Cover-Bild Die Bücherjägerin
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Liebe und Beziehungen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 15.08.2023
  • ISBN: 9783832166380
Elisabeth Beer

Die Bücherjägerin

Roman
Sarah ist Bücherjägerin, Kartensammlerin und Restauratorin, sie liebt Manuskripte und alte Landkarten und kann generell besser mit Büchern als mit Menschen umgehen. Seit dem Tod ihrer Tante Amalia, die sie und ihre Schwester aufgezogen hat, lebt Sarah zurückgezogen in deren Marienburger Villa mit dem wild sprießenden Garten. Ihre einzige Gesellschaft: die Schildkröten Bonnie und Clyde. Das ändert sich, als Benjamin, ein junger Bibliothekar aus London, vor der Tür steht. Er bittet Sarah, ihm beim Finden einer alten römischen Straßenkarte zu helfen, ein Auftrag, den Amalia kurz vor ihrem Tod angenommen hatte. Sarah zögert, und dann tut sie es doch, fährt mit Ben in seinem alten Auto einfach los, im Gepäck zwei Schildkröten, ein paar Atlanten und viele Fragen. So machen sie sich auf eine Reise, die sie nach Frankreich und England führt, in die Welt der Bücher und Karten, in Amalias Vergangenheit – und in ein unglaubliches Abenteuer.
Eine warmherzige und feinhumorige Geschichte über Liebe und Familie und darüber, dass eine Karte aus längst vergangenen Zeiten im Hier und Jetzt den Weg zurück ins Leben weisen kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2023

Jagd nach dem fehlenden Stück

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Dass Sarah und ihre Schwester ihre Eltern verloren haben, ist natürlich traurig. Doch welch ein Glück, dass sie dann bei ihrer Tante Amalia aufwachsen durften! Dadurch hat Sarah ihre Leidenschaft entdeckt ...

Dass Sarah und ihre Schwester ihre Eltern verloren haben, ist natürlich traurig. Doch welch ein Glück, dass sie dann bei ihrer Tante Amalia aufwachsen durften! Dadurch hat Sarah ihre Leidenschaft entdeckt und ist Bücherjägerin, Kartensammlerin und Restauratorin geworden.

Die Tatsache, dass Sarah besser mit Büchern als mit Menschen umgehen kann und auch die sonstigen Beschreibungen bringe ich mit dem Asperger-Syndrom in Verbindung. Mir gefällt Sarah! Gut, dass sie Manuskripte und Landkarten liebt, so dass sie sich auf das Abenteuer einlässt, mit Ben, den sie kaum kennt, nach dem fehlenden Stück der Tabula Peutingeriana zu suchen.

„Tabula Peutingeriana“ – davon habe ich nie vorher gehört und ich hätte es schon fast als fiktiv abgestempelt, doch meine Neugier hat mich dazu getrieben, mal nachzuschlagen. Die Tabula Peutingeriana mit dem fehlenden Teil ist tatsächlich real und interessant!

Zum größten Teil gefällt mir die Geschichte gut, vor allem, weil Ben so einfühlsam ist und mit Sarahs doch manchmal etwas ungewöhnlicher Art gut umgehen kann.

Worauf ich gern verzichtet hätte, sind an mehreren Stellen die vielen Aufzählungen, manchmal sogar mit Spiegelstrichen versehen.

Noch etwas hat mich gestört, wofür die Antwort, warum die Autorin so formuliert hat, leider erst am Ende des Buches stand: die geschlechtergerechte Sprache. Schade, dass der Hinweis darauf nicht am Anfang stand, dann wäre mein Augenmerk wahrscheinlich nicht ständig an den unterschiedlichen Formen hängengeblieben.

Dennoch hat mich die Geschichte mit dem leichten Humor, vielen Gefühlen und der Liebe zu Büchern berührt und ich konnte unterhaltsame Lesestunden genießen.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Eine besondere Reise

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Sarah und Milena verlieren als Kinder ihre Eltern durch einen Flugzeugabsturz. Aus dem Elternhaus der Wissenschaftler, die für ihre Töchter einen minutiös durchstrukturierten Alltag festgelegt hatten, ...

Sarah und Milena verlieren als Kinder ihre Eltern durch einen Flugzeugabsturz. Aus dem Elternhaus der Wissenschaftler, die für ihre Töchter einen minutiös durchstrukturierten Alltag festgelegt hatten, kommen die Geschwister zu ihrer Tante Amalia. Einen größeren Unterschied kann man sich kaum vorstellen. Amalia nimmt die Kinder so an wie sie sind. Das ist besonders für Sarah ein Glück, denn sie hat Schwierigkeiten die Gefühle anderer Menschen zu erkennen. Das macht sie in der Schule zu einer Außenseiterin.

Sarah fühlt sich im Haus ihrer Tante, der Buchjägerin und Restauratorin von Karten und Büchern, wohl und tritt als Erwachsene in ihre Fußstapfen. Der für sie unvorhergesehene Tod ihrer Tante wirft sie aus der Bahn. Und dann taucht noch der Bibliothekar Benjamin auf und bittet sie um Hilfe bei der Suche nach einem verschollenen Teil einer antiken Karte.

Die Suche führt Ben und Sarah nach Frankreich und England, aber die Reise bedeutet für Sarah sehr viel mehr, denn sie reflektiert bisherige Situationen ihres Lebens und lernt dabei sehr viel über sich selbst. Durch Rückblicke erfahren auch wir Leser mehr über die Vergangenheit von Sarah und Milena.

Ein sehr schöner, eher ruhiger Roman, in einem tollen Schreibstil, der auch ernstere Töne aufweist. Mir hat die Zeit mit Sarah sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.08.2023

Auf der Jagd nach einem verschollenen Kartenfragment

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Sarah hat von ihrer Tante Amalia alles gelernt, was es über den Handel und die Restauration von antiquarischen Büchern zu wissen gibt. Jahrelang haben sie zusammen gearbeitet. Doch nun ist Amalia tot, ...

Sarah hat von ihrer Tante Amalia alles gelernt, was es über den Handel und die Restauration von antiquarischen Büchern zu wissen gibt. Jahrelang haben sie zusammen gearbeitet. Doch nun ist Amalia tot, und Sarah sitzt allein mit einem Schuldenberg in dem großen Haus voller Bücher. Bis eines Tages Benjamin Ballantyne von der Britischen Bibliothek vor ihrer Tür steht. Dieser wurde von Amalia kontaktiert, weil sie scheinbar etwas über den Verbleib des verschollenen Teils der mittelalterlichen Tabula Peutingeriana wusste. Der Fund dieses Teils wäre eine wahre Sensation. Ben kann Sarah überzeugen, sich mit ihm auf die Suche zu machen, und so folgen die beiden den wenigen Anhaltspunkten, die ihre Tante hinterlassen hat.

Titel und Cover des Buches vermitteln auf den ersten Blick, dass es sich hier um eine durch und durch bibliophile Geschichte handelt. Ich als Leserin begegnete Sarah erstmals sechs Monate nach dem Tod ihrer geliebten Tante Amalia. Diese hat sich um Sarah gekümmert, seit sie als Kind ihre Eltern bei einem Unglück verloren hat. Mit der Deutung von sozialen Situationen und ihrer souveränen Bewältigung tut Sarah sich häufig schwer. Amalia hat ihr hier stets geholfen und sie in Schutz genommen. Nun ist Sarah auf sich gestellt und hat dazu noch einiges an Schulden geerbt.

Der Aussicht auf ein Abenteuer steht Sarah zunächst skeptisch gegenüber. Doch Ben kann sie überzeugen, dass der Fund des Kartenteils nicht nur von ideolischen Wert, sondern für sie auch in finanzieller Hinsicht attraktiv wäre. So beginnt schließlich ein Roadtrip gen Frankreich, der meine Neugier weckte, was die beiden wohl erleben werden. Die beiden harmonieren sehr gut miteinander. Ich fand ihre Dialoge amüsant und es war einfach schön, den vorsichtigen Beginn einer möglichen Liebesgeschichte mitzuerleben.

Die Kapitel in der Gegenwart werden sehr häufig von solchen unterbrochen, in denen sich Sarah an ihr bisheriges Leben beginnend beim Tod ihrer Eltern und ihrem Einzug bei Amalia bis hin zu den letzten Wochen mit ihr erinnert. Die Erinnerungen sind bittersüß und für Sarah ein wichtiger Teil ihrer Trauerarbeit. Auch die Beziehung zu ihrer Schwester Milena, von der sie sich distanziert hat, seit diese ihr Leben zunehmend nach den Wünschen ihres Mannes ausrichtet, wird intensiv beleuchtet.

Für meinen Geschmack war der Anteil der Erinnerungskapitel etwas zu groß, wodurch die Dynamik des Roadtrips von Sarah und Ben immer wieder ausgebremst wurde. Ich hätte hier noch mehr Hinweise und Stationen erwartet. Die Suche gestaltet sich jedoch als eher gemächlich und erfordert wenig detektivisches Gespür. Mit der Zeit wird immer deutlicher, dass das Finden der Karte nicht das wichtigste Thema ist, sondern vielmehr Sarahs Trauerprozess und ihre Suche nach dem Leben, das sie in einer Welt ohne Amalia führen möchte. Ich habe mit der Geschichte schöne Lesestunden verbracht und empfehle es daher gerne an alle weiter, die Bücher lieben.

Veröffentlicht am 16.08.2023

Eine einfühlsame Geschichte

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Sarah ist etwas anders - vieles ist ihr zu laut und zu viel - am liebsten versinkt sie in der Welt der Bücher. Nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern wachsen sie und ihre Schwester bei ihrer Tante Amalia ...

Sarah ist etwas anders - vieles ist ihr zu laut und zu viel - am liebsten versinkt sie in der Welt der Bücher. Nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern wachsen sie und ihre Schwester bei ihrer Tante Amalia auf. Ihre Tante nimmt sie an wie sie ist - und Sarah tritt in deren Fußstapfen - wird gemeinsam mit ihrer Tante zur Bücherjägerin, Kartensammlerin und restauriert diese. Als Amalia plötzlich stirbt, bricht für Sarah eine Welt zusammen und sie zieht sich völlig von der Außenwelt zurück. Bis der Bibliothekar Benjamin aus London vor ihrer Tür steht. Er ist auf der Suche nach einem Teil einer alten römischen Straßenkarte, die als verschollen gilt. Amalie hatte diesen Auftrag kurz vor ihrem Tod angenommen. Sarah lässt sich von Benjamin überreden, ihm bei der Suche zu helfen. Ihr Weg führt die beiden nach Frankreich und England.

Die Geschichte ist in "leisen" Tönen erzählt. Es kommt keine große Spannung auf, doch trotzdem ist sie sehr schön und ergreifend. Sarah ist ein besonderer Charakter und es ist interessant ihre Entwicklung zu verfolgen, wie sie es schafft, Vertrauen zu Benjamin zu bekommen. Auch die Informationen über ihre Arbeit als "Bücherjägerin" und Restauratorin haben mich sehr interessiert. Immer mal wieder kamen Andeutungen der Themen Rassismus und Autismus auf, daher hat mich dieses Buch auch nachdenklich gestimmt. Ebenso war die Trauer um Tante Amalia sehr ergreifend - wie sehr einen Trauer in den Griff nehmen kann. Durch Rückblicke in Sarahs Kindheit und Jugend bekommt man als Leser einen sehr guten Zugang zu Sarah und ihrem Verhältnis zu ihrer Tante.

Wer gerne eine ruhige, einfühlsame und berührende Geschichte um das Leben und die Liebe lesen möchte, die auch nachdenklich stimmt, dem kann ich das Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

schöner poetischer Schreibstil

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Hauptprotagonistin Sarah ist Restauratorin von Büchern und Karten. Dies hat sie von ihrer Tante Amalia erlernt, und nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod der Tante hat sie nun ihre Werkstatt übernommen. ...

Hauptprotagonistin Sarah ist Restauratorin von Büchern und Karten. Dies hat sie von ihrer Tante Amalia erlernt, und nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod der Tante hat sie nun ihre Werkstatt übernommen. Als Bücherjägerin schaut sie bei Haushaltsauflösungen nach schönen Büchern und Karten. Sarahs Eltern sind gestorben, als sie 10 Jahre alt war und seitdem wurde sie gemeinsam mit ihrer Schwester von Amalia großgezogen. Sarah lebt sehr zurückgezogen und einsam. Ihre besten Freunde sind ihre beiden Schildkröten und die Bücher. Wenige Monate nach Amalias Tod taucht der Bibliothekar Ben auf, der in der Britischen Nationalbibliothek arbeitet und auf den Spuren einer verschwundenen alten Karte, der Tabula Peutingeriana ist. Gemeinsam machen sich Sarah und Ben auf die Reise um die Spur zu verfolgen.

Die eigentliche Geschichte, die Suche nach der Tabula Peutingeriana, bleibt meiner Meinung nach ein wenig im Hintergrund. Irgendwie hatte ich falsche Erwartungen. Der Fokus liegt mehr auf der Vergangenheit von Sarah und der Suche zu sich selbst. Auch Ben spielt eine größere Rolle. So kam die eingebaute Romanze für mich hier gänzlich unerwartet.

Das Buch liest sich leicht und unterhaltsam. Trotzdem geht es in weiten Teilen um ernste Themen wie Verlust, Trauer oder auch Familie und Vertrauen.
Mir hat der poetische und teilweise fast philosophische Schreibstil von Elisabeth Beer sehr gut gefallen. Ich habe viele wunderschöne Stellen gefunden, die ich hier gerne zitieren würde. Stellvertretend ein Zitat von S. 177: „Liebe ist das, was übrig bleibt, wenn alles andere verschwindet.“ Und im Nachwort auf S. 424: „Es ändert sich nicht zum Guten, wenn wir es nicht selbst angehen“.

Fazit: Eine warmherzige Geschichte mit etwas Spannung und Humor, einer kleinen Prise Liebe und viel Tiefgang. Die Handlung selbst hat sich für mich etwas gezogen und meine Erwartungen nicht so ganz erfüllt, aber den Schreibstil empfand ich als ganz wunderbar. Daher empfehle ich den Roman gerne weiter. Lasst euch von Elisabeth Beer mitnehmen auf die Suche nach der Tabula Peutingeriana.

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