111 Healthy Habits

Die Idee des Buches ist wirklich gut, nur leider scheitert es für meinen Geschmack an der Umsetzung...

Aufmachung und Design des Buches haben mich total angesprochen. Es gibt gut unterteilte Abschnitte mit kurzen Kapiteln, welche übersichtlich gestaltet sind. Am Ende jedes Abschnittes gibt es jeweils eine kleine Zusammenfassung. Das Design ist schlicht und lenkt nicht vom Wesentlichen ab.

Auch der Einstieg ins Buch ist angenehm, jedoch mit einigen Wiederholungen. Hier hätte man für meinen Geschmack etwas kürzen können, was sicherlich aber einfach Geschmackssache ist.

Was den Inhalt betrifft, hatte ich mir jedoch etwas mehr erhofft. Viele der genannten Habits waren für mich entweder eine Selbstverständlichkeit, sie ähnelten sich oder aber man hat schonmal davon gehört (und ich habe mich mit dieser Thematik zuvor noch nicht intensiver auseinander gesetzt). In allen Fällen waren die Habits auf jeden Fall nichts Neues und ich bin mir sicher, dass man alles auch so frei zugänglich im Internet gefunden hätte.

Dennoch habe ich 4 Habits für mich finden können, welche ich nun gerne umsetzen würde. Ich hoffe dies gelingt mir! Für ein Buch mit 200 Seiten, finde ich die Anzahl von 4 aber doch dürftig..

Was mich leider etwas gestört hat, waren einige Aussagen welche im Buch getätigt wurden, wie z.B: "XY senkt deine Lebenserwartung um X Prozent" "XY erhöht deine Gefahr an X zu erkranken". Gegen die Aussagen an sich ist prinzipiell nichts zu sagen, wenn sie denn auch nachvollziehbar belegt worden wären, dies war aber leider nicht wirklich der Fall. Am Ende des Buches waren zwar einige Quellen gelistet, jedoch ohne jeglichen Bezug zu den entsprechenden Seiten. Für zwei Autorinnen mit Dr. Titel echt lasch...

Das Ende des Buches kann dann wieder gut punkten und ist super gemacht, so hätte der Rest gerne auch sein dürfen!

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir das Buch ein paar leichte Lesestunden beschert hat. Leider bin ich von der Anzahl der brauchbaren "Habits" aber etwas enttäuscht. Sicherlich passt nicht jeder Punkt für Jeden, dies war zuvor aber auch gar nicht meine Erwartung, aber ich hatte mir deutlich mehr erhofft. Hier stimmen für mich der Mehrwert und die Kosten für das Buch einfach nicht überein.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Die beiden Autorinnen geben nach einer kurzen Einführung "111 Healthy Habits" weiter, die wohl jeder schon lange kennen wird. Dann gibt es zur Einstimmung und Selbsterkenntnis noch einen Test mit 6 Fragen und sofort durchschaubaren Antworten, der dem Teilnehmer mitteilen soll, welcher Gewohnheitstyp er ist. Sehr banal, auch die Auswertung, und bestenfalls geeignet für die Rubrik an Tests, die man in der farbigen Regenbogenpresse direkt vor dem Horoskop finden könnte. Peinlich, dass dieser Test von zwei Autorinnen mit Doktortitel veröffentlicht wurde; dennoch passt der Test zum kompletten Inhalt des Buches vollkommen stimmig.

Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch insgesamt ziemlich langweilig fand. Es gibt Wiederholungen über Wiederholungen. Die meisten Hacks setze ich bereits seit vielen Jahren um, manche mal etwas weniger und dann wieder mehr. Dankbarkeitstagebuch schreiben, eine Haltestelle früher aussteigen, die Treppe statt des Aufzugs nehmen, sich im Spiegel anzulächeln, die Kraft des Vollkorns zu nutzen, sich gut zu ernähren, im warmen Bad entspannen, rückenschonend in die Knie gehen, traue dich, Nein zu sagen,.... kein Tipp vorhanden, der innovativer wäre. Schade, da hatte ich doch etwas mehr erwartet. Klar, kann man das Rad nicht neu erfinden, aber Altbekanntes einfach nur aneinanderzureihen und dem Ganzen dann die neue Bezeichnung "Healthy Habits" zu geben, fällt vom Anspruch her schon recht minimalistisch aus. Die Erklärungen sind sehr einfach gehalten; dennoch kann ich mir leider auch nicht vorstellen, dass jemand an den kompletten, vorgestellten Hacks die letzten Jahre vorbeigekommen ist. Immer wieder werden tollkühne Behauptungen aufgestellt, beispielsweise, wieviele Jahre man länger leben wird, wenn man Healthy Habit XY umsetzt; nie ein Hinweis auf eine Studie oder Quellenangabe.

Alles schon bekannte Erkenntnisse, manche Jahrzehnte alt. Ich muss gestehen, dass ich diesen Ratgeber sehr trivial finde, selbst wenn man ihn in die Jugendliteratur eingruppieren würde. Von zwei Autorinnen mit Doktortitel würde ich zudem erwarten, dass sie keine schwammige Behauptungen aufstellen und vor allem Quellen kennzeichnen und im Anhang benennen. Das gehört sich nicht nur bei wissenschaftlichen Texten, das müssen auch Schüler um nicht zu Plagiieren. Ich bin schon überrascht, dass der humboldt Verlag darauf keinen Wert gelegt hat; das würde ich eher bei einem selfpublischer Verlag erwarten.