Cover-Bild Solange wir leben
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24,00
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  • Verlag: ROWOHLT Kindler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 18.04.2023
  • ISBN: 9783463000305
David Safier

Solange wir leben

Was ist stärker, die Liebe oder das Schicksal?

David Safier erzählt in diesem dramatischen und zärtlichen Roman die Geschichte seiner Eltern: Sie führt uns vom Wien des Jahres 1937, durch die Gefängnisse der Gestapo, nach Palästina, wo sein Vater Joschi als Barmann und Spion arbeitet und schließlich zur See fährt. Seine Mutter Waltraut wächst als Tochter eines Werftarbeiters in Bremen auf, erlebt Kriegszeit, Trümmerjahre und Wirtschaftswunder. Bei ihrer ersten Begegnung ist Waltraut eine junge alleinerziehende Witwe, Joschi zwanzig Jahre älter als sie. Wenig spricht dafür, dass die beiden sich ineinander verlieben und ein gemeinsames Leben wagen - ein Leben geprägt von steilen Höhenflügen und dramatischen Schicksalsschlägen.

«Nie wäre ich auf die Idee gekommen, über meine Eltern zu schreiben, wenn sie nicht das Leben von großen Romanfiguren geführt hätten. » David Safier

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2023

Leben heißt leiden

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David Safier erzählt in "Solange wir leben" die Lebensgeschichte seiner Eltern Waltraut und Joschi. Wie viel davon wahr ist, bleibt unklar; wenn man etwas googelt, so erwähnt Safier in Interviews immer ...

David Safier erzählt in "Solange wir leben" die Lebensgeschichte seiner Eltern Waltraut und Joschi. Wie viel davon wahr ist, bleibt unklar; wenn man etwas googelt, so erwähnt Safier in Interviews immer wieder, dass seine Eltern mit ihm nicht über ihre Vergangenheit gesprochen hätten (etwa Focus 2016, in "Er sprang dem Tod oft von der Schippe": Safier über das Leben seines Vaters: "Erzählt hat er mir von dieser Zeit: nichts. Seinen Lebenslauf habe ich mir aus Halbsätzen, Erzählungen seiner Schwester und Recherchen gebastelt."). Für mich entstand der Eindruck, dass die wesentlichen Daten stimmen und viele Lücken gerade aus den frühen Jahren mit schriftstellerischer Freiheit gefüllt wurden.

Der Roman beginnt im Jahr 1937 und erzählt bis ins Jahr 2005 in zwei parallelen Handlungssträngen die sehr bewegte und von Schicksalsschlägen geprägte Geschichte von Joschi und Waltraut. Joschi hat als Jude fast seine ganze Familie im Holocaust verloren und Waltraut wächst als Kriegskind in ärmlichen Verhältnissen auf. Es war für mich faszinierend, die beiden und ihr Umfeld über nahezu ihr ganzes Leben zu begleiten und zu sehen, wie sie  sich verändern und entwickeln und sich immer wieder ihrem Leben und dem Schicksal stellen.

David Safiers Schreibstil ist ganz wunderbar zu lesen, es gelingt ihm, jede Figur in all ihren Facetten darzustellen, und ich konnte sie mir lebhaft in all ihren Eigenheiten, in ihren liebenswerten und auch herausfordernden Charakterzügen vorstellen.

Das Buch zeigt, wie wenig im Leben planbar ist und wie sehr sich das Leben manchmal von dem unterscheidet, was wir uns in jungen Jahren erträumen. Es erzählt von großen und schmerzlichen Verlusten, vom kleinen Glück und von der Liebe, die uns im Leben antreibt.

Ein berührendes und sehr lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Ist Leben nur Leiden?

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Ich kenne David Safier eher als humorvollen Autor, dass dieses Buch eine ernstere Thematik aufweist, wird aber schon beim Klappentext deutlich. Er erzählt die Geschichte seiner Familie. Sein jüdischer ...

Ich kenne David Safier eher als humorvollen Autor, dass dieses Buch eine ernstere Thematik aufweist, wird aber schon beim Klappentext deutlich. Er erzählt die Geschichte seiner Familie. Sein jüdischer Vater Joschi, der in Wien die Machtübernahme der Nazis miterlebt, die Verhaftung seines Vaters und dann die Gelegenheit zur Flucht nach Palästina nutzt, um sein Leben zu retten. Seine Mutter Waltraut, die die Kriegsjahre in Bremen als Kind miterlebt, sich als junge Frau einen Ausbildungsplatz erkämpft und die Wirtschaftswunderjahre erlebt. Als junge, alleinerziehende Witwe trifft sie auf den fast 20 Jahre älteren Joschi und obwohl sich beide dagegen wehren, verlieben sie sich ineinander und wagen ein gemeinsames Leben mit vielen Erfolgen und ebenso vielen Schicksalsschlägen. Und immer wieder wird ihre Liebe auf die Probe gestellt und es stellt sich die Frage: wieviel Leid kann ein Mensch ertragen und reicht es aus zu lieben, um das Leid zu lindern?
David Safier hat ein sehr einfühlsames und berührendes Buch geschrieben und somit seine Familiengeschichte aufgearbeitet. Er erzählt von den Schrecken des Krieges und es wird gut deutlich, wie lange diese Schrecken jeden einzelnen Menschen begleiten und Auswirkungen auf alle Nachkommen haben. Er zeigt die Unsicherheiten auf, die Ängste und Sorgen, den täglichen Kampf ums Überleben und ich konnte gut verstehen, warum jede einzelne Figur so gedacht und gehandelt hat. Ein sehr kluges und wertvolles Buch und eine absolute Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Sehr tragisch, bewegend und berührend

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Das schlichte Cover passt sehr gut zu dem Roman.

Der Schreibstil von David Safier ist absolut flüssig, mitreißend und spannend. Der Erzählstil ist beeindruckend emotional, voller Gefühl, sehr gut zu lesen.

David ...

Das schlichte Cover passt sehr gut zu dem Roman.

Der Schreibstil von David Safier ist absolut flüssig, mitreißend und spannend. Der Erzählstil ist beeindruckend emotional, voller Gefühl, sehr gut zu lesen.

David Safier erzählt in dem berührenden Roman die Geschichte seiner Eltern - seinem jüdischen Vater Joschi und seiner Mutter Waltraut. Joschi hat mit seinen Eltern und seiner Schwester in Wien gelebt. Aufgrund der Nazis musste er im Jahr 1938 nach Israel fliehen. Er ist 20 Jahre älter als Waltraut. Waltraut wurde im Jahr 1936 geboren, stammt aus ärmlichen Verhältnissen und lebt mit ihren Eltern in Bremen-Walle. Sie kämpft wie eine Löwin und bekommt die Lehrstelle in der Parfümerie bei Karstadt.
Als Waltraut und Joschi sich das erste Mal sehen, ist sie bereits Witwe mit ihrer kleinen Tochter Gabi. Joschi ist noch mit Dora verheiratet.

Die authentische Familiengeschichte ist sehr emotional und hat mich von Beginn an gefesselt. David Safier lässt uns mitfühlen an dem schrecklichen und traurigen Schicksal der Familie.
Auf den Coverinnenseiten sind einige Fotos der Familie zu sehen.
Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 08.04.2023

Eine berührend erzählte, mitreißende Liebes- und Lebensgeschichte

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Im Kindler Programm des Rowohlt Verlages erscheint David Safiers Roman "Solange wir leben".

David Safier erzählt die Geschichte seiner Eltern, die mit seinem Vater Joscho in Wien 1937 beginnt, die Gefängnisse ...

Im Kindler Programm des Rowohlt Verlages erscheint David Safiers Roman "Solange wir leben".

David Safier erzählt die Geschichte seiner Eltern, die mit seinem Vater Joscho in Wien 1937 beginnt, die Gefängnisse der Gestapo mit seiner Tochter überlebt und schliesslich nach Palästina zieht, von wo aus er später zur See fährt. David Safiers Mutter Waltraut wächst in Bremen als Arbeitertochter auf, sie erlebt die Kriegszeit, die Trümmerjahre und das Wirtschaftswunder, wird Verkäuferin und verwitwet sehr früh. Dann lernt sie den über zwanzig Jahre älteren Seemann Joschi kennen und auch wenn vieles gegen eine gemeinsame Beziehung spricht, entscheiden sich beide füreinander, erleben glückliche Tage und auch dramatische Schicksalsschläge.

"Solange man an jemanden denkt, ist er nicht ganz tot." Zitat Seite 455

David Safier hat mich bisher mit seinen humorvollen Romanen begeistern können und beweist mit diesem Roman, dass er auch ernste Themen anpacken und gut umsetzen kann. Er erzählt in dem Buch seine Familiengeschichte, er selbst kommt darin allerdings kaum vor. Vielmehr geht es um das Schicksal seines jüdischen Vaters Joschi, der den Holocaust überlebte und nach Israel auswanderte.

Die glaubhaft erzählte Familiengeschichte wird aus den zwei Perspektiven der Eltern David Safiers erzählt, zur besseren Unterscheidung in verschiedener Schrift, was mir besonders gut gefallen hat. Durch die offene Beschreibung an Emotionen, Schwächen, Fehlern und unterschiedlichen Erlebnissen habe ich die schwierigen Schicksale, das starke Band der Liebe, das Familienleben und die gehüteten Geheimnisse der Eltern Safier sehr intensiv miterleben dürfen und deshalb die Lektüre absolut genossen. Die historisch bedingten Grausamkeiten muss man aushalten können, doch immer wieder blitzt in der Geschichte ein Funke der Hoffnung auf, auch wenn man es kaum glauben mag. Durch die menschliche Beobachtungsgabe David Safiers werden die Personen in diesem Roman lebendig und spürbar. Und sein Humor durchzieht auf feine Art die Erzählung an den passenden Stellen.

Die packende Geschichte bekommt mit den tragischen Erlebnissen des Holocaust eine düstere Atmosphäre, doch David Safier baut auch viele lebendige und fröhliche Momente der Familie mit ein, sodaß man den Roman ohne Tränen zu vergießen lesen kann. Ich habe die Liebe und den Zusammenhalt der Eltern bewundert, aber auch Waltrauts Stärke, sich mit aller Kraft um die Familie zu kümmern und alles zu regeln. Denn Joschi war nie der Vater, der beruflich Fuß fassen konnte, so sehr er es auch versuchte. Bei der Erzählung wurde mir vor allem klar, wie groß das Leid sein muss, wenn wie bei Joschi die ganze Familie ausgelöscht ist und man neu beginnen muss. Diese Wunden heilen nie und nur die Liebe hat den Menschen der Familie Safier neue Hoffnung gegeben.

Dieser Roman hat mich in eine Zeit eintauchen lassen, die den Menschen viel abverlangt hat. Doch die Liebe ist das Band, dass Menschen zusammenführt und Grausamkeiten überstehen lässt. David Safier ist ein berührender Roman gelungen, der seine Eltern stolz machen würde. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.04.2023

Leben heißt leiden

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Die Überschrift dieser Rezension gibt das Lebensmotto der Mutter des Autors wieder und zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Aus ihm lässt sich schon schließen, dass der vorliegende Roman eher ...

Die Überschrift dieser Rezension gibt das Lebensmotto der Mutter des Autors wieder und zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Aus ihm lässt sich schon schließen, dass der vorliegende Roman eher nachdenkliche Töne hat. Das macht ihn zu einem ganz anderen Roman als die bisher eher humorvollen, die ich aus der Feder des Autors kenne (z.B. „Mieses Karma“, „Aufgetaut“). Er erzählt die sehr interessante, berührende Familiengeschichte seiner Eltern. Damit liegt er voll im Trend mit anderen Schriftstellerkollegen, deren Familiengeschichten in jüngerer Zeit den Literaturmarkt erobern. Das Faszinierende aber ist, dass jede für sich so individuell ist. David Safier selbst lässt sich nur ganz selten am Rande seiner Geschichte erwähnen. Ihm hatten seine Eltern nicht einmal von ihrer Vergangenheit erzählt, um ihn zu schonen. Daher erstaunt es, was er alles hat zusammentragen können und nun abwechselnd aus der Perspektive jeden Elternteils schildert, äußerlich erkennbar durch unterschiedliche Schrifttypen. Bei seinem (jüdischen) Vater stehen sein Überleben des Holocausts im Vordergrund und die anschließende stete Suche nach persönlichem Glück, das für ihn nach vielen Umwegen in der Ehe mit der 20 Jahre jüngeren Mutter von David und in eben dessen Geburt lag. Die Mutter stammt aus ärmlichen Verhältnissen und opferte sich Zeit ihres Lebens für ihre Familie auf. Ihr Lebensmotto war „Leben heißt leiden“. Die sehr persönlichen Verhältnisse sollte im Detail jeder selbst lesen. Es lohnt sich wirklich. Das Tüpfelchen auf dem i sind die eingearbeiteten zeitgeschichtlichen Begebenheiten und die lokalen Besonderheiten von Safiers Heimatstadt Bremen, die jeder Bremer mit Freude wiedererkennen wird.

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