Cover-Bild Der Nebelmann
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atrium Verlag AG
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 04.08.2017
  • ISBN: 9783855350162
Donato Carrisi

Der Nebelmann

Karin Diemerling (Übersetzer)

Ein abgelegenes Dorf. Sieben verschwundene Kinder. Und ein Ermittler, dem nicht zu trauen ist: Dieser Thriller hat allein in Italien mehr als hunderttausend Leserinnen und Lesern den Atem geraubt.

In einer eisigen Winternacht irrt der Sonderermittler Vogel mit blutbesudeltem Hemd durch die nebelverhangenen Wälder am Rand eines Dorfes. Vogel war vor einigen Wochen in die Alpen gereist, um den Verbleib eines vermissten Mädchens zu klären. Dreißig Jahre zuvor waren mehrere Kinder in den umliegenden Wäldern verschwunden, und es besteht der dringende Verdacht, dass der Mörder von damals – der im Dorf nur »Der Nebelmann« genannt wird – wieder aktiv geworden ist.
Als Vogel aufgegriffen wird, gibt er an, einen Unfall gehabt zu haben, doch das Blut an seinem Hemd stammt nicht von ihm. Ein Psychiater wird gerufen, um ihn zu befragen. Vogel beginnt zu erzählen – und sein Bericht ist ungeheuerlich.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2021

Perfekter Krimi für kalte Tage

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Der „Nebelmann“ ist ein spannender, verwirrender, bravouröser Krimi. Die Krimihandlung ist toll konstruiert. Man erhält in Rückblenden und aus verschiedenen Perspektiven häppchenweise die Geschichte erzählt. ...

Der „Nebelmann“ ist ein spannender, verwirrender, bravouröser Krimi. Die Krimihandlung ist toll konstruiert. Man erhält in Rückblenden und aus verschiedenen Perspektiven häppchenweise die Geschichte erzählt. Somit ist eine permanente Spannung garantiert. Doch worum geht es eigentlich: kurz zusammengefasst: Ein abgelegenes Dorf. Sieben verschwundene Kinder. Und ein Ermittler, dem nicht zu trauen ist. Als der Sonderermittler Vogel mit fremdem Blut an der Kleidung aufgegriffen wird, beauftragt man einen Psychologen, von Vogel zu erfahren, wie es dazu kommen konnte. Der erzählt nun eine Geschichte, die nicht erschütternder sein könnte. Die Beschreibung des kleinen italienischen Bergdorfs trägt zur beklemmenden Stimmung bei. Als Leser tappt man im Dunkeln und weiß nicht mehr wer gut und wer böse ist. Durch die verschiedenen Rückblenden wird die Spannung gekonnt gehalten. Und immer wieder die atmosphärisch dichten Beschreibungen der lokalen Begebenheiten. Sie passen super zur Haupthandlung und geben dem Thriller noch das gewisse Etwas. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Atemberaubend!

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Klappentext:

Ein abgelegenes Dorf. Sieben verschwundene Kinder. Und ein Ermittler, dem nicht zu trauen ist: Dieser Thriller hat allein in Italien mehr als hunderttausend Leserinnen und Lesern den Atem ...

Klappentext:

Ein abgelegenes Dorf. Sieben verschwundene Kinder. Und ein Ermittler, dem nicht zu trauen ist: Dieser Thriller hat allein in Italien mehr als hunderttausend Leserinnen und Lesern den Atem geraubt.

In einer eisigen Winternacht irrt der Sonderermittler Vogel mit blutbesudeltem Hemd durch die nebelverhangenen Wälder am Rand eines Dorfes. Vogel war vor einigen Wochen in die Alpen gereist, um den Verbleib eines vermissten Mädchens zu klären. Dreißig Jahre zuvor waren mehrere Kinder in den umliegenden Wäldern verschwunden, und es besteht der dringende Verdacht, dass der Mörder von damals – der im Dorf nur »Der Nebelmann« genannt wird – wieder aktiv geworden ist.
Als Vogel aufgegriffen wird, gibt er an, einen Unfall gehabt zu haben, doch das Blut an seinem Hemd stammt nicht von ihm. Ein Psychiater wird gerufen, um ihn zu befragen. Vogel beginnt zu erzählen – und sein Bericht ist ungeheuerlich.


Mein Leseeindruck:

Mit "Der Nebelmann" von Autor Donato Carrisi liegt dem Leser ein atemberaubend spannender Thriller vor.

In der beschaulichen Kleinstadt Avechot verschwindet kurz vor Weihnachten die 16-jährige Anna Lou. Die sehr christliche Familie, die in einer Art Bruderschaft lebt, beteuert, dass Anna Lou ein sehr zuverlässiges Kind ist, das nicht von alleine weggelaufen ist. So liegt eine Entführung nahe. Niemand aber scheint etwas Ungewöhnliche gesehen, noch bemerkt zu haben, keine Überwachungskamera kann Hinweise geben. Sonderermittler Vogel und sein junger Kollege Borghi übernehmen die Ermittlungen. Da vor bereits 30 Jahren schon einmal ein Mädchen verschwunden ist, liegt die Vermutung nahe, dass "der Nebelmann", abermals ein Kind geholt hat.

Dieser Thriller las sich sehr fesselnd und spannend, Die Atmosphäre wird sehr düster und unheimlich beschrieben, so, dass man in diesem Ort nicht gerne verweilen mag. Die kalten Winter, die in der Bruderschaft lebenden Einwohner und irgendwie traut man niemandem. Dumm nur, dass bereits der Klappentext verrät, dass es sich um einen Ermittler handelt, dem man nicht trauen kann und da man weiß, dass - wenn es der selbe Täter von damals sein soll - jemand ist, der vor 30 Jahren schon in einem Alter war, in dem man so einen Tat begehen kann, fällt es dem Leser wenig schwer den Verdächtigenkreis enger zu ziehen. Allerdings ist die Auflösung um das Wie und Warum sehr atemberaubend konstruiert.

Mir gefallen auch die Datumsanzeigen vor den Kapiteln, so dass er Leser immer weiß, wann er sich in der Handlung befindet, da diese gerade zu Beginn auch zurückspringt.

Insgesamt vergebe ich dennoch gerne 5 Sterne, da eben das Ende defekt konstruiert war und sich die 329 Seiten fast in einem Rutsch lesen ließen.

@ esposa1969

Veröffentlicht am 10.08.2017

Leseempfehlung! Ruhiger Start, fesselnder Verlauf und furioses Ende!

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Ein beschauliches Dorf in den italienischen Alpen wird zu einem Ort des Schreckens. Anna Lou, ein vermisstes 16-jähriges Mädchen und der bekannter Sonderermittler Vogel geben allen Rätsel auf. Blutüberströmt ...

Ein beschauliches Dorf in den italienischen Alpen wird zu einem Ort des Schreckens. Anna Lou, ein vermisstes 16-jähriges Mädchen und der bekannter Sonderermittler Vogel geben allen Rätsel auf. Blutüberströmt und in einem verwirrten Zustand bringt ihn die Polizei ins Krankenhaus von Achevot. Hier versucht der Psychiater Flores Vogels Erinnerungen auf die Sprünge zu helfen. Hängt vielleicht alles mit seiner Ermittlungsarbeit um die vermisste Anna Lou zusammen, die immer noch nicht gefunden werden konnte? Im Ort kommen Erinnerungen wieder hoch die fast vergessen waren. Vor 30 Jahren sind hier schon einmal Kinder verschwunden und die Legende von einem Nebelmann kam auf.

Donato Carrisi hat einen sehr düsteren und atmosphärischen Thriller erschaffen. Sein Schreibstil ist leicht zu lesen und der Aufbau der Story beginnt ruhig und wirft am Anfang viele Fragen auf. Durch chronologische Rückblenden vor und nach dem Geschehen und kurzen Erzählungen in der Gegenwart, rollt er mit den Erinnerungen von dem Sonderermittler Vogel einen fesselnden Verlauf und ein furioses und sehr überraschendes Ende auf. Raffiniert spielt der Autor mit dem Leser und schiebt ihre Fantasie und Wahrnehmungen schachfigurmäßig hin und her. Kein Wunder, das er dies so gekonnt umsetzen kann, wenn man liest, dass er Kriminologe und Verhaltensforscher ist. Die Story triggert und lässt einen nicht mehr los.

Seine Charaktere im Buch sind allesamt wenig oder gar nicht sympathisch, passen aber perfekt ins Geschehen und machen den Reiz der Geschichte aus.
Ich habe Vogel verachtet, Martini bemitleidet und die Medien verflucht.
In diesem Buch wird aufgezeigt, wie schnell Menschen durch den Einfluss der Presse und einzelner Leute dazu bereit sind andere vorschnell zu verurteilen und selber Lynchjustiz auszuüben. Sehr gut kommt hier auch das Geltungsbedürfnis und die Gier nach Reichtum rüber, für die manche sogar bereit sind ihre Seele verkaufen.

Donato Carrisi hat mich mit seinem Thriller begeistert. Mit jeder gelesenen Seite wuchs meine Anzahl der Sterne. „Der Nebelmann“ ist ein sehr eindringliches und faszinierendes Buch, das ich jedem nur empfehlen kann.

Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.08.2017

"Der Bösewicht macht die Geschichte aus....2

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Der neue Thriller „Der Nebelmann“ von Donato Carrisi ist am 04.08.2017 in Deutschland im Atrium Verlag erschienen.

Sonderermittler Vogel irrt im Februar mit blutbesudeltem Hemd durch die nebelverhangenen ...

Der neue Thriller „Der Nebelmann“ von Donato Carrisi ist am 04.08.2017 in Deutschland im Atrium Verlag erschienen.

Sonderermittler Vogel irrt im Februar mit blutbesudeltem Hemd durch die nebelverhangenen Wälder . Er war vor einigen Wochen von Rom in die italienischen Alpen gereist, um den Verbleib eines vermissten Mädchens zu klären. Dreißig Jahre zuvor waren mehrere Kinder in den umliegenden Wäldern verschwunden, und es besteht der dringende Verdacht, dass der Mörder von damals – der im Dorf nur »Der Nebelmann« genannt wird – wieder aktiv geworden ist. Als Vogel aufgegriffen wird, gibt er an, einen Unfall gehabt zu haben. Um auszuschließen, das die Ermittlungen behindert werden, weil Vogel aufgrund psychischer Instabilität nicht als Zeuge vernommen werden kann, wird er dem Psychiater Flores vorgestellt. Flores soll „auf die Schnelle“ eine erste Beurteilung zum psychischen Zustand Vogels abgeben. Der Sonderermittler fängt an zu erzählen….

Kurz vor Weihnachten verschwindet in dem abgelegenen italienischen Bergdorf Avechot die 16-jährige Anna Lou Kastner. Sie war auf dem Weg in die Kirche, kam dort aber nie an. Sonderermittler Vogel, immer sehr gut und elegant gekleidet, ist ein Eigenbrötler, der sich ungern in die Karten sehen läßt und gerne im Mittelpunkt der Medien steht. So ist es nicht verwunderlich, dass er seinem Assistenten Kommissar Borghi so wenig wie möglich über seine geplanten Ermittlungen mitteilt, immer wieder mit der Staatsanwältin Rebecca Mayer aneinander gerät und die Presse in die Ermittlungen mit einbezieht. Durch die landesweite Aufmerksamkeit wird das Dorf zum Anziehungspunkt für sensationslustige Privatpersonen. Als Vogel dann eine Spur zur vermissten Anna Lou findet steht der Lehrer Loris Martini der örtlichen Schule im Mittelpunkt. Er kann kein Alibi für den Zeitpunkt des Verschwindens aufweisen und passt ins Täterprofil. Doch was war geschehen? Wo ist Anna Lou? Ist sie noch am Leben?

Der Anfang des Buches war eher unspektakulär. Das änderte sich jedoch mit jeder gelesenen Seite. Ich wunderte mich über Sonderermittler Vogel und seine seltsamen Ermittlungsmethoden. Vogel war ich anfangs neutral eingestellt. Das änderte sich allerdings relativ schnell und er wurde mir sehr unsympathisch. Seine mediengeile Art ging mir einfach zu weit, auch wenn es taktisch vielleicht klug war. Seinen Assistenten Kommissar Borghi fand ich auf Anhieb sympathisch und nicht so unerfahren, wie der überhebliche Vogel es immer dargestellt hat. Er hätte durchaus eine etwas größere Rolle im Buch besetzen können. Insgesamt hat der Autor einige sehr gute Charaktere geschaffen, die das ganze Buch über nachvollziehbar gehandelt haben und auch nicht aus ihrer Rolle gefallen sind.

Der Schreibstil ist eher etwas nüchtern, ohne viel gedöns. Das passt gut zur Story, er transportiert gut die düstere, kalte Winterzeit im Buch und das bedrückende Thema. Dabei wechselt er immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit: mal kurz vor das Verschwinden, mal an den Tag des Verschwindens oder eben ein paar Tage nach dem Verschwinden von Anna Lou. Diese Wechsel behindern das Lesen und die Verständlichkeit der Geschichte nicht im geringsten. Man kann der Handlung ohne Probleme folgen. Einziger Kritikpunkt: was genau mit Anna Lou passiert ist und wie das Blut auf Vogels Kleidung kam wurde offen gelassen. Mitnehmen kann man eine große Vielzahl von Zitaten wie z.B. „Meiner Erfahrung nach hat man die Wahl zwischen zwei Zeitpunkten, um zu handeln. Dem Jetzt und dem Später.“ Oder „Die Medien sind des Teufels. […] Dabei könnten wir sie jederzeit mit einem Tastendruck ausschalten – aber das tun wir nicht, wir sind viel zu neugierig“

Das Cover ist sehr schön gestaltet, zusammengesetzt aus zwei oder drei Fotos, die die Winterlandschaft in den Bergen, das Mädchen und eine männliche Person zeigen. Auf Fotos kommt es bei weitem nicht zur Geltung.

Fazit:
Das Buch hat bei mir Spuren hinterlassen. Es ist eines dieser Bücher über dessen Inhalt man stundenlang diskutieren kann: Wie weit darf ein Ermittler gehen? Welche Rolle spielen die Medien? Ist es richtig die Presse mit einzubeziehen? Kann ein Verdächtiger unvoreingenommen befragt werden? Gilt „im Zweifel für den Angeklagten“ wirklich? Kann es jeden treffen (sowohl Opfer, als auch Beschuldigter? Wie geht es der Familie des Opfers dabei? Handelt es sich tatsächlich um Freunde oder nur um mediengeile, sensationslustige Personen die ihre Meinung ändern wie es gerade passt? Wie umgehen mit solchen Situationen? Ist das in der Realität auch so? Donato Carrisi ist ein sehr guter Thriller gelungen, mit einem Ende, das ich so nicht gesehen habe. Es kam für mich in dieser Art und Weise vollkommen überraschend! Es gibt Einblick in die abartigen Gründe warum jemand ein solches Verbrechen begeht. Deshalb bekommt das Buch von mir 5 von 5 Sternen. Zugreifen!!!

Veröffentlicht am 27.07.2017

Eine ungewöhnliche Story mit langem Anlauf und furiosem Finale

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"Die dümmste Sünde des Teufels ist die Eitelkeit." (S. 269)

Zum Inhalt:
Am Tag vor Heiligabend verschwindet in einem kleinen, abgelegenen Bergdorf die 16jährige Anna Lou spurlos. Niemand will etwas gesehen ...


"Die dümmste Sünde des Teufels ist die Eitelkeit." (S. 269)

Zum Inhalt:
Am Tag vor Heiligabend verschwindet in einem kleinen, abgelegenen Bergdorf die 16jährige Anna Lou spurlos. Niemand will etwas gesehen oder gehört haben. Daraufhin wird der egozentrische Sonderermittler Vogel auf den Fall angesetzt, der nach einem Fiasko in seinem letzten Fall nun um jeden Preis einen Ermittlungserfolg braucht und sein öffentliches Ansehen wieder herstellen will. Doch die ruhige Einöde des Dorfes täuscht…

Meine Meinung:
**Eine kleine Warnung vorweg: Wenn Sie die offizielle Kurzbeschreibung / den Klappentext noch NICHT gelesen haben, lassen Sie es! Denn dieser verrät viel zu viel über den Inhalt des Buches!**

Donato Carrisi („Der Todesflüsterer“) nutzt in seinem neusten Buch ein sehr interessantes Stilmittel, denn sein Werk beginnt mit Vogels blutverschmiertem Auftauchen - das sorgt sofort für Spannung und Neugier! Doch in der sich direkt anschließenden Rückblende beginnt der Fall zunächst eher unspektakulär. Das Setting im einsamen, ja fast schon isolierten Bergdorf, zu dem es nur eine einzige Zugangsstraße gibt und deren Bewohner schon etwas Sektenartiges haben, ist sehr gelungen. Es scheint ein ganz eigener Mikrokosmos zu sein, in den Vogel von außen eindringt. Wie eine beklemmende Wolke hängt eine latent depressive Stimmung über diesem Ort. Durch geschickte Sprünge in der Zeit – vor und zurück – und stetige Wechsel der Erzählperspektive treibt der Autor seine Geschichte voran. Allerdings haben die ersten 3/4 des Buches für meinen Geschmack keine Thriller-Gene, dafür fehlt es über einige Strecken zu sehr an Spannung. Vielmehr ist es für mein eine Mischung aus Drama und Krimi. Hinzu kommt immer mehr das Element einer Charakter- und Gesellschaftsstudie, denn im Fortlauf der Ermittlungen spitzt sich die Stimmung im verschlafenen Dörfchen immer weiter zu und alles scheint immer mehr auf eine „Hexenjagd“ hinauszulaufen. Die Emotionen kochen hoch, Vorverurteilungen nehmen zu und die Präsentation eines Schuldigen wird auf einmal viel dringlicher erwartet als die Aufklärung des tragischen Verschwindens. Hier hält Donato Carrisi der aktuellen Gesellschaft durchaus einen Spiegel vor, wie man leider feststellen muss.

Eine weitere Eigenheit dieses Buches ist, dass ich zu keiner Zeit mit einem der Charaktere wirklich warm geworden bin. Der Protagonist, Sonderermittler Vogel, ist dabei ein absoluter Unsympath, der von seinen eigenen Kollegen wie folgt beschrieben wird: "eigensinnig, kontrollsüchtig, nur an seiner Medienwirkung interessiert". Aber für seine Geschichte braucht es genau so einen Charakter, wie man am Ende des Buches feststellen wird.

Während mich die ersten rd. 3/4 dieses Buches nicht wirklich gefesselt haben, da es z.T. an Spannung mangelte, hat mich das Finale vollkommen und restlos begeistert: Das letzte Viertel des Buches war dermaßen spannend, hoch atmosphärisch und immer wieder überraschend - bis zur letzten Seite. Erst im Nachhinein, wenn alles erklärt und aufgedeckt ist, merkt man als Leser, wie extrem gekonnt der Autor seine Geschichte aufgebaut hat. Bis zu diesem Finale hätte ich das Buch mit drei Sternen bewertet – so sind es für mich eindeutige fünf Sterne!

FAZIT:
Eine komplexe Story, die erst ganz langsam ihren Sog entfaltet, um schließlich in einem furiosen Finale explosionsartig zu münden.