A bittersweet love story
Schöne Liebesgeschichte! Zwar droht der Stil immer mal wieder ins Triviale abzudriften, doch Elja Janus gelingt es, drohendes Unheil abzuwenden und den Kitsch mit einem Wort oder Redewendung zu umschiffen. ...
Schöne Liebesgeschichte! Zwar droht der Stil immer mal wieder ins Triviale abzudriften, doch Elja Janus gelingt es, drohendes Unheil abzuwenden und den Kitsch mit einem Wort oder Redewendung zu umschiffen. Ohne jetzt auf den Inhalt weiter einzugehen, sei nur gesagt, Jess und Cem waren einst ein Paar, wurden brutalst und urplötzlich getrennt und nun versuchen beide, ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen.
Wer nun eine Geschichte à la Dornröschen erwartet, den muss ich enttäuschen. In Dornröschen wachen alle aus dem langen Schlaf auf und setzen da ihre Tätigkeit fort, wo sie aufgehört haben. Besonders markant erinnere ich mich an den Koch, der dabei war, damals, vor 100 Jahren, seinem Lehrbuben eine Ohrfeige runter zu hauen und nun, nach dem Aufwachen, die Ohrfeige zu Ende führt. Aber Elja Janus hat dies nicht getan, sie lässt ihre Protagonisten erkennen, dass das Leben weitergegangen ist, an allen und jeden von ihnen, dass eine Wiederaufnahme ihrer Geschichte zu dem Zeitpunkt, wo sie brutal unterbrochen wurde, nicht möglich ist. Und das finde ich schön. Diese innere Entwicklung, der Reifeprozess den Jess und Cem durchlaufen, wird sehr feinfühlig und intuitiv beschrieben, Sie kennen zwar jeder den alten Partner, akzeptieren und lieben aber auch den neuen Menschen, zu dem der Partner geworden ist.
Fazit: eine stimmungsvolle schöne Liebesgeschichte, die die geneigte Leserin in ihren Bann zu ziehen vermag.