Toms innere Zwiegespräche mit Daniel auf dieser Reise werden, desto mehr hofft er, Erlösung und Vergebung zu finden.
Mit großer sprachlicher Intensität erzählt David Park von einem Mann, der fast an sich und seinem Schicksal zerbricht.

»David Park ist ein großartiger Autor, der die Symbolik [der vereisten Welt als Seelenlandschaft] zur eindrücklichen Rahmung dieser Intimgeschichte nutzt.« WDR 5 BÜCHER

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2021

Gedanken eines Vaters

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„Die Reise durch ein fremdes Land“ ist ein sehr zurückgenommes, ja melancholisches Buch. Auch mich hat diese Stimmung beim Lesen erfasst. Wir begleiten einen Vater auf eine Autofahrt durch Schottland in ...

„Die Reise durch ein fremdes Land“ ist ein sehr zurückgenommes, ja melancholisches Buch. Auch mich hat diese Stimmung beim Lesen erfasst. Wir begleiten einen Vater auf eine Autofahrt durch Schottland in den Süden. Extreme Schneefälle haben fast alles lahmgelegt und er macht sich auf die Reise seinen Sohn Luke aus der Universitätsstadt über die Weihnachtstage nach Hause zu holen.

Während der Reise schweifen seine Gedanken immer wieder in die Vergangenheit. Er wollte einmal ein berühmter Fotograf werden, aber nun sind seine Aufträge Hochzeiten, Familienfeiern und ab und zu ein Werbeauftrag. Er denkt an die Bilder seiner Kinder und immer wieder kommt Daniel in seine Gedanken. Den Sohn, den er verloren hat, den er nicht beschützen konnte. Wie eine schwere Last liegt da sein Versagen auf den Schultern. Immer näher kommen wir dem Protagonisten.

Durch die eindrückliche Sprache und die Reduzierung auf einige Stunden im Auto bekommt der Roman eine ganz besondere Intensität. Er dringt tief in die Seelen seiner Figuren und dem konnte ich mich als Leserin auch nicht entziehen.

Eine sehr genaue Beobachtungsgabe und eine makellose Sprache machen dieses Buch besonders.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Berg- und Talfahrt

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Im Buch „Reise durch ein fremdes Land“ geht es um eine endlos lange Autofahrt (Nordirland nach Schottland), mit dem Ziel, dass der Vater seinen kranken Sohn zu Weihnachten nach Hause holen kann. Klar es ...

Im Buch „Reise durch ein fremdes Land“ geht es um eine endlos lange Autofahrt (Nordirland nach Schottland), mit dem Ziel, dass der Vater seinen kranken Sohn zu Weihnachten nach Hause holen kann. Klar es gibt Schnee und als Leser darf man an den Gedanken des Vaters teilhaben. Er denkt an seine Frau und an seinen Vater, an seine Kinder und viele andere Begebenheiten.

Das Hardcover mit Lesebändchen gefällt mir sehr gut. Es ist schlicht und doch einprägsam. Es fällt in mein Beuteschema und passt irgendwie zu dem Buch.

Mir gefiel der Schreibstil, damit kam ich gut klar. Allerdings war ich überrascht, dass das Buch doch sehr melancholisch, fast depressiv rüber kam. So hatte ich ein paar Probleme mit der Geschichte. Schön fand ich, dass er als Ersthelfer beim Unfall geholfen hat. Und ich fand Teile auch etwas langatmig und die Protas blieben für mich etwas farblos. Passend zum Cover. Auch die Gedankensprünge waren für mich nicht so richtig nachvollziehbar, ich musste mich konzentrieren und so waren die 190 Seiten doch nicht so schnell ausgelesen, wie ich gedacht hatte.

Leider hat das Buch keine Kapitel und es würde in einem fort gehen. Da die Lektüre nicht leicht ist, geht das allerdings nicht. Ich tu mich jetzt ein bisschen schwer mit der Sternevergabe. Man kann es lesen, muss es aber nicht? Nun ja, das wäre nicht ok. So schlecht war es auch nicht. Jedenfalls wurde die Zerrissenheit? Der geistige Zustand (?) des Mannes richtig schön beschrieben. Ich hatte den Eindruck, dass er depressiv war.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Irgendwie kam ich mir vor, wie bei einer Berg- und Talfahrt, manchmal war es etwas langatmig, dann wieder interessant. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Stiller Roadtrip, auf der Suche nach sich Selbst

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Der Roman „Reise durch ein fremdes Land“ des Autoren David Park hat es mir durch seinen Schreibstil nicht gerade leicht gemacht. Nachdem ich die Lektüre nun beendet habe, finde ich allerdings das sich ...

Der Roman „Reise durch ein fremdes Land“ des Autoren David Park hat es mir durch seinen Schreibstil nicht gerade leicht gemacht. Nachdem ich die Lektüre nun beendet habe, finde ich allerdings das sich das Durchhalten auf jeden Fall gelohnt hat. Der Schreibstil ist schon etwas Besonderes, er ist sprachgewaltig, voller Feinheiten und immer wieder auch richtiggehend poetisch. Um wirklich alles verstehen und auffassen zu können musste ich allerdings sehr langsam lesen, was ich so von anderen Romanen nicht kenne. Die Handlung an sich gefiel mir dafür richtig gut. Es ist eine ruhige Geschichte, deren Setting, genau wie das Cover, auf den ersten Blick wunderschön ist. Ein Vater macht sich in Nordirland mit seinem Auto auf den Weg, zu seinem kranken Sohn um diesen abzuholen. Die Winterlandschaft ist dabei schön und erschreckend zugleich, birgt sie doch auch zahlreiche Gefahren. Bis auf die Beschreibung einiger regionaler Sehenswürdigkeiten, passiert in der wirklichen Welt gar nicht so viel. Dafür nimmt uns der Erzähler mit auf eine spannende und eindrückliche Reise durch seine Gedanken und Erinnerungen. Häppchenweise ergibt sich so ein Gesamtbild, welches mich am Ende berühren konnte. Obwohl nur aus einer Perspektive erzählt wird, konnte ich mir die komplizierte Familiendynamik gut vorstellen, welche im starken Kontrast zur Schlichtheit des Settings steht. Mein Fazit: Eine Familiengeschichte die mit wenigen Seiten auskommt und doch vollständig ist. Wirklich lesenswert!

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Hat mich berührt

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Wenige Tage vor Weihnachten begibt sich Tom auf eine Autofahrt durch ein vom Wintereinbruch geplagtes Land, um seinen kranken Sohn Luke zum Fest nach Hause zu holen. Zutiefst verschneite Straßen erschweren ...

Wenige Tage vor Weihnachten begibt sich Tom auf eine Autofahrt durch ein vom Wintereinbruch geplagtes Land, um seinen kranken Sohn Luke zum Fest nach Hause zu holen. Zutiefst verschneite Straßen erschweren ihm die Reise, doch auch die Geister seiner Vergangenheit sind nur allzu präsent. Beruflich als Fotograf tätig, betrachtet Tom die vergangenen Jahre wie durch die Linse seiner Kamera, reflektiert während der Fahrt wie in Schnappschüssen sein Leben. Und in der Stille seiner Gedanken nähert er sich zusehends dem Punkt, an dem sein Leben aus den Fugen geraten ist und seine Familie nachhaltig ins Schlingern kam.

Tom kämpf sich durch die Kälte und Einsamkeit, die ihn im Schneechaos umgibt, sich aber auch in ihm selbst verbirgt. Auf der langen Fahrt kehren peu a peu schmerzhafte Erinnerungen an seinen ältesten Sohn Daniel zurück, nie verwundene Schuldgefühle brechen über den dreifachen Vater herein. Er blättert sich durch das Album seiner Vergangenheit, gewährt dem Leser Bild für Bild einen zutiefst menschlichen Einblick in seine Seele und zurückliegende Ereignisse, mit denen er bisher keinen Frieden schließen konnte.

Ich muss sagen, in der der ersten Hälfte fand ich's recht schwach, aber dann hat es wirklich an Fahrt aufgenommen, bis am Ende alles implodiert. Erinnerung und Gegenwart werden miteinander verwoben und wirken wie ein Fiebertraum, in dem sich ein Vater auf der Suche nach Erlösung und Selbstvergebung scheinbar komplett hingibt. Eine Geschichte der Trauer, zum Teil am Rande der menschlichen Verzweiflung - Tom zeigt uns einen von der Öffentlichkeit gut verwahrten Einblick in das Innere seiner Kamera, durchbricht langsam die dichte Eisschicht seiner Vergangenheit. Kein wohliges Buch, aber definitiv ein passendes für dunkle Herbstabende - Toms Einblick in seine Seele hat mich berührt.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Toms Reise zu sich selbst

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Tom möchte kurz vor Weihnachten seinen Sohn im Wohnheim abholen und heim zur Familie bringen. Dem Sohn Luke geht es nicht gut und auch sonst geht es in diesem Jahr nicht, dass die Familie an Weihnachten ...

Tom möchte kurz vor Weihnachten seinen Sohn im Wohnheim abholen und heim zur Familie bringen. Dem Sohn Luke geht es nicht gut und auch sonst geht es in diesem Jahr nicht, dass die Familie an Weihnachten nicht zusammen ist. Durch den vielen Schnee fliegen die Flugzeuge nicht, was Tom zu dieser nicht ungefährlichen Reise zwingt.
Die Fahrt nutzt Tom zum Nachdenken. Er muss eine weite Strecke zu seinem Sohn fahren und immer wieder denkt dran seinen anderen Sohn Daniel, dem der nicht helfen konnte, auch wenn er es sich sehr gewünscht hat. Dieser Verlust und seine Schuldgefühle begleiten Tom immer wieder auf der Fahrt. Die Gegenwart, in der man Tom zu seinem Sohn begleitet, ist immer wieder von Rückblenden unterbrochen, in denen es um die Familie geht oder auch um Aufträge, die Tom in seinem Beruf als Fotograf hatte.
Das Buch liest sich unaufgeregt und ich habe es in vergleichsweise kurzer Zeit durchgelesen, was vielleicht auch daran liegt, dass es keine Kapitel hat. Das hat mich am Anfang etwas gestört, aber eigentlich passt es sehr gut zu dieser Autofahrt, die sich ja auch einfach dahin zieht.
Mir hat es gut gefallen. Tom und seinen Gedanken konnte ich meistens folgen und wenn ich es nicht direkt konnte, dann klärte sich der Sachverhalt einige Seiten später meistens auf.
Ich kann nicht genau sagen, ob Tom mir sympathisch war. Unsympathisch finde ich ihn jedenfalls nicht. Er macht sich viele Gedanken um sein Leben und seine Familie, findet aber nicht immer den richtigen Ansatz, mit den Dingen umzugehen. Das Buch regt zum Nachdenken an und auch das Cover mit der verlassenen Straße im verschneiten Wald hat seinen Anteil daran.

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