>> Eine berührende Spurensuche im Alphabet des Lebens <<
Vorweg kann ich schon mal sagen, der Titel hält was er verspricht.
Ich liebe Geschichten, wo Hinterbliebene eine Art To-Do-Liste abarbeiten müssen. Und auch hier kann ich sagen, hat die Autorin es ganz toll umgesetzt. Eine schöne Grundidee, die mir gut gefallen hat.
Es geht um die Geschwister Rose und Poppy. Immer waren sie füreinander da, haben alles geteilt, haben sich gegenseitig beschützt, haben gestritten, gelacht, geweint, aber sich auch immer wieder vertragen…
…bis eines Tages etwas passiert, dass die Beiden für immer entzweit.
So leben sie nun ihr Leben, ohne den anderen jemals wieder gesehen zu haben. Inzwischen sind sie erwachsen und Rose ist sogar selbst Mutter eines 16 jährigen Sohnes.
Als ihre Mutter Andrea plötzlich verstorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen, denn keine von beiden hat geahnt, dass ihre Mutter sehr krank war.
Der größte Wunsch von Andrea war es, auch wenn sie es nicht mehr erleben wird, ihre beiden Töchter wieder vereint zu sehen und deswegen hat sie einen Plan, den es im Sterbebett noch umzusetzen gilt.
Zusammen, mit ihrem seelenverwandten Freund Lewis, entwirft sie „Von A – Z, das Alphabet des Lebens“. Wenn auch nicht ganz glücklich über den Titel, aber mehr Zeit, für was Passenderes, blieb ihr einfach nicht. Wenn sie wüsste, wie passend das hier nur ist…
Ab nun müssen Rose und Poppy über ihren Schatten springen. Schaffen sie es, aus Liebe zu ihrer Mutter, sich durch das ABC zu kämpfen?
Diese Geschichte lohnt sich zu lesen. Sie hat ein gutes Gleichgewicht, zwischen traurig und lustig, sodass man aufgrund des doch eher schweren Themas, nicht in eine deprimierende Grundstimmung verfällt. Während des Lesens ist mir übrigens erst aufgefallen, dass ich Debra Johnson schon kannte, als Debbie Johnson aus einem anderen Verlag. Aber auch da hat sie mich schon mit ihrem Schreibstil überzeugt. Sie schafft es einfach einem die Charaktere sehr nah zu bringen, dass man mitfühlt. Auch hier war ich immer hin und her gerissen zwischen Rose und Poppy. Mal tat mir die eine mehr leid, mal die andere. Dadurch entsteht dieses Wechselbad der Gefühle, welches für mich zu einem guten Buch dazu gehört.
Was mich allerdings nicht ganz so überzeugt hat, war das Alphabet selbst.
Vielleicht lag es an der Übersetzung, dass es nicht immer ganz aufging, mit dem einzelnen Buchstaben. Habe mich sowieso oft gefragt, wie es im Original hieß. Vielleicht hätte man es auch einfach so wie im Original belassen sollen und stattdessen, unter dem Text, lieber mit Stern übersetzt. Dann wäre es auch für die deutschen Leser besser aufgegangen.
Schade war auch, dass natürlich einzelne Buchstaben ein bisschen übersprungen wurden oder besser gesagt, die Autorin es sich bei den ein oder anderen Buchstaben es eher leicht gemacht hat.
Trotzdem möchte ich diese Geschichte empfehlen, denn hier geht man wirklich auf eine ganz berührende Spurensuche, im Alphabet des Lebens. Zuckersüß, humorvoll, aber auch herzzerreißend.
Tatsächlich hatte ich an einigen Stellen einen Kloß im Hals und tatsächlich auch ein paar Tränchen
vergossen.
Klare Leseempfehlung!